Black Friday: Auftakt Essen Motor-Show

Zufällig war dieser Freitag nicht der 13. Aber es ging trotzdem an diesem Tag einiges schief. Nicht unbedingt in Essen, wo am Abend vor dem ersten Wochenende dann die 14. „Race Night“ über die Bühne im „Saal Europa“ ging. Man bezeichnet sie auch als die „Nacht der Sieger“. In diesem Jahr am Black Friday. - In Amerika ist der Black Friday übrigens immer der Tag nach dem „Thanksgiving“, dem Freitag, der seit Jahren als wichtiger Indikator für das Weihnachtsgeschäft empfunden wird. Es ist der Tag, an dem die Geschäftswelt die möglichen Käufer mit Sonderangeboten in die Läden zu locken versucht. Von den USA her ist diese „Masche“ nun auch zu uns hinüber geschwappt. - In Essen, auf dem Messegelände, versuchte sich an diesem Abend der Axel Springer Verlag, vertreten durch „Auto Bild Motorsport“ und „Auto Bild Sportcars“ gut zu verkaufen. - 600 Gäste waren geladen und sind – soweit das die Lufthansa zuließ – auch gekommen. - Der Streik der Lufthansa-Piloten hatte schon Einfluss auf die Zusammensetzung der Gäste, denn bestimmte Persönlichkeiten der Branche, die sonst nie in Essen fehlen, hatten keine Möglichkeit, von der Beerdigung des Paul Rosche an diesem Tag in München mit dem Flugzeug schnell ins Ruhrgebiet zu „jetten“. - Dass man dazu kein Flugzeug braucht, hat dann ein Harald Grohs bewiesen. - Wie immer wurden an diesem Black Friday eine Menge „Sprachregelungen“ abgesondert. Aber es waren auch „Wahrheiten“ zu hören, die hier aber z.T. noch als „Gerücht“ getarnt wurden. - Motor-KRITIK hat sich mal umgehört und Eindrücke durch Teilnehmer und Besucher sammeln lassen. - Das Auftauchen von Motor-KRITIK sorgt sonst schon mal für atemlose Stille. - Wir haben also dieses Mal nicht aufgepasst und zugehört, sondern eher aufpassen und zuhören lassen. - Geht doch!

Black Friday: Auftakt Essen Motor-Show

An diesem Black Friday passierte mir, dass ich mir die neueste Ausgabe von „Auto-Bild“ an einer Tankstelle kaufen wollte. „Die ist heute leider nicht mitgekommen“, wurde ich beschieden, aber man machte mich auf eine neue „Auto-Bild“-Version, „Auto-Bild elektro“ aufmerksam.

Danke! - Und ich bin ohne „Auto-Bild“ weiter gefahren.

In Essen gaben sich derweil (fast) alle Wichtigen der Branche ein Stelldichein. An diesem 25. November, dem „Preview Day“ der „Essen Motor Show“, waren sie alle vor Ort und bestätigten sich gegenseitig, dass sie die Größten sind.

Hinter den Kulissen wurde dann allerdings schon mal „getratscht“. Da ließ man dann – natürlich auf geschickte Art – die „Konkurrenz“ nicht so gut aussehen.

Manchmal war so auch eine gewisse Verstimmung spürbar. So kann Motor-KRITIK in einem Fall zu der Feststellung kommen:

  • Die VLN und der ADAC Nordrhein werden auch in 2017 keine Freunde werden.

Da ist z.B. der ADAC Nordrhein mit Informationen für eine Dreiteilung der SP9-Kategorie vor diesem Termin in Essen und anderen Details zu den „Verbesserungen“ in der Ausschreibung für das 24-Stunden-Rennen vorgeprescht, hat die VLN so wohl ausgebremst, die eigentlich diese – und andere – Veränderungen in der 2017er Ausschreibung an ihre Fahnen heften wollte.

Es werden in 2017 die Fahrer-Qualitäten nach Platin, Silber und Bronce unterschieden; und die reinen Amateur-Besetzungen werden – obwohl auch SP9 – eine eigene Wertung erfahren. Es gibt in Zukunft also eine Profi-, Pro-Am- und Gentlemen-Wertung in der GT3. Grundlage für die Einstufung ist die entsprechende FIA-Liste.

Damit Motor-KRITIK-Leser einen Überblick erhalten, finden sie die aktuellste Version dieser Liste (Stand 21. Oktober 2016) am Ende dieser Geschichte als Anhang. Es sind immerhin 53 Seiten die da auf interessierte Leser warten.

Und im Übrigen – hörte man hinter vorgehaltener Hand – hat der ADAC Nordrhein bis heute noch nicht einmal seine Ausschreibung für‘s 2017er 24-Stunden-Rennen beim DMSB eingereicht. - Die VLN hat sich aber schon mal die wichtigsten Passagen der neuen Ausschreibung für 2017 beim DMSB abnicken lassen.

Aber es gibt noch Lücken in der Ausschreibung, die z.T. vom ADAC Nordrhein verursacht werden, weil der z.B. weiterhin auf den Einsatz von Tankkannen besteht, während die VLN sie abschaffen möchte. - Weil alle (!) „Feuerunfälle“ 2016 in der Boxengasse am Nürburgring beim Einsatz von Tankkannen entstanden.

Man muss auch zur Kenntnis nehmen, dass sich die Zusammensetzung der ILN, der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring, bei den „vertraulichen“ Meetings inzwischen geändert hat. Man muss sich fragen:

  • Wer vertritt da überhaupt noch wirkliche Fahrer-Interessen?

Wenn man sich wundert, dass z.B. solche sicherheitsrelevanten Dinge – wie die Tankkannen-Frage - nicht vom DMSB entschieden werden, muss man zur Kenntnis nehmen, dass sich z.Zt. alle DMSB-Verantwortlichen irgendwie sehr schüchtern geworden sind. - Liegt irgendeine wichtige Entscheidung in der Luft?

Der DMSB-Präsident kann für den Freitagabend mit dem Lufthansa-Pilotenstreik als entschuldigt gelten, denn er wurde auf der Beerdigung von Paul Rosche in München gesehen.

Wenn man nun die „entscheidungsschwangere Luft“ etwas tiefer einatmet, dann erfährt man „von irgendwo“, dass den Herrschaften in Frankfurt eine Geschichte von Motor-KRITIK schwer im Magen liegt, wo im Juni ds. Jrs. erstmals die Öffentlichkeit darauf gestoßén wurde, dass der Geschäftsführer eines gemeinnützigen Vereins und der des so genannten DMSB Wirtschaftsdienstes eine Person sind.

Diese Person heißt Christian Schacht, der als Geschäftsführer bzw. Generalsektretär (also „Chef“) des DMSB bekannt ist, aber gleichzeitig auch als Geschäftsführer des DMSW - Deutsche Motor Sport Wirtschaftsdienst GmbH – fungiert. Zu dem Thema gab es aktuell in Essen Gerüchte und ich habe mal „nachgebohrt“.

Die Mischung von unterschiedlichsten Informationen zu diesem Thema ergibt – nachdem man sie durch ein Filter aus Wissen und Erfahrung laufen ließ - folgendes Bild, das in 8 – 10 Tagen mit hoher Wahrscheinlichkeit bestätigt werden wird:

  • Christian Schacht wird nicht länger Geschäftsführer bzw. Generalsekretär des DMSB sein.

Die Sitzung, bei der über eine Nachfolge entschieden wird, ist – soweit ich das in Erfahrung bringen konnte – für den 6. Dezember 2016 in Aussicht genommen. Christian Schacht wird aber wohl nicht endgültig in der Versenkung verschwinden, sondern seine Intim-Kenntnisse als Geschäftsführer der DMSW GmbH, dem Profit-Center des DMSB, weiter zur Anwendung bringen können. - Damit „die Kohle stimmt“!

In seine bisherige Position beim DMSB wird – soweit mir die Pläne der „Weichensteller“ bekannt wurden

  • Dr. Julia Walter, bisher Abteilungsleiterin Jugend & Bildung beim DMSB

berufen bzw. aufsteigen. Motor-KRTIK ist diese Dame bisher weder negativ noch positiv aufgefallen, so dass wir uns in diesem Fall überraschen lassen müssen. - Hinter den Kulissen sind die Weichen für‘s Umzwitschen schon gestellt; aber offiziell muss noch entschieden werden.

Das ist beim DMSB in Frankfurt offenbar nicht anders, als es auch im Vorfeld von Gemeinderatssitzungen in der Eifel – aber auch anderswo – üblich ist:

  • An der Theke – oder im Hinterzimmer - wird um Lösungen gerungen!
  • Bei den offiziellen Sitzungen wird dann einstimmig abgestimmt!

Natürlich war an diesem Black Friday auch der Geschäftsführer der capricorn NÜRBURGRING GmbH, Mirco Markfort, mit einem Anhang von Marketing und Vertrieb in Essen unterwegs. Man „baggert“ um Aufträge, denn die Lage am Nürburgring ist nicht so, wie sie in den Medien – die den Presseveröffentlichungen der CNG vertrauen – geschildert wird. - Nein, es ist nicht alles gut! - Auch wenn man selbst im Umfeld der Firma – in Nürburg selbst – den Eindruck „von gut“ zu erwecken versucht, weil doch nicht sein kann, was nicht sein darf.

Aber das ist wieder eine andere Geschichte, die auch auf diesen Seiten demnächst geschrieben werden muss.. - Weil‘s sonst keiner macht.

Was die „BoP“, die Balance of Performance, betrifft, da gibt es eine gute Nachricht: Wie wir via Essen in Erfahrung bringen konnten, wird Norbert Kreyer – ein alter Fahrensmann – weiter den Vorsitz in der „Technik-Gruppe“ haben, die über Sieg oder Niederlage z.B. in der GT3 bestimmt. Zwei weitere Mitglieder werden ausgetauscht werden, weil man – inzwischen? - hohe Anforderungen an die Glaubwürdigkeit dieser technischen Kommission stellt.

Man ist wohl der – richtigen – Meinung, dass es zu AMG und Chevrolet keine so enge Verbindung bestehen sollte, wenn man alle GT3 objektiv auf das gleiche Niveau bringen will.

Die Namen dieser neuen Mitarbeiter des „BoP“-Technikausschusses waren in Essen definitiv noch nicht auszumachen. - Aber hier ist man auf einem richtigen Weg, wenn man die „BoP“ überhaupt ernst nehmen soll. - Obwohl eine „BoP“ aus Motor-KRITIK-Sicht der vollkommen falsche Weg ist, wenn man möchte, dass der Motorsport überhaupt noch ernst genommen wird.

So war in Essen an diesem Black Friday schon eine Menge Neues in Erfahrung zu bringen. Und manchmal hatte man wirklich den Eindruck von einem „Schwarzen Freitag“. - Es kommt darauf an, aus welcher Richtung man auf die Entwicklung blickt.

Den Abschluss dieses Tages bildete dann die 14. „Race Night“. Der von allen Motor-Redaktionen des Springer Verlages gefürchtete Dr. Hans Hamer, seines Zeichens Geschäftsführer des Axel Springer Auto Verlag, machte mit einer Rede auf die Bedeutung „seines Verlages“ aufmerksam.

Und alle haben genickt. - Wer würde einem Dr. Hans Hamer auch widersprechen. Schließlich verfügt der doch über Intimkenntnisse, da er in seiner „Frühzeit“ schon Testwagen für die „Auto Bild“ hin und her gefahren hat. Leider ist dieser Doktor auch der Überzeugung, dass er weiß, was er den Lesern mit – und in - „seinem“ Verlagsprogramm vorsetzen muss. - Und da „doktort“ er seinen Chefredakteuren schon mal kräftig in die Redaktionsarbeit hinein.

So ist man dann wohl auch bei „Auto Bild“ auf „Die neue Lust an leiser Fortbewegung“ gekommen. Das ist die Springer-Verlags-Information, die man mir an der Tankstelle – als Ersatz für „Auto-Bild“ - an diesem „Schwarzen Freitag“ anbot.

Es gibt darin „Ein Spezial von Mercedes-Benz in Auto-Bild“ über acht Seiten. Der Witz ist, dass man dieses „Spezial“ - um das geht es in der Hauptsache – als „Letztes“ der aktuellen „Auto-Bild“ angefügt hat. - Aber um 180° gedreht. Mit einem eigenen Titel!

Nun wurde – nicht nur an dieser Tankstelle die ich anfuhr – die neue Ausgabe der „Auto-Bild“ so angeliefert, dass die Rückseite von „Auto Bild“ mit dem Titel „Auto Bild elektro“ oben lag. Sie wurde dann auch so ins Zeitschriftenregal gestellt. So konnte mir dann auch die Auskunft zuteil werden:

„Die Auto-Bild ist heute leider nicht mitgekommen!“

Das geschah übrigens nicht nur an der von mir besuchten Tankstelle. - Wenn mann den „Elektro-Titel“ allerdings umdreht, kann man am oberen Rand „Auto Bild – 30 Jahre Nr. 1“ lesen – und weiter:

"Gratis: Heft am Heft „Auto Bild elektro“

Gut gemacht, Dr. Hamer! Doch leider wurde nicht daran gedacht, wie solche „pfiffigen Aktionen“ in einem normalen Umfeld – sozusagen im Straßenverkauf - für Verwirrung sorgen können.

Wenn sich die „Auto Bild“ Nr. 47 schlechter verkaufen sollte, als die vorherigen Ausgaben, so liegt das am intelligent, verdreht angedockten (Mercedes-)Elektroteil!

Aber an diesem Abend des Black Friday hat in Essen nicht nur Dr. Hamer gesprochen. Die Moderatoren des Abends waren Eve Scheer und Stefan Müller. Das ist der Marketingleiter des Axel Springer Auto Verlag. Während Eve Scheer die Lebensgefährtin von Frank Stippler (lt. FIA-Liste Platin!) ist.

Die kennt sich schon darum in der Branche aus. So war es auch kein Wunder, dass sie auch Leute auf die Bühne holte, die nicht nur hier eine gute Figur machten, sondern auch abseits der Bühne. -

Sonst gab es auf dieser „Race Night“ die üblichen Vorstellungen und Ehrungen, mit denen man die eigenen Erzeugnisse in den Vordergrund stellen möchte. - Also das normale Programm: Motorsportler, Sportwagen und der Nachwuchs. Da wurden dann natürlich Schecks überreicht. Für den Nachwuchs.

Eigentlich stand aber im Mittelpunkt der vorgenommenen Ehrungen, so wurde es allgemein empfunden, Alessandro Zanardi, der vom Autorennfahrer zum umjubelten Handbiker geworden ist, nachdem er bei einem schrecklichen Sportwagen-Unfall beide Beine verloren hat.

Mike Schumacher wurde natürlich auch in der „Ehrung“ bedacht. - Wegen des Vaters?

Manche Herausstellungen wirken manchmal schon etwas konstruiert. - Bei den Automobilen sowieso.

Wie auch der ganze „Axel Springer-Abend“ die Eingeladenen zu gelangweilten Gästen machte. - Aber der Springer-Verlag ist schließlich nicht Irgendwer. - So hat sich auch kaum jemand erlaubt, der Einladung des Verlages nicht zu folgen.

Aber nicht aus Angst, sondern weil es ihm Spaß machte, es den Typen zu beweisen, die auch mit ihm in München bei der Beerdigung von Paul Rosche gewesen waren, dass man auch ohne Flugzeug noch rechtzeitig zur "Race Night" des Axel Springer Verlages kommt, war Harald Grohs mit Altfried Heger als Passagier pünktlich zur „Race Night“ in Essen.

  • Er hatte es mit dem Auto geschafft!

Nicht wegen der Veranstaltung des Springer-Verlages, sondern weil er das pünktliche Erscheinen einfach als eine sportliche Aufgabe ansah. - So sind sie eben, die „Oldies“!

Vom Nachwuchs reden wir später, der in Deutschland gerne zuvor vom Marketing auf die großen sportlichen Aufgaben vorbereitet wird! - Und sich dann auch so verhält, wie die meisten Gäste am „Preview Day“ in Essen, der zufällig auch ein „Black Friday“ war: Nett, verbindlich – und so ein klein wenig verlogen, mit einer „eigenen Meinung“ sehr zurückhaltend umgehend.

Nur nicht anecken! - Zu Not wird auch mal die „Faust in der Tasche“ gemacht, während man verkrampft lächelnd etwas Vergleichbares sagt, wie:

„Jawohl Chef! - Der Schnee ist schwarz!“

Nun ja, es war schließlich auch ein „Black Friday“, an dem nicht nur – und das nicht nur an einem einzigen Zeitungsstand – die „Auto-Bild“ verdreht war.

MK/Wilhelm Hahne
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