Neuer "Zauberlehrling" beim Smart ist nun Dr. Gerhard Fritz, ein gestandener Mercedes-Entwickler, der zuvor gerade die in Amerika so gelobte M-Klasse auf die Räder gestellt hatte und nun dafür sorgen soll, daß auch der Smart in allen Fahrsituationen auf den Rädern bleibt. Mercedes-Chef Hubbert meint: "Der hat schließlich schon bei der M-Klasse bewiesen, daß er das kann. Ich kann mir keinen beseren vorstellen als ihn."
Inzwischen wurde auch bestätigt, daß der Smart, so er denn jemals kommt, ohne das hochgelobte ESP, eine Fahrdynamikregelung, auskommen muß. Diese Entscheidung wird auch durch die Kosten bestimmt. Schließlich soll der Smart sich später einmal in der 15.000 Mark-Preislage tummeln.
Und Dr. Fritz meldet erste Erfolge, die nun dazu führten, daß
ein in ersten Ansätzen verbesserter und überarbeiteter Smart
in der letzten Woche auf der Einfahrbahn in Untertürkheim einer Reihe
von wichtigen Meinungsmachern und Entscheidungsträgern des eigenen
Hauses vorgetellt wurde. Nach dem Motto: Wenn es uns in so kurzer Zeit
gelingt, schon erste vorzeigbare Verbesserungen zu erzielen,wird es auch
keine Unmöglichkeit sein, den Smart bis zum Herbst... - Abwarten und
testen!
Das, was die gutgekleideten Herren - alle im Anzug und mit Krawatte
- in der letztenWoche in Stuttgart vornahmen, konnte man sicherlich nicht
als Test bezeichnen. Aber die Vergleichsfahrten mit dem "alten" Basismodell
und der überarbeiteten Version haben sicherlich deutlich machen können,
daß schon ein Fortschritt zu registrieren ist.
Was dem aufmerksamen Beobachter auffallen mußte: die verbesserte Version des Smart ist nun ein wenig tiefergelegt (Schwerpunkt), wirkt im Radstand breiter (Spurweite). Man erinnert sich also bei Mercedes an unabänderliche physikalische Gesetze, denen ein Ingenieur zu folgen hat. Während bei der Ur-Version des Smart die Räder vorne und hinten unterschiedlich bereift waren, sind sie nun bei der verbesserten Version vorne und hinten mit Breitreifen - breiteren als vorher - gleicher Größe bestückt.
Die gut gekleideten Herren zeigten sich beeindruckt. Was aber die wirklichen
Entscheidungsträger bei Mercedes nicht davon abhält, so im Stillen
einmal überprüfen zu lassen, was man denn wohl mit dem Werk in
Hambach machen könne, wenn der Smart nicht... - Aber das ist wirklich
nur eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Für den Schreiber des Leserbriefes an die Schweizer "Automobilrevue"
ist der Fall eigentlich klar: "Der große Physiker Faraday hat einem
das Prinzip jeder Innovation mit <think, build, finish, publish> beschrieben.
Schade, daß heute die Welt auf die Hayeks mit deren <publish,
build, flop, think, repair> hereinzufallen pflegt...".