Linder-Team mit Honda STW-Renntourenwagen 1998 nicht mit dabei

Motor-Kritik hatte den Sinn eines solchen Einsatzes nicht verstanden. Nachzulesen in der STW-Geschichte vom 10. Februar. Einzig das deutsche Honda-Management hätte durch das Ergebnis in der 98er Saison ein Alibi erlangen können. Doch das gibt´s nun nicht. Denn:

Die Linder-STW-Party ist abgesagt

98-02-27/12. In der letzten Woche fiel die Entscheidung. Da war der Hauptsponsor, auf dessen Zusage das Linder-Team baute, von einer anderen Firma übernommen worden. Die wollte zwar die "alte" Zusage erfüllen, aber nicht in der Höhe, die eigentlich vereinbart worden war.

Aber das war eigentlich - so sieht das Motor-Kritik - nur das vorgeschobene Argument, um aus der alten Zusage herauszukommen. Es war eine Marketingkommision, die diese Entscheidung traf. Nur gut ein Drittel der Summe sollte für Linder bereitstehen, die eigentlich ursprünglich vereinbart war.

Linder versuchte dann, den STW-Einsatz in der Art umzupolen, daß man nur mit einem Auto startete. Aber da machte der Reifenlieferant Dunlop nicht mehr mit. Linder hätte nun auch noch die Reifen kaufen müssen. Man konnte es drehen wie man wollte: es war eine Lücke von mehr als einer Million Mark entstanden.

Und da mußte auch das Honda-Management bedauernd die Achseln zucken. Nichts ging mehr. Zumal sich - nach der Pleite in der 97er Saison - die Zuständigkeiten geändert haben. Das deutsche Honda-Management darf nur noch zahlen, Einfluß auf den eigentlichen Motorsport-Einsatz hat man nicht mehr.

Und da Honda Deutschland schon für zwei anderen Fahrzeuge, deren Aufbau, und, und, und - genug zahlen muß, hatte man kein Geld mehr, um auch noch die Finanzierungslücke bei Linder zu stopfen.

Zumal man auch die selbst gesetzten Verkaufsziele in 1997 um knapp 10 Prozent verfehlt hatte. Und es gab Fehldispositionen beim Honda Accord-Diesel. Man hat also auch noch derartige "Flecken auf der Weste". Hinzu kam die Pleite - anders kann man es nicht nennen - in der STW. Das deutsche Management hatte sich auf die "Beratung" von Linder verlassen (da ohne eigene Kenntnis von der Sache) und war "auf den Bauch gefallen. Man war mit einem eigentlich konkurrenzfähigen Automobil "hinterher gefahren".

1998 hat man - außer dafür Geld zu zahlen - keinen Einfluß mehr. Und es wird im Motorsport alles wieder besser aussehen.

Man wird aber Marco Werner, obwohl er nun nicht mehr für Honda fährt, bezahlen müssen. Man zahlt auch für Heger. - Das deutsche Honda-Management hat sich nicht mit Ruhm bekleckert.

Doch nun geht´s aufwärts. - Nur für Linder nicht. Der kann sagen: the party is over. Und das, bevor sie begann. - Und für den ADAC wird das Starterfeld dünner.

MK/Wilhelm Hahne