Da gibt es eine junge Dame, die sich, nachdem sie nun lange Jahre japanische Automobile mit Frontantrieb gefahren hat, in Erinnerung an selige Simca Rallye-Zeiten nach einem Automobil mit Heckantrieb sehnt.
Sie möchte aber kein großes Automobil. Das kleinste mit Heckantrieb, das ihr auch gefällt, ist der BMW compact. - Nehme ich den 1,6 oder den 1,8 l-Motor? - Was gibt´s da für Sitze? - Also mal los, zum Händler.
Großer Laden, nette Leute, freundliche Bedienung. - Probefahrt? - Kein Problem. - Danach ist zwar immer noch nicht klar, welche Motorisierung - wohl eher der 1,8 l - aber man geht schon in die Details.
Alles kein Problem. Aber alles kostet Geld. Und was bei den japanischen Automobilen serienmäßig war, läßt sich BMW extra bezahlen. - Aber - na ja - wenn man denn ein vernünftiges Automobil fürs Geld bekommt... -
Als die Dame aber eine "Radiovorbereitung" haben möchte, da sie das "Blaupunktradio" (wegen der TIM-Taste) aus ihrem Fahrzeug übernehmen möchte, wird die Kaufverhandlung kritisch. Der Verkäufer: "Eine Radiovorbereitung gibt es bei BMW nicht. Aber die BMW-Radios sind auch gut." - Die junge Dame erklärt dem Verkäufer, daß es ihr nicht auf irgendein Radio ankommt, sondern darauf, daß sie "ihr" Blaupunktradio übernehmen kann. Erstens ist es nicht alt und zweitens verfügt es über Eigenschaften, die das BMW-Radio nicht aufweist.
Der Verkäufer: "Dann müssen Sie eben den BMW mit dem billigsten Radio nehmen." Dann hätte man immer mal eine Reserve - und was dann an Blödsinn noch mehr erzählt wurde. Schließlich wären es doch nur "ein paar hundert Mark". - Da reißt der Dame der Geduldsfaden: "Verkaufen Sie Automobile oder Radios?", fragt sie unwirsch. Und bricht zunächst einmal die Verhandlungen ab.
Und sie geht beim Weggehen über den Hof bis hinüber zu dem Verkaufsraum, wo der gleiche Händler Rover anbietet. Und sie fragt den Verkäufer, ob es den Rover mit Radiovorbereitung gibt und was das koste. Die Radiovorbereitung sei serienmäßig und kosten tue das nichts.
Da fährt die Dame nach Hause und überlegt zur Zeit immer noch, ob sie sich nun einen BMW überhaupt noch kaufen soll.
Motor-KRITIK findet solche Geschichten sehr lehrreich. - Wie auch folgende, die auch eigentlich eine BMW-Geschichte ist:
Da hat der Erlkönig-Fotograf den neuen BMW M 3 erwischt. Er bietet die Fotos überall in Europa - und natürlich auch Deutschland - an. Und alle Zeitschriften kaufen das Foto.
Nur Tage später erwischt er den neuen Audi S 3. - Wieder allen Zeitschriften, den gleichen, angeboten. Und alle nehmen das Foto. - Und jetzt kommt es:
Alle Zeitschriften - a l l e - sagen unserem Fotografen, daß sie nun das BMW M 3-Foto nicht veröffentlichen wollen, sondern natürlich den Audi S 3 favorisieren. Weil sicherlich auch ihre Leser es so empfinden würden, daß der Audi S 3 das interessantere Automobil wäre. Weil es in einer erschwinglicheren Preisregion angesiedelt sei, weil es eine ähnliche Spitzengeschwindigkeit erreichen würde (240 km/, der M 3 riegelt bei 250 km/h ab), weil der M 3 doch eigentlich wenig Neues bieten könne. Optisch, wie man dem Foto entnehmen kann, schon gar nicht.
Alle Zeitschriften, die voneinander nichts wußten, haben gleich oder ähnlich argumentiert. Bei BMW sollte man sich einmal darüber Gedanken machen.
Und mit der Radiovorbereitung... - Ach, der Händler konnte übrigens nicht sagen, wann der neue 1,8 l-Motor, der aus dem neuen 3er, der mit den Ausgleichswellen, denn auch im "compact" lieferbar wird. "Wir haben da noch keine Informationen aus München".
Bekommt man vielleicht nur diese Informationen, wenn man auch ein BMW-Radio...?