Das mit dem Hinfahren klappte bei Porsche. Aber schon das Training verlief ein wenig eigenartig, wenn man weiß, wie normalerweise ein Training abläuft. Im ersten freien Training schaut man sich um, paßt alles ein wenig an, überprüft die Verbesserungen im zweiten freien Training, ist ein wenig schneller. Man wirft die Qualifikationsreifen drauf und versucht es im ersten Qualifying, aktiviert die letzten Reserven fürs zweite Qualifying - und steht dann dort, wo man hingehört.
Aber im 1. freien Training gabs bereits die erste Überraschung:
die Zakspeed-Porsche waren vor den Werks-Porsche:
Bartels/Hahne | 1:42,239 min | |
Grau/Scheld | 1:42,301 min | |
Alzen/Müller | 1:42,401 min | |
Wollek/McNish | 1:42,675 min |
Bartels/Hahne | 1:43,224 min | 0,985 sec langsamer |
Grau/Scheld | 1:47,809 min | 5,508 sec langsamer |
Alzen/ Müller | 1:40,854 min | 1.547 sec schneller |
Wollek/McNish | 1:42,897 min | 0,222 sec langsamer |
Platz | 1. Qualifying | 2. Qualifying | |
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1. | Wollek/McNish | 1:40,361 min | 1:39,703 min |
3. | Alzen/Müller | 1:41,821 min | 1:39,885 min |
7. | Bartels/Hahne | 1:41,752 min | 1:42,954 min |
9. | Grau/Scheld | 1:42,221 min | 1:45,689 min |
Wie das bei einem gut geführten Werksteam einschl. eines Semi-Werksteams
abläuft, zeigen die Mercedes-Zeiten:
1. Training | 2. Training | 1. Quali. | 2. Quali. | |
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Schneider/Webber | 1:44,092 | 1:43,296 | 1:41,866 | 1:40,841 |
Ludwig/Zonta | 1:44,952 | 1:43,785 | 1:42,200 | 1:40,213 |
Bouchut/Mayländer | 1:44,588 | 1:43,846 | 1:42,424 | 1:41,615 |
Gounon/Tiemann | 1:44,213 | 1:43,594 | 1:41,869 | 1:41,940 |
Im Rennen lief es denn so: Ampferer denkt, Alzen lenkt. Und der andere Werks-Porsche erlitt einen Turbolader-Schaden. Während man dem Zak-Porsche von Grau soviel Leistung mit ins Rennen gegeben hatte, daß er eine schnelle Rennrunde mit 1:42,850 min, fast so schnell wie seine schnellste Quali-Runde fahren konnte (er sollte wohl Bartels/Hahne in Schach halten), konnten Bartels/Hahne nur eine schnellste Rennrunde mit 1:43,267 realisieren. Aber sie fuhren immerhin auf Platz drei und damit aufs Treppchen. - Eine fahrerische Leistung!
Grau/Scheld hatten natürlich einen Grund für ihr schlechtes Abschneiden: ihnen standen gegen Rennende nur noch zwei Gangstufen zur Verfügung, die vier anderen hatten sich abgemeldet. So war im rallye racing-Telefon zu hören.
Und beim Alzen/Müller-Porsche sprangen immer wieder die Gänge heraus, mußten
festgehalten werden. (Auch von rallye racing.) - Hätte man sonst vielleicht doch noch gewinnen können?
Für Motor-KRITIK ist das alles keine Überraschung. Über die Getriebeprobleme war bei uns bereits nach Le Mans zu lesen.
Und so erhielt Herbert Ampferer am Montag in der Tagespresse die Schlagzeilen, die seine Leistung als Rennleiter verdiente: "Mercedes schlägt Porsche".
Sieht Herr Wiedeking nun immer noch den Le Mans-Sieg deutlich vor sich?
Das Porsche-"Gänseblümchen" entblättert sich: Wir gewinnen - wir gewinnen nicht - wir gewinnen - wir gewinnen nicht...
Mit vier GT 1-Fahrzeugen in Le Mans am Start, hätte man sich größere Chancen ausrechnen können. Und jetzt sollen es die Kats gewesen sein, die die zwei ausgeschiedenen Zak-Porsche behinderten? - Unter welchen Betriebsbedingungen zerstören die sich denn selbst? (Die Kat-Info stammt übrigens von VOX.)
Vielleicht sollte man jetzt einmal zu einer für alle Porsche-Abteilungen verbindlichen Sprachregelung kommen. Aber der Chronist läßt sich ersatzweise auch gerne einen "Idioten" nennen. - Bis daß das Endergebnis des 24-Stunden-Rennens in Le Mans feststeht.