Deutsche Supertourenwagen-Meisterschaft auf dem Sachsenring

Natürlich hat man inzwischen viel über dieses Rennwochenende gelesen. Aber nachstehend werden Sie immer noch etwas finden, was Sie noch nicht wußten. Genauso wie Sie vorher bei Motor-KRITIK schon lesen konnten, wie sich am Sachsenring die Kräfteverhältnisse entwickeln würden. Und es ist so gekommen. Aber die Gesamtentwicklung ist deshalb nicht positiv. Und Kalli Hufstadt hat mit seiner Geschichte in "motorsport aktuell" schon in vielen Dingen recht. - Davon, aber auch ein paar bisher unbekannte Details zum Renngeschehen nachfolgend.

Wenn das Team "A" mal offen mit dem Team "B" spricht...

98-05-29/05. ...dann macht das schon mal mehr aus, als 20 PS mehr oder weniger. Und das soll - wie in gut informierten Kreisen zu hören - auch vor dem Sachsenring-Rennen passiert sein. Jedenfalls war ein bestimmtes Werksteam nur noch "normal" unterwegs. Natürlich kann es auch daran gelegen haben, daß andere Teams zugelegt hatten. Und niemand fand etwas Besonderes daran, daß ein Roland Asch vom letzten Startplatz auf Platz 3 fuhr. - Völlig normal?

Und Opel war nun "völlig normal". Und BMW war außer Rand und Band. Und Honda war nun auch vorne mit dabei. Und Peugeot?

Warum tat sich dieses Mal unser französischer Freund Laurent Aiello so schwer? - Die Erklärung ist ganz einfach, wenn man sie kennt: Aiello fuhr den Wagen von Jörg van Ommen, weil es an seinem Fahrzeug ein Problem gab, daß zu diesem Rennwochenende nicht zu lösen war, da es zu spät entdeckt wurde. Und Aiello fuhr mit dem van Ommen-Peugeot nun da, wo sonst van Ommen fährt. - Alles klar?

Und van Ommen fuhr ein altes T-Car. Und damit dann auch da, wo so ein altes T-Car einfach nur herumfahren kann. - So einfach ist das. Aber man muß es wissen.

Daß Alzen fuhr, wie Alzen nun mal fährt, daß Krumm wirklich Pech hatte, daß Menzel immer mehr deutlich macht, über welche Qualitäten er verfügt, daß die Tendenz bei Biella in Richtung lustlos tendiert, daß Alfa mit nur einem Fahrzeug nicht so schnell weiterkommen wird, wie man sich das erträume, das alles wußte man als Insider auch schon vor dem Sachsenring-Rennen.

Und Opel möchte nun einen eigenen Drehzahlbegrenzer haben. Und die Privatfahrer hätten nun gerne Schnitzer und Isert aus der Privatfahrerwertung herausgenommen. Und der STW-Serien-Manager war in Monaco. Und Kalli Hufstadt hat in vielen Dingen (in seiner Geschichte in "motorsport aktuell") recht.

Da die Privatteams ihre Prämien durch Schnitzer und Isert geschmälert sehen, sei hier auch mal über Geld gesprochen:

Immer wieder wird von Sport geredet und an Geld gedacht. Die STW ist ein Geschäft. Für viele. Und sie wird vom Geld, vom Gelddenken zerstört. Das war auch schon bei der ITC so.

Motor-KRITIK hat zum Lauf auf dem Nürburgring davon gesprochen, welche Gemeinsamkeiten inzwischen zwischen ITC (Gott hab sie selig) und STW auszumachen sind: die gleichen Seilschaften. Das sind nicht die Erfinder des Motorsports, sondern deren Nutznießer. Finanziell.

Geld bestimmt heute nicht nur die Geschäfts- sondern auch die Motorsport-Welt. Und man kann das Rad nicht zurückdrehen. Aber alle Verantwortlichen sollten die Augen nicht vor der Entwicklung verschließen, weil sie selbst in irgendeiner Art und Weise eingebunden sind, sondern mal auf den Tisch hauen. Ohne Rücksichten auf "alte Freunde", bewährte Seilschaften.

Und nun mal zurück vom Geld zur Rennsport-Technik: auch die ist nicht alles. Der Mensch, der Fahrer ist durch nichts zu ersetzen. Auch nicht durch eine - nur ein Beispiel - Traktionskontrolle. Auch die wird durch den Menschen, den Fahrer, in ihrer Effektivität bestimmt.

Es gibt Fahrer, die begreifen es nie. Andere nur per Zufall. - Ist es ein Zufall, daß Armin Hahne (ich weiß, er ist mein Bruder) den bisher einzigen Sieg auf einem Honda erzielen konnte? - Reinhalten ist eben nicht alles. Ein wenig "Kopf" gehört eben schon dazu.

Und das an die Adresse der sogenannten "Funktionäre": Auch ein wenig Idealismus!

MK/Wilhelm Hahne