Ford macht Geschichten: die nachfolgende handelt von einem "richtigen" Rückruf des Mondeo

Auch den hat Motor-KRITIK schon vor zwei Wochen angekündigt. Und er bestätigt sich jetzt. Aber es wird noch - geschätzt - bis Mitte November dauern, bis das die Öffentlichkeit davon offiziell erfährt. Denn es wird hierzu auch eine Pressemitteilung geben. (Anders als beim Puma.) Vorher informiert Motor-KRITIK aber schon exklusiv über den Stand der Dinge.

Rund 200.000 Ford Mondeo müssen in die Werkstatt zurück

98-10-31/06. Ford ist nicht glücklich über die Motor-KRITIK-Informationen. Aber sehr glücklich über das partnerschaftliche Verhalten der Presse-Mehrheit. Keiner hat das Thema Mondeo-Rückruf wirklich aufgegriffen, nachdem es (am 15.Oktober) hier im Internet angekündigt worden war.

Ford in Köln hat Motor-KRITIK in einem Fax vom 19. Oktober offiziell bestätigt, daß man den "Fall Mondeo" kennt, aber noch "genaue Untersuchungsergebnisse" abwarten möchte, bevor man Motor-KRITIK im Detail informiert.

Wie unsere Recherchen ergaben, hat sich an den Fakten seit dem 15. Oktober in Sachen Mondeo nichts verändert. Es sind die Sicherheitsgurt vorne, die in der B-Säule durch die Umlenkrolle (oder durch die Umlenkrolle an der B-Säule) Schaden nehmen können.

Ford hat nach unserem Wissen Sicherheitsgurte disponiert. Die können natürlich nicht von heute auf morgen gefertigt und bereitgestellt werden, so daß die Aktion wohl erst um Mitte November 1998 anlaufen wird. Betroffen sind europaweit um 200.000 Fahrzeuge. Da es sich nicht um jüngere Fahrzeuge handelt und davon ausgegangen werden kann, daß dieses oder jene Fahrzeug inzwischen seinen Besitzer gewechselt hat, ist man sich bei Ford in Köln darüber im klaren, daß es hier (anders als im Falle Puma) keinen "stillen Rückruf" geben kann.

Ford wird auf die Mithilfe des KBA, des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg angewiesen sein und hat nach unserem Wissensstand dort inzwischen auch schon das Adressenmaterial angefordert, das erforderlich ist, wenn der Rückruf einen Sinn haben soll: Man braucht aktuelle Adressen der Besitzer, über die nur das KB verfügt.

Die exakte Zahl der betroffenen Fahrzeuge kann Ford wohl selbst erst zu einem späteren Zeitpunkt nennen. Die von Motor-KRITIK ermittelte Zahl trifft aber wohl die Größenordnung richtig.

Ford in Köln hat Motor-KRITIK zugesagt, uns sofort dann zu informieren, wenn in Köln "das Untersuchungsergebnis" vorliegt. - Papperlapapp! - Das liegt eigentlich vor. Aber Ford möchte die Öffentlichkeit nicht vorab beunruhigen.

Aber Motor-KRITIK muß die Hoffnung der Ford-Presseabteilung zerstören, deren Repräsentant am 19. Oktober noch hoffte: "Vielleicht bin ich ja doch einmal schneller als Sie!"

Tut mir leid. - Dieses Mal hat Ford verloren. - Aber ich muß die Ford-Presseabteilung fast in Schutz nehmen. Sie ist wirklich fast die letzte, die etwas von Problemen im Hause Ford erfährt. Vielleicht ist Frau Dr. Wegerhoff schon vorher eingeweiht. Aber die kann schweigen.

Was an der derzeitigen Situation von Ford - der unangenehmen - nichts ändert. - Wie wäre es einmal mit dem Versuch einer progressiven, offensiven Pressearbeit, Frau Dr. Wegerhoff?

MK/Wilhelm Hahne