BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2001

Der Motorsport ist vielfältig. Manchmal ist er inzwischen einfältig geworden. Aber ich wollte hier eigentlich nicht über die DTM schreiben, sondern über eine Tourenwagen-Motorsportart, die in dem Umfeld, in dem sie nun seit 25 Jahren gepflegt wird, nicht nur Motorsport-Fans, sondern auch deren Familien begeistert. Hier geht es um den Basis-Motorsport. Und entsprechend groß sind die Starterzahlen. Aber groß ist in diesem Falle auch die Rennstrecke. Pro Runde werden gut 25 Kilometer zurückgelegt. Die Strecke führt z.T. durch Naturschutzgebiet. Aber es handelt sich auch hier um eine Rennsport-Serie, die eigentlich unter Naturschutz gestellt werden müsste. Sie wurde von Motorsportlern ins Leben gerufen, wird von Motorsportlern auch noch heute geführt. Wenn auch inzwischen der eine oder andere - rein kommerzielle - Einfluss spürbar wird. Aber das hat diese Serie von Langstreckenrennen, die sich inzwischen als Meisterschaft präsentiert, nicht abwerten können. Diese zehn Rennen pro Saison sind für alle Besucher, für alle Teilnehmer:

Ein Kurz-Zeit-Lang-Strecken-Spass

01-11-17/02 Obwohl die Saison 2001 nun abgeschlossen ist (das letzte Rennen zur o.g. Serie lief am 17. November), soll diese Geschichte nicht ein Rückblick sein, sondern mehr eine Vorausschau. Sie soll ein wenig Vorfreude vermitteln. Denn wer weiß schon, wie schön auch im Jahre 2002 noch Motorsport sein kann, der nur die Formel 1 aus dem Fernsehen (RTL) kennt, oder nur versucht, die DTM aus dem Blick ins Fernsehen zu begreifen? Da handelt es sich nicht so sehr um Motorsportveranstaltungen, sondern mehr um "Events". Und die werden entsprechend "verkauft". - Und manchmal kommt man sich auch verkauft vor.

Die BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring gibt es erst seit diesem Jahr. Vorher war die Serie als Veedol Langstreckenpokal bekannt. Die erste Saison, in der diese Serie ausgefahren wurde, war die des Jahres 1977. (Übrigens: Ihr Berichterstatter war "damals" schon dabei.) Veedol gehört inzwischen zur BP, wurde aufgekauft. Und dort hat man mit spitzem Bleistift errechnet, dass diese Langstreckenserie für BP keinen Wert hat. - Gestrichen!

So hat sie in der Saison des Jahres 2001 einen neuen Namen erhalten, ist aber auch zu einer Meisterschaft aufgewertet worden. Was ihren Wert für Sponsoren (usw.) erhöht hat. Aber an ihrem sportlichen Wert, am Spaß für die Fahrer, da hat sich nichts geändert.

Auch für die Zuschauer nichts - oder nur wenig. Da haben sich über die Jahre die Eintrittspreise fürs Fahrerlager erhöht. Da zahlt man inzwischen 15 Mark pro Person. Aber sonst werden nirgendwo Eintrittspreise erhoben. Überall an der Strecke hat man freien Zutritt. Und das macht diese Rennserie echt familienfreundlich.

Sie ist es noch aus anderem Grunde: Training und Rennen finden an einem Tag, immer an einem Samstag statt. Von morgens acht bis zehn Uhr findet das Training statt; um 12 Uhr beginnen die Rennen. Sie dauern 3,5; 4 und 6 Stunden. Es gibt also Zeit genug, sich rund um die Strecke zu bewegen, mal hier, mal dort zu schauen.

Idealerweise begibt man sich morgens - zum Training - ins Fahrerlager. Man kann in die Boxen blicken, mit den Fahrern, Monteuren, Betreuern sprechen, kann wirklich Fahrerlager-Atmosphäre atmen. Dann begibt man sich zum Start auf die Tribüne am "Castrol-S", die die Nr. 4 trägt. Der beste Platz ist hier ganz links, ganz oben. Der Blick reicht dann weit. Aber es weht - selbst wenn es anderswo nicht so scheint - hier oft ein kühler Wind. Also bitte selbst im Sommer eine Jacke nicht vergessen.

Hat man hier die drei Startgruppen gesehen - und vielleicht auch noch ein, zwei Runden mehr, dann fährt man irgendwo an die Strecke. Dort wo es meist eng wird, wo sich die Zuschauer "knubbeln", sind die Punkte "Pflanzgarten", "Brünnchen". - Insgesamt werden pro Rennen so zwischen 10.000 (wenn es mal schlechtes Wetter ist) und 20.000 Besucher gezählt.

Leider gibt es keinen Streckenfunk - so richtig mit Lautsprechern - an der Nordschleife, so dass sich die Insider mit kleinen tragbaren Radios (und Ohrhörern) bewaffnen, weil über  "Radio Nürburgring" natürlich die Streckenreportage zu hören ist.

Während eines solchen Rennens sieht man (bei Startfeldern zwischen 150 und 180 Teilnehmern) so um 3.000 Automobile den eigenen Standort passieren, erlebt um 350 - 400 unterschiedliche Fahrer. Weil zwei oder drei Fahrer auf dem gleichen Automobil unterwegs sind, kann man auch unterschiedliche Fahrerqualitäten erleben und versuchen zu beurteilen.. Und weil an der Strecke sehr oft Leute zu finden sind, die schon seit Jahren diese Serie besuchen, kann man sich mit deren Meinung auch selber weiter bilden. - Denn hier spricht man noch miteinander.

Nun möchte ich Sie auch mit Bildern "bilden", sozusagen ein Bild der Serie vermitteln. Die Fotos sind auf unterschiedlichen Rennen entstanden, weil man an einem Rennen schließlich nicht überall sein kann. Alles kann natürlich nur eine Auswahl sein. Und die ist - in diesem Falle - schon groß genug. - Nehmen Sie sich nun  ein wenig Zeit, lassen die Bilder - und ab sofort meine "sparsamen Worte" - auf sich wirken:

Beginnen wir mit dem Meister des Jahres 2001. Eigentlich sind es zwei Fahrer, aber lassen Sie mich mit dem beginnen, den ich besonders schätze. Er gehört eigentlich zu den "Promis", empfindet sich aber nicht als solcher, gibt sich auch nicht so. Er ist einfach ein toller Typ: Klaus-Peter Thaler. Er wurde (zusammen mit Heinz Remmen, auf den ich noch später komme) schon ein Rennen vor dem Endlauf Gesamtsieger der Serie. Uneinholbar.

Ich kenne Klaus-Peter Thaler so lange er hier am "Ring" fährt. Inzwischen ist er 52 Jahre alt, aber er hat den "Biss", den man jungen Leuten oft vermisst. Er war niemals der große "Überflieger". Er hat beim seinem ersten Rennen gemerkt, dass er viel lernen musste, aber hatte Spaß an diesem Sport, so viel Spaß, wie er vorher offensichtlich am Radsport hatte. Klaus-Peter Thaler war 1973 und 1976 Querfeldeinweltmeister der Amateure, 1985 und 1987 der der Profis, war Vizeweltmeister in den Jahren 1974, 1975, 1980; 16facher Deutscher Meister, fuhr zwei Tage im Gelben Trikot bei der Tour de France, verbuchte dort auch zwei Etappensiege, gewann die "Nacht von Hannover" zweimal. Alle seine Radsporterfolge (mit der Trikot-Nr. 51) sind praktisch nicht aufzählbar. Seit sich Thaler dem Motorport verschrieben hatte, sammelte er Klassensieg um Klassensieg. Und nun - im Jahre 2001 endlich! - hat er zusammen mit seinem Partner Heinz Remmen die "BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2001" gewonnen. Als Gesamtsieger. Und das schon nach dem 9. Lauf.

Ich habe ihn ein wenig "eingerahmt", versucht, aus seinem (imposanten) Umfeld heraus zu heben. Ich werde ihn gegen Ende meiner Geschichte noch mal zeigen. Aber natürlich auch seinen "Mitsieger" Heinz Remmen. Auch ein toller Kerl. Weil der nämlich mit seiner Firma H&R nicht nur für die Motorsportler arbeitet, sondern auch höchst persönlich beweist, dass das was er anderen verkauft, auch von besonderer Qualität ist.

Denn natürlich fuhr das Team Thaler/Remmen im Gesamtsieger-Auto, einem Opel Astra des Jahres 1992 (!), ein H&R-Fahrwerk. Das Zweiliter-Fahrzeug wog 950 Kilogramm, hatte eine Leistung von 230 PS.

Vorher hatte man schon mal versucht, in der Spezialklasse "24-Stunden" zum Erfolg zu kommen. Hier war die Leistung des Motors nicht durch besondere Bestimmungen limitiert; man musste allerdings mit einem Gewicht von 1050 Kilogramm fahren. Die so erreichte Motorleistung von 270 PS belastete aber den Antrieb (Antriebswellen, Getriebe) sehr stark; hinzu kam noch, dass das (höhere) Gewicht sich bei den vielen Kurven des "Rings" negativ auswirkte und auch die Bremsen sehr stark belastete. Das Ergebnis: mehr Ausfälle, als man gebrauchen konnte.

So rüstete man in eine andere, sehr stark besetzte Klasse um, um feststellen zu müssen, dass man mit 40 PS und 100 Kilogramm weniger tatsächlich die gleichen Zeiten fahren konnte, ohne das Material über zu strapazieren. - Und so kam man schließlich auch zum Gesamtsieg im Jahre 2001. - Herzlichen Glückwunsch!

Doch nun lassen Sie mich ein wenig durch die Serie wandern. Damit Sie - auch wenn Sie noch niemals am "Ring" waren - einen Eindruck von dieser - aus meiner Sicht -bedeutendsten Motorssport-Rennserie in Deutschland gewinnen. Wenn Sie im Umkreis von 200 Kilometer zum "Ring" wohnen, sollten Sie im nächsten Jahr hier und da einen Besuch einplanen. - Wichtig! - Auch Frauen und Kinder (die sowieso) finden diese Rennen toll, weil auch das Umfeld stimmt. - Davon will ich Ihnen nun einen Eindruck vermitteln.

Das ist ein Blick über das Fahrerlager in Richtung Nürburg. Die erste Gruppe ist in die Nordschleife eingebogen. Während...

...die zweite Startgruppe gerade die Start-und-Ziel-Linie passiert. - Ich (das könnten auch Sie sein) fahre nun an die Strecke. Ich mag diesen Nürburgring, seine Eingebundenheit in eine Landschaft, die wirklich natürlich, geradezu urig ist, einen darum erinnert, dass man eigentlich auch "nur" Mensch ist.

Das hier, mit der Start-Nr. 201, ist übrigens Klaus-Peter Thaler, vor Kissling jr., der in diesem Rennen später, exakt an dieser Stelle, das Brückengeländer (es ist die Brücke in "Breidscheid") "küssen" sollte. - Weil es (heute!) nicht mehr normal ist, möchte ich hier erzählen, dass mir Kissling seinen Unfall später exakt so schilderte, wie ich ihn auch erlebt hatte. Da war keine Entschuldigung (Öl auf der Strecke), da hat er mir einfach erzählt wie es war. (Dafür erhält er von mir ein paar Striche ins "Goldene Buch". Schließlich konnte er nicht wissen, dass ich exakt an "seiner" Unfallstelle stand.) - Ehrliche Fahreraussagen sind heute zu einer Seltenheit geworden.

Lassen Sie mich einmal (mit Ihnen) an Stellen wandern, die man (aus Bequemlichkeit) sonst nicht erreicht.

Hier kommt ein Porsche, der für einen Gesamtsieg immer gut ist. Fahrer: Alzen/Klasen. Das Foto entstand in der Bergab-Rechts vor der "Brünnchen"-Bergauf.

Nicht weit von hier gibt es eine Würstchen-Bude. - Aber auch die Pommes sind gut!

Dass hier gerade ein Holländer parkt ist reiner Zufall, sagt nicht, dass der für den Müll verantwortlich ist. Aber tatsächlich ist für viele Besucher (zu viele!) der Müll reine Nebensache. Leider. - Die Kombination Auto/Müll ist auf diesem Foto reiner Zufall.

In Richtung "Wippermann/Eschbach" unterwegs, erlebte ich dieses Bild. Aber es unterscheidet sich nicht wesentlich von dem, das auch Sie - im Jahre 2002 - erleben können.

Das ist eine böse Bergauf-Kurve, in der man praktisch...

...ins Nichts fährt. Und entsprechend ist der Eindruck vom Fahrkönnen der Fahrer. Es ist erstaunlich, dass denen - selbst nach vielen, vielen Rennen - noch der Mumm fehlt, diese Kurve so zu fahren, dass man wirklich die Straße in ihrer vollen Breite nutzt. - Eine schöne Stelle für Zuschauer, die alles besser können.

Scheinbar in Richtung Bäume, ist dieses Fahrzeug unterwegs. Aber es kommt - vor den Bäumen - zu einer Rechtskurve, der man als Fahrer auch besser folgen sollte.

Das ist eine sehr interessante Stelle, die vorher kommt, an der man...

...den Innenrand mitnehmen muss, wenn man hier nicht Zehntelsekunden liegen lassen will. (Und wie finden Sie diese Stimmung?)

Man muss es so machen, wie exakt dieser Fahrer. - Und achten Sie bitte auf die Zuschauer (Sie könnten ja einer von ihnen sein): Auf welcher Rennstrecke der Welt wäre eine solche Idylle möglich?

Und die nächste Rechtskurve muss man dann exakt so fahren. Ist man schnell genug, dann spürt das entlastete kurveninnere Vorderrad gar nicht, dass man hier als Fahrer über die Curbs tobt.

Nahe dieser Stelle, praktisch schräg gegenüber, muss man als Zuschauer auch gar nicht merken, dass hier Fahrer um Zehntelsekunden kämpfen. Es könnte ja sein, dass der Blick vernebelt ist.

Wenn man gerne näher an der Strecken sitzen möchte, gibt es an der Nordschleife auch solche Sitzgelegenheiten. - Natürlich kann man auch im Stehen zuschauen. Und sogar dabei Reibekuchen backen, spülen und abtrocknen. - Auf welcher Rennstrecke der Welt geht das sonst noch?

Die ganze Nordschleife ist eigentlich eine Idylle für Zuschauer. Aber auch die Streckenposten können sich hier wohl fühlen.

Und wenn Familienangehörige mit sind, verfolgen die nicht nur auf der anderen Seite des Zauns die Rennen mit, sondern stellen auch die Versorgung der für eine solche Veranstaltung unentbehrlichen Helfer sicher.

Dagegen sind die Streckenposten auf dem auch befahrenen Abschnitt des Grand-Prix-Kurses geradezu zu bedauern.

Hier umgibt sie ein Stück "moderne Welt", ein Umfeld wie bei der "Neue Heimat". Damit es nicht gar so trostlos wird, sorgen die Akteure auf der Strecke für Ablenkung. Da wäre z.B. der Local-Hero, der mehrfache Gesamtsieger der Serie, Johannes Scheid.

Er ist oft mit wechselnden Partnern - oder Partnerinnen - unterwegs. Hier sitzt übrigens gerade Claudia Hürtgen am Steuer.

Oder man beobachtet - auch als normaler Zuschauer - gerne den Kampf Mann gegen Mann (oder Frau!). Denn es sollte mal erwähnt werden: Der Motorsport ist ein Sport, in dem Frauen gleichberechtigt sind.

Ab und zu kommt es auch schon mal zu einem Unfall. Dessen "Ergebnis" kann man sich dann meist nach dem Rennen im Fahrerlager ansehen.

Hier ist es einer der schnellen Opel Zafira, deren OPC-Version auf der Nordschleife schon lange vor Serienbeginn geprüft wurde. Eigentlich war es sogar so, dass die Idee zur OPC-Version hier oben am Nürburgring - nach den guten Erfahrungen mit einem Versuchsstück - entstand.

Für den Fall aller Fälle, also den Unfall, stehen rings um die Strecke Rettungsfahrzeuge bereit. Dieses hier, das gerade von einem Einsatz zurück kommt, ist eins der modernsten Feuerlöschfahrzeuge der Welt, speziell für die Ansprüche bei Motorsportveranstaltungen aufgerüstet. Dazu gehört nicht nur die "Wasserspritze" (aber eine der modernsten ihrer Art!), sondern auch Rettungsschere und ein eingebautes Gerät zum Abstreuen von Ölspuren. Dieses Fahrzeug wurde aber nicht etwa von einer Sportbehörde entwickelt, sondern von einem Privatmann, dem - wie vielen anderen häufigen Rennbesuchern - die amateurhafte (und zum Teil veraltete!) Ausrüstung der sogenannten "Rettungsfahrzeuge" auf die Nerven ging.

Nun mal schnell zurück ins Fahrerlager. Werfen wir mal einen Blick auf die Arbeit an den Boxen.

Wenn man sich auf der Strecke "um ein paar Millimeter" vertan hat, sieht das Fahrzeug schnell so aus wie ein kleines "Kratzkunstwerk". Aber darum kümmert sich während des Rennens kein Mensch. Das Auto läuft. Also geht es - nach dem Tanken - zügig weiter.

Und in der Ecke, direkt neben dem Mülleimer hat einer gerade sein demoliertes Rad mit geplatztem Reifen abgestellt. Teurer Schrott!

Gutes Rad kann teuer sein. Aber noch teurer ist es, wenn ein Golf Diesel beim Boxenstopp wie eine Dampfmaschine wirkt.

Und unten gibt es "Flüssigkeitsverlust". - Das wird doch wohl nicht Öl sein?

Abstreuen, Werkzeug einsammeln, irgendwie "zum Sammeln blasen". - Hier wird es nicht weiter gehen. - Schade!

Und wenn Sie bisher noch nicht wussten, wie dünn "Glas" bei Renntourenwagen sein kann: "Hier werden Sie geholfen!" - Die dünne Kunststoffscheibe hat sich - offensichtlich durch Unterdruck - ein wenig verformt. Diese Scheibe gehört übrigens zu einem schnellen Golf-Diesel, den wir hier noch einmal bei einem normalen Boxenstop zeigen wollen.

Denn die meisten Boxenstops verlaufen "normal". Normal ist eben auch, dass alle nervös sind, dass man die Anspannung des gesamten Teams spürt. Es darf doch nicht sein, dass der Fahrer draußen auf der Strecke um Zehntelsekunden kämpft, während man an der Box vielleicht dann 10 oder 20 Sekunden "verplempert". - Es sollte eigentlich so sein, wie es auf folgendem Bild auch zu sehen ist:

Dieses Fahrzeug geht  nach einem Boxenstopp wieder auf die Strecke. Und über allem steht die "Freude am Fahren".

Manchmal ist es auch die Freude am Schrauben. Wenn schon die Haube offen ist...

...dass Fahrzeug in die Box gerollt wurde, ein Sturzhelm auf dem Dach liegt...

...dann versteht man die angespannten Miene dieses Spezialisten aus der Boxen-Crew. - Aber wofür haben wir diesen Mann denn auch in Köln Fahrwerktechnik studieren lassen? - Nun soll der auch die Lösung finden. Zumal das  Fahrzeug einem Mann gehört, der auch von den Zuschauern lieber im Rennen gesehen wird: Johannes Scheid.

Aber auf der anderen Seite der Boxen wird den Zuschauern und Besuchern auch etwas geboten. Der Hauptsponsor der Veranstaltung sorgt - neben anderen Dingen - auch für "Augenschmaus". Und es gibt was "auf die Ohren".

Sie möchten gerne etwas mehr sehen? - Bitte sehr!

Aber es gibt im Fahrerlager auch Damen mit anderen Funktionen. Wenn die nicht funktionieren würden, dann wäre der Hunger groß.

Wer gut geschmiert hat, der hat dann auch Zeit, die Brötchen zu bewachen. Und auf die "Kundschaft" aus den Boxen zu warten. - Wenn die denn Zeit haben.

Im Fahrerlager ist natürlich auch die Industrie vertreten, die mit Servicefahrzeugen die Nutzer ihrer Produkte unterstützt, Teile vor Ort bevorratet, mit Rat und Tat den Fahrern, Teams, Tunern zur Seite steht. Hier ein (nicht vollkommener) Überblick.

Nun aber wieder zurück zum vorletzten Lauf des Jahres 2001, wo Thaler/Remmen den Gesamtsieg in der Serie einfuhren. Kein Wunder...

...dass die Kissling-Crew an der Boxenmauer der Zieldurchfahrt des Opel Astra mit der Start-Nummer 201 entgegen fiebert. Und dann ist es so weit.

Der Siegfahrer Heinz Remmen (H&R-Fahrwerke) wird von "den Seinen" (mit dem Sturzhelm in der Hand, sein Sohn) abgeholt. Alle sind glücklich. Und viele freuen sich mit dem Team Kissling, den Fahrern Thaler/Remmen und so mancher kommt zur Gratulation vorbei.

Frau Thaler will sich nicht unbedingt einmischen. Sie ist nicht bei jedem Rennen dabei. Aber bei diesem Rennen ist sie natürlich - wie auch Sohn und Tochter - mitgekommen; sieht sich aber nun im Trubel der Gratulation ein wenig ins Abseits gedrängt.

Hier ist sie auf dem Foto "die" Rechtsaußen". Während Klaus-Peter links steht, Chef Kissling dominiert (im Foto) und seine Frau (von hinten) in der für sie charakteristischen Haltung (mit der Zigarette) zu sehen ist.

Und dann kam es beim letzten, 10. Lauf noch zu einem Aufeinandertreffen von Gesamtsieger Thaler und Opel-Sportchef Volker Strycek. Der hatte sich einen Fahrerplatz im Kissling-Astra (neben Kissling jr.) gesichert und wollte offensichtlich dem Herrn Thaler zeigen, wie schnell so ein Astra von "einem richtigen Rennfahrer" (Strycek hält sich wohl dafür) gefahren wird. Er setzte sich sofort in Führung und fuhr dann auch hervorragende 9:10,103 min. Thaler konnte nur mit 9:11,103 kontern, weil ihn dann ein Motorschaden stoppte.

Strycek jedoch düste weiter, ließ sich auch nicht von "Gelben Flaggen" (geschwenkt!) daran erinnern, dass man an einer Unfallstelle das Tempo angemessen drosseln sollte. (Was erwartet der eigentlich von seinen Jungens in der DTM, wenn er selbst nicht weiß, was sich im Rennsport gehört?) Und so wurde "Alleskönner" Strycek (so nebenbei ist er ja noch Opel-Sportchef und für die Opel-Pleite in der DTM verantwortlich) dann - bitte auch ganz schnell...

zu einer "Stopp- and Go"-Strafe hereingebeten.

Natürlich hat Strycek mit dem Kissling-Astra trotzdem gewonnen. Kissling jr. konnte allerdings den Wagen nur noch sozusagen mit "letzter Kraft", laut rasselnd, über die Ziellinie bringen. Wie schnell ein Klaus-Peter Thaler diesen Kissling-Astra fahren könnte, bleibt damit aber immer noch unbeantwortet. - Nach meiner Einschätzung ist Thaler der bessere Rennfahrer. Eigentlich ist er sogar in 2001 der erfolgreichste Opel-Sportler, da er zusammen mit Jochen Berger in diesem Jahr auch noch die "Historische Monte" auf einem Opel Ascona gewinnen konnte. Übrigens deutlich vor Volker Strycek, der auf Platz 23 einlief. - Wollte darum vielleicht der "liebe Volker" (so stellt er sich gerne dar) einmal dem Klaus-Peter...? - Natürlich wird das niemand bestätigen. Aber ich habe eine Reihe von Leuten getroffen, die den Einsatz des Volker Strycek beim letzten Lauf des Langstreckenpokals mit einem nachdenklichen Kopfschütteln kommentierten. - Es gibt eben so'ne und solche. - Ich habe auch in den letzten Jahren mein persönliches Urteil über Volker Strycek korrigieren müssen. - Lassen wir es dabei.

Ende gut, alles gut. - Und nun können auch die Streckenposten nach Hause. Sie sammeln sich zur Rückfahrt.

Und ich als Zuschauer werfe einen letzten Blick auf die imposante Mercedes-Tribüne.(Denk' an Haug ich in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. - W. Hahne)

Vergessen Sie nicht, in 2002 mal am Nürburgring vorbei zu kommen. Wenn Sie sich nicht auskennen, finden Sie bestimmt irgend jemanden - evtl. einen mit Wohnmobil - der ihnen dann - wie unser Bild zeigt, auf dem Wohnmobil - "den rechten Weg" zu den interessantesten Plätzen der Nürburgring-Nordschleife zeigt.

+++ ENDE +++

 

MK/Wilhelm Hahne

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