Was man auch z.B. der August-Statistik des KBA entnehmen kann: Wie stark sind die einzelnen Segmente?

Die IAA 2003 ist vorbei. Sie wird im Ergebnis als positiv empfunden. Immerhin hatten in 13 Tagen fast eine Million Besucher (auch Journalisten und Fachpublikum wurden mitgezählt) nach Frankfurt gefunden. Um eine Relation herzustellen: das sind soviel Leute, wie sich an zwei Tagen bei der Eröffnung des diesjährigen Oktoberfestes  für den dortigen Rummel als Festbesucher interessierten. Zu wenig Rummel in Frankfurt? - Eigentlich ging es doch auch dort mehr um das "Goldene Kalb", man war in Frankfurt wegen der Super-Sportwagen, die man sonst niemals sehen, noch weniger kaufen kann. Opel Astra und VW Golf hat man "so mitgenommen". Die IAA in Frankfurt ist keine Verkaufsmesse, sondern ein Event. Da muss man gewesen sein, da muss man hin. - Aber was kauft denn der normale Autokäufer? - Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick in die aktuellen Zulassungszahlen  des Monats August werfen. - Und welche Modelle stehen an der Spitze der einzelnen Segmente?

Die Sieger sind oft alte Bekannte

03-09-23/03. - Im August 2003 wurden rund 228.000 neue Automobile in West-, Ost-, Nord- und Süd-Deutschland zugelassen. Ich möchte zunächst eine einfache Übersicht schaffen, indem ich die einzelnen Segmente (werden so beim KBA geführt) mit runden Zahlen (leicht auf- oder abgerundet) so notiere, wie sie sich im Markt darstellen:
 

Art des Segments Stückzahl in Tausend
Oberklasse

2

Utilities

5

Geländewagen

10

Mini

11

Cabrios

11

Obere Mittelklasse

16

VAN

25

Mittelklasse

45

Kleinwagen

46

Untere Mittelklasse

56


So ist das also tatsächlich. Die wirklichen Umsätze werden nicht mit Traumwagen, sondern mit der Unteren Mittelklasse, den Kleinwagen und der Mittelklasse gemacht. Und wer führt diese wichtigsten Segmente an? - Hier die Antwort:

In der sogenannten Unteren Mittelklasse ist das der VW Golf (wobei dort der Bora mit eingeschlossen ist). Dieser VW-Typ hat in diesem Segment einen Marktanteil von 31,9 Prozent, dominiert hier eindeutig. Damit wird auch klar, welche Bedeutung dem neuen Golf V zukommt.

Bei den Kleinwagen liegt ebenfalls ein VW-Produkt in Front, allerdings nicht so deutlich. Hier hat der VW Polo mit einem Anteil von 15,6 Prozent die größte Bedeutung.

Bei der Mittelklasse tut sich der 3er BMW mit einem Segmentanteil von 18,0 Prozent hervor.

Die Oberklasse wird übrigens von Mercedes mit der S-Klasse mit 26,5 Prozent angeführt. Wie man von BMW hört, verkauft sich der neue 7er BMW in Asien und USA besonders gut. - Kann ja so sein. In Deutschland wird er offenbar nicht so geschätzt.

Die ganz kleinen Fortbewegungsmittel, die Minis, werden vom inzwischen 10 Jahre alten Renault Twingo mit einem Anteil von 27,5 Prozent sehr gut vertreten. Hier wird besonders deutlich, dass es nicht darauf ankommt immer wieder - sehr schnell - neue Modelle anzubieten, sondern auch bei Modellen mit einer "guten Anlage" dann eine entsprechende Modellpflege zu betrieben.

Segmentführer bei den Geländewagen ist der Toyoty RAV 4 mit einem Anteil von 12,5 Prozent am Segment und bei den Cabrios schießt der Peugeot 206 CC mit einem Anteil von 16,3 Prozent den Vogel ab.

Die Gruppe der Utilities wird vom "alten Freund" VW Transporter (+ Caravelle) angeführt. Er bringt es in diesem Segment auf einen Anteil von 44,9 Prozent und ist damit beinahe so stark wie in der Gruppe Obere Mittelklasse die Mercedes E-Klasse, die es auf geradezu sensationelle 45,6 Prozent bringt. Da hat der neue 5er BMW noch etwas zu nagen.

Bliebe noch die Gruppe der VANs. Hier glänzt der neue VW Touran mit einem Anteil von 25,1 Prozent. Der ist keine bestimmt keine Schönheit, kommt aber wohl bei den Vernünftigen unter den Interessenten für ein Fahrzeug dieses Segments gut an. Natürlich können zu manchen  Zeiten auch Händler- und Testfahrzeuge das Bild ein wenig verfälschen.

Aber ist doch mal interessant zu sehen, mit welchen - und relativ wenigen - Modellen die Automobilindustrie das wirkliche Geschäft macht.

MK/Wilhelm Hahne


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