Ford ist nach Auffassung des "Spiegel" (Nr. 43) krank, ein "Rheinischer Patient"...

...aber eigentlich ist es nicht die Firma, sondern das System, mit dem diese Firma gesteuert wird. Und es sind die Menschen, die dieses System entwickelt haben, sich ihm unterordnen. Kein Zweifel, dass das Fahrwerk des Ford Focus zu den besten seiner Klasse zählt. Aber wo findet man den Entwickler dieser "Innovation"? - Bei der Konkurrenz, längst nicht mehr bei Ford. Wirklich gute Leute bleiben nicht ewig bei Ford. Das wäre nicht auszuhalten. Darum ist auch ein Martin Leach ausgeschieden. Verantwortliche bei Ford dienen doch nur dazu verantwortlich zu sein, dürfen aber nicht wirklich Entscheidungen treffen, etwas verantworten. Sie werden später aber verantwortlich gemacht. Für das, was ihnen "verordnet" wurde. Sie werden als "Befehlsempfänger" behandelt und haben so zu funktionieren. Wenn sie das lange genug gemacht haben, haben sie das System verinnerlicht, "funktionieren". Damit werden sie dann zum Bodensatz des Top-Managements. Und dem "Bodensatz" fällt dann nichts anderes ein, als Mitarbeiter zu entlassen, Kosten im Einkauf zu senken. Wie das jetzt gerade wieder geschieht. Durch Herrn Lewis Booth. - Als wenn damit die Basis für eine vernünftige Zukunft geschaffen werden könnte. Der Fehler liegt im Denken des Managements. Woraus ein falsches Lenken entsteht. Was soll man von einem Vorstandsvorsitzenden halten, Bernhard Mattes, der keinen Grund für die Verkaufsschwäche von Ford ausmachen kann und u.a. gegenüber dem Chefredakteur der "Auto-Zeitung", Wolfgang Koerdt, behauptet:

"Es liegt auch nicht an der Qualität"

03-10-25/04. - Nun kann man dem Chefredakteur der "Auto-Zeitung" unwidersprochen viel erzählen. Was weiß der - und woher - vom Automobilgeschäft? - Der wird gerne notieren: "Wir haben in den letzten drei Jahren eine Offensive durchgeführt, welche die Qualität deutlich verbessert hat."

Da möchte ich nicht widersprechen. - Aber leider ist das Ergebnis nicht ausreichend. Zumindest für den Kunden, für den Käufer eines Ford-Automobils nicht. Nehmen wir doch einmal das Top-Modell von Ford den Mondeo. Bernhard Mattes, empfindet ihn offensichtlich als "Spitze", denn er hält fest: "Es wird in Europa kein Ford-Modell über dem Mondeo geben".

Eigentlich hatte man bei Ford Deutschland vor, dieses "Top-Modell" im Jahre 2005 durch ein Nachfolge-Modell zu ersetzen. Aber, so hat Ford-Europa ermittelt: der Ford Mondeo verkauft sich wider Erwarten noch gut. Also kann man den Modellwechsel hinaus schieben. Man könnte vielleicht das Jahr 2006 ins Auge fassen.

Das ist genau das, was wir mit einem anderen Ford Europa-Chef vor Jahren beim Fiesta erlebt haben. Ein Modellwechsel kostet Geld. Also kann man Geld sparen, wenn man eine solch teure Angelegenheit verschiebt. Und dann saß man in der Klemme. - Aber ein Herr Nasser hatte sich mit einer solchen Spar-Aktion profiliert. Für größere Aufgaben.

Und so hat man in Köln jetzt auch den Nachfolger des Galaxy "auf Eis gelegt". Der war auf der Plattform des Mondeo geplant - und es wurde auch bereits daran gearbeitet. Nun möchte man zunächst doch noch einmal mit VW verhandeln, ob man denn nicht doch - vielleicht - gemeinsam... -

Es profiliert sich wieder jemand auf Kosten des möglichen Ford Deutschland-Erfolgs in der Zukunft. Wenn man so einen Ford jr. beeindrucken kann, wäre der eigentlich die Fehler-Schlüsselstelle.

Aber zurück zum aktuellen Top-Mondeo:

Da sind die Fahrzeuge mit Dieselmotor besonders gefragt. Wenn man als Käufer eines solchen Wagens gleich nach Übernahme den Ölstand kontrolliert, wird man feststellen, dass der Ölstand auf dem Messstab deutlich über der Maximum-Markierung liegt. Das ist "normal", weil Ford sich entschlossen hat, wegen des (nur während der ersten 5.000 Kilometer) zu hohen Ölverbrauchs, schon bei der Erstbefüllung einen halben Liter zusätzlich einzufüllen, weil es sonst vielleicht zu Motorschäden kommen könnte, weil der Kunde annimmt... - Tatsächlich weisen die neuen TDCI-Motoren einen Ölverbrauch von (zunächst, sagt Ford) bis zu einem Liter auf 1.000 Kilometer auf.

Der neue Motor (Bau-Code-Nr. 3S) wird seit Juli 2003 verbaut. Mit dem "alten" Motor war es immer wieder (auch) zu Motorschäden gekommen, deren Gründe nun beim neuen Modell beseitigt sein sollen. - Wer guckt da schon auf den Ölverbrauch? Der NEUE Mondeo wird übrigens seit Mai 2003 gefertigt. Also müssten zunächst sowohl "alte" wie auch neue Diesel-Motoren zum Einbau gekommen sein.

Das gibt es übrigens auch bei guten Fernsehern, wo sich - wenn man Pech hat - in einem neuen Gehäuse noch ein altes Chassis befindet. - Also alles normal, Herr Mattes?

Beim neuen Motor kann es unter ungünstigen Umständen passieren, dass der Nockenwellensensor "kein sauberes" Signal abgibt. Das kann zu den unterschiedlichsten Beanstandungen führen. - Aber keine Angst, der Ford-Händler Ihres Vertrauens weiß Bescheid.

Wenn beim neuen Motor das sogenannte "EGR-Ventil" klemmt (das funktioniert tatsächlich noch mechanisch), dann bemerkt der Fahrer beim Blick in den Rückspiegel deutlich Schwarzrauch. Der Ford-Händler verbaut in einem solchen Fall eine Platte zwischen Ventil und Zylinderkopf - und schon ist der kleine Fehler beseitigt. - Man sollte da nicht so pingelig sein!

Also im Mai kam der NEUE Mondeo, im Juli kam der NEUE Motor, aber ab Juni (dieses Jahres) wurden schon mal die Zylinderköpfe geändert. Damit wurde auch die Düsenbestückung geändert, die nun natürlich nicht mehr (als Ersatzteil) für die alten Motoren zu verwenden ist. Es gibt also für den Ford Mondeo TDCI-Motor - der äußerlich praktisch immer der gleiche blieb - inzwischen zwei unterschiedliche Düsenbestückungen.

Aber ein Motor braucht auch ein Getriebe. Und da gibt es z.B. jetzt das neue Sechsganggetriebe (MMT6). Wenn das im Leerlauf bei Ihnen klappern (oder rasseln) sollte, dann wird Ihr Ford-Händler einfach eine neue Reibscheibe verbauen. - Und weg ist es. Wenn dieses Rasseln allerdings beim Abstellen des Motors auftreten sollte, dann wird Sie der Ford-Händler noch ein wenig hinhalten müssen. Aber bei Ford ist man der Meinung, dass es sich da nur um einen kleinen Schönheitsfehler handeln kann. Das Getriebe würde deshalb keinen Schaden nehmen. - Wie beruhigend!

Wenn Sie einen Mondeo mit Automatikgetriebe (noch aus dem Baujahr 2002) besitzen, dann  könnte es sein, dass Sie hier auch Geräusche aus dem Antriebsstrang hören. Keine Angst. Das ist nur eine Kleinigkeit. Es wurde dann wahrscheinlich vergessen, beim Motor sogenannte Passhülsen einzubauen, die eine korrekte Ausrichtung zwischen Motor und Getriebe sicherstellen. Wenn Sie Pech haben, bricht bei einem Zahnkranz (Starterkranz)  die Befestigung heraus. Aber meist hören Sie nur ein starkes Klopfen, ein scheinbar abnormales Verbrennungsgeräusch - oder der Motor will nicht anspringen. - Kleine Passhülsen, große Wirkung.

Es kann übrigens auch sein, dass Ihnen das bei einem 2002 Mondo mit Schaltgetriebe passiert. - Aber Ihr Ford-Händler weiß Bescheid.

Da wir gerade bei Geräuschen sind: das neue Sechsganggetriebe kann schon mal brummen. So bei einer Motordrehzahl um 2.000 Umdrehungen. Genauer: zwischen 1.800 und 2.200 upm. Da klebt Ihr Händler dann eine dünne Gummiplatte (so um fünf Millimeter stark) zwischen einem Rohr und Träger und Ihr Auto ist wie neu.

Aber auch beim Fünfgang-Automatikgetriebe sind evtl. im Leerlauf oder bei Teillastbetrieb kleine Vibrationsgeräusche aus dem Motorraum hörbar. Da kommt dann wahrscheinlich die Leitung zum Ladeluftkühler an. Eine Kleinigkeit. Kurz mal entspannen - und fertig. Man sollte aber darauf achten, dass bei dieser "Entspannungsübung" kein Kontakt zwischen Hilfsrahmen, Halter der Leitung und der Leitung selbst erfolgt.

Nun kommt es auch schon mal - und das bei dieser Jahreszeit öfter als im trocknen Sommer - zu einem Wassereintritt im vorderen Fußraum. Das liegt dann an der sogenannten Türfolie. Man muss auch bei evtl. in diesem Bereich durchgeführten Reparaturen darauf achten, dass die Folie wieder richtig liegt.

Es gibt auch schon mal Mondeo, bei denen die Windschutzscheibe im Bereich des vorderen Windlaufs undicht war. Aber das sind "Ausreißer". Und wenn Sie stärkere Windgeräusche von Türen und Seitenspiegeln zu hören glauben: Ihre Ohren sind i.O. - Und wenn Ihr Ford-Händler es auch ist, weiß der, wie man das abstellt. - Aber nicht jedes Windgeräusch ist unnatürlich. Also stellen Sie keine zu großen Ansprüche.

Ich habe mich heute mehr mit dem Mondeo mit Dieselmotor beschäftigt. Aber auch beim Mondeo mit Benzinmotor (1,8 und 2.0 Liter) kann es zu Getriebegeräuschen kommen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass immer ein weinendes Kind mit fährt, ohne dass Sie eins an Bord haben, dann hilft Ihnen Ihr Ford-Händler durch den Einbau von in zwischen geänderten Schaltseilzügen. Die der aber auch - bitte, bitte - exakt einstellen sollte.

Sie verstehen, dass bei diesen "Kleinigkeiten" (hier am Fall Mondeo aufgezeigt) ein Mann wie der Vorstandsvorsitzende von Ford Deutschland nur zu der Feststellung kommen kann: "Wir haben hervorragende Produkte."

Hervorragend könnte man ja auch gegen herausragend austauschen. Und da hat Herr Mattes durchaus Recht. Verglichen mit den Top-Modellen der Konkurrenz... - Also: herausragend.

Und demnächst kommen dann mehr und mehr die Direkteinspritzer-Benzinmotoren zum Einbau, die man als FSI-Motoren bezeichnet. Werden die an das aktuelle Testgerät eines Ford-Händlers angeschlossen, sind dort alle möglichen Fehldaten auszulesen. Mit denen man natürlich wenig anfangen  kann. Schließt man allerdings ein Original Bosch-Testgerät an, funktioniert das Auslesen aller wichtigen Daten ohne Fehler. Der Unterschied scheint auf den - optisch scheinbar gleichen - Steckern zu beruhen. - Bei Ford in Köln hatte man darum die Idee... - Aber das möchten die mächtigen Bosse nicht... - Hier hat man noch Zeit.

Keine Zeit hat man dagegen bei den verbauten neuen Navigationsgeräten (Denso-System), wo ab und an ein Bildschirm "schwarz wird", dass Gerät "abstürzt" oder "sich aufhängt". Machen Sie es wie beim Computer: ausschalten, einschalten - und alles wird gut. Und bald ist dann auch eine neue Software verfügbar.

Oder es kann auch sein, dass die Zündung des neuen 1,8 Liter Benzindirekteinspritzers das Radio (und das Navigationsgerät) stört. Machen Sie sich keine Sorgen. So können Sie zumindest feststellen, wie gleichmäßig Ihr Mondeo zündet. Und das viele tausendmal in der Minute. Aber: die Untersuchungen laufen bereits. Und da Herr Mattes nun - durch dieses Geschichte - auch etwas über den Qualitätsstandard seines Top-Modells erfährt, wird der schnell dafür sorgen... -

Denn man hat ja durch die neue Entscheidung von Ford Europa eine Menge Zeit gewonnen, die man dazu nutzen kann, den aktuellen Mondeo zu perfektionieren. - Denn das neue Modell kommt ja frühestens im Jahre 2006.

MK/Wilhelm Hahne


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