Wie ein Fußballspiel auf unebenem Rasen (fast) zu einem Vergleichtest zweier F1-Fahrer werden kann

Nein, eigentlich verstehe ich wenig vom Fußball. Ich habe - wie nachstehend zu sehen - dieses bestimmte Fußballspiel auch nur (auch mit der Kamera) beobachtet, weil mich interessierte, wie sich bei einem solchen Spiel zwei Brüder verhalten, die man als gute F1-Fahrer kennt, deren Spaß am Fußball aber auch schon oft publiziert wurde. Da ich es nicht weit hatte (der Platz liegt oberhalb meines Wohn-Dorfes) war zum Besuch kein besonderer Aufwand notwendig. Ein wenig erstaunt war  ich, dass offiziellen Kamera-Teams - die wegen des "Großen Preis von Europa" in der Eifel waren  - das Filmen verwehrt wurde. Auch Fotografen waren nicht erwünscht. Das wurde denen nett gesagt. Und so sind die wieder umgekehrt. Mit mir wurde nicht gesprochen, weil ich nicht mit umgehängten Objektiven, Fotokoffern und Stativen anmarschierte. Mir ging es auch nicht um technisch perfekte Exklusiv-Fotos (sonst hätte ich die sicher sofort angeboten), sondern nur um eine gute Möglichkeit, meine Eindrücke von Michael und Ralf Schumacher ein wenig abzurunden. Da möchte ich Sie nun teilhaben lassen.  

Michael Schumacher: ein Allround-Sportler

03-11-09/02. - Ich habe auf dem Sportplatz oberhalb von Virneburg, schon viele Fußballspiele gesehen. Wenn die Dorfjugend gegen Alte Herren spielt oder Mannschaften der einzelnen Dorfstraßen gegeneinander antreten. Wir hatten immer viel Spaß dabei. Es gab für die Zuschauer dann Kaffee und Kuchen oder ein Bierstand war aufgebaut.

Dieses Mal gab es gar nichts. Das war wirklich kein "Event", hier ging es nur um Fußball. Ich erfuhr von dem Spiel, wie man in einem Dorf von einem Ereignis erfährt: durch die vertrauliche Information von Mund zu Mund. "Also mein Sohn hat den Platz noch gestern mit vorbereitet. Und da soll tatsächlich der Michael kommen. - Vielleicht auch der Ralf. - Aber das ist wohl geheim."

Na, ja - dann ist es geheim. Und darum war zunächst auch kaum etwas los. Alles Bekannte aus dem Dorf. Und Schumi war schon da. Er war von einer (seiner) Ferrari-Pressedame in einem VW-Golf auf den idyllisch gelegenen Platz gebracht worden.

So sieht das aus, wenn man nach einigen Spitzkehren oberhalb des Dorfes ankommt.

Und das ist ein Blick von der Zuschauerseite. Wenn man noch ein paar Schritte weiter nach rechts tritt, sieht das so aus:

So um zwanzig Meter nach dem Sendemast im Hintergrund liegt die Bundesstraße B 258. Und zum Nürburgring sind es um 15 Kilometer. Da war natürlich keiner der "Offiziellen" zu Fuß gekommen.

Und der Lancia "Thesis" gehörte natürlich zu Michael Schumacher. Seine Frau Corinna war damit - aber erst nach Beginn des Spiels gekommen. Der Kleine aus dem Dorf, hielt übrigens den Lancia für einen Jaguar. Einen Lancia sieht man bei uns in der Eifel eben selten. Aber der Vater hat ihn aufgeklärt. "Nicht anpacken, das ist der Lancia von Schumi."

Und das ist der Dienstwagen von Ralf. Nun wird einem auch klar, warum BMW-Chefdesigner Chris Bangle den Kofferraumdeckel bei den Neuschöpfungen innovativ wie ein Tablett gestaltet hat: Man kann sehr gut beim Umziehen seine Sachen darauf abstellen.

Aber eigentlich wollte ich ja vom Fußballspiel ein paar Eindrücke vermitteln. Hier eine kleine Bildfolge:

Der im gelben Trikot mit der Nummer 11, das ist Michael Schumacher.

Wegen seiner Sponsorverträge hat er die Werbung abkleben müssen. Verträge sind Verträge.

Michael ist immer in Bewegung. Und engagiert in Bewegung. Er bewegt sich auch mit taktischem Einfühlungsvermögen und entsprechender Übersicht auf dem Platz. Er ist einfach überall...

...auch vor dem Tor zur Annahme bereit. Wenn eigentlich hier Fotos von Michael Schumacher solchen von Michael Schumacher folgen...

...so entspricht das seinem Spielanteil. Michael Schumacher ist auch hier die Spielerpersönlichkeit auf dem Platz. Von seinem Bruder Ralf sieht man weniger, weil der auch sehr wenig in Ballbesitz ist.

Das ist Ralf Schumacher, der Fußballer:

Er beobachtet, ihn gibt es auf dem Platz, der dribbelt mit - mal in die, mal in die Richtung - aber wenn er nicht da wäre, würde es nicht auffallen.

Gut, dass nun Halbzeit ist. Ralf Schumacher spielt Fußball, aber offensichtlich nur, weil man es von ihm erwartet. Während das Fußballspielen dem Michael richtig Spaß macht. Diesen Eindruck wird sicherlich auch Corinna, seine Frau, mitbekommen haben.

Hier sitzt sie (rechts mit langem blonden Haar) an der Seite der Pressesprecherin, die die bösen, bösen Fotografen verjagte.

Sie hat ihren Hund, einen sehr aufmerksam und intelligent wirkenden Italiener, mitgebracht.

Der Hund wartet mit wachen Augen auf die Halbzeit. Das Spiel scheint er aufregend zu finden.

Die Halbzeit ist für ihn dann noch aufregender, weil sein Herrchen, der Michael, sich nun die Zeit nimmt, mit ihm und dem Ball zu spielen.

Aber jede Halbzeit geht einmal zu Ende.

Und weiter geht's.

Ralf ist auch jetzt relativ selten am Ball. Aber sonst sehr aufmerksam in seiner Außenposition.

Hier sind Ralf (10) und Michael mal auf einem Foto zu sehen.

Dieses Fußballspiel hat einen Mittelpunkt: Michael Schumacher. Nicht weil er so heißt oder weil der (zu diesem Zeitpunkt) vielleicht sechsmal die WM gewinnen wird, nein - Michael ist nicht nur ein sehr guter Motorsportler, sondern auch ein hervorragender Fußballer. Und seine Körperbeherrschung, die Einschätzung der Spielsituationen - einfach toll. Auch für mich beeindruckend.

Hier sind mal beide Schumacher-Brüder in einer Tor-Szene zu sehen.

Und dann ist das Spiel zu Ende. Man diskutiert noch dieses und jenes.

Auch Michael nimmt jetzt einen Schluck aus der Flasche und ...

...zieht sich um. Dann strebt er mit Frau und Hund...

... dem Parkplatz zu. Jetzt wird er für den Rückweg den Lancia nehmen.

Die Karawane zieht weiter. - Vielen der Spieler wird der Platz hier in Virneburg nicht gefallen haben. Er unterscheidet sich von einem heutigen modernen Fußballplatz so wie die Nordschleife von einem der vielen Retortenkurse. Michael Schumacher kann hier wie dort fahren. Er kann auch hier wie dort Fußballspielen.

Ach - wie das Spiel ausgegangen ist? - Ich hab es vergessen. Es ist auch unwesentlich. Wesentlich sind meine Eindrücke von der Art und Weise, wie Michael und Ralf Schumacher Fußball spielten. Ralf wird niemals das Niveau von Michael erreichen. Nicht nur beim Fußballspielen. Man muss ihn fast der modernen Generation von Sportlern zurechnen, denen es zunächst einmal darum geht, mit möglichst wenig Einsatz möglichst große Erfolge zu erzielen. Michael ist ein Arbeiter. Ein intelligenter Arbeiter. Er wird auch - wo von ich mich überzeugen konnte - auf dem Fußballplatz als Führungspersönlichkeit anerkannt. Weil - auch dort - seine Leistung beeindruckt.

 MK/Wilhelm Hahne.

 


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