"Rock am Ring" ist nun vom 4. - 6. Juni 2004 - und Dr. Kafitz sieht das als seine Leistung

Meine letzte Geschichte zu diesem Thema hat die Lösung vorweg genommen. Und keiner macht dazu Anmerkungen. Als die "Endlösung" bekannt wurde, brachte z.B. die "Rhein-Zeitung" wenige - rein auf die Information beschränkte - Zeilen. Man lebt mit der Nürburgring GmbH. - Nur keinen Ärger. - Dabei ist diese Lösung eigentlich irre: am 30. Mai der GP, am 6. Juni "Rock am Ring", am 12. Juni das 24-Stunden-Rennen. Wobei alle Veranstaltungen sich nicht auf jeweils diesen Tag beziehen, sondern z.T. Tage vorher beginnen. Nun hat  das 24-Stunden-Rennen die größten Nachteile. - Auch darüber habe ich bereits geschrieben. Aber da war das noch keine Realität. Und Dr. Kafitz deligiert die negativen Auswirkungen. Er ist es nie gewesen. - Ich darf aber an seinen Brief an die FIA erinnern, mit dem er den 6. Juni 2004 als GP-Termin - da nicht machbar - ablehnte. Doch nun geht es. In umgekehrter Reihenfolge. - Und niemand macht auch nur eine Bemerkung. - Alles wird gut. - Und Dr. Kafitz ist - alles - nicht schuld. Aber er ist an dieser aufgestauten Spannung schuld, die z.B. dazu führt, dass man (wahrscheinlich ein Nürburger) dem Direktor des "Dorint"-Hotels - anonym natürlich - Klötze bei seiner Geschäftsleitung zwischen die Beine wirft. Dr. Kafitz bleibt "unbeleckt", weil doch gerade die Verteilung der "Würstchen-Buden" am "Ring" mit den entsprechenden Schlammschlachten läuft. - Das ist der Westen. - Im Osten haben ganze Gruppen Front gegen den Geschäftsführer des Lausitz-Ring, Jörg Fischer, bezogen. Offen. - Das gibt es hier nicht. Der Westen ist angepasster. Nürburg ist anders. Weil das Geld wichtig ist. - Und weil man  darum Dr. Kafitz ernst nimmt. - Wer sich so durchmogeln kann - mit so vielen Geschäftsführerposten - der muss gut sein. Bezeichnend für seine Art ist, der:

Stromausfall an den Boxen-Tanksäulen

03-11-21/06. - Beim letzten Lauf zu Langstreckenmeisterschaft auf der Nordschleife gab es plötzlich eine Durchsage, nach der sich an einer bestimmten Kombination der Tanksäulen (18 - 21) Stromstörungen abzeichnen. Man müsse damit rechnen, dass diese Säulen ausfallen. Die betroffenen Teams möchten sich bitte schon nach möglichen Ersatzsäulen im direkten Umfeld ihrer Box umschauen. - Aber die waren z.T. einige Boxen entfernt. Der Radwechsel musste nun an der eigenen Box vorgenommen, dann das Fahrzeug zum Tanken an irgend eine andere Tanksäule vorgeschoben werden. Wobei da vielleicht gerade ein Stau war. Denn nun verteilten sich plötzlich viele Automobile auf wenige Säulen. Und der Tankstop der Fahrzeuge erfolgt meistens in einer ähnlichen Runde. Wobei noch eine Verschiebung durch die unterschiedlichen Rundenzeiten erfolgt. Aber nicht unbedingt in der Art, dass sich nun die Betankung entzerrt.

Und so kam es denn auch zu relativ großen - bezieht man das auf normale Boxenstop-Zeiten - zeitlichen Veränderungen. Manches Team hat darum bessere Platzierungen im Gesamtklassement (oder in der jeweiligen Klasse) gegen schlechtere eintauschen müssen. Ohne Protest. Weil man der Nürburgring GmbH keinen Vorwurf machen kann, wenn - wer weiß schon warum? - der Strom in einer bestimmten Tanksäulen-Kette ausfällt.

Tatsache ist aber, das die Geschäftsleitung diesen "Stromausfall" vorhergesehen, nicht verhindert hat. Der Strom zu diesen Tanksäulen wurde nämlich bewusst abgeschaltet, um zu verhindern, dass die Teams bemerkten, dass der entsprechende Tank (zu der Säulenkette gehörend) leer war. Oder um es anders zu formulieren: man hatte diese Tanks vor dem Rennen nicht mehr aufgefüllt, weil es das letzte Rennen war und man nicht volle Tanks über den Winter nehmen wollte. Benzin kostet Geld. Und volle Tanks kosten viel Geld. Und Geld kostet evtl. Zinsen. - Und mit leeren Tanks kann man das wirtschaftliche Ergebnis evtl. verbessern.

Dass man lt. GmbH-Vertrag dem Motorsport ein wenig verpflichtet sein sollte, Dienstleister ist, der sich auch für seine Leistungen gut bezahlen lässt, hat die Geschäftsführung nicht interessiert. Geld ist Geld. Und wer wird schon dahinter kommen? - Normal könnte man sich hinstellen und - bedauernd - feststellen: Wer kann schon für ein Unglück?

Alle Teams haben es auch so empfunden. Aber sie wurden evtl. durch das Verhalten der Nürburgring GmbH um eine bessere Platzierung betrogen.

Da ich Dr. Kafitz aber im Laufe der letzten Jahre in seinem Verhalten einschätzen gelernt habe, habe ich recherchiert. Das Ergebnis haben Sie gerade gelesen.

Natürlich wird Dr. Kafitz nicht dafür verantwortlich sein. Unglaublich, dass da vergessen wurde, die Tanks vor dem Rennen aufzufüllen

Er ist sicherlich auch nicht verantwortlich für nachfolgend geschilderte Aktion. Wahrscheinlich wird er erklären, dass er den "Verantwortlichen" schon entlassen habe. Aber dann wird es Ärger geben, weil der ausdrücklich darauf bestanden hat, dass in seinem "Auflösungsvertrag" steht, dass er gekündigt hat. - Aber der Reihe nach:

Ich habe hier zwei Fotos übereinander gestellt. Das erste zeigt...

...die Seitenwand eines Supermarkts in Adenau, im Jahre 2002 fotografiert. Das zweite Foto ist ein aktuelles...

...aus dem Jahre 2003. Nicht nur der Blickwinkel ist ein wenig anders. Vom "Haus der gepflegten Weine am Nürburgring" ist nichts mehr zu lesen. Kein Wunder: es gab nämlich im Herbst 2002 von der Nürburgring GmbH folgende Briefe:

Der konnte so lauten wie oben oder auch so...

...wie hier. Die Briefe trugen - natürlich - nicht die Unterschrift des Herrn Dr. Kafitz, sondern waren wie folgt unterzeichnet:

Nun scheidet A. Hanns-Martin Fraas, der Linksunterzeichnende, zum Jahresende bei der Nürburgring GmbH aus. Aber Tatsache ist, dass Herr Dr. Kafitz über diese Gewalt-Aktion unterrichtet sein musste. Die Betroffenen hat es darum schon besonders betroffen gemacht, weil der gleiche Dr. Kafitz bei einer Einladung der Bevölkerung des direkten Umfeldes der Nürburgring GmbH einige Zeit vorher in seiner Rede beanstandet hatte, dass man - und das wäre sein optischer Eindruck - sich hier "am Ring" nicht in gleicher Weise für den Umsatzbringer engagiere wie das z.B. im Umfeld des Hockenheim-Rings geschieht. Wenn er dort bei einer Veranstaltung anreise, würde er praktisch auf ein Fahnenmeer treffen. Und er regte an, doch Fahnenmasten aufzustellen und jeweils zu den Veranstaltungen die Nürburgring-Fahnen flattern zu lassen und damit ihre Sympathie für diese Rennstrecke auch den Anreisenden zu verdeutlichen. "Die Fahnen können Sie bei uns erhalten."

Es gab tatsächlich Leute, die Fahnenstangen aufgestellt haben. Als die dann am Nürburgring die Fahnen abholen wollten, wurde ihnen dafür eine Rechnung präsentiert. Was dann manche doch davon abgehalten hat, ihre Sympathie zum "Ring" durch Fahnen zu verdeutlichen.

Halten wir mal fest: zuerst gab es die Nürburg, die Burg dieses Namens, um die sich der kleine Ort Nürburg gruppierte. Dann wurde "der Ring" nach diesem Ort, dieser Burg benannt und nun verbietet der Geschäftsführer der Nürburgring GmbH... - bzw. er verbietet nicht, sondern verlangt ganz in der Art der alten Raubritter in der Eifel, einen Batzen Geld.

Wobei die älteren Nürburger schon in der Volksschule gelernt haben, dass die Bewohner der Nürburg keine Raubritter, sondern "die Guten" waren. In Virneburg, da wohnten die Raubritter. (Virneburg ist mein Wohnort seit mehr als 25 Jahren.) - Aber überall kommt Kafitz mit seiner Grundidee nicht (oder nicht mehr) zum Zuge. Dort, wo z.B. noch in 2002 diese Brötchen-Tüten über den Ladentisch gingen...

...da gibt es zwar noch ein Café, aber nicht mehr diese Bäckerei. Man fand keinen Nachfolger. Aber auf dieser Tüte war auch nicht der Nürburgring dargestellt, wie z.B. hier:

Oder hier:

Und auf dem folgenden Foto wirbt ein Hotel - direkt an der Nordschleife gelegen - damit, dass es an der Nordschleife liegt.

Auch da kam natürlich einer der schönen Briefe der Nürburgring GmbH an. Erstaunlich, dass Dr. Kafitz nicht vom Verkehrsministerium einen kleinen Betrag für die Nutzung des guten Namens...

...auf den Verkehrsschildern verlangt. Kafitz kümmert sich um Dinge, die sicherlich nicht sein Verhältnis zu seiner direkten Umgebung, der Welt in der er derzeit lebt, verbessern. Manchmal merkt er es sogar noch rechtzeitig. So hatte Dr. Kafitz schon vor einiger Zeit von Opel-Leuten gehört, dass man sich für den stillgelegten Flugplatz von Pferdsfeld, im Hunsrück gelegen, als Testgelände interessiert. Sofort hat er Mainz alamiert und wurde beim Opel-Vorstand zusammen mit Aufsichtsrat Eggers vorstellig. Das Land sei interessiert und er - Kafitz verfüge über ein erfahrenes Team, das die streckentechnischen und baulichen Voraussetzungen schaffen könne - und wieviele Wochen denn Opel pro Jahr buchen wolle?

Dr. Kafitz hat dann aber gemerkt, dass es nicht den besten Eindruck macht, wenn er sich als Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, die mit der Nordschleife ein Testfeld im Angebot hat, sich die Konkurrenz selber schafft, die dann die Nutzer-Frequenz der Nordschleife sinken lässt. - Der Betreiber ist nun ein anderer. Aber das Opel-Testzentrum Pferdsfeld ist inzwischen eröffnet.

Andere Dinge, wie z.B. ein Nasshandling-Angebot (als Ergänzung zur Nordschleife) hat er verschlafen. Und andere Strecken, wie z.B. Nardo, im südlichen Italien, werden zu einer stärkeren Konkurrenz. Folgende Zeichnung zeigt...

...die Planung, die einen Handlingkurs mit Nürburgring-Qualitäten im Innenraum des Hochgeschwindigkeits-Ovals vorsieht. Die Baumaschinen sind schon angerollt. Und die Wetterqualitäten dort... - Aber alles hat seine Vor- und Nachteile. Aber Dr. Kafitz ist wohl im Hinblick auf 2004 schon klar, dass man bei den Nutzerkosten für die Nordschleife nun nicht überziehen sollte. Es bleiben also...

...die obigen Preise erhalten. Aber wenn Sie sich einmal die Preisgestaltung insgesamt betrachten... - Nun ja, Dr. Kafitz kann sich eben nicht um alles kümmern. - Aber wer kümmert sich um Dr. Kafitz?- Was macht z.B. die vor einiger Zeit in der "Rhein-Zeitung" vorgestellte neue Geschäftsidee...

... des Herrn Dr. Kafitz? Klappt es wenigstens mit den Verlustvorträgen?

Die kommenden Eventwochen in 2004 werden sicherlich auch nicht so ausfallen, wie sich das der Geschäftsführer eines Unternehmens erträumen wird. Der "Große Preis von Europa" wird sicherlich nicht (mehr) das Geschäft, das es einmal (in der Vergangenheit) war. Und dann muss - schnell, schnell - abgebaut werden. Da müssen praktisch ganze Wälder an "Grünschmuck" verladen  werden:

Da müssen die "heiligen Hallen" der Teams abgebaut werden:

Wie zum Beispiel auch diese recht stabile Villa:

Da muss natürlich auch wieder die Werbung angebracht werden, die auf Wunsch von Bernie Ecclestone für das Rennwochenende entfernt worden war. Die werbenden Firmen haben darauf einen Anspruch.

Und alles nimmt Zeit in Anspruch. Dabei warten dann schon die Aufbautruppen, die die Bühnen - und alles andere - für "Rock am Ring" richten wollen. Diese Veranstaltung wird - bei dem neuen Termin - auch nicht die Zuhöreranzahl anreisen lassen, auf die man bei einem Pfingsttermin hoffen konnte.

Und den Letzten, den Veranstalter des "24-Stunden-Rennens" (vom 10. bis 13. Juni 2004), den beißen dann die Hunde. Denn der benötigt eine - nach dem Camping-Chaos auf der Nordschleife durch "Rock am Ring" - wunderbar gesäuberte Strecke, aber auch die Fahrerlager so früh als möglich. Denn die Teams reisen nicht im letzten Moment an.

Alles wird machbar sein. Mit entsprechendem Aufwand. Auch finanziellem Aufwand, weil man zusätzliche Kräfte - auch Firmen - beschäftigen muss, um einen (fast) reibungslosen Ablauf zu garantieren. - Und wer zahlt? - Der ADAC?

Per Saldo wird es auch eine Menge Arbeit sein. Unter dem Strich - bei allen drei Veranstaltungen insgesamt - wird relativ wenig übrig bleiben. Und die FIA wird Schuld tragen, der ADAC und die... - Ach! - Schließlich ist Dr. Kafitz nur der Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH. - Man sollte ihn nicht für jeden Stromausfall verantwortlich machen.

Aber - dumme Frage: Warum ging nicht der 6. Juni 2004 als Termin für den "Großen Preis von Europa"? - Weil "Rock am Ring" am 30. Mai sein sollte, hat Dr. Kafitz der FIA geschrieben. - Und nun funktioniert das umgekehrt wunderbarerweise? - Man muss offensichtlich Marketing studiert haben, um das zu verstehen.

MK/Wilhelm Hahne


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