Was hier zum Thema BikeWorld Nürburgring  bisher geschrieben wurde hat eine Recherche-Basis und ist ein Abbild der Realität

Ich gehöre nicht zu den Leuten, die "hinterher" immer genau gewusst haben wollen, was dann auch passiert ist. Es aber erst hinterher sagen. Im Falle der BikeWorld Nürburgring GmbH habe ich die jetzt für jeden zu erkennende - ausweglos scheinende - Situation vorhergesagt. Meine vor Jahren geschriebenen Geschichten beweisen es. Wobei ich nicht immer alles geschrieben habe was ich wusste, mit bekam, recherchieren konnte. Meine langen, langen Geschichten wären sonst noch länger geworden. Nach dem nun langsam zu dem Thema das letzte Kapitel geschrieben wird (es gibt aktuell auch Kündigungen), möchte ich meine letzten Erkenntnisse, gewonnen (u.a.) beim Amtsgericht Koblenz, in folgender Geschichte zusammen fassen, die auch einmal die Anfangssituation der Gründung ein wenig deutlicher beleuchtet, aber auch andere Ungereimtheiten "aufhellt". Insgesamt dürfte aber allen Beobachtern - mit Ausnahme von bestimmten Politikern - klar sein: Die Geschichte der BikeWorld Nürburgring GmbH bietet...

Stoff für einen neuen Eifel-Krimi

07-10-10/02. - Wer im Frühjahr des Jahres 2003 an der Tankstelle Döttinger Höhe eine dort ausliegende Zeitschrift mit dem Titel "Nürburgring 2003" kaufte, der musste einen ersten Eindruck von dem erhalten, was von so genannten Fachleuten der Nürburgring GmbH im Industriegebiet von Meuspath geplant war.

"Nürburgring 2003" nannte sich schlicht eine Zeitschrift, die sich wie ein Magazin anfühlte, auch stolze 5 Euro (= 10 DM) kostete, im Innern auch den Charme einer vergangenen Epoche ausstrahlte. Aber das ist vielleicht auch die Welt, in der sich die Mitarbeiter der Nürburgring GmbH heute noch bewegen. Jetzt mit "globalem Charme". Auch Hanns-Martin Fraas, im Impressum des "Magazin" als "V.I.S.d.H/P. Leiter Marketing/Vertrieb" ausgewiesen, gehörte sicherlich "damals" zu den Weltverbesserern. (Natürlich gibt es ihn schon nicht mehr bei der GmH.)

Wer in dem genannten Heft Fehler suchte, wurde schnell fündig, wer einen besonderen Lesestoff suchte, auch. So konnte der überraschte Leser registrieren: "Ein Kompetenz- und Service-Zentrum für Motorradfahrer entsteht bis Januar 2004 im Gewerbepark am Nürburgring. In der BikeWord Nürburgring wird auf rund 2.500 Quadratmetern alles zu haben sein, was das Motorradfahrer-Herz begehrt."

Als Journalist macht das neugierig. Vor Ort unterwegs, machte man eine große Fläche Land neben dem Motorsport-Unternehmen "Phoenix" aus. Tatsächlich waren auch Mitarbeiter dieser Firma am zukünftigen Entstehen des neuen "Kompetenz-Zentrums" (was sonst?) beteiligt. Zunächst wurde also einmal dieser Flecken Land erstanden. - Denkt man.

Zwar waren die Verträge längst unterzeichnet, aber bisher war dann - wie ich feststellen konnte - bei den Verkäufern (eine Gemeinde, eine Personengruppe) noch kein Geld eingegangen. Die Gemeinde konnte ruhig gestellt werden, weil man dort schon ein wenig zuckte, als man erfuhr, dass sich an diesem neuen Bauvorhaben auch die Nürburgring GmbH beteiligen wird. - Das Land wird es schon richten, denkt sich in einem solchen Fall so mancher Eifel-Insider.

Jedenfalls versteht man, warum im Magazin "Nürburgring 2003" als Geschäftsführer der neuen BikeWorld Nürburgring jener Hanns-Martin Fraas genannt ist, der auch für den Inhalt dieses Hochglanzprodukts verantwortlich ist. - Wer vielleicht das eine nicht kann, wird vielleicht das andere können. Oder umgekehrt.

Die Gemeindeverwaltung wollte sich also - damals - im Moment damit bescheiden, für das Grundstück kein Geld zu erhalten. Sondern erst später. Natürlich dann mit Verzugszinsen. Die andere Verkäufergruppe wurde auch hingehalten. Es wurden Zahlungen versprochen, die nicht ankamen. Man präsentierte (per Fax!) einen Scheck, den man dann irrtümlicherweise (!!!) einem Notar vorlegte, obwohl im Vertrag stand... - Entschuldigung! - Na klar, der Betrag wird sofort angewiesen. - Und das war’s dann. - Ohne dass etwas weiter geschah.

Dann war die Geduld dieser Verkäufergruppe am Ende. In nächster Zeit sollte der Gerichtsvollzieher antraben. Und wenn der Eine (mit 51 Prozent am Grundstückskauf beteiligt) nicht zahlen kann, dann würde wohl der Andere (mit 49 Prozent Anteil) tief in die Tasche greifen müssen; denn beide haften gesamtschuldnerisch. So glaubte man zu wissen.

Und ich dachte mir: Hoffentlich zerfällt Phoenix nicht in Asche. Wahrscheinlich würden die Motorradfahrer noch lange auf das neue Kompetenz-Zentrum BikeWorld warten müssen. Habe ich gedacht. Denn wer noch nicht einmal das Geld für ein Grundstück hat, wie will der die Kosten für die rund 2,5 Millionen Euro (oder mehr)  Baukosten und notwendigen Investitionen aufbringen? Oder sollte das Dr. Kafitz, der oberste aller Geschäftsführer der Nürburgring GmbH richten? - Mit dem Geld des Landes? - Oder würde der Landkreis..., oder eine engagierte Kreissparkasse...? Ob die Landesregierung in Mainz - und der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Deubel - nicht vielleicht doch irgendwann feststellen würden, dass man in der Eifel ein wenig mehr nach dem Rechten sehen müsste? - Schließlich hatte schon der Landesrechnungshof vor einiger Zeit auf eine Reihe von Schwachstellen ("Löcher", durch die Gewinne versickerten) hingewiesen. Aber vielleicht wollte Ministerpräsident Kurt Beck auch nur Stoff für einen neuen Eifel-Krimi liefern, weil ihn die bisherigen schon so begeistert haben. Wie er vor einiger Zeit mal (im Dorint, Daun) zum Ausdruck brachte.

Aber dann wurde das Geld für die Grundstücke bezahlt und - weil man so eine Bau-Ausschreibung sparte - erfolgte die Beteiligung der Nürburgring GmbH für die Öffentlichkeit praktisch als "Seiteneinstieg", obwohl mir vorher schon versichert wurde, dass die BikeWorld Nürburgring niemals ohne Beteiligung der Nürburgring GmbH ins Leben gerufen würde. (Aber so konnte man eine Ausschreibungspflicht umgehen.)

Es verzögerte sich auch der Baubeginn, weil Dr. Kafitz, der Herrscher über Landesgelder, zu dieser Zeit gerade mal wieder in den USA weilte, um seine Position als "globaler Player" (was immer das auch sein soll) mit einer Firmen-Neugründung zu verdeutlichen. "Wir müssen warten, bis der Doktor aus den USA zurück ist", hörte ich, als ich - immer noch ein wenig ungläubig - nach dem Baubeginn fragte. "Ohne den machen wir das nicht."

Aber warum überhaupt? - Ich habe das nicht verstanden. Auch nicht, als man glaubte billiger bauen zu können, wenn man den eigentlich für einen Generalunternehmer bestimmten Gesamtauftrag mit - eigenem (abgeworbenen) Architekten dann in eine Reihe von Einzelaufträgen aufbröselte, womit dann auch bei evtl. notwendigen "Nachbesserungen" nicht mehr nur ein einziger, sondern evtl. viele Ansprechpartner notwendig wurden. - Aber dann war wohl doch jemand als Generalunternehmer zuständig, der vorher schon auch die Hallen für die Phoenix GmbH erstellt hat und auch aktuell gerade wieder für Phoenix baut.

So nahm das Unglück dann seinen Lauf. Das dann noch von "politisch geschicktem Verhalten" z.B. von BMW begleitet wurde. Guter Kontakt "zur Politik" schien denen in München immer wichtig. Wie z.B. die Gestellung von Premium-Limousinen gegen Spenden-Quittung an bestimmte Parteien in der Vergangenheit verdeutlicht. - "Man weiß ja nie, wofür man die noch braucht." (Sagte meine Großmutter immer.)

So wurde die BikeWorld Nürburgring GmbH dann auch z.B. BMW-Vertragshändler. (Aber darüber habe ich bereits vor Jahren geschrieben.) Und Mitte dieses Jahres verkauft. "Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart".

Über Unklarheiten, die sich aus den Handelsregistereintragungen ergaben, habe ich in meinen September-Geschichten geschrieben. Und ich habe nicht nur telefonisch noch einmal nachgehakt, sondern auch "vor Ort" (Amtsgericht Koblenz) folgende Feststellungen machen können:

Am 21. September 2007 habe ich beim Amtsgericht Koblenz telefonisch nachgefragt: Ja, die Änderung im Handelsregister, bzw. die jetzt komplette Auflistung der Gesellschafter sei eingetroffen. Sie war aber noch nicht im Computersystem eingescannt. Auch die Akte war nicht auffindbar. Offenbar lag sie bei einer Rechtspflegerin, die aber an diesem Tag nicht im Büro war.

Ich habe es dann am 24. September 2007 wieder versucht: Die Seite war immer noch nicht eingescannt, die Akte wieder nicht auffindbar. Die Nachfrage des von mir angesprochenen Mitarbeiters bei einem Kollegen, ob ihm die Unterlagen zum Einscannen vorliegen würden, wurde verneint.

Ich erhielt aber die Zusage, dass sich der zuständige Sachbearbeiter auf die Suche nach der Akte machen würde. Er wollte sich dann wenige Stunden später melden und vom Ergebnis seiner Suche berichten.

Die Suche war dann auch - lt. Auskunft kurz nach 11 Uhr - ergebnislos. Aber es wären zwei Richter nicht da - und es wäre möglich... - Der Mitarbeiter der Registerabteilung ließ sich meine E-mail-Anschrift geben und versprach, mir die Seite sofort nach dem Einscannen zusenden zu lassen.

Das passierte dann zu meiner Überraschung noch am gleichen Nachmittag. Die Seite trug aber einen Dateinamen, der auf ein Einscanndatum am 7. September 2007 hinwies.

Nicht nur aus diesem Grund bin ich dann am nächsten Tag (25. September) noch mal nach Koblenz gefahren. Die Akte war körperlich dort, wo sie auch bei meinem ersten Besuch (7. September) gelegen hatte. Das im Dateinamen ausgewiesene Datum wurde mit "Irrtum" erklärt. Die Unterschrift auf dem vom Notar zugesandten Papier erwies sich als die des Herrn Brückner, die an anderer Stelle in der Akte notariell beglaubigt wurde.

Der Notar der Nürburgring GmbH war nach meinen Feststellungen vom Amtsgericht Koblenz am 4. September auf den von mir auch in meiner Internet-Geschichte erwähnten anderen "Irrtum" aufmerksam  gemacht worden, der also nicht nur mir aufgefallen war. Lt. Eingangsbestätigung hat er dieses amtliche Schreiben am 5. September erhalten. Seine Korrektur ging dann dem Amtsgericht in der vorletzten Septemberwoche zu, mit der Anmerkung des Notars, dass man bitte den "redaktionellen Fehler" entschuldigen möge. (Das AR hat 20 € zusätzliche Gebühr berechnet.) Nach der neuen Gesellschafterliste ist Herr Brückner zu 90 Prozent Anteilseigner der BikeWorld Nürburgring GmbH. (s. auch Kopf des Anhangs). Obwohl Meuspath Sitz des Unternehmens ist, unterschreibt er "Nürburg, den"... -



Diese Gesellschafterliste gibt also Aufschluss über die Besitzverhältnisse. Aber - zumindest für mich - sind noch einige Dinge ungeklärt: nach meiner Recherche beim AR, Ahrweiler gibt es z.B. noch hohe Belastungen (Geldinstitut, Handwerker) auf Grundstück und Immobilie des verkauften Unternehmens. Und wenn ich nun daran denke, dass lt. Landesrechnungshof bis zum Verkauf Verluste in Millionenhöhe entstanden, die von der Nürburgring GmbH ausgeglichen wurden, dass ein Gesellschafterkredit, ebenfalls in Millionenhöhe, gewährt wurde, der offiziell (zumindest wurde die Öffentlichkeit nie anders informiert) noch besteht; dann dürfte sich schon aus der Addition dieser wenigen (und bekannten) Zahlen ergeben, dass beim Verkauf der BikeWorld Nürburgring GmbH gleichzeitig ein Millionen-Grab von Steuergeldern entstanden ist. - Für die die Landesregierung keine Rechenschaft ablegen muss? (Weil doch sicherlich der "Kaufpreis" entsprechend ausgerichtet wurde.)

Das Amtsgericht kontrolliert übrigens die Angaben des nun einzigen Geschäftsführers nicht weiter.  Nicht in diesem Falle, nicht in anderen. Die Liste (wie der oben gezeigte Anhang) ist der Teil des Handelsregisters, der meist von Banken angefordert und dann vom Amtsgericht zugesendet wird. So, wie ich ihn auch erhalten habe.

Das sind meine letzten Erkenntnisse in Sachen BikeWorld Nürburgring GmbH. - Wobei ich noch darauf aufmerksam machen möchte, dass bis zu dieser "Klärung" von Ungereimtheiten dann inzwischen gut drei Monate nach dem offiziell verkündeten Verkauf der BikeWorld Nürburgring GmbH vergangen sind. Und diese BikeWorld trägt immer noch den gleichen, unveränderten Namen (s.o.) Obwohl sie das - entsprechend der auch beim AR, Koblenz einzusehenden Verträge - eigentlich nicht dürfte. (s. meine "September-Geschichte") - Ist das ein (weiteres) Zugeständnis an den "Käufer"? - Kann die Landesregierung in einem solchen Fall eigentlich "Stillschweigen" über den Inhalt des Kaufvertrages, über die Höhe des Kaufpreises verhängen? - Hier wurden offensichtlich Steuergelder vernichtet! - Oder sehen Sie das anders, Herr Prof. Deubel?

Nach der Aufsichtsratssitzung der Nürburgring GmbH gab es übrigens am 7. September einen Betriebsausflug der Betriebsangehörigen. Nicht nur zum Frankfurter Flughafen, sondern es ging auch "zünftig" zu "Maximillians Brauwiesen" nach Lahnstein. Die Herren der Geschäftsleitung waren zum gleichen Termin per Flugzeug nach London unterwegs. Wie man hört, unter Aufsicht des Aufsichtsrates. Über diese "globalen Tätigkeiten" hat aber wohl nur die Buchhaltung der Nürburgring GmbH (per Spesenquittungen) etwas erfahren. - Top secret! - Wie immer.

So war auch die Begehung des Fahrsicherheitszentrum I und II am 17. September eigentlich geheim. Es ging wohl darum, per Gutachten die Absicherung eines (neuen) Kredits eines nicht unbekannten Geldinstituts (im Landkreis Ahrweiler) sicher zu stellen. Der Kredit soll - wie zu hören - mit zu einem Finanzierungsplan gehören, der Detailaktivitäten beim Bau der neuen Erlebnisregion Nürburgring sicher stellen soll.

Natürlich ging es bei diesem Gutachten nur um Grund und Boden und den Wert der reinen Immobilien. Da tat es dann schon ein wenig weh, wenn bei dieser gutachterlichen Begehung festgestellt werden musste, dass das Gebäude im Fahrsicherheitszentrum II wohl mit Formaldehyd belastet ist und darum - entsprechend den heute geltenden Grenzwerten - für eine normale Nutzung evtl. kaum tragbar ist. Aber - so ganz unter uns: man einigte sich wohl darauf, keine Messungen o.ä. vorzunehmen. Und so wird in dem Gutachten, das übrigens vom Fahrsicherheitszentrum bezahlt werden muss (obwohl eigentlich Dr. Kafitz als Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH der Auftraggeber ist), nur so - oder ähnlich - zu lesen sein: Wahrscheinlich ist das Gebäude belastet. (Was immer das heißen mag.)

Denn Dr. Kafitz möchte den Wunsch des Herrn Ministerpräsidenten Kurt Beck nach Schaffung einer Erlebniswelt Nürburgring bis 2009 auf jeden Fall erfüllen.

So wurde schon verschiedenen Bauunternehmen klar gemacht, dass sich nach der Aufsichtsratssitzung zwar der Baubeginn zur Erlebnisregion Nürburgring verschieben wird, nicht aber der Endtermin. Und es wird "Druck" gemacht. Indem man z.B. "Vorlaufkosten" entstehen lässt. Nach meinen Schätzungen liegen die derzeit einschl. aller Pläne- und Modell-Gestaltungen, Ausstellungskosten usw. bei 30 Mio Euro. Und man schreckt auch nicht davor zurück, z.B. schon mal einen Bagger demonstrativ anfahren zu lassen, der dann zwar nur einen Tag arbeitet, aber so, dass es allen Leuten auffällt. Über den Sinn solcher Aktionen mag man geteilter Meinung sein, aber der Grund für solchen (ich nenne ihn) "Unsinn" ist klar: Man möchte verdeutlichen, dass es weiter geht, dass auch Aufsichtsratsbeschlüsse nicht bremsen, höchstens verzögern können. - Aber (s.o.) nicht den "Endtermin" verschieben.

Darum geht hinter den Kulissen die Arbeit an der "Endlösung" weiter. Vor allen Dingen müssen "Zwischenlösungen" realisiert werden, die - wenn nicht durchgeführt - beim nächsten Formel 1-Termin in 2009 Probleme schaffen würden. So hat Bernie Ecclestone klar gemacht, dass es in Zukunft nicht mehr geht, dass "Goldkarten" für eine Tribüne verkauft werden, die nicht überdacht ist. Also muss die GmbH die geplante neue Tribüne als erstes bauen. Auch wenn die anderen Hallen, Tiefgaragen und Boulevards, in deren Umfeld dann der Tribünenneubau fast untergegangen wäre, zur Zeit nicht realisierbar erscheinen.

Aber nun lässt man zunächst mal die Tribüne abreißen. Nach meiner Kenntnis ist der Auftrag zum Abriss in diesen Tagen an eine saarländische Bauunternehmung ergangen. Vielleicht dient der oben erwähnte neue Kredit (mit seiner Absicherung über das Fahrsicherheitszentrum) auch dieser Abrissaktion, mit der sich dann die Nürburgring GmbH auch wieder auf ihre ureigenste Aufgabe besinnt. - Hier kann der Fertigstellungstermin auch nicht verschoben werden.

Obwohl der in einem anderen Beispiel, das wirklich beispielhaft für die Art der Geschäftsführung der Nürburgring GmbH ist, doch ein wenig verschoben wurde. Das betrifft den Fall des kaufmännischen Geschäftsführers der Nürburgring GmbH, Matthias Bausback. Ich habe darüber in meiner "September-Geschichte" meine Meinung kund getan. Sie hat Herrn Bausback nicht gefallen. Er hat mir geschrieben, wir haben telefoniert. Und er hat mir zugestanden, dass ich aufgrund der genannten Tatsachen zu keinem anderen Schluss kommen konnte, wie ich ihn dann auch so beschrieben habe.

Doch Dr. Bausback korrigiert die bekannt gewordenen, als Tatsachen verkündeten Wahrheiten, dann zu den "üblichen Gepflogenheiten", mit denen die Nürburgring GmbH (Dr. Kafitz) dann Tatsachen in einer Art "frisiert", dass sie einer Täuschung der Öffentlichkeit nahe kommen. - Bleiben wir einmal beim Beispiel Dr. Bausback:

Der trat im Januar 2006 seine Stelle als kaufmännischer Geschäftsführer der Nürburgring GmbH an. Es braucht natürlich einige Zeit, bis dass man sich ein Bild gemacht hat. Auch z.B. von der Art, mit der ein Hauptgeschäftsführer sich selbst und sein Unternehmen darstellt, wie Planungen und Finanzierungen vorgenommen und abgewickelt wurde. Nach weniger als acht Monaten hatte Dr. Bausback die Übersicht die er brauchte, um für sich eine Entscheidung zu treffen. Es ging dabei nicht um einzelne Entscheidungen, über die man sich immer streiten kann, sondern um Grundsätzliches. Wie er mir bestätigte.

Und so hat er dann im August 2006 seinem Hauptgeschäftsführer erklärt, wie er die Situation - auch z.B. die der Finanzierung der Erlebnisregion Nürburgring - sieht und dass er keine Idee hat, wie er unter den erkannten Voraussetzungen noch seine eigentlichen Aufgaben wahrnehmen kann, ohne seine Persönlichkeit aufzugeben, selbst zu einer Marionette zu werden. - Gut, der Mann!

Und so hat man sich dann auf die Formulierung von "einvernehmlicher Trennung" geeinigt. Und "dass Dr. Bausback dem Unternehmen weiterhin beratend verbunden bleibt". (So hat es mir Herr Dr. Bausback auch in einem Telefongespräch vor wenigen Tagen bestätigt.)

Leider hat dann Dr. Kafitz die Öffentlichkeit - mal wieder! - getäuscht, indem er Dr. Bausback auch nach seinem Ausscheiden per 31. August 2006 weiter als "einzelvertretungsberechtigt" im Handelsregister als Geschäftsführer der BikeWorld Nürburgring GmbH beim Amtsgericht Koblenz führen ließ. Und das  bis zum 24. Mai 2007. Das sind rund neun Monate nach seinem tatsächlichen körperlichen, faktischen Ausscheiden. Ich betrachte das als eine bewusste Täuschung der Öffentlichkeit, da ich das Dokument im Handelsregister als ein amtliches Dokument werte und seine Eintragungen ernst nehmen muss. Wie das übrigens auch die Banken tun.

Wäre ich Prof. Deubel, Aufsichtsratsvorsitzender der Nürburgring GmbH, würde ich allein ein solches Verhalten meines Hauptgeschäftsführers zum Anlass nehmen, mich fristlos von ihm zu trennen. - Aber Prof. Deubel hat dieses Verhalten offenbar bis heute nicht mit bekommen. Wie sollte man ihm einen Vorwurf machen? - Und die Lieferanten der BikeWorld Nürburgring GmbH haben auch niemals mitbekommen, dass es einen Geschäftsführer namens Dr. Bausback gab, weil die ihn nie in dieser Funktion erlebt haben.

Hier das E-mail des Herrn Dr. Bausback auf meine Erklärung zur Meinungsbildung in meiner September-Geschichte:

Sehr geehrter Herr Hahne

Vielen Dank für die Info. Wenn das so im HR Auszug steht, muss das wohl seine
Richtigkeit haben, ist dann jedoch auf eine Nachlässigkeit des Rings zurück zuführen:

1) Mein Geschäftsführervertrag wurde per Aufhebungsvertrag auf den 31. August 2006
beendet.
2) Neben dem Geschäftsführervertrag und dem dazugehörigen Aufhebungsvertrag
bestehen keine weiteren Verträge zwischen der Nürburgring Gruppe und meiner Person.
3) Nach dem 31. August 2006 habe ich keine weiteren Zahlungen der Nürburgring Gruppe
erhalten.
4) Dieser Sachverhalt kann den Aufsichtsratsprotokollen entnommen werden.  
5) Zu keinem Zeitpunkt war ich externer Berater (die ergänzende Information würde mich
schon interessieren :-))

Morgen habe ich Zugang zu einem Fax und würde mich freuen, wenn Sie mir den
Auszug zukommen lassen könnten.

Grüsse

Mathias Bausback

Natürlich hätte Herr Dr. Bausback das Fax von mir auf die von ihm - in einer weiteren Information angegebenen - Fax-Adresse erhalten. Wenn er sich noch einmal gemeldet hätte. - Leider nicht. - Will er Dr. Kafitz nicht wehe tun? - Das wäre falsch verstandene Rücksichtnahme.

Will Prof. Deubel jetzt meine Darstellung negieren? - Jeder Eifel-Krimi braucht einen Täter. Manchmal sollte man ihn stellen, bevor das "Opfer" tot ist. Dr. Kafitz sollte man in die Reihe der Serientäter einordnen. - Vom SPD-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, können wir wohl nichts erwarten; von  Prof. Deubel, als dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Nürburgring GmbH,  müssen wir es. - Oder er disqualifiziert sich selber. -

Inzwischen wurden durch den neuen Käufer der BikeWorld Nürburgring GmbH zwei bisher dort beschäftigten Mitarbeitern Anfang Oktober zum nächst möglichen Termin gekündigt. Der Werkstattmeister und ein Verkäufer erhielten die Kündigung. Mit der Zusage, im Frühjahr 2008 wieder eingestellt zu werden. In der Zwischenzeit sollen die Aufgaben dieser Leute vom Personal der schon bestehenden Motorradfirma in Altendiez wahrgenommen werden. - Wie das gehen soll? - Keine Ahnung. Die zwei ausscheidenden Mitarbeiter werden dann über den langen Eifel-Winter via Arbeitsamt bezahlt. Vom Steuerzahler. (Derzeit sind sie noch "vor Ort".)

Die Werkstatt im "Kompetenzzentrum" muss dann in nächster Zeit eben ohne Meister direkt vor Ort auskommen. Und zwei Lehrlinge sind immer noch vorhanden. Doch auch "mit Meister" ist nicht alles immer so verlaufen, wie sich das z.B. BMW-Kunden von einem BMW-Servicebetrieb erhoffen, auch erwarten können. (Würde man bestimmt bei BMW sagen.)

Da bleibt z.B. der Besitzer eines BMW-Motorrades (mit Kardanantrieb) bei der Anfahrt in dieser Region liegen, weil sich im Bereich des Hinterradantriebs eine Störung zeigt. Die Maschine wird eingeschleppt und ein Radlagerschaden hinten diagnostiziert. Das Radlager wird erneuert (Kosten um 700 Euro) und der BMW-Fahrer macht sich nur kurze Zeit später auf eine Fahrt in die Alpen. Dort kracht es dann etwas heftiger hinten im Antrieb, aus dem Antriebsgehäuse fließt Öl. - Ungewollter Stopp in einer Öllache. - Und der dortige BMW-Motorradhändler stellt (wieder!) einen Radlagerschaden hinten fest. Das am Nürburgring verbaute Radlager ist nun gerade 3Wochen verbaut. - Das müsste auf Werkstatt-Garantie zu regeln sein, ist meine Feststellung, als mir dieser Fall bekannt wird. - Dem ist aber nicht so. Das BMW-Kompetenzzentrum, BikeWorld Nürburgring GmbH, stellt sich auf die Hinterbeine. Da wird nun diese Angelegenheit wohl durch Rechtsanwälte und Gerichte geklärt werden müssen.

Ich habe in der Vergangenheit schon mal über Details aus der Verkaufsabteilung dieses Unternehmens berichtet, so dass es mir nun richtig schien, aus gegebenem Anlass mal etwas über die Werkstatt-Arbeit dieser Firma zu berichten.

Wie man feststellen muss, hat der Verkauf des Unternehmens nichts an der Situation der Firma geändert. Auch die Marktsituation hat sich nicht verbessert. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz wird sich nicht betroffen fühlen, weil die aktuellen Kündigungen ja nicht von "Ihrer" Nürburgring GmbH ausgesprochen wurde. Aber, die Frage muss immer deutlicher gestellt werden:

Wie viel Millionen Steuergelder wurden in dieser Motorradfirma verschleudert?
Warum trägt die BikeWorld Nürburgring GmbH auch nach dem Verkauf immer noch den gleichen Namen?

Wenn kleine Bankräuber und ihre primitive Art von Überfällen als Basis für einen Krimi reichen, dann müsste das, was sich hier als komplizierte Vernichtung von vielen Millionen Steuergeldern darstellt, sicherlich Stoff für eine ganze Krimi-Serie bieten. Zumal die Hauptdarsteller auch noch prominent sind und die Politik eine dramatische Kulisse bildet.

MK/Wilhelm Hahne 


  • Jetzt sind Sie gefragt!

    Ihre Meinung zu obigem  Beitrag
    können Sie mit einem Klick
    und ein paar Sätzen loswerden:
    Senden Sie mir ein e-mail

    Danke, für Ihre Mitarbeit!