Frank Klaas (bisher Opel GmbH) wurde ab 1. Oktober 2007 durch Stefan Weinmann (bisher GM) ersetzt und nach Zürich verschoben

Besonders erfolgreiche Angestellte werden irgendwann befördert. Manche hinauf, manche hinweg. Die einen klettern im eigenen Haus ein wenig höher, die anderen werden ins Ausland versetzt. Aber eigentlich nicht unbedingt „fest“, oft – gerade bei ausländischen Gesellschaften – nur vom bisherigen Arbeitgeber ausgeliehen. Das ist so, wie man sich auch Spielfiguren bei Dame, Schach oder „Mensch ärgere dich nicht“ ausleiht, wenn man eine verloren hat. Und GM in Zürich hat eine verloren. Und mit Lücken im Spielfeld kann man schlecht spielen. So ist Frank Klaas dann von den GM-Strategen auserwählt worden, im Europaspiel um Marktanteile die Lücke zu schließen, die ein Rüdiger Assion durch seine Kündigung hinterlassen hat. So kann dann Frank Klaas in Zürich neue Erfahrungen sammeln. Auch, was Details beim Essen betrifft. Denn in Zürich sollte man schon wissen, was man zu einem Gericht braucht, das im „Hering“ (der „Bibel der Köche“) so bezeichnet ist:

Geschnetzeltes „Zürcher Art“

07-10-10/03 - Frank Klaas, der bisherige Lautsprecher einer großen GmbH im Herzen des Rhein-Main-Dreiecks (älteren Leuten ist sie noch als Adam Opel AG und dem Slogan "Opel der Zuverlässige" ein Begriff) wird nach Zürich befördert. Seine Visitenkarte wird aufgewertet. Aber sein Einfluss wird geringer werden. Gerade deshalb hatte sein Vorgänger, Rüdiger Assion, bei GM Europe gekündigt. Der wollte eigentlich nicht mit einem Titel glänzen, sondern schon etwas verändern, bewegen. Zusammen mit seinem Chef der GM-Europa-Zentrale, Carl-Peter Forster, der durch seine Erfahrungen bei BMW geprägt ist.

Aber Opel ist nun mal nicht Premium – und entsprechende Forster-Versuche, z.B. mit dem Modell „Signum“, müssen als gescheitert betrachtet werden. (Wobei die wirklich wichtigen Entscheidungen dazu in den USA gefallen sind. Dort wurden die Weichen im Falle des - noch - aktuellen Vectra eben falsch gestellt. Das sage ich.) Und Forster ist selten in Zürich, meist „auf Reisen“. - Nun hofft Forster auf den Nachfolger des „Vectra“. Meine Vorhersage: der neue „Vectra“ kommt so toll an, wie der Neue bei GM Europe, Frank Klaas. Beide werden Geschichte machen. Jeder auf seine Art.

Frank Klaas hat sein „Runterdriften“ von Nord nach Süd, von Rüsselsheim nach Zürich, gegenüber neugierigen Journalisten – als erste Gerüchte aufkamen - zögernd bestätigt. Ein „Ja, ja, ja“ auf entsprechende Fragen, ohne jeden erklärenden Zusatz. – Aber was wird aus Rüdiger Assion? – Von Opel-Seite wurde das zunächst verschwiegen. Verständlich. Was interessiert einen Arbeitgeber die Zukunft eines Arbeitnehmers, der von sich aus gekündigt hat? – Bei entsprechenden Recherchen stößt ein kleiner Informationsdienst darauf, dass Rüdiger Assion wieder Richtung Norden eine neue Aufgabe suchte – und gefunden hat.

Nie sollst du mich befragen! – Darum hatte Rüdiger Assion dann in dieser Phase auch sein Handy ausgeschaltet. Aber im Opel-Computer war da bereits zu lesen (interne Kommunikation), dass er bereits Mitte August ausscheidet. Frank Klaas wird ihn aber erst ab 1. Oktober 2007 in Zürich zu ersetzen suchen. So hat man bei GM in den USA bestimmt.  - Und wo landet Rüdiger Assion? – Bei der Deutschen Börse in Frankfurt? –

Doch entsprechende Anfragen von Journalisten in dieser Sache beantwortete man dort zu dieser Zeit dann so, dass man nur Personalveränderungen auf Vorstandsebene vermelden würde. Und auf „dumm formulierte“ Anfragen von anderen Journalisten per e-mail (z.B. auf meine) antwortet man erst gar nicht, ist offensichtlich verwirrt. Und die Deutsche Börse fragt bei seinem künftigen Pressechef, bei Rüdiger Assion an, wie man sich verhalten solle. Erst Mitte August ist von dem die Information der Öffentlichkeit über ganz bestimmte Medien (es gibt auch hier eine Rangordnung) geplant. – Und so hält man in der Presseabteilung bei der Deutschen Börse still. Weil man von dort nichts hört und sieht, sollte es auch zunächst geheim bleiben: Rüdiger Assion wird Kommunikationschef der Deutschen Börse in Frankfurt.

Rüdiger Assion hat dann doch - schon wegen der "Quälerei" durch mich - seine offizielle Pressemitteilung vorziehen müssen. Dabei hat man es als Pressechef nicht gerne, wenn Termine durch Druck von außen bestimmt werden. Der Idealfall ist eben anders. Auch für GM in Zürich.

Die durch das Ausscheiden des Herrn Assion bei GM in Zürich entstandene Lücke füllt inzwischen Frank Klaas. Und dessen bisherigen Rüsselsheimer Platz hat Stefan Weinmann eingenommen, der nicht nur von Zürich aus zur Zeit von „Power Train“ (Sie erinnern sich an die Zeit der GM-Kooperation mit Fiat?) für die entsprechenden Presseinformationen verantwortlich zeichnete, sondern auch – danach – in den USA bei GM die Prägung erfuhr, die heute General Motors für einen Pressechef in einer abhängigen GmbH wohl als notwendig erachtet.

Weinmann und Klaas werden den GM-Ansprüchen darum so genügen, wie Schweinefleisch einem Koch bei Geschnetzeltem „Zürcher Art“. Wer kennt schon den Unterschied? Kenner wissen: zu einem echten „Zürcher Geschnetzelten“ gehört Kalbfleisch; Schweinefleich wird aber gerne aus Preisgründen genommen. Welcher Gast merkt’s schon? - Genauso, wie bei einem Premium-Automobil die Markenbezeichnung Opel ein wenig stört. Das wird von den Kunden eben doch „geschmeckt“. –

Ganz unter uns: mit Chevrolet lässt sich Opel gut ersetzen. Und für GM Europe Zürich ist Frank Klaas gut genug. Sein Chef, Carl-Peter Forster, ist sowieso kaum „vor Ort“. Er hat z.B. in Rüsselsheim ein eigenes Büro. Da ist ihm dann Rüdiger Assion in Frankfurt in Zukunft meist näher, als auf seinem bisherigen Arbeitsplatz in Zürich. – Aber was hilft das Opel? – Man ist schließlich keine AG mit Handlungsspielraum mehr.

Wobei dann auch die Frage auftritt, ob Frank Klaas nur als Leiharbeiter von der GmbH in Rüsselsheim an die GM-Europa-Niederlassung in Zürich ausgeliehen worden ist. So wird es sein. So war es – in anderen Fällen – auch schon. Aber Frank Klaas ist auf seine neue Visitenkarte sehr stolz und hat sie schon Wochen vor dem 1. Oktober an jeden verteilt, der sie eigentlich nicht haben wollte. „Wenn Sie mal etwas haben…. – hier ist meine neue Karte.“ – Danke.

Mir hat Frank Klaas natürlich keine neue Visitenkarte zukommen lassen. Weil er mit richtigen Journalisten nicht gerne zu tun hat. Die könnten vielleicht Fragen stellen, die er nicht beantworten kann, darf – oder erst nach Rückfrage könnte. Und der der (Prozess-) erfahrene Leiter der Opel-Rechtsabteilung ist inzwischen auch zur Premium-Konkurrenz nach Stuttgart abgewandert.

Obwohl Frank Klaas mit mir Deutsch sprechen könnte. (Ich kann nichts anderes.) In Zürich wird er wieder einige Amerikaner – die ihn bisher nicht kannten – dann erschrecken, wenn er beginnt Englisch (oder ist das Amerikanisch?) zu sprechen. Es sollen wirklich schon Leute nach den ersten Sätzen aus seinem Mund richtig erschrocken sein. So wurde mir berichtet.

Ich habe das dann wirklich noch einmal nachrecherchiert: Frank Klaas spricht englisch. Aber wie. Und Französisch. – Leider kann er sich aber mit mir nicht in diesen Sprachen unterhalten. Darum werde ich ihn auch nicht vermissen. – Mal sehen, wie lange es ihn in Zürich hält.

Hier in Deutschland wird man sich noch lange an ihn erinnern. Schließlich wurde eine der letzten großen Kampagnen der Opel GmbH von ihm nicht nur initiiert, sondern auch fachmännisch umsetzen gelassen: Das "Opel Race Camp". Die Idee hatte... Wer wohl?... die Umsetzung erfolgt... - Nein, wirklich nicht!... - sondern durch die "Driving Performance by Manuel Reuter GmbH", die in Hanau residiert, während Manuel Reuter nicht nur der schönen Landschaft wegen in Österreich seinen offiziellen Wohnsitz hat. Und - freuen Sie sich: es gibt auch einen Hauch von "Deutschland sucht den Super-Star". Mit Hubschraubereinsatz.

Meine Leser können darüber mehr in einer Geschichte erfahren, die speziell dieser Aktion (es geht um "Rennfahrer") gewidmet ist. Aber etwas später. Weil dieses "Race Camp" erst später in München endet. Mit einer Feier. Berichterstatter werden für mich auch dort vor Ort sein. Wie auch schon vorher. (Weil Opel mir offiziell keine Auskunft erteilt, habe ich eben "Sonderberichterstatter" ausschwärmen lassen.)

MK/Wilhelm Hahne 

PS: Für "Kenner" der Branche fehlen in dieser Geschichte ein paar Zusatz-Informationen. Richtig. Sie waren entbehrlich, damit diese Geschichte nicht auch soooo lang wurde. Ich habe aber durchaus nicht den Einfluss des Herrn Norbert Essing (1995 Audi, 1998 Deutsche Börse), inzwischen mit einer eigenen Kommunikations-GmbH unterwegs, bei dem geschilderten Personalwechsel übersehen. - Wenn es Zeit ist, wird darüber mehr zu lesen sein.


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