Über Zäune und Zahlen: Zäune sollen Menschen schützen, aber die Zahlen von Zuschauern auch in 2008 nicht mindern

Nun, die Zuschauerzahlen am Nürburgring werden in 2008 sinken. Das sage ich voraus. Schon wegen der gerade entstehenden FIA-Zäune rings um die Nürburgring-Nordschleife. Andere Zahlen, die von Investitionen, werden deutlich steigen. Deutlich höher als geplant. Wobei Zahlen und Zahlen, die, welche über den gleichen Bereich informieren, ihn sozusagen plastisch darstellen sollen,  nicht immer unbedingt gleich sind.  Auch Zahlen werden heute marketinggerecht gestaltet. So wie man sie braucht. Mal hoch, mal niedrig. - Wie hätten Sie's denn gerne? - Wenn man sich einmal Stunden, Tage mit den offiziell vermeldeten Zuschauerzahlen am Nürburgring auseinandersetzt, kann man schon verzweifeln. Weil es eigentlich nur eine Zahl gibt, die beständig wie eine Mauer von Politikern und anderen "Durchsetzern" vor sich her geschoben wird: der Nürburgring soll durch seine Veranstaltungen - und sein Vorhandensein überhaupt - in den letzten Jahren um 2.000.000 (in Worten: zwei Millionen) Zuschauer jährlich in die Eifel gebracht haben. Diese Zahlen werden durch die Verantwortlichen dann etwa so ergänzt: sie sollen durch die jetzt vorzunehmenden Investitionen um 500.000 (in Worten: fünfhunderttausend) pro Jahr gesteigert werden. (Übrigens: der Investitonsaufwand für 500.000 Besucher mehr soll 215 Millionen Euro betragen. - Wenn's reicht!) - Aber ich kann rechnen wie ich will: ich erreiche die Ausgangsbasis aller Berechnungen von zwei Millionen Besuchern bisher jährlich am Nürburgring nicht. Aber auch die bisher (von mir) errechnete weit niedrigere Zahl wird in 2008 weiter absinken. Wegen der so genannten FIA-Zäune, die die Nordschleife des "Rings" für Besucher unattraktiver werden lässt. Das wird auch kein "Race-Coaster", eine High-Speed-Achterbahn ausgleichen können, die so vielleicht (schnell) zu einer schnellen Geisterbahn wird. - Nachstehend will ich einmal einen Teil meiner Leser mit Zahlen langweilen, die einen anderen Teil bestimmt aufregen werden. - Und das mit der Auswirkung der Zäune auf das Verhalten von potentiellen Zuschauern will ich gerne begründen. Auch mit dem Leser-Echo auf meine letzte Geschichte. Und ich würde dann am Ende des Jahres 2008 gerne die Frage stellen:

Wer wird "Zaunkönig des Jahres 2008"?

07-12-13/02. - Ich weiß natürlich, dass im Jahre 2004 der Zaunkönig zum "Vogel des Jahres" gekürt wurde. Da sollte man also nichts durcheinander bringen. Ich suche nicht den "Vogel des Jahres", sondern den "Zaunkönig des Jahres".

Da bietet sich natürlich das Umfeld des Nürburgrings an, das z.T. auch als Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist. Achten Sie mal als Besucher auf die Beschilderung. Und wenn Sie aufmerksam um die Nordschleife des Nürburgrings wandern, dann lernen Sie auch, dass die "Nordschleifen-Region" eigentlich überwiegend ein Naturschutzgebiet ist.

Ahnen Sie jetzt, warum z.B. bei den Läufen zur BFGoodrich-Langstreckenmeisterschaft (jawohl, im Gegensatz zur DTM ist das eine richtige Meisterschaft!) an den Zuschauerplätzen der Nordschleife kein Eintritt kassiert wird? - Naturschutzgebiet wird so zum "Eintrittsgeld-Schutzgebiet" für Zuschauer.

Denn ganz realistisch liegen die Dinge so: Im Zuge von Kompensationsmaßnahmen - für den Eingriff in die Natur beim 24h-Rennen - wurden z.B. Zuschauerplatz und Parkplätze am Streckenabschnitt „Flugplatz“ Ende September/Anfang Oktober 2007 zum Naturschutzgebiet Quiddelbacher Höhe/Nürburgring" erklärt. Nahezu die komplette Nordschleife liegt damit in einem Landschaftsschutzgebiet und wird für Zuschauer offiziell nur für die Woche beim 24h-Rennen freigegeben. (Außerdem - nach meinen Feststellungen - als Zelt- und Parkplatz bei „Rock am Ring“ genutzt.)

Aus dieser Formulierung  „offiziell nur … freigegeben“ ergibt sich klar, dass sich die Zuschauer z.B. bei den VLN-Veranstaltungen gedulteter Weise in diesem Landschaftsschutzgebiet aufhalten. Darum wird auch – offiziell – kein Eintritt erhoben (nur beim Betreten des Fahrerlagers), aber es werden offiziell Besucherzahlen verkündet, die nichts mit der realen Zuschauermenge bei einem VLN-Lauf zu tun haben. Weil solche Zahlen von den Sponsoren immer gerne gehört werden. (Auch die so genannten "Media-Daten" im Fernsehbereich glänzen vor Wiederholungsdaten, was in der Addition hohe Zahlen ergibt.)

Durch die "Aufrundung" von Zuschauerzahlen z.B. für die Presse nach Rennveranstaltungen ergibt sich eigentlich ein verschobenes Bild.  - In welcher Relation stehen eigentlich die Zahlen für den Wildbestand in diesem Gebiet und die realistischen Zuschauerzahlen zueinander? -

Die - wie ich meine - deutlich überhöhten Zahlen, mit denen die Nürburgring GmbH dann ihre Gesamtbesucherzahlen pro Jahr – z.B. für den Bau von „Nürburgring 2009“ argumentiert, und die als eigentlich nicht realistischer Ausgangspunkt für Gutachten aller Art genutzt werden, sind dann wiederum der Grund dafür, einen FIA-Zaun zu bauen, um die Zuschauer, die in der Masse gar nicht vorhanden sind, zu schützen. 

Um diesen Schutz für nicht vorhandene Zuschauer realisieren zu können, verstößt die Nürburgring GmbH dann (nicht zum ersten Mal) gegen die Landesbauordnung des Landes Rheinland-Pfalz und lässt in diesem Fall einen FIA-Zaun errichten, für den im so genannten „Außenbereich“ eine Baugenehmigung erforderlich wäre. Nach dem Motto des Landes: "Wir machen's einfach." (Man muss diesen Satz nur richtig betonen. Oder - wie Dr. Kafitz, der Geschäftsführer der Nürburgring GmbH - in seiner Rede zum "Ersten Spatenstich" zu "Nürburgring 2009" verständlich anpassen: "Wir tun's einfach.")

Jetzt, da der Bau des neuen FIA-Zaunes seit Oktober mit Hochdruck betrieben wurde, exakt zu diesem Zeitpunkt – Ende November – wurden an einer anderen Stelle der Eifel, keine 30 Kilometer vom „Ring“ entfernt, rund 100 Bürger der Stadt Obermendig darauf aufmerksam gemacht, dass sie ihre am Stadtrand selbst geschaffene „Freizeitoasen“ abzureißen haben, da für den Bau niemals eine Genehmigung erteilt wurde. Und der Stadtbürgermeister, Achim Dienstberg, erklärte auf einer Bürgerversammlung: „Über Jahrzehnte sind hier Dinge entstanden, die nicht genehmigt wurden. Damit sind diese Anlagen – zu denen auch die Einzäunungen der Grundstücke gehören – rechtswidrig.“ (Nachzulesen in der „Rhein-Zeitung“ Nr. 276 vom 28. November 2007)

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade tagelang in der Landesbauordnung gelesen und empfand die Aussage des Bürgermeisters nach meinen bisherigen  Feststellungen als sachlich richtig. Betrifft das aber dann nicht auch den Bereich der Nordschleife des Nürburgrings, da hier die gleiche Landes-Bauordnung (nämlich die von Rheinland-Pfalz) wie in Obermendig  gilt?

Ich hatte aber bereits am 19. November 2007 bei der Presseabteilung des Kreises Ahrweiler, zur der die Nordschleife zählt, eine Anfrage per E-mail in dieser Sache gestellt und - war Tage danach - noch ohne Antwort. Ich habe in netter Form erinnert. - Und blieb ohne Antwort. Da hatte ich dann - zum Zeitpunkt der Bürgerversammlung in Obermendig - "die Schnauze voll", wie man so schön sagt. Und ich bin deutlich geworden, habe - wie das Prof. Quack von der ETI in Trier mal (nicht berechtigt - wie ich meine) formulierte - "mitteleuropäische Umgangsformen" vermissen lassen:

Sehr geehrter Herr XXX,

was ich gerade erst (weil ich so früh leider nicht dazu kam) der aktuellen Ausgabe der "Rhein-Zeitung" entnehme, ist von Ihnen sicherlich auch nicht überlesen worden: in Obermendig müssen "außerhalb" auch Zäune abgerissen werden, weil es dafür keine Baugenehmigung gibt. Sagt der Ortsbürgermeister. Weil es wohl auch die Baubehörde so sagt. Weil das wohl auch die Landes-Bau-Ordnung so vorschreibt.

Nun mag das ja dann anders sein, wenn eine Behörde für eine Behördenfirma (Nürburgring GmbH zu 90 Prozent im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz, 10 Prozent Kreis Ahrweiler) eine Zaun-Entscheidung treffen soll. - Mag sein. - Oder nicht?

Leider höre ich auf meine Anfrage vom 19.11.07, 17:55 Uhr, bei Ihnen bis heute nichts. Obwohl ich noch einmal am 26.11.07, 06:27 Uhr, erinnert hatte. Ihr Chef, Landrat Pföhler, prahlte beim "Ersten Spatenstich" zu "Nürburgring 2009" am 22. November 2007, mit der Schnelligkeit seiner Verwaltung: am 19. November 2007 sei in Mainz die Entscheidung pro "Nürburgring 2009" gefallen, am 22. November 2007 liege schon die Abbruchgenehmigung für die Tribüne von seiner Baubehörde vor. - Für eine Behörden-Firma.

Ist das nicht toll? - Oder ist Ihr Landrat ein Schwätzer? (Ich werde seine Aussage noch einmal "aus gegebenem Anlass" nachrecherchieren.) - Welchen Rekord wollen Sie jetzt aufstellen?

Als Kinder haben wir immer gespielt: Wer am längsten ernst bleiben kann. - Sagen Sie mir doch mal, welches Spiel Sie jetzt versuchen. - Ich spiele mit.

Dabei muss ich natürlich erklärend sagen, dass ich eigentlich geglaubt habe, mit meiner Anfrage eine Presseabteilung erreicht zu haben, die aus Erfahrung weiß, wie Journalisten arbeiten. - Aber vielleicht arbeite ich auch anders (und ein wenig länger) als die, die Sie bisher kennen.

Oder soll ich in Zukunft so tun, als gäbe es Sie gar nicht?

Es wäre nett, jetzt von Ihnen zu hören. - Bitte!

Herzliche Grüße aus der Eifel
Wilhelm Hahne

...natürlich auch an Herrn Landrat Pföhler!

 

Ziemlich genau 24 Stunden später hatte ich eine - sehr höfliche - Antwort. Eigentlich war auch nur so eine Stellungsnahme - so weit ich mich kundig gemacht hatte - zu erwarten. Der darin wichtigste Satz: "Für die Errichtung ist eine Baugenehmigung erforderlich.". - Aber lesen Sie selbst:

Sehr geehrter Herr Hahne,

zu Ihrer Anfrage erhalten Sie folgende Stellungnahme der Kreisverwaltung Ahrweiler.

Mit besten Grüßen
XXX
Kreisverwaltung Ahrweiler
xxxxxxx
Wilhelmstraße 24 - 30, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
(       (02641) 9xxxxx
Ê       (02641) 9xxxxx
[       http://www.xxxxx

Die Zäune dienen der Sicherheit der Menschen, nämlich Fahrer, Besucher und Wanderer. Für die Errichtung ist eine Baugenehmigung erforderlich. Der entsprechende Antrag befindet sich derzeit im Verfahren. Die Voraussetzungen für die Erteilung der Baugenehmigung liegen nach einer ersten Prüfung vor. Bis zur endgültigen Erteilung ruhen die Bauarbeiten.

Ich habe den Namen des Mitarbeiters der Behörde unkenntlich gemacht (wie auch andere auf ihn hinweisende Daten), weil dieser Mann nicht für die Abläufe innerhalb dieser Behörde verantwortlich zu machen ist. Den Namen des Landrats habe ich stehen lassen, weil ich inzwischen auch recherchieren konnte, dass der Antrag zum Abriss der "alten Tribüne" (T3) lange gestellt war. Theoretisch hätte er auch schon direkt nach dem Neubau der Tribüne - damals 1984 - gestellt werden können.

Jedenfalls wurde in die - bereits lange vorliegende - Abbruchgenehmigung erst nach der Entscheidung des Aufsichtsrates der Nürburgring GmbH - unter Leitung des Herrn Finanzministers von Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Ingolf Deubel, im Bauamt das Datum vom 19. November 2007 als Ausstellungsdatum eingesetzt und der Nürburgring GmbH zugestellt. - So ein Genehmigungsverfahren dauert im Normalfall ca. 6 Wochen. Wie ich bei unbeteiligten Bauämtern erfragen konnte.

Anders ist es jetzt aber bei der Erteilung einer Baugenehmigung für den Zaunbau im Außenbereich. Das ist - normalerweise - ein sehr zeitaufwändiges Verfahren, da hier die Stellungsnahmen der unterschiedlichsten Fachbehörden (Landespflege, Forstbehörde, und, und, und...) einzuholen sind. Und das dauert... - Zumindest für normale Antragsteller.

Aber wahrscheinlich wird das im Falle der Nürburgring GmbH richtig schnell gehen. Hier hat der Antragsteller einen besonderen Status, einen "Behördenstatus". Tatsache ist aber, dass die Bauarbeiten zunächst einmal tatsächlich ab Montag, den 3. Dezember 2007 eingestellt waren.

Jeder Privatmann, der ohne Baugenehmigung einen Bau beginnt - auch eines Zaun im Außenbereich - muss mit einem Ordnungswidrigkeitsverfahren, und darum mit einer "gepfefferten" Strafe rechnen. Im Falle der Nürburgring GmbH ist man mit Rücksicht auf die Herren Kurt Beck, Prof. Dr. Ingolf Deubel und Dr. Walter Kafitz sicherlich etwas rücksichtsvoller.  Denn Jeder in jeder Genehmigungsbehörde weiß: Alles was im Auftrag der Nürburgring GmbH geschieht "ist politisch gewollt". Da werden dann auch (evtl.) Richtlinien und Gesetze die da im Wege sind, ein wenig verbogen, Verfahren beschleunigt, versucht, Genehmigungsziele "auf dem kurzen Weg zu erreichen". - Es wird schon nicht auffallen. - Dieses Mal doch.

Die Positionierung des FIA-Zauns an der Nordschleife - so er jetzt schon steht - verwundert alle kenntnisreichen Betrachter. Ich finde, man könnte die Konfrontation von Draht, gespannten Drahtseilen, mit swingenden Zweigen und wiegenden Bäumen fast als ein Kunstobjekt darbieten. Eine Schild, das nach den im Start- und Zielbereich erfolgten "Abräumarbeiten" überfällig sein wird, würde gut ins neu geschaffene Bild von der Norschleife passen:

Zugegeben: ich habe den Namen der Kunstgruppe entfernt, weil dieses Schild eigentlich zu einem anderen Kunstwerk auf dem Gebiet der Nürburgring GmbH gehört. Aber die Künstler des neuen Drahtkunstwerkes "Nordschleife" kennt ja jeder. Da habe ich z.B. mal von einem Lieblingsstandort der Zuschauer, dem "Adenauer Forst" aus ...

...entgegen der Fahrtrichtung gehend, einen fotografischen Blick hinunter in Richtung "Fuchsröhre" geworfen:

Damit es jeder Betrachter begreift: da kommt man mit einem Automobil oder Motorrad richtig schnell um den Linksknick (am linken Bildrand). Ist man zu schnell, wird man rechts gegen die dreistöckige Leitplanke geworfen. Es haben sich hier aber auch schon Fahrzeuge hinter den Leitplanken, im Wald, wieder gefunden. Nach links ist aber hier noch niemals jemand abgeflogen. Und wenn: da gibt es die Leitplanke und dann eine Böschung. Und oberhalb dieser Böschung stehen jetzt - wohl zum Schutz der Bäume, die eigentlich nichts zu befürchten haben - die Säulen der neuen FIA-Zäune in Beton und warten mit ihrem zwischengespannten Drahtgeflecht darauf, dass sich niemand in ihnen verfängt. - Na ja, vielleicht Blätter.

Frage: kann man Sicherheitszäune sinnloser aufstellen? - Wenn das Aufstellen z.B. an dieser Stelle aber bewusst geschah, dann kann das nur mit der Absicht geschehen sein, den Nagel-Kunstwerken eines Günther Uecker hier das Drahtkunstwerk einer bisher unbekannten Künstlerformation gegenüber zu stellen, die wohl in der "Grünen Hölle" lebt und darum "höllisch" denkt. - Dieses GmbH-Kunstwerk schafft quasi einen spirituellen Ruheraum, lässt den Betrachter in sich gekehrt verharren. - Und niemals kehrt er wieder.

Aus einem Echo von Motor-KRITIK-Lesern zu den neuen Drahtschöpfungen an der Nürburgring-Nordschleife:

Die Thematik der Sicherheitszäune haben wieder zum weiteren Nachdenken angeregt. Ich bin zwar auch für mehr Sicherheit für Zuschauer und Rennfahrer, aber garantiert wurde bei den neuen Sicherheitszäunen alles überstürzt geplant und die Aufträge erteilt ohne sich mehr Gedanken zum Thema sinnvoller Platzierung zu machen. Teilweise sind die Zäune an Stellen platziert wo sie z.B. auf der gegenüberliegenden Seite mehr Sinn gemacht hätten. Z.B. Kallenhard: Wieso stehen innen an der fast 5-10 Meter hohen Böschung die Zäune, während auf der Außenseite (wo man bei Bremsenversagen als Fahrer seinen Weg antritt) dagegen es hinter der Leitplanke erstmal den Hang runter geht bis man beim Aldi auf dem Parkplatz steht ?

Ein anderer Leser hat die VLN angeschrieben und um Auskunft gebeten. Hier seine Anfrage:

Sehr geehrtes VLN-Team,

mit Schrecken musste ich feststellen, dass durch den Umbau des N´Ringes der Ring viel von seiner Faszination verloren hat.
Der jetzige Verlauf der Zäune (Eschbach, Karussel, Schwalbenschwanz etc.) macht aus Sicherheitsgründen nur bedingt Sinn (Kurveninnenseite, gerade Strecken, Zuschauerplätze weit über der Strecke).
Die Situation für VLN-Zuschauer hat sich dermaßen verschlechtert, dass sich viele mit dem Gedanken tragen den Rennen öfters fern zu bleiben. Dieses ist in vielen Foren und Diskussionen zu hören/lesen.
Der hohe Zuschauerschnitt und die Akzeptanz der Rennserie liegt in großen Teilen an der Verbindung zwischen tollem Sport, der Nähe zur Rennstrecke und der einmaligen Nürburgring Topographie.
Diese Verbindung wird durch den Umbau nachhaltig gestört, wie steht die Organisation der VLN dazu ?

Mit freundlichen Grüssen,
 

Und die Antwort der VLN-Veranstaltergemeinschaft:
 

Hallo Herr XXX,
Vielen Dank für Ihr Interesse an der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Die Zäune rund um die Nordschleife werden von der Nürburgring GmbH zur Erhöhung der Sicherheit für Zuschauer, Helfer und Teilnehmer errichtet, um die Richtlinien des DMSB und der FIA zu erfüllen. Die Maßnahme dient also dem langfristigen Ziel, den Fortbestand des Motorsports auf der Nordschleife auch weiterhin zu gewährleisten.

Über den Sinn oder Unsinn dieser Maßnahme lässt sich nicht streiten, denn von der Nürburgring GmbH werden lediglich Vorgaben der Motorsportverbände umgesetzt. Wir glauben an die Vernunft unserer Fans - es sollte auch in Ihrem Sinne sein, dass der Fortbestand des Sports auf der Nordschleife im Vordergrund steht. Die Zuschauer werden sicherlich bereit sein, dafür und für die Sicherheit aller Beteiligten Kompromisse einzugehen.

 mfg.
 Patrik Koziolek

Nach dieser "Einführung" in die neu geschaffenen "Zaun-Probleme", die Stimmen weiterer Leser. Subjektiv, emotional:

Danke, Herr Hahne!
 
Ihre Berichte über das getriebene Unwesen, speziell am Nürburgring und der Nordschleife, sind hervorragend und sprechen mir aus der Seele!
 
Das Bedrückende daran ist die Tatsache, dass weder ihre berechtigte Kritik aus dem Journalisten-Lager noch die der Nordschleifen-Freunde und Motorsport-Fans Gehör bei den entscheidenden Stellen findet.
Es scheint wirklich so, als sollten die Nordschleife mit zuschauerunfreundlichen Maßnahmen wie Zaun und Preisen als auch das gesamte Paket Nürburgring durch die geplante Erlebnisregion so langsam ins Sterbebett danieder gelegt werden -
anders sind die bereits ergriffenen und noch ausstehenden (Bau-) Maßnahmen nicht zu erklären.
 
Sie wissen nicht zufällig ein Patentrezept, um den Bau der "Erlebnisregion" noch zu verhindern?
Wir trauern um die einst schönste Rennstrecke der Welt...
 
Mit traurigen Grüßen aus der Pfalz,

Und weitere Meinungen:

Hallo Herr Hahne!
Ich halte mich kurz, da ich weiß, dass sie wahrscheinlich noch viele Reaktionen auf den Text erreichen werden:
Sie beschreiben das Problem GENAU so, wie es ein jeder sieht, der auch nur ein bisschen Benzin im Blut hat. Ich bin sehr froh, dass genau dieses Thema die Presse erreicht hat und werde weiterhin das Thema verfolgen.
VIELEN VIELEN DANK!!

Hallo Herr Hahne
Ihr Beitrag hat mir aus der Seele gesprochen.
Die Zäune werden deswegen aber leider nicht mehr fallen.
Hallo Herr Hahne,
sie sprechen mir und meinem Vater aus der Seele. Wir beide sind große Motorsport- und Nürburgring Fans. Haben in den letzten Jahren kaum ein VLN-Rennen verpasst und ich fotografiere auch sehr viel am Ring. Durch die Zäune wird es wohl nächstes Jahr weniger werden und die Fotoausrüstung kann zu hause bleiben. Schade um die schöne Nordschleife. Wir werden sie vermissen.
100% Zustimmung!
Du sprichst mir aus der Seele.
Toller Beitrag
Habe mit großer Freude/Trauer gelesen das auch andere die Entwicklung am Ring so oder ähnlich sehen.
Es ist wie überall - sobald das große Geld im Spiel ist geht alles den Bach runter.
Ich frage mich was all diese Bürgermeister und Gemeinderäte der Eifel zu diesem Zaun und zu diesen Machenschaften gegen die Zuschauer/Fans sagen.  Deren Meinung dazu würde mich brennend interessieren.
Und ich bin sicher die Bürger (viele vermutlich Motorsportfans) dieser Kommunen ebenfalls.
Wenn die obere Klasse "ihre" Autorennen lieber hinter geschlossenen Türen veranstalten möchte - gerne. Ich bin gespannt wie lange die das durchhalten - war doch bis jetzt die Naturrennstrecke Nürburgring ihr größter Vorteil. Ich frage mich wie dusselig ein Management sein kann wenn es zu solchen Mitteln greift um mehr Zuschauer an die "Bezahl-Plätze" zu locken. Und wer zur "Grünen Hölle" will, dann bitte Achterbahn fahren. - Wenn ich Achterbahn fahren will, geh ich ins Phantasialand. Das ganze Drumherum stimmt doch im Moment nicht.
 

Hallo!

Ich habe den Beitrag zur Nordschleife gelesen und bin begeistert!! Sie bringen alles genau auf den Punkt. Vor allem die Sache mit dem Fahrerschutz....aber an so was denken ja die Leute die einen solchen Zaun beschließen nicht.
Ich fahre jetzt einige Jahre zum Ring und habe noch nie erlebt dass etwas über den Zaun bis zu den Zuschauern geflogen ist. Und wenn wirklich mal was anfliegen sollte, wird sich jeder normale Mensch ducken und da haben die alten Zäune vollkommen ausgereicht.
Wenn ich schon sehe wie hier die "Dorfrallyes" gefahren werden....die Zuschauer stehen 5m von den Autos entfernt bestenfalls mit paar Strohballen abgesichert. Gut, dort werden auch nicht solche Geschwindigkeiten erreicht, aber ein normales VLN Auto wird seine meiste Energie auch erstmal in der Leitplanke abbauen.
 Aber was redet man sich den Mund fusselig, diese Millioneninvestition wird sowieso nicht mehr abgerissen, wenn höchstens von den Fans. Hätten die Herren vorher mal drüber nachdenken sollen, wie sie den Ring damit kaputt machen. Ein Zitat aus einem Forum: "Ein Denkmal wie die Nordschleife zu zerstören ist denkbar einfach, doch ein solches in der heutigen Zeit zu erbauen ist fast unmöglich!!"

Hallo Herr Hahne,
Ihre Berichte über die Zäune an der Nordschleife und den geplanten "Erlebnispark" waren großartig.
Ich bin seit 1967 ( damals noch mit meinem Vater) regelmäßiger Besucher der Nordschleife. Auf dem GP-Kurs war ich vielleicht 5mal. Da jetzt die Käfighaltung angebrochen zu sein scheint, bleibe ich lieber in Koblenz und höre die Berichterstattung über die VLN im Internet. Wenn ich durch Zäune schauen will, gehe ich nach Neuwied in den Zoo.
Übrigens Spa ist auch nicht mehr so toll. Diese tolle Strecke wird durch die FIA Mafia ebenfalls nach und nach zerstört.
Ich glaube richtige Strecken gibt es nur noch in England und Australien. Hier fahren noch Rennfahrer die nicht vor Angst in die Hosen machen (Rallef Schumi).
Die völlig losgelösten Pläne der GmbH für ihren Park sind komplett lächerlich. Übrigens wo sollen den die GP-Kurs-Zuschauer nächstes Jahr parken. Ups - die "normalen" Zuschauer können ja etwas laufen. Die "Fans" mit Heli sind natürlich sehr willkommen.
Viele Grüße aus Koblenz

Hallo Herr Hahne,
finde Ihre Berichte zum Teil einfach toll und auf den Punkt gebracht. Teilweise sind ihre Ausführungen
für den reinen Nordchleifenfan aber etwas zu tiefgründig. Weniger wäre hier vielleicht mehr.
Ich habe in den letzten Monaten auch so einige tolle Erfahrungen mit der Nürburgring GmbH und angrenzenden
"Mafiaunterabteilungen" machen dürfen ,die ... vielleicht interessant sein könnten. Ich traue mich aber
nicht sie öffentlich zu äußern, da gewisse Abhängigkeiten...
(kleine "punktuelle" Auslassungen als "Schutz" durch MK)

Als Motorsportfan und Hobbyfotograf bin ich geschockt wie man unsere geliebte Nordschleife so verschandeln 
kann. Ich werde mir den 1000km trip zu den vln und 24h rennen wohl in Zukunft sparen. Warum sollte ich soweit 
fahren, wenn man mittlerweile kaum noch was besonderes zu sehen bekommt. Vermutlich ist es das Ziel der 
Nürburgring GmbH die Leute von der Nordschleife fernzuhalten. Und dann der Sicht wegen auf die GP Strecke 
zu wechseln? - Aber nicht mit mir….

Das war ein Stimmungsbild, das die Realität in der nächsten Saison mehr als erahnen lässt: es wird weniger Zuschauer geben. Aber diese Zuschauer werden sehr gefährdet sein. Denn das Bild, das sich dann an der Nordschleife dem geneigten Betrachter in 2008 bieten wird, wird dem in Spa von 2007 sehr ähneln, wo auch an einigen Stellen ein FIA-Zaun errichtet wurde. Aber dort nur an den Stellen, von denen wirklich eine Gefährdung für den Zuschauer ausgeht. Wie hier an der "Eau Rouge":

Ein Bild, das wir so dann auch an der Nordschleife erleben werden. Vielleicht kann die Nürburgring GmbH daraus einen profitablen Leiterverleih entstehen lassen. Dann wäre man auch nicht mehr so sehr von einer Achterbahn abhängig.
Aber wahrscheinlich ist auch, dass der neue Zaun an der Nordschleife zu mehr Verletzungen führen wird, als die ganzen letzten Jahre ohne diesen Sicherheitszaun: denn es werden sicherlich einige Leute im Laufe des Jahres von der Leiter fallen. Vielleicht sollte der DMSB hier eine Anbindung der Zuschauer durch Sicherheitsgurte an den Zaun zwingend vorschreiben. (Natürlich nur ein bestimmtes Fabrikat von Sicherheitsgurten, die vom TÜV, DMSB und der FIA dafür exklusiv freigegeben wurden.) - Wie übrigens ein solcher Zaun (an der Nordschleife) ein 24-Stunden-Rennen  überstehen soll, darauf bin ich sehr gespannt.
Klar - für mich und jeden Fan: wir werden einen Zuschauerschwund an der Nordschleife erleben. Zwei Millionen Zuschauer hat es bisher bei allen Veranstaltungen der Nürburgring GmbH nicht gegeben, aber nun werden es noch weniger sein. Damit wird auch die Chance noch (!) geringer werden, dass die neu zu schaffenden Bauwerke zu "Nürburgring 2009" zu einem Erfolg werden.
Lassen Sie mich einmal auflisten, welche Rennen und Veranstaltungen ich zu einer Zahlenbilanz herangezogen habe:
 
 

01) ADAC-Gleichmäßigkeitsprüfungen 7 Veranstaltungen
02) Motorrad-Einstellf. MSC Porz 7 Veranstaltungen
03) Kölner Kurs f. histor. Motorr.  
04)  BFGoodrich Langstreckenm. 10 Veranstaltungen
05) AvD Racemeeting  
06) ADAC-Sauerland-Motorrad-SP  
07) World Series Renault  
08)  Intern. Sportfahrerlehrgang 2 Veranstaltungen
09) ADAC-Reinoldusfahrt S.-M. 2 Veranstaltungen
10) ADAC-24-Std.-Rennen  
11) ADAC Nürburgring Classic  
12) DAMC-Oldtimer-Festival  
13)  IDM Intern.Dt.Motorradmeistersch.  
14) Modena Trackdays  
15) ADAC 1000-km-Rennen  
16) Int. ADAC Truck GP  
17)  F1- GP von Deutschland  
18) Recaro Days  
19) Rad + Run am Ring  
20) BMW Fahrerlehrgang  
21) ADAC Dacia Logan-Cup  
22) VLN-Einstellfahrten 10 Veranstaltungen
23) AvD Oldtimer GP  
24) Top Ten ACV Sprintmeeting  
25) ADAC Rundstr.-Challenge 7 Veranstaltungen
26) ADAC Ruhrtal Motorrad S.P.  
27) RGB/ADAC Rundstr.-Rennen  
28) Rock am Ring  
29) ADAC-Westf.-Trophy  
30) Fahrerlehrg. MSF-Solingen  
31) Motorrad-Sicherheitstraining  
001) Nordschleifen-Nutzer + -Fahrer
(wenn frei)
 
002) Testfahrten der Industrie (Industriewochen)  

 
Insgesamt habe ich also 72 Veranstaltungen plus 001 und 002 erfasst. Nach meinen Recherchen ergibt das dann insgesamt, plus einem Zuschlag von 15 Prozent (ich bin nicht kleinlich) und einer kleinen Aufrundung die Zahl von 750.000 Besuchern jährlich.

Das ist sehr weit von den immer wieder genannten 2.000.000 Besuchern entfernt. Wobei man berücksichtigen sollte, dass Geschäftsführer Dr. Kafitz gerne von Besuchen spricht, wenn er "große Zahlen" für seine Argumentation benötigt. Besucher sind etwas anderes. Damit Sie, liebe Leser, meine Zahlen an Ihren Schätzungen messen können, werde ich jetzt noch einmal die von mir ermittelten Besucherzahlen auflisten. Ich schreibe hinter die Nummer der Veranstaltung (s.o.) dann die Zahl, so dass die auch an kleinen Bildschirmen nicht über den Rand hinauslaufen und evtl. zerstückelt
werden:
 
 

01) ADAC-Gleichmäßigkeitsprüfungen 5.000
02) Motorrad-Einstellf. MSC Porz 1.000
03) Kölner Kurs f. histor. Motorr. 2.000
04)  BFGoodrich Langstreckenm. 120.000
05) AvD Racemeeting 3.000
06) ADAC-Sauerland-Motorrad-SP 500
07) World Series Renault 40.000
08)  Intern. Sportfahrerlehrgang 1.000
09) ADAC-Reinoldusfahrt S.-M. 700
10) ADAC-24-Std.-Rennen 120.000
11) ADAC Nürburgring Classic 3.000
12) DAMC-Oldtimer-Festival 10.000
13)  IDM Intern.Dt.Motorradmeistersch. 10.000
14) Modena Trackdays 2.000
15) ADAC 1000-km-Rennen 3.000
16) Int. ADAC Truck GP 50.000
17)  F1- GP von Deutschland 80.000
18) Recaro Days 10.000
19) Rad + Run am Ring 20.000
20) BMW Fahrerlehrgang 500
21) ADAC Dacia Logan-Cup 500
22) VLN-Einstellfahrten 5.000
23) AvD Oldtimer GP 40.000
24) Top Ten ACV Sprintmeeting 3.000
25) ADAC Rundstr.-Challenge 5.000
26) ADAC Ruhrtal Motorrad S.P. 500
27) RGB/ADAC Rundstr.-Rennen 5.000
28) Rock am Ring 80.000
29) ADAC-Westf.-Trophy 500
30) Fahrerlehrg. MSF-Solingen 200
31) Motorrad-Sicherheitstraining 1.000
001) Nordschleifen-Nutzer + -Fahrer
(wenn frei)
15.000
002) Testfahrten der Industrie (Industriewochen) 5.000
  insgesamt: 642.000
  + 15 % 96.360
  Besucher jährl. 738.760
  = rund 750.000

 
Zu meiner Absicherung hat auch eine andere Redaktion die gleichen Veranstaltungen zuschauermäßig bewertet. Auch hier erfolgten eine Reihe von Telefongesprächen, es wurde das Archiv bemüht. Man hat dann dort Zahlen entdeckt, die sich z.T. deutlich von meinen unterscheiden. Jedenfalls ist das "fremde" Ergebnis, ermittelt von Leuten, die keinen Bezug zur Sache (Nürburgring, Motorsport) haben: 1.350.000 Besucher. - Aber selbst diese Zahl ist weit von den 2.000.000 Besuchern in der Argumentation der Nürburgring GmbH entfernt.
Natürlich habe ich versucht, eine Erklärung für die Differenz zwischen "meinen" und den "fremden" Zahlen zu finden. Da wäre z.B. das Formel 1- Rennen, der "Große Preis von Deutschland" (oder Europa), der bei mir mit 80.000 Besuchern bewertet wird, der aber bei meinen Kollegen mit der Zahl 300.000 und dem Zusatz "maximal" glänzt. - Bei einer einzigen Veranstaltung also eine Differenz von 220.000 Besuchern!
Nach einigem Suchen und langem Überlegen glaube ich Ihnen für die Richtigkeit meiner Zahlen - z.B. in diesem Fall für die Formel 1-Veranstaltung - eine Erklärung liefern zu können:
Im Jahresbericht des Landesrechnungshofes Rheinland-Pfalz von 2006 ist nicht nur der von der Nürburgring GmbH ausgewiesene Verlust im Jahre 2005 mit exakt 9,672 Mio Euro dargestellt, sondern auch so erklärt:
Die Zahl der F1-Besucher wäre von 2003 - 2006 um 27 Prozent zurück gegangen. Außerdem wäre der Durchschnittspreis je verkaufter Karte um  18 Prozent gesunken. In 2005 wurde danach "jeder zahlende F1-Zuschauer" mit genau 133 Euro subventioniert.
Der Verlust von rd. 10 Millionen in 2005 wird in der Darstellung des Landesrechnungshofes voll und ganz der F1-Veranstaltung zugerechnet und ganz richtig festgestellt, dass damit auch der in einem Gutachten erwähnte "volkswirtschaftliche Nutzen" eines Formel 1-Laufs am Nürburgring, in diesem Gutachten mit rd. 10 Millionen beziffert, so praktisch aufgezehrt würde. - Was etwas über die Sinnhaftigkeit eines Formel 1-Laufs am Nürburgring eigentlich eine Menge aussagt. - Wenn man einmal nur den wirtschaftlichen Aspekt betrachtet.
Lässt man die Zahlen und Aussagen des Landesrechnungshofes noch einmal Revue passieren, so ergibt sich logischerweise, dass der 10 Millionen- Verlust der GmbH sich aus den Subventionen für die F1-Zuschauer ergibt. Und die betrugen 133 Euro pro Zuschauer. - Wenn man jetzt - ganz großzügig gerechnet - die 10 Millionen Euro Verlust durch 130 Euro teilt, ergibt das 76.923 Zuschauer, für die in dem einem Jahr, im Jahre 2005, Subventionen gezahlt wurden. - Ich bin da mit meiner Zahl von 80.000 Zuschauern nicht weit entfernt. - Die Zahl 300.000 hat die Aussagen von "Öffentlichkeitsarbeitern" als Grundlage. Meine 80.000 scheinen da die realistische Zahl zu sein.
Ich denke, dass ich damit das Thema "Zaun und Zahlen" erschöpfend abgehandelt habe. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie, sollten Sie irgendwo einen Rechen- oder Gedankenfehler finden, mir kurz ein E-mail schreiben würden. Ein Klick - unten - genügt, um eine Verbindung zu mir zu ermöglichen.

Und was das Projekt "Nürburgring 2009" betrifft, da muss ich Sie noch mit einer eigenen Geschichte hoffentlich nicht langweilen. "ams" (Heft 26) genügt da nicht. Die hatten aber auch nur eine Seite für ein wenig Text und zwei Fotos zur Verfügung. Und ein großzügiges Layout. - Meine Leser, so denke ich, haben ein wenig mehr verdient. - An Information.

Ach - und noch etwas: bitte machen Sie sich doch schon mal Gedanken, wen wir denn am Ende des Jahres 2008 zum "Zaunkönig des Jahres" küren.

MK/Wilhelm Hahne 

Nachtrag vom Mittwoch, dem 19. Dezember 2007, 7:30 Uhr: Die "Deutsche Tourenwagen Masters" (die DTM ist - was manchen Kollegen noch nicht aufgefallen ist - keine Meisterschaft!) wurde in meiner Ursprungsliste mit 40.000 Besuchern bewertet, aber leider bei der Übertragung in die Liste fürs Internet übersehen. Da ich dort aber schon eine Toleranz von 15 Prozent = 96.360 Besuchern eingerechnet habe, muss ich diese Zahl um die 40.000 DTM-Besucher nicht nach oben verändern. Meine Zahl von 750.000 Besuchern jährlich - wie oben zu lesen - bleibt unverändert. - Aber mein Fehler hat mich schon geärgert. Und weil es Leser geben wird, die der DTM am "Ring" 80.000 Besucher (und mehr!) unterstellen, denen möchte ich hier dann die (natürlich "geheimen") Zahlen aus dem Ticketverkauf nennen (ich wollte es jetzt auch wirklich genau wissen!): 35.836 Karten wurden verkauft. - Die DTM ist schon eine gute "Marketingveranstaltung", aber eigentlich - wie ein Leser mal schrieb - "ohne sportlichen Wert". - Aber hier - in dieser Geschichte - geht es um Besucherzahlen am "Ring". Und da gehört die DTM schon dazu. - Entschuldigung  für einen Fehler, der - zum Glück für mich - nicht zu einer Verfälschung von Endzahlen führte. - Aus meiner Sicht gehören also die "offiziellen Angaben" der Nürburgring GmbH mit zwei Millionen Besuchern jährlich, die Ausgangspunkt für alle möglichen Berechnungen sind, schon ins Land der Phantasie. -


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