Das für mich bisher unbekannte Wesen Matthias Wissmann:
zumindest in seiner neuen Position als Präsident des VDA ist er das für auch für andere. - 
Matthias Wissmann, nur ein Bundesverkehrsminister a.D?

Ich habe seinen Vorgänger lange gekannt - auch in seiner Art begriffen. (Vielleicht mochte er mich deshalb nicht.) Nun musste ich mich zunächst mal kundig machen. Dieses - für mich - eigentlich unbekannte Wesen Wissmann ist schwer einzuschätzen. Seit dem 1. Juni 2007 schwingt er beim VDA den Taktstock. Eigentlich war jedem - sogar mir - nach seiner "Berufung" durch die Industrie klar, dass es zunächst einmal darum ging, seine Kontakte als (Ex-) Politiker zu nutzen. - Ex? - Er hat nicht nur gute Kontakte nach Berlin, sondern auch nach Brüssel. Nun, ich habe mich bemüht, mehr über ihn zu erfahren. Wobei die reinen Personaldaten wenig sagen. Manches muss man verknüpfen, Infosplitter mit Infosplitter vernetzen. Und man stellt fest, dass Matthias Wissmann eigentlich auch nichts anderes macht. Da er eigentlich wenig von den Abläufen in der Automobilindustrie wissen kann - ein Bundesminister für Verkehr muss kein Fachmann für den Automobilmarkt Deutschland sein - versucht er nun mit besonderen Aktionen auf seine vielen Chefs Eindruck zu machen. Dieser Eindruck wird  - für die Öffentlichkeit - im Jahre 2008 noch intensiver werden. Sage ich, weil ich es meine. Auch meine Kollegen werden betroffen sein. Und hoffentlich betroffen reagieren. Ich wage mal ein paar Vorhersagen. Nachdem ich schon mal "aus dem Nähkästchen", direkt von der "Nordschleife", in einem E-mail geplaudert habe.

Wenn in 2008 der Werkschutz nicht nur Werke schützt

07-12-13/05. - Kollegen von mir, die sich der Kategorie "Erlkönigjäger" zuordnen, waren über eine Geschichte vor Wochen ein wenig verärgert. Und so gab es einen Austausch von E-mail. In einem schrieb ich dann am 17. Oktober 2007 abschließend folgende Sätze:

"...Und noch ein Tipp für heute: da werden drei Einsatzfahrzeuge am "Ring" (und um den "Ring" herum) unterwegs sein, die die Leute aufnehmen, die sich ihrerseits mit dem Aufnehmen von "Erlkönigen" beschäftigen. - Sie können sich denken warum...."

Ich war an diesem Tag nicht an der Nordschleife. Warum auch? - Ich weiß meistens vorher was passiert. Und wenn ich Fahrzeuge fotografiere dann oft deshalb, weil ich die Rundenzeiten dokumentarisch festhalten möchte. (Die Zeit zwischen zwei Fotos ergibt die Rundenzeit.)

Ich war gewarnt worden. Weil es Leute gibt, die den Herrn Wissmann (und seine Art) nicht so mögen. Sie fühlen sich (beim VDA) ständig unter Kontrolle, also beobachtet. Herr Wissmann "kümmert sich". Und sie glauben, dass man ihnen auch bestimmte moralischen Vorstellungen aufzudrängen sucht. Das erzeugt Widerstand.

Das wusste ich zum Zeitpunkt des 17. Oktober noch nicht. Aber einige Wochen danach bekam ich Kenntnis von Versuchen, die an dem von mir genannten Tag gemachten Fotos mit "Angaben zur Person" zu versehen. Denn: diese "Fotokartei" von "Erlkönigjägern" soll möglichst allen Mitgliedern des VDA (Verband der deutschen Automobilindustrie) als Basis für eigene Aktionen dienen. (Die Unterlagen werden natürlich irgendwo bei einem Werkschutz erstellt. - Klar.)

Ich habe in meinen Geschichten schon mal aus Unterlagen des VDA zitiert, die übrigens inzwischen allen Pressekollegen zugänglich sind. Sie stammen aus dem Jahre 2005, erhalten aber jetzt erst durch die "Anschübe" des neuen Herrn Präsidenten beim VDA ihre Bedeutung. Schon die Titel sagen etwas darüber aus:

"VAD-Rahmenanforderungen Prototypenschutz"
und dazu dann die umfangreiche, passende "Checkliste"

Es ist sicherlich kein Zufall, wenn jetzt unter "Aktuell" die oben genannten Schriften beim VDA einzusehen sind. Merke: auch wer z.B. "Erlkönigjäger" fangen will, muss zunächst eine Falle aufstellen. Man darf bei so einer Betrachtung nicht vergessen: Matthias Wissmann ist Jurist, Rechtsanwalt. Und ich wäre nicht überrascht, wenn an den ohne Baugenehmigung aufgestellten Zäunen an der Nürburgring-Nordschleife demnächst Schilder befestigt würden, die an solche z.B. im Kölner Zoo erinnern. Nur wird darauf nicht zu lesen sein "Füttern verboten" oder "Vorsicht! - Testfahrer spuckt", sondern "Fotografieren verboten!" (Oder für ältere Photographen mit alter Rollei: "Photographieren verbothen!") - Wobei der neue VDA-Präsident wohl damit rechnet, dass im sein alter Poli-Bekannter Schäuble mit seinen Plänen für eine verschärfte Überwachung der Bürger unseres Landes zuarbeitet.

Da fühlt sich Wissmann sicherlich auch vom Präsidenten-Kollegen Jörg Ziercke (Bundeskriminalamt) unterstützt, der unlängst bei einem Besuch der Handelskammer Hamburg feststellte: "Nur 1,5 Prozent aller erfassten Straftaten sind Wirtschaftsdelikte, aber sie machen 53 Prozent des Gesamtschadens aus." - Da würde es sich doch gut machen, wenn man die Tätigkeit eines "Erlkönig"-Fotografen in die Schublade mit der Aufschrift "Industriespionage" ablegt. So wären dann doch schnell Telefonüberwachungen und Online-Durchsuchungen möglich.

Ich möchte dazu dem Herrn VDA-Präsident noch einen Tipp geben: Während der so genannten "Industriewochen" auf der Nürburgring-Nordschleife sind auch (fast immer) Fahrzeuge eines LKA (Landeskriminalamtes) mit unterwegs, die (auch) von so genannten V-Leuten gefahren werden. Ein Fotografieren dieser Fahrzeuge samt Insassen, könnte also zu einer staatsschädigenden Enttarnung dieser wichtigen Beamten führen, was eine Erhöhung der terroristischen Gefahr für unser deutsches Vaterland bedeuten würde. Oder so. - Das bekommen die Herren schon irgendwie hin. - Wozu haben wir sie auch studieren lassen? - Vielleicht kann man so auch eine Verbindung zwischen "Erlkönigjäger" und Terroristen herstellen.

Für 2008 soll nun die Jagd eröffnet werden, wie ich erfahre. Der Werkschutz, alle Werkschutzabteilungen aller Firmen, werden aktiviert. Aber man wird wahrscheinlich am "Ring" mit einem "Werkschutz im Outsourcing" arbeiten. Das gibt es z.B. bei der Volkswagen AG. Und wenn man bei der Recherche in diese Richtung nacharbeitet, dann stößt man darauf, dass es wohl zwischen der "Spitze" des Werkschutzes bei VW und der "Spitze" beim VDA gute Kontakte gibt. Da der Leiter des VW-Werkschutzes nicht immer bei VW war, sondern früher einmal im weitesten Sinne die Öffentlichkeit schützte, während Herr Wissmann seine Arbeit als Politiker tat... - also, es könnte schon sein. - Aber nichts Genaues weiß ich nicht. - Vielleicht bringen mich mal (wieder!) meine Leser drauf.

Herr Wissmann wird - so weit mir das bekannt wurde -  als Ex-Politiker jedenfalls den VW-Werkschutz bei der Umsetzung seiner VDA-Pläne stark einbinden. Und EMMA-Leser wissen, wie gut der VW-Werkschutz zu arbeiten scheint. Jedenfalls war in einem Interview des Jahres 2005 (im November/Dezember-Heft) mit der Frau des (ehemaligen) VW-Managers Helmuth Schuster (VW-Skandal!) folgende Passage zu lesen:

"Sie behaupten, VW habe einen eigenen Geheimdienst, den VW-Werkschutz."

"Meinem Mann wurde seit der VW-Affäre mehrmals das Auto aufgebrochen, es wurde in sein Haus in Prag eingebrochen. Fotos, die er hatte, wo Herr Hartz und gewisse Damen drauf waren, sind plötzlich nicht mehr vorhanden."

Natürlich ist das eine Unterstellung. (Ganz unter uns: ich glaube der Dame. -. Aber glauben heißt nicht wissen.)

Und übrigens. was regt man sich über die Förderung von Nutten durch VW-Manager auf? - VW ließ sich doch auch fördern. Zum Beispiel bei der VW Mechatronic GmbH & Co KG in Stollberg/Sachsen. Da erhielt man (zusammen mit Siemens VDO) exakt 84,672 Millionen Euro = 31,5 Prozent der förderungsfähigen Gesamtsumme. Da kann man sich doch mal einen "schönen Abend" - scheinbar aus AG-Geldern - leisten. - Oder? - Grundlage war da u.a. der 31. Rahmenplan zur "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur".

Was haben VW-Manager bei ihren Handlungen anders gemacht? - Vielleicht haben die nur "Wirtschaft" falsch verstanden. Die Damen waren doch wohl jeweils "regional".

Man darf nicht vergessen: Matthias Wissmann ist eigentlich Rechtsanwalt. Er hat Jura studiert. War Partner... - Entschuldigung! - Er ist immer noch Partner in einer nicht unbedeutenden, international tätigen Sozieät mit deutschem Sitz in Berlin: WilmerHale. Wir in der Eifel würden die Bedeutung so beschreiben: Mit Richtstrahler in alle Welt. Und die hat bedeutende Klienten. Den größten Umsatz müssten die - nach meinen Recherche-Ergebnissen - in letzter Zeit mit der Linde AG gemacht haben. Die hatten bei allen wichtigen - viele, viele Millionen schweren Linde-Transaktionen - da ihre Finger drin. Was Millionen einbringt.

Und wer jetzt denkt, es wäre ein Zufall, wenn der VDA am 30. November 2007 vermeldete: "VDA-Präsident fährt sofort mit Wasserstoff", der lebt nicht in dieser Welt. - Oder denke ich da falsch? - Jedenfalls würde ich - rein gefühlsmäßig - den möglichen Einfluss eines Herr Reitzle beim VDA derzeit als stärker einschätzen als den des Herrn Reithofer. - Was kann der schon dafür, dass der Herr VDA-Präsident nun ein Wasserstoffauto fährt? Nur weil der einen Zwölfzylinder-BMW kostenlos zur Verfügung stellt?

Natürlich kann man das auch alles anders erklären. Ich habe es so beschrieben, wie ich es empfinde. Weil ich ein paar Details mehr kenne, als die meisten meiner Leser vor dem Lesen dieser Geschichte. - Oder?

Ich habe dann noch mal zur Sicherheit auf den WilmerHale-Internetseiten nachgesehen. Da ist zu lesen: "...ist regelmäßig in Kartell- und fusionskontrollrechtlichen Angelegenheiten für Linde tätig.

Na, dann  denken Sie sich bitte Ihren Teil. - (Ich auch!) - Die Beratungsschwerpunkte von "WilmerHale", wo Matthias Wissmann ein Partner( von vielen) ist, sind übrigens: "Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht". - Da liegt es doch nahe, dass sich ein Partner z.B. um den Prototypenschutz kümmert. - Oder? - Und es gibt noch "Designschutz" und, und, und... -

Lassen wir uns durch die Ereignisse - auch an der Nürburgring-Nordschleife - in 2008 überraschen. Jedenfalls hat Dr. Kafitz, der verantwortliche Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, schon mal einen "Blickschutz" (bisher ungenehmigt!) aufstellen lassen. Und mit einem tiefen "Diener" scheint er damit in Richtung Automobilindustrie (und VDA) zu sagen: Stets gerne für Sie beschäftigt.

Nächstes Jahr - im Jahre 2008 - feiert Matthias Wissmann übrigens ein Jubiläum: er ist dann 30 Jahre im Besitz des "Großen juristischen Staatsexamens".

MK/Wilhelm Hahne


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