Noch eine Rede von einer Aktionärs-Hauptversammlung der VW AG - dieses Mal - "ziemlich frisch" aus 2007, dem 19. April

Das Thema ist dass gleiche, wie bei der - auch in dieser Veröffentlichungs-Serie - bereits vorgestellt Aktionärsrede aus dem Jahre 2006. Darum bedarf das Thema eigentlich auch keiner weiteren Vorstellung. Aber es es nicht so, dass dieses Thema erst in diesen Tagen aktuell geworden wäre. Nur spricht niemand darüber. Oder besser: es regen sich nur wenige Mitbürger in einem öffentlich geworden Beitrag darüber auf. Ich möchte darum an eine Veröffentlichung des "ManuFAKTUM"-Chefs, Thomas Hoof, aus dem Jahre 1998 erinnern, wo man in seinen "Hausnachrichten, Frühjahr 1998" lesen konnte:

"Der deutschen Wirtschaft wird ja ständig vorgeworfen, am 19. Jahrhundert zu kleben, die Zukunftsmärkte aber zu verpennen. Das sei sehr zu unser aller Schaden. Ist es auch! Hätte die Automobilindustrie es beispielsweise verstanden, ihre Abnehmer in ähnlicher Weise zu Spielzeugkunden zu dressieren wie die PC-Software-Industrie. Daimler-Benz hätte nicht einige Hundert Millionen Mark aufwenden müssen, um die A-Klasse auch in Extremsituationen vorm Umfallen zu bewahren; sie hätte lediglich das Kapitel >Problem Solving & Trouble Shooting< der Bedienungsanleitung um einige, auf ihrer >Homepage< zum >Download< bereitstehende Seiten (>What to do when an elk has passed<) ergänzen und die eventuell schon im Straßengraben gelandeten auf die in einem Jahr verfügbare nächste Fahrzeug-Generation (mit zahlreichen Bugfixes und zum Upgrade-Preis) verweisen müssen - ein in der PS-Software-Branche gebräuchliches und völlig akzeptiertes Verfahren der Mängelbeseitigung, das auf reizvolle Weise gleichzeitig die Reklamationskosten gegen Null senken und den Umsatz zu verstetigen geeignet ist."

"Wat hett dätt dann?"

08-02 -21/04. - Nein, der Titel ist kein englischer. Datt is Platt. (So'ne Art Deutsch, wie die von der deutschen Automobilindustrie verwendeten englisch klingenden Begriffsbestimmungen z.T. "so'ne Art Englisch" sind. Und "Art" heißt Kunst; es handelt sich also oft um ein "künstliches Englisch") Sie werden beim Lesen der nachfolgend von VW protokollierten Rede des Herrn Dr. Geert Teunis, gehalten am 19. April 2007 im Congress Center in Hamburg, auf die dem Titel entsprechende Stelle stoßen. Und nun geht's gleich los:

Vors. Prof. Dr. Piëch: Ich bitte Herrn Geert Teunis ans Mikrofon.

Dr. Teunis: Herr Vorsitzender Prof. Piëch! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich vertrete meine eigenen Aktien. Wer heute in Deutschland Intercity fährt, einen CD-Player zum Laufen bringen will oder einen Volkswagen fahren will, muss Englisch beherrschen. Erst kürzlich hatten wir ein neues Wort zu lernen: Flatrate, die „flache Rate“, wie viele sagen. Gemeint ist schlicht: Pauschaltarif. Man muss wissen, dass man damit pauschal telefonieren oder sich in einem Lokal pauschal betrinken kann. Bei unserem Mitbewerber Ford kann man per Flatrate auch Auto fahren, wie einstmals bei Volkswagen mit dem „Volkswagen-Sorglos-Paket“. Aber das ist Vergangenheit: Das „Volkswagen-Sorglos-Paket“ ist gerade abgelöst worden durch das „All-Inclusive-Paket“. Diese Wortschöpfung ist ein typisches Beispiel für deutsch-englischen Mischmasch. Da ist die „flache Rate“ von Ford fast noch vorzuziehen.

Englische, deutsch-englische und pseudo-englische Begriffe verursachen in der Kommunikation bei Volkswagen immer mehr Probleme, weil unsere deutschsprachigen Kunden immer weniger verstehen. Das muss sich ändern!

(Beifall)

Ich möchte die Problematik an einem Besuch in der Autostadt Wolfsburg erläutern: Bereits vor dem Eingang stößt man auf ein Straßenschild mit der Aufschrift „SMILE“. Mein Bruder - einer von den 80 Millionen Deutschsprechenden in Europa, die kein Englisch können - fragt: „Smile: Wat hett dätt dann?“ Ich antworte: „‚Smile‘ iss Englisch, datt hett gniesen, upp Düütsch: lächeln.“

Wir gehen also lächelnd zum „WelcomeDesk“ und kaufen „Tickets“. Ohne den angebotenen „Tourguide“ in Anspruch zu nehmen, stecken wir die Eintrittskarten in einen Schlitz für „Ticket“, und nach dem Aufleuchten eines grünen „GO“ dürfen wir dann den großen automobilen Themenpark von Volkswagen genießen. Mehrsprachigkeit ist ja kein Nachteil. Aber ich frage: Werden Besucher mit der Muttersprache Deutsch von Volkswagen auf diese Weise richtig begrüßt und auf Volkswagen-Tugenden wie Fahrvergnügen, Qualität, Sicherheit und technische Kompetenz richtig eingestimmt?

Wir gehen zur ersten Attraktion: dem „AutoLab“. Im „CarDesign Studio“ stellen „Cardesigner“ ihren Beruf für „Exterieur Design“, „Interieur Design“ sowie „Color und Trim“ vor. Ein „Designer“ berichtet über eine „Reise, die in sound translated wird“. Wir hören, dass zum „Interface-Design“ ein „Storyboard“ nötig ist.

Anschließend entwerfe ich mit dem Rechnerprogramm „CarDesigner“ mein eigenes Auto. Zur Gestaltung kann ich ein „Final Rendering“ anwenden, und nach Abschluss meines „Cardesigning“ wird mir angeboten, meinen Entwurf im Internet „downzuloaden“.

Mein Bruder interessiert sich aus der Sicht eines Handwerkers - englisch: craftsman - für Transporter. Wir erfahren, dass es den seit Jahrzehnten gefertigten Lastentransporter LT nicht mehr gibt. Sein Nachfolger ist der „Crafter“. Von der Leistungsfähigkeit des neuen Fahrzeugs sind wir voll überzeugt, von der Modellbezeichnung weniger.

Mein Bruder fragt: „Watt hett ‚Crafter‘ upp Düütsch?“ Wir erfahren: „‚Crafter‘ kommt von Kraft, und der Crafter ist der Kräftige!“ Aufgrund meines Einwandes, dass Kraft im Englischen doch „power“ sei, wird eine zweite Person hinzugezogen. Das Ergebnis - nun von zwei Volkswagen-Mitarbeitern bekräftigt -: „Ganz klar: ‚Der Crafter‘ heißt ‚Der Kräftige‘!“ Die Mitarbeiter wissen nicht, dass es das englisch anmutende Wort „crafter" im Englischen gar nicht gibt und es sich um eine reine Erfindung der Volkswagen-Werbefachleute handelt - auch eine Art von Kreativität, die waschechten Engländern allerdings ein spöttisches Lächeln entlocken dürfte.

Beim Blättern in der Broschüre „Der Crafter“ fällt mir eine Überschrift auf: „CarePort“. Ich erfahre, das ist ein „Crafter-Service-Paket“ mit fünf „CarePort-Modulen“ für „Mobility, Check, Finance, Value und Safety“ u. a. für Kraftfahrzeugversicherung, „LifeTime“-Garantie, „PrämieLight“, „PrämieLightPlus“, „LeasingratenversicherungPlus“ und „Sale and Lease Back“.

Diese geballte Ladung deutsch-englischer Unverständlichkeiten ist für deutsche Kunden eine Zumutung.

(Beifall)

Tatsächlich hat „CarePort“ mit Fachsprache und globaler Wirtschaft absolut nichts mehr zu tun. Es ist - entschuldigen Sie - eine Verarschung des potenziellen Kunden!

(Beifall)

Man muss sich wirklich fragen, warum die Kommunikations-Verantwortlichen bei Volkswagen den unbändigen Ehrgeiz haben, ihre meist lückenhaften Englischkenntnisse den erstaunten Kunden in ihrer ganzen Unbedarftheit vorzuführen und sich bei Sprachkundigen zu blamieren.

(Beifall)

Wir lassen den Erlebnisgang mit einem Besuch in einem der vielen Restaurants ausklingen. Sie sind alle „operated by Mövenpick“. Im „CustomerCareCenter“ haben wir uns beraten lassen, die Restaurants „BEEFCLUB“, „Chardonnay“ und „Diner Cylinder“ verworfen und uns für die „Lagune Foodhall“ entschieden.

Meine Damen und Herren, es ist nicht meine Absicht, hier als Unterhalter zu vermeintlichen Nebensächlichkeiten bei Volkswagen aufzutreten. Es geht uns Aktionären darum, den Unternehmenserfolg und die Kundenzufriedenheit zu verbessern - durch Verbesserung der Kommunikation.

(Beifall)

Auf der letzten Hauptversammlung habe ich bereits zu diesem Thema gesprochen. Die Braunschweiger Zeitung hat über meinen Beitrag gleich fünf bebilderte Artikel veröffentlicht - auf der Titelseite mit dem Aufmacher „Deutsch als Fremdsprache bei VW“. Dieser provozierende Titel erregte Aufsehen und machte auch vor den Toren von Volkswagen nicht Halt. Er löste auf allen Ebenen des Unternehmens Diskussionen aus, bei den Mitarbeitern ebensowie beim Produktmanagement Passat.

Die Meinungen gehen auseinander. Sprachkultur, Wirtschaftlichkeit, Kommunikationsfähigkeit, Unternehmensführung - all diese Aspekte spielen hinein. Eine vielfach zu hörende Meinung ist: „Der Teunis hat ja völlig recht.“ Andere fragen „In wie viele Sprachen sollen wir denn alles übersetzen?“ oder ratlos „Aber was sollen wir machen?“.

Meine Auffassung ist ganz einfach: Verständigen Sie sich mit Ihrem Partner - wenn eben möglich - in der jeweiligen Landessprache! Volkswagen in Frankreich hat genug Franzosen, um für Werbung und Kommunikation in französischer Sprache zu sorgen. Gleiches gilt für Spanien, Italien und alle anderen Länder. Es ist kein Zufall, dass in letzter Zeit etliche Werbefachleute, Politiker, Redenschreiber und auch Seminarleiter erkannt haben, dass das übermäßige Englisch in unserer Sprache ein Kommunikationshindernis darstellt.

Meine persönliche Erfahrung in den letzten Jahren ist, dass die Volkswagen-Mitarbeiter, die Volkswagen-Kunden und die Volkswagen-Aktionäre „die Schnauze voll“ haben vom deplazierten Englisch bei Volkswagen.

(Beifall)

So habe ich den Eindruck, dass der Betriebsrat die Zeichen der Zeit erkannt hat. Zumindest ist mein Vorschlag bei der letzten Hauptversammlung, für Betriebsrat „Works Council“ mit der Abkürzung „WC“ einzuführen, nicht aufgenommen worden.

(Heiterkeit und Beifall)

Das stimmt mich hoffnungsfroh. Deshalb bitte ich nun alle Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates, ihre Verantwortung für nachhaltige Unternehmensführung so wahrzunehmen, dass unsere schöne deutsche Sprache wieder in das ihr gebührende Recht eingesetzt wird.

(Beifall)

Zur Illustration: Ich habe eine Volkswagen-Mitarbeiterin, die gleichzeitig studiert, bei der Anfertigung einer Hausarbeit mit dem Thema „Deutsch als Fremdsprache bei VW“ beraten. Sie hat bezüglich der Farbbezeichnungen für Lackierungen festgestellt, dass in Frankreich Volkswagen-Fahrzeuge ausschließlich mit französischen Farbnamen angeboten werden, wie bleu perle, in Italien mit italienischen Namen, wie blu grafite perla, in Spanien spanisch, wieazul grafito efecto perla, in England natürlich englisch, wie shadow blue metallic, und in Deutschland aber fast ausschließlich englisch: shadow blue metallic. Das ist absurd und absolut nicht nachvollziehbar! Nur im Hause Porsche sind die Farbnamen löblicherweise durchweg deutsch, wie seeblau oder steingrau.

(Beifall)

Nun meine Frage an Herrn Dr. Wiedeking, den Vertreter des größten Anteilseigners: Herr Dr. Wiedeking, sind Sie bereit, sich dafür einzusetzen, dass bei Volkswagen wieder Farben für Lackierungen mit deutschen Namen angeboten werden?

Meine zweite Frage richtet sich an Herrn Professor Winterkorn. Ihr Vorgänger, Herr Dr. Pischetsrieder, hat auf der Hauptversammlung vor einem Jahr gesagt: „Ich glaube trotzdem - das sage ich durchaus aus Überzeugung -, dass die allzu intensive Verwendung der englischen Sprache im Deutschen nicht nur im Automobilbereich ein gewisser Kulturverlust ist.“ - Vertreten Sie, Herr Professor Winterkorn, diese Meinung ebenfalls?

Abschließend habe ich noch einige praktische Vorschläge für alle diejenigen, welche die Englischwelle im Deutschen für unaufhaltbar halten. Ich schlage vor: Die Autostadt mit ihren Besuchern aus aller Welt wird umbenannt in „People's-Car-City“.

(Heiterkeit und Beifall)

Die Volkswagen Aktiengesellschaft erhält den neuen Namen „People's-Car-Company“. Und da Abkürzungen ja sehr beliebt sind, ist „PCC“ naheliegend für „People's-Car-Company“.

Was Volkswagen-intern gilt, muss natürlich auch Volkswagen-extern gelten. Deswegen schlage ich vor, die Verantwortlichen bei Volkswagen mögen sich dafür einsetzen, dass die Volkswagen-Stadt Wolfsburg umgetauft wird in Wolfs-Castle - „Castle“ mit einem großen „C“ geschrieben. Auf die entsprechende Abkürzung sollte allerdings verzichtet werden.

(Heiterkeit und Beifall)

Meine Damen und Herren, ich bin sicherlich genau wie Sie gespannt auf die Antworten auf meine Fragen und Vorschläge und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)

Vors. Prof. Dr. Piëch: Danke, Herr Teunis.

Vors. Prof. Dr. Piëch: Herr Dr. Teunis fragt Herrn Dr. Wiedeking, ob er bereit ist, sich für die Verwendung vonFarbbezeichnungen mit deutschen Namen einzusetzen. - Unsere Juristen haben mir gesagt, dass nach dem Aktiengesetz in der Hauptversammlung Fragen an den Vorstand, nicht aber an einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats gerichtet werden können. Das hat auch einen guten Grund: Aufsichtsratsmitglieder sollen frei und in vertrauensvoller Atmosphäre ihrer Aufsichtspflicht nachkommen. Deshalb kann ich Ihre Frage an einzelne Aufsichtsratsmitglieder nicht zulassen. Aber als Vorsitzender des Aufsichtsrats kann ich dazu noch Folgendes sagen:

Letztlich ist entscheidend, wie die Farbbezeichnungen bei den Kunden ankommen. Unsere Erfahrung ist, dass englischsprachige Farbbezeichnungen bei den Kunden oft positive Assoziationen erwecken als vergleichbare deutschsprachige Bezeichnungen. Dennoch prüfen wir von Fall zu Fall, was dem Verkauf unserer Fahrzeuge am meisten dient.

Prof. Dr. Winterkorn, Vorsitzender des Vorstands: Vielen Dank, Herr Dr. Piëch. - Herr Dr. Teunis fragt mich, ob ich die Meinung von Herrn Dr. Pischetsrieder teile, wonach die zu intensive Verwendung englischer Begriffe in der deutschen Sprache einen Kulturverlust bedeutet. - Ich sage: Ja, ich bin derselben Meinung. Trotzdem werden wir als global agierendes Unternehmen im Konzern auf solche Produktbegrifflichkeiten, die international gelten, nichtverzichten können, z. B. TDI, TSI oder 4MOTION. Hier muss man englische Begriffe verwenden.

Im Übrigen - das darf man nicht vergessen - trägt auch ein Großteil unserer Serien- und Sonderausstattungen deutsche Bezeichnungen. Auch hochwertige und technische Ausstattungen werden in der Regel deutsch beschrieben. Dazu gehören zum Beispiel der Begriff „Berganfahrassistent“ und das „Winterpaket“.

Herr Dr. Teunis fragt, ob die Verwendung englischer Begriffe die richtige Einstimmung und das Wohlbefinden der deutschsprachigen Besucher der Autostadt erhöht. - Dazu müssen wir klar sagen: Der weltweit handelnde Volkswagen Konzern empfängt an seinem Stammsitz in der Autostadt in Wolfsburg Gäste aus allen Ländern der Erde. Aus diesem Grund sind alle Service-Stationen in der Autostadt mit Namen bezeichnet, die international üblich sind und auch als Wegweiser in den Themenpark verstanden werden. Trotzdem bieten wir in den einzelnen Pavillons die ganzen Begriffe natürlich auch in Deutsch und 15 weiteren Sprachen an. Herr Dr. Teunis, ich gebe Ihnen recht, manchmal wird es hier ein bisschen übertrieben.

Da schauen wir noch einmal hinein.

- ENDE -

Lassen Sie mich noch schnell ein paar persönliche Bemerkungen anhängen: Das erste öffentliche Auftreten des Herrn Dr. Wiedeking erfolgte - nach seiner Einstellung bei Porsche - auf der "Motorshow" in Detroit. Porsche präsentierte dort die erste "Anregung" des neuen Porschechefs, den Porsche Boxster in Form einer Studie. Und Dr. Wiedeking hielt dort wohl dann seine erste Rede in Englisch. (So habe ich das empfunden.) Vor (überwiegend) Amerikanern. Ich stand mitten unter ihnen - und habe mich dann nach ein paar Minuten still verdrückt. Weil mir die entstandene Situation peinlich war. Die Amerikaner lachten laut (nicht etwa verhalten) über Form und Aussprache der von Dr. Wiedeking in Englisch gehaltenen Rede. - Warum hat Wiedeking seine Rede nicht in deutscher Sprache gehalten und sie "translaten" lassen?

Übrigens: ich hatte auch mal Englischunterricht. Aber ich spreche kein Englisch. Ich kann es auch nicht, verwende es auch nicht. Trotzdem habe ich noch in keinem Land der Welt Hunger leiden, oder auf der Straße schlafen müssen. Selbst in Japan nicht, wo z.B. Taxifahrer - die ich traf - kein Wort Englisch sprachen, wo es keine Straßenschilder in Englisch gab. Und ich bin dort schon alleine (mit einem Fotografen) durchs Land gereist. Und  ich bin beim Betreten einer "Eckkneipe" in Tokio ganz freundlich als "ehemaliger Verbündeter" begrüßt worden, nachdem ich die "Gaststätte" mit einem freundlichen "Guten Abend" betreten hatte. (Das war aber schon 1971.)

Heute sprechen mehr Japaner ein allerdings schlecht verständliches Englisch, so dass ich nach einer Informationsreise nach Deutschland zurück gekehrt, wohl der einzige Journalist war, der wusste, um was es bei den technischen Vorträgen wirklich gegangen war. Ich hatte mich als Einziger als "nicht-Englisch-sprechend" offenbart und mir war dann eine Simultan-Dolmetscherin zur Seite gesetzt worden. Offenbar war diese Dame ein Sprachentalent. Ich bin es nicht. - Und froh, dass ich mich in meiner Muttersprache artikulieren kann.

Ich bin auch froh, dass ich so nicht den ganzen "englischen Werbemist" verstehen muss. Ich muss die in Englisch umworbenen Dinge ja auch nicht kaufen. - Oder muss ich es gut finden, wenn sich ein deutscher Automobilhersteller in englischer Sprache, mit englischsprachigen Begriffen  (weil er sich als "Global Player" empfindet) um deutsche Kunden bemüht? - Ich denke immer noch, dass der Verkauf eine Dienstleistung ist. - Aber vielleicht hat sich das ja geändert. - Oder anders herum: Vielleicht verkaufen die Automobilhersteller darum in letzter Zeit in Deutschland so schlecht, während sie in englischsprachigen Ländern... - Ist das der Beweis? -

MK/ ***
(Mit freundlicher Genehmigung
von  Herrn Dr. Geert Teunis)


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