"Erlkönige" auf der Nürburgring-Nordschleife: Ein paar Beweise dafür (u.a.), dass auch die modernste Digitalkamera nicht ausreicht

Natürlich ist niemand begeistert, wenn man ihm "Lücken" nachweist. Auch ich nicht. Ich habe z.B. beim letzten Mal einen Opel Astra (als "Erlkönig" verkleidet) gezeigt - das aber nicht klar formuliert - und dabei etwas zum Nachfolger des Meriva geschrieben. Exakt: das er nicht nur - wie vorgesehen gegenläufig öffnende Türen erhält, sondern auch den "Knick in der Seitenlinie" beibehält, wie er auch in einer vorgestellten Studie vorhanden war. Als nun bei einem Meriva-"Erlkönig" dieser "Knick" nicht mehr auszumachen war, wurde daraus messerscharf geschlossen, dass das Fahrzeug dann wohl mit einer "normalen" Seitenlinie in Serie gehen würde. Und von mir wurde eine Erklärung verlangt, wie ich denn dazu käme anzunehmen... - Ich nehme nicht an. Ich weiß, dass die Opel-Verkleidungskünstler beim Meriva-"Erlkönig" hervorragende Arbeit geleistet haben. Bei der Vorstellung der Serienversion wird man dann wissen wer richtig lag: "Auto-BILD" oder Motor-KRITIK. - Für mich keine Frage. Und ich will dann gleich mit weiteren Beispielen beginnen, die zeigen, dass man als in der Branche erfahrener Journalist immer Leuten mit einer eindrucksvollen Visitenkarte überlegen ist. Zum Beispiel den lieben Kollegen von "Auto-BILD".

Fotos alleine lassen nicht "durchblicken" und sind auch "unhörbar"

08-05-05/03. - Da stehen die professionellen "Erlkönigjäger" immer an den gleichen Stellen zusammen und warten darauf, dass man ihnen die neuen Modelle vorfährt, die die Industrie gerne in den Medien platziert sehen möchte. So verpasst man natürlich wirkliche Neuheiten. Wie z.B. den neuen Veritas.

Sie erinnern sich? Veritas-Automobile wurden mal in der Eifel gebaut, nahe dem Nürburgring. Aber dann ging das Projekt "den Bach runter". Inwischen gibt es nicht nur ein Buch über die Veritas-Geschichte, sondern es gibt auch Leute, die den Veritas-Ansatz so gut fanden, dass sie sich nicht nur mit Veritas-Modellautos beschäftigten (gibt es jetzt aber praktisch nicht mehr, da die - ungarische - Herstellerfirma "ausgefallen" ist).

So haben sie inzwischen den ersten Prototyp fertig gestellt, der Ende April dann seine ersten Fahrwerk-Abstimmungsrunden in  Hockenheim drehte. Vorher wurde er jedoch schon mal zu Filmaufnahmen hier in der Eifel ausgeführt. Ganz geheim natürlich. So gab es dann auch keine "Erlkönig"-Fotografen vor Ort.

Und so sieht der neue Veritas nun aus:

Und die "Location" (wie man heute sagt) ist damit auch eindeutig. Oder haben Sie schon mal die Nürburg an einem anderen Platz als in der Eifel gesehen. - Nun ein Blick auf das Schmuckstück von...

...schräg hinten. Auf dem Heck ist auch der Schriftzug platziert:

Und sie schauen auch ins Dunkel von zwei kräftigen Auspuffrohren, die auf der rechten Seite - da dort nachlässig isoliert - schon die Abdeckung ein wenig angesengt haben. Und deutlich ist auch die Anbringungsmöglichkeit für das Nummernschild auszumachen. Dieser neue Veritas wird also ein offener Sportwagen für die Straße.

War die Basis vor Jahrzehnten noch BMW, hat sich das etwas verändert. BMW verkauft keine M-Motoren an "Fremdhersteller". Und ruht sich heute noch immer auf dem Erfolg des BMW M1 vor Jahrzehnten aus. Image hält lange, bevor es abgenutzt ist. Der neue Veritas - so wie er hier gezeigt wird - wird von einem Achtzylinder AMG-Motor befeuert. (BMW hatte sich übrigens auch nicht die Namensrechte an "Veritas" gesichert.) Auch die Fahrwerk- und Antriebsteile stammen von AMG. Es ist im Motorraum aber auch Platz für einen Sechszylindermotor, der dann die "Einstiegsreihe" befeuern soll.

Und wenn man mir das mit den Filmaufnahmen - vor den ersten ernsthaften Fahrversuchen - nicht glaubt:

Das ist der Beweis. Meine Aufnahmen entstanden in diesem Umfeld. Und niemand hat's bemerkt.

Niemand - außer mir - hat auch bemerkt, wenn ein neuer Prototyp von BMW hier "am Ring" seine ersten Runden drehte. Der neue M-GmbH-Geschäftsführer bei BMW, Ludwig Willisch, hatte schon vor Wochen in der Villa d'Este am Comer See eine mögliche Version einer Art von zeitgemäßem M1-Nachfolger vorgestellt, bezeichnete aber den BMW M3 "als unsere wichtigste Stütze". Und stellte sich dann gleichzeitig die Frage, ob es "nicht auch bei uns darunter noch Raum für ein weiteres Modell gibt".

Die Berichterstatter der Springer-Zeitung DIE WELT (es waren tatsächlich zwei) beantworteten diese Frage mit: "Das ist Managerdeutsch, und es heißt: Gut möglich, dass wir doch wieder einen M1 machen, wenn auch nur als Sportversion des BMW-Einser."

Man kann sich auch - obwohl die gleiche Sprache sprechend - missverstehen. Motor-KRITIK zeigt Ihnen mal das Automobil, das Ludwig Willisch, an gewisse Sprachregelungen gebunden, am Comer See andeuten wollte:

Ich sehe Sie lächeln. Würde ich auch, wenn mir so ein Foto ohne erklärenden Text vorgesetzt würde. Darum haben Sie dieses Foto auch wahrscheinlich in keiner Fachzeitschrift als "Erlkönig"-Foto gesehen. Was soll das also?

Nun, das ist optisch zwar ein bekannter BMW M3, aber nur dann, wenn man schlecht hören kann. Ich habe ihn aber nicht nur gehört, sondern auch seine Rundenzeiten gemessen: Das Fahrzeug wird von einem Reihenvierzylindermotor mit Zweiliter Hubraum angetrieben. Die Leistung muss - bei gegenüber dem normalen M3 abgespeckten Gewicht - um 200 PS betragen; denn bei den Testfahrten wurden Rundenzeiten realisiert, die auf einer mit der vom neuen Porsche 911 lagen; 8:40 min nämlich. - Natürlich kann man mit einem 911 auch schneller fahren, aber nicht Herr oder Frau Otto Normal-Führerscheinbesitzer.

Denen würde auch die neue Sportversion des bisher kleinsten Ferrari nichts nutzen...

...der hier gerade mit einem stehenden Rad (achten Sie auf den weißen Rauch hinter dem Fahrzeug) eine Kurve anbremst. Kein ABS? - Kann sein, kann aber auch sein, dass die Software noch nicht angepasst ist.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch einen BMW-Manager weiter bilden: Sportwagen werden nicht so benannt, weil sie über sportwagenmäßige Fahrleistungen verfügen, sondern wenn sie auch wie Sportwagen aussehen. Viertürige "Sportwagen" sind eben "nur" Limousinen, lieber Herr Willisch. Wie z.B. hier:

...der kommende Porsche Panamera. Und ich konnte mich (akustisch) davon überzeugen, dass das neue hier eingesetzte Doppelkupplungsgetriebe verteufelt schnell schaltet. Über die Auswirkungen habe ich bereits geschrieben. In der ersten Versuchsphase hielt dann so ein Getriebe um 30.000 Kilometer. Hoffentlich kommt man bald auf längere Standzeiten. Denn die Reparaturen für Doppelkupplungsgetriebe (oder ihr Austausch) ist verdammt teuer.

Vom Nutzer eines solchen Getriebes (in einem anderen Fabrikat) wurde mir berichtet, dass man ihm dafür um 8.000 Euro abknöpfen wollte, es aber dann doch bei einem bedeutend kleineren Betrag beließ, ihm dafür aber auch jede Auskunft über die Art des aufgetretenen Schadens verweigerte.

Denken Sie also beim Kauf eines so ausgestatteten Automobils daran, dass man damit nicht nur teuflisch schnell schalten, ein wenig Benzin sparen, sondern auch teuflisch hohe Reparaturkosten erleben können. - Wobei VW/Audi/Porsche gerade das Thema DSG-Getriebe auch juristisch abarbeiten muss.

Da führt der Anlagenhersteller GROB, Mindelheim gegen den Volkswagenkonzern einen Patentstreit. Dieses Patent betrifft die Herstellung der neuen DSG- (Doppelkupplungs- oder Direktschalt-Getriebe), wie sie bisher von VW hergestellt, aber auch von Audi angeboten werden. Und ab Herbst wird ein entsprechendes Getriebe auch bei Porsche lieferbar werden. (s. auch meine obigen Anmerkungen zum Panamera)

Dabei sind die Einkaufsbedingungen von VW eindeutig. Darin heißt es, dass sich der Vertragspartner verpflichtet, „Schutzrechte, die bei den Arbeiten entstehen und von VW angemeldet werden, weder mit einer Nichtigkeitsklage noch mit dem Einspruch anzugreifen oder Dritte bei dem Angriff auf diese Schutzrechte zu unterstützen“.

Dieser Rechtsstreit war selbst auf der letzten VW-Hauptversammlung Thema, wo der VW Vorstandsvorsitzende, Martin Winterkorn bestätigte, dass bereits vor dem Hintergrund der oben genannten Bedingungen, Gespräche zwischen seinem Konzern und der Firma GROB gegeben habe.

Nun stellt sich die Frage, ob nun auch Porsche das VW/GROB-Patent für die Herstellung seines DSG-Getriebes (einer Eigenentwicklung) nutzen möchte und nun vielleicht... - Dem Duo Piech/Wiedeking ist vieles zuzutrauen. - Aber andere Firmen sind auch Kunden von GROB.

Besonders undurchsichtig wird dieser Patentstreit dadurch, dass der Erfinder des umstrittenen Patents der ehemalige VW-Manager Holger Sprenger ist, der - zusammen mit CLEANSTATE (lesen Sie meine entsprechende Geschichte in der "letzten Serie" vor der VW-Hauptversammlung) - Ferdinand Piech dort schon ein wenig in Bedrängnis brachte, weil dort sein Antrag (bzw. der von CLEANSTATE) durch einen eigentlich unbekannten VW-Aktionär ein wenig geändert werden sollte. Im Sinne von VW. Nur war dieser unbekannte Aktionär dann - wie sich heraus stellte - der Sekretär des Herr Piech. - Zufälle gibt es... - (Dass Sie über solche Dinge nichts in der "Weltpresse" lesen ist verständlich: es gibt keine Werks-Pressemitteilung dazu.)

Aber nun wieder zurück zu den eigentlichen "Erlkönigen", auch denen von Porsche. Bei "Auto-BILD" wurde allen zusammen gleich zwei Seiten (eine Doppelseite) gewidmet. (Heft Nr.17, Seiten 54 + 55) "Frühjahrsputz bei Porsche" war sie getitelt. Eine "putzige" Geschichte. Es wird dort auch der neue 997 (911) gezeigt und beschrieben. Was dort steht, sind offizielle Informationen, die man auf den Internetseiten von "ams" dann auch finden konnte. Bei den Meinungsbildnern eben. Bei "Auto-BILD" ist dann zu lesen: "Benzindirekteinspritzung sorgt für saubere Abgase und ...ein kleines Leistungsplus."

Saubere Abgase? - Hat sich der Anteil von Feinpartikeln im Abgas nicht gegenüber den bisher eingesetzten Motoren erhöht? - Wie will man bei den bisher verwendeten Motorgehäusen eine Leistungserhöhung ohne weitere Nachteile für den Kunden umsetzen? - Ach, es werden neue - bzw. die alten Motorgehäuse vom GT3 z.B. - verwendet. - Warum sagt dann Porsche das nicht den führenden Fachmagazinen in Deutschland? - Weil dort abgeschrieben wird? - Und weil dann das Falsche plötzlich seine Richtigkeit hat?

"Auto-BILD" zeigt aber auch den neuen Porsche Cayman. Bildzeile dazu: "Schärfer: die Konturen im vorderen Stoßfänger". Und "Auto-BILD" bedauert, dass man schon diesem neuen Cayman sehr nahe kommen muss, um die Änderungen zu erkennen. - Ich zeige Ihnen auch mal den neuen Caymann:

Ich möchte aber nicht auf den modifizierten Lufteinsatz hinweisen und darauf, dass nun die Nebelleuchten mit den Standlichtern zu einer Einheit zusammen gefasst wurden. Dieses Fahrzeug oder diese zwei...

Porsche Caymann (wovon das obere das schon vorher gezeigte ist) sind neue Modelle, die schon für die erste Pressevorstellung vorbereitet, eingefahren werden. Und es handelt sich um die Variante, die von mir schon vor Jahr und Tag angekündigt, aber von meinen Kollegen (nur) mit Kamera überhört (!) wurde: der Porsche Cayman mit Turbomotor.

Und wenn ich hier...

...einen - schon bekannten - Bentley zeige, dann deshalb, weil er den BMW-Ingenieuren...

...zu einem Vergleich mit dem neuen kleinen Rolls Royce diente. Ich habe deshalb von "BMW-Ingenieuren" gesprochen, weil dieser "Baby-Rolls" auf der Basis des kommenden 7er BMW entsteht. Sie versehen? - Synergie-Effekte!

Dann zeige ich Ihnen noch...

...den 500er Fiat-Abarth. Und als - großen - Kontrast...

...den neuen Chevi Camaro. Nicht nur größer, sondern auch in Schwarz.

Natürlich könnte ich Ihnen auch die neuen Seats zeigen...

und viele andere Modelle. - Was halten Sie von folgendem Coupé?

Dazu kann ich im Moment noch wenig sagen. Und zu dem folgenden Lexus-Sportwagen...

...muss ich Ihnen nichts mehr zu sagen, weil der schon beim 24-Stunden-Rennen einem Ausdauertest unterzogen werden soll. Den kann jeder Zuschauer dann schon durch den Maschen-Draht-Zaun bewundern.

MK/Wilhelm Hahne

PS: ...und wenn Sie noch zu dem Coupé ein paar Informationen haben (die mir fehlen): schreiben Sie mir doch kurz. Ich verrate die Details dann etwas später meinen anderen Lesern. - Danke im Voraus!


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