Unfall am 1. Juli 2007 in einer ehemaligen Lavagrube in Drees - nahe Nürburgring - die zu einem Offroad-Park ausgebaut worden ist

Wir alle schauen schon mal Krimi-Serien im Fernsehen. Und jeder Erwachsene hat sicherlich schon mal "Tatort" gesehen. Da kommt dann schon mal ein gut angezogener Herr zur Mord-Kommission ins Zimmer, um "Druck zu machen". "Ich habe gleich eine Pressekonferenz." - So wird der Eindruck vermittelt, als würde die "Presse" - würden also Journalisten - ständig nachfragen und damit den Druck auf die Untersuchungsgruppen verstärken. Die Wirklichkeit scheint anders: In der oben genannten Sache habe wohl nur ich seit Monaten den Herrn Leitenden Oberstaatsanwalt in Trier mit Anfragen gequält. Als dort dann schließlich alles still und stiller wurde, habe ich das Justizministerium in Mainz um Hilfe gebeten. Als von dort dann schließlich auch nichts mehr kam, habe ich am 13. April 2008 hier auf diesen Seiten meine Erfahrungen, Erlebnisse und neuere Recherchen (insges. 4,5 Monate dauernd) in dieser Sache veröffentlicht. Vier Tage später hat sich dann - doch - der Leitende Oberstaatsanwalt in Trier "zur Sache" geäußert. Sehr sachlich. Lesen Sie nachstehend was er mir schrieb. - Und was mir dann zum Stand der Dinge noch einfällt, nachdem ich natürlich noch mal "rumgehört" habe.

Sucht man noch nach einem "richtigen" Schuldigen?

08-05 -05/06. - Das Ergebnis des Unfalls ist bekannt, aber nicht z.B., wie es für die Schwerverletzten geendet hat. Denn schließlich gab es am 1. Juli 2007 bei dem tragischen Unfall nicht nur den einen Toten. Es gab dazu einen Schwerverletzten, der nachdem man ihn in ein künstliches Koma versetzt hatte, mit dem Hubschrauber in eine Klinik nach Wittlich geflogen wurde.

Es gab einen weiteren Schwerverletzten, der per Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Koblenz geflogen wurde. Weitere sechs Personen mussten im Krankenhaus in Adenau stationär behandelt werden. Vier weitere Leichtverletzte wurden im Medical Center des Nürburgrings ambulant versorgt.

Es waren neben den zwei Hubschraubern noch zwei Notarztwagen und fünf Rettungsfahrzeuge vor Ort.

Der Geschäftsführer des Offroad-Parks "Cam4Fun", Josef Hohnsbehn, wollte sich nach dem Unfall nicht zur Sache äußern und argumentierte das so: "Ich möchte die Ermittlungsergebnisse abwarten, bevor ich zu den Ereignissen etwas sagen kann". - Nun sagt er also inzwischen seit fast einem Jahr nichts dazu.

Und der Herr Leitende Staatsanwalt schrieb mir nun aktuell am 17. April 2008:

Es soll also noch zwei Monate (oder mehr?) dauern. Und man will mich - unaufgefordert - dann über das Ergebnis der Untersuchungen in Kenntnis setzen. - Was ist da passiert? -

Weil ich nicht so lange warten wollte, habe ich noch mal ein wenig rumgehört, aber nicht mit Leuten gesprochen, die irgendwie an diesem Unfall beteiligt waren.

Tatsache ist - und für die Art der Untersuchung sicherlich nicht unwichtig ist - dass dieser Offroad-Park auf einer Initiative der Nürburgring GmbH basiert. Das bedeutet, dass "die Politik" ein Interesse daran hat, dass man den "richtigen" Schuldigen für eine öffentliche Anklage findet.

Der Leitende Oberstaatsanwalt in Trier hat mir wegen eines noch fehlenden Gutachtens zunächst eine direkte Antwort verwehrt. Und ich frage mich: Was braucht man in der Sache ein Gutachten?

Wie ich nun zu wissen glaube, hat sich die Staatsanwaltschaft den Fahrzeugbesitzer als Hauptangeklagten in der Sache ausgeguckt. Aber der sagt - oder lässt durch seinen Rechtsanwalt ungefähr folgendes sagen:

Ich habe mit dem - dann tot Geborgenen - noch gesprochen, als er eingeklemmt unter dem Lkw lag. Er war nicht tot. Und ich habe dann sofort Rettungsmaßnahmen eingeleitet, indem ich Seile, über Rollen geführt und, und, und. - Aber dann kam die Feuerwehr und hat mir alle weiteren Bergungsversuche untersagt. Und hat ihrerseits dann mit Wagenhebern versucht, den Lkw anzuheben. Als das passiert war, war der unter dem Lkw eingeklemmte Passagier tot. Erstickt. Hätte ich... - usw.

Nun muss sicherlich in einem Gutachten geklärt werden, wann dieser Mann exakt gestorben ist, ob er erstickt ist, ob, ob, ob... - Muss dann evtl. doch eine Anklage gegen den Veranstalter, "Camp4Fun", vertreten durch Herrn Josef Hohnsbehn erfolgen?

Aber das wäre dann eine Sache, die auf das "uneheliche Kind" der Nürburgring GmbH und damit auf die Landesregierung in Mainz zurück fallen würde. Wie heißt es noch heute auf der Internetseite der Nürburgring GmbH (= 90 Prozent Anteil das Land Rheinland-Pfalz) bei Anmerkungen zu "Camp4Fun": "Bei der Strecke wurde größter Wert auf Sicherheit ... gelegt."

Denn wenn man die "Geburt" von "Camp4Fun" verfolgt hat, versteht man auch, dass diese Firma von der Nürburgring GmbH gepowert wird. Und da könnte es dann sein... - wäre es sicherlich besser... - wäre vielleicht ein Gutachten hilfreich... -

Aber das müsste längst vorliegen, wenn ich den Leitenden Oberstaatsanwalt in Trier Anfang Januar 2008 am Telefon richtig verstanden habe. Ende Januar sollte das Gutachten vorliegen. Wir haben jetzt Mai. - Wenn es aber vorliegt, dann ist es vielleicht aus der Sicht der Aufsicht führenden Politiker in Mainz ein "Schlecht"achten. - Und nun muss man schauen... -

Das sind natürlich alles Spekulationen, zu denen aber das Verhalten der "handelnden Personen" Anlass gibt. - Wenn das nicht so ist, soll man mir doch "reinen Wein einschenken". Ich gebe alles Wort für Wort weiter. Ich bin Journalist, möchte zur Aufklärung des Falles - auf meine Art - beitragen.

Nun warte ich dann zunächst mal darauf, dass sich die Staatsanwaltschaft Trier unaufgefordert bei mir meldet.

Sollten sich vorher jedoch noch Betroffene bei mir mit neuen Sachinformationen melden: Ich werde darüber berichten.

MK/Wilhelm Hahne


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