Eine Rede und eine Person - die beide etwas über CLEANSTATE
e.V. aussagen,
einen Verein, der "Für Recht und Gerechtigkeit in Politik, Staat und Wirtschaft"
in unserer Republik kämpft - auch via Brüssel
Auf diesen Internetseiten
konnten Sie bereits von diesem Verein lesen, als der - bzw. seine Mitglieder -
in Sachen VW aktiv wurden. Zum Beispiel auf der VW-Hauptversammlung. Natürlich
ohne große Auswirkungen. Bis jetzt. Danach trat dieser Verein auch auf der
TUI-Hauptversammlung auf, wurde mit einer Rede vertreten durch sein Mitglied
Prof. Hans-Joachim Selenz. Dieser Mann war auch vorher schon auf diesen Seiten
mit Beiträgen vertreten, bzw. ich habe vor einiger Zeit schon sein Buch
"VW-Schwarzbuch" besprochen. Prof. Selenz räume ich auf diesen Seiten mit seiner
Rede vor der 49. TUI-Hauptversammlung im Hannover Congress Centrum am 7. Mai
2008, vor rd. 3000 Aktionären gehalten, deshalb Platz ein, weil auch dieser Fall
einen Eindruck von dem vermittelt, was sich derzeit hinter den VW-Kulissen -
auch in Niedersachsen - abspielt oder abgespielt hat. Und niemand hat's
gesehen und niemand hat's bemerkt. Und die Staatsanwaltschaft ermittelt. - Das
hört sich immer gut an. - Und später kommt dann "die Decke drüber". - In der
folgenden Rede wird natürlich auch VW erwähnt, aber mir geht es mehr darum, mit
dem unveränderten Text, dieser öffentlich gehaltenen Rede das System zu
verdeutlichen, mit dem man sich in unserem Rechtsstaat (?) durchsetzen kann.
Abhängigkeiten werden geschaffen um Abhängigkeiten zu nutzen. Und wer nicht mit
spielt, ist ein Spielverderber. Und der wird aus der Spielgemeinschaft
ausgeschlossen. So muss man denn auch den folgenden Titel verstehen, mit dem ich
hinterfragen möchte, ob die Aktionen dieses Vereins oder auch der Person
Hans-Joachim Selenz einen Sinn machen.
Ein Kampf gegen Windmühlenflügel?
08-05 -21/01. - Auch wenn Sie beim Lesen manchmal daran zweifeln werden:
Diese Rede wurde wirklich so - öffentlich - gehalten, wie sie hier zu lesen ist.
Sie ist ein Beispiel für - nach dem Aktienrecht - mögliche Aktionärsanträge:
"Meine sehr verehrten Damen und Herren,
mein Name ist Hans-Joachim Selenz. Ich war bis zum 4. Februar 1998 Mitglied
des Vorstandes der Preussag AG, bevor sie zur TUI mutierte. Ich war zudem
Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG und später Mitglied des Vorstandes der
Engineering&Design AG.
Wir haben es bei der Preussag/TUI AG erstmals in Deutschland mit dem Fall zu
tun, dass ein seriöser Investor tief in eine deutsche Dax-Firma Einblick
nehmen kann. Was er dort zu sehen bekommt, wird diesen ausländischen Investor
sicher überraschen. Eine derart offene Kriminalität ist sonst in einigermaßen
zivilisierten Ländern definitiv undenkbar. Ich kann daher den anderen
Großaktionär, Herrn Mordaschow, an dieser Stelle nur warnen, sich ungeprüft
und ohne tiefere Kenntnis der kriminellen Hintergründe in eine Verbindung zu
begeben und mit einem Management zu kooperieren, das in der nächsten Zeit
erhebliches negatives Aufsehen erregen wird.
Im November 2007 stellte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf das
Ermittlungsverfahren gegen meinen Ex-Kollegen Frenzel nach § 153a der
Strafprozessordnung ein. Die Ermittlungen waren vor über fünf Jahren nach der
Insolvenz der Babcock Borsig AG eingeleitet worden. Ich hatte damals
Strafanzeige gegen Vorstand und Aufsichtsrat der Preussag AG gestellt. Im
Mittelpunkt des Verfahrens stand die Insolvenzverschleppung. Darüber hinaus
wurde der Vorwurf der Untreue zum Nachteil der Babcock-Tochter HDW geprüft;
hier sind Gelder zum konzerninternen Finanzausgleich eingesetzt worden. Die
Einstellung des Verfahrens war mit einer Geldauflage von 750.000 Euro für
Herrn Frenzel verbunden. Es handelt sich damit wieder einmal um einen
„klassischen“ Deal in der Tradition des Mannesmann-Prozesses gegen die Herren
Ackermann und Esser. Die Geldauflage ist ein weiteres „Wetterzeichen vom
Untergang der deutschen Rechtskultur“, wie es der Münchener
Strafrechtsprofessor Bernd Schünemann in seinem gleichnamigen Buch beschreibt.
Solche Deals sind - so Schünemann - völlig unvereinbar mit dem deutschen
Strafrecht. Wieso aber wird ein Wirtschaftskrimineller wie mein Ex-Kollege
Frenzel nicht nach Recht und Gesetz angeklagt? Der hatte seinen TUI-Kollegen
Feuerhake sogar - auf Kosten des Landesunternehmens VW - zum teuersten Hotel
der Welt nach Dubai mitgenommen.
Bevor ich jedoch auf die kriminellen Vorgänge innerhalb der Preussag/TUI zu
sprechen komme, möchte ich Ihnen das juristische Umfeld in Niedersachsen
vorstellen, in dem sich diese Kriminalität entfalten konnte. Gänzlich
ungehemmt! Durch die Recherche-Tätigkeit unseres Vereins Cleanstate e. V. in
den Niederungen der niedersächsischen Justiz sind wir vor zwei Monaten auf
selbst für mich nahezu unglaubliche Vorgänge gestoßen. In den Akten der
Staatsanwaltschaft Hannover fanden sich Dokumente, die belegen, dass die
NordLB eine Gesellschaft, die sie an die Börse bringen wollte, aufgefordert
hat, eine Ad-Hoc-Liste über einen Zeitraum von drei Wochen anzufertigen. Die
Liste wurde tatsächlich erstellt und der NordLB übergeben - hier ist sie.
Meine Damen und Herren dieser Vorgang ist in etwa vergleichbar mit der
Anfertigung einer Liste der Lottozahlen der nächsten drei Wochen. Eine
Ad-Hoc-Meldung ist, wie der Name schon sagt, eine Information über einen
wichtigen Vorgang, der gerade passiert ist. Bevor Mitarbeiter, die davon
Kenntnis haben, Insider-Geschäfte mit dieser Information machen können, muss
der wichtige Vorgang daher der Börse gemeldet werden. Eine Ad-Hoc-Meldung
entsteht also erst nach Eintritt eines wichtigen Vorganges. Was in den
nächsten fünf Minuten passiert, kann indes jetzt noch kein Mensch wissen.
Schon gar nicht, was in drei Wochen als Ad-Hoc-Vorgang zu vermelden ist. Die
NordLB hat sich somit künstliches Insider-Wissen vorsätzlich und kriminell
verschafft. Das ist nichts anderes als ordinäre Organisierte Kriminalität.
Denn die Nord LB, die Bank des Landes Niedersachen, konnte mit diesem
Insider-Wissen und den damit möglichen Börsen-Manipulationen Profite zugunsten
geprellter, außen stehender Aktionäre einfahren.
Die an diesem Mega-Betrug beteiligten Banker sind alle noch auf freiem Fuß. In
den USA säßen sie auf unabsehbare Zeit im Gefängnis. So viel zur Justiz in
Niedersachsen und der Behandlung von Gesellschaften, an denen das Land
Niedersachen direkt beteiligt ist. Wenn man weiß, dass die eigentlich
zuständigen Justizbehörden Kriminelle vorsätzlich schützen, aktiv das Recht
beugen und Strafvereitelung im Amt bei Landesgesellschaften die Regel ist,
versteht man auch die Vorgänge innerhalb und außerhalb der Preussag/TUI AG
sehr viel besser.
Die Vorgehensweise ist bekanntlich immer wieder dieselbe. Um die Justiz in
Deutschland auszuschalten, muss man prominente Personen abhängig machen.
Deutsche Staatsanwälte sind bekanntlich weisungsgebunden. D. h. sie sind nicht
dem Gesetz verpflichtet, sondern hängen an der Leine von Politikern. Hatte man
bei VW Herrn Volkert - übrigens bereits seit dem Jahr 2000 - auf unsägliche
Weise abhängig gemacht, so war es im Fall der Preussag/TUI und ihrer
Muttergesellschaft, der WestLB, NRW-Ministerpräsident Johannes Rau, unser
späterer Bundespräsident. Unterlagen zu den auch diesem Fall unsäglichen
Hintergründen liegen inzwischen der Rechtsabteilung der EU-Kommission vor. Um
dem Recht doch noch zu seiner Geltung zu verhelfen - trotz eines aus Sicht des
Deutschen Richterbundes in Teilen ausdrücklich kriminellen Justizumfeldes, der
Deutsche Richterbund spricht explizit von „Regierungskriminalität“ - haben wir
begonnen, uns vorliegende Dokumente zu kriminellen Vorgängen nicht nur bei
Preussag/TUI und bei VW und nicht nur in Niedersachsen unmittelbar an die
EU-Kommission zu schicken. Und zwar im Klartext. Wir werden in gleicher Weise
die US-Börsenaufsicht SEC informieren.
Als ich im Rahmen der VW-Hauptversammlung vor zwei Wochen diese Informationen
zu Protokoll gab, saß mir unser niedersächsischer Finanzminister Hartmut
Möllring in der ersten Reihe gegenüber. Er schaute mich während meiner Rede
ganz böse an und rief mir, als ich wieder zu meinen Platz ging, zu. „Das sind
sehr schwere Vorwürfe. Das müssen sie auch beweisen.“ Das fiel mir nicht
schwer, denn ich hatte - natürlich rein zufällig - Dokumente der
Staatsanwaltschaft Hannover zur Hand. Die konnte ich dem Minister zeigen. Der
nassforsche Herr Möllring, der bekanntlich nicht auf den Mund gefallen ist,
wechselte daraufhin im Sekundentakt die Gesichtsfarbe und zog es vor, fortan
zu schweigen. Finanzminister Hartmut Möllring ist als AR-Vorsitzender der
NordLB exakt das, was Herr Krumnow aktuell noch bei der Preussag/TUI AG ist.
Auch Herr Krumnow saß am 4. Februar 1998 ganz verschwitzt in der
Aufsichtsratssitzung der Preussag AG in Hannover, als ich dem Aufsichtsrat
detaillierte Informationen zu Bilanzfälschungen in Höhe von 2,5 Mrd. DM gab.
Meine Frage dazu an den Vorstand, den ich darauf hinweise, dass sowohl mein
Redebeitrag mit sämtlichen Fragen als auch sämtliche Antworten ungekürzt an
die Rechtsabteilung der EU-Kommission und die SEC weitergeleitet werden:
1. Hat ein Vorstandsmitglied der Preussag AG am 7. Januar 1998
hinsichtlich der Ordnungsmäßigkeit des Preussag-Jahresabschlusses 1996/97 ein
Gutachten eines zweiten qualifizierten Wirtschaftsprüfers mit einschlägiger
bilanzrechtlicher Assistenz gefordert?
2. Hat dies Vorstandsmitglied diese Forderung schriftlich vorgebracht?
3. Ging es dabei um „Geldtransaktionen in Höhe von 2,5 Mrd. DM
innerhalb des Konzerns zu Zwecken der Quersubventionierung“?
4. Hatte der damalige Preussag-Arbeitsdirektor Schulze derartige
Aussagen im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr des Niedersächsischen.
Landtages zu Protokoll gegeben?
Am 8. Januar 1998 verkaufte der Preussag-Vorstand die Preussag Stahl AG an die
österreichische Voest Alpine AG – gegen meine Stimme, um das auch hier
nochmals zu betonen. Ein extrem aktueller Vorgang. Mein Ex-Kollege Frenzel hat
nämlich kürzlich behauptet, „Selbst wenn wir dank prophetischer Gaben den
Stahlboom vorhergesehen hätten, hätten wir uns von dem Geschäft trennen
müssen. Der Verkauf hat seinerzeit den Fortbestand des Konzerns gesichert, der
wäre sonst unter die Räder gekommen.“ Auch das ist, wie fast alles, was mein
Ex-Kollege sagt, falsch, um das Wort „gelogen“ zu vermeiden. Der frühere
Stahlbereich der Preussag ist heute bekanntlich mehr wert, als die gesamte
ehemalige Muttergesellschaft.
Meine Frage daher an den Vorstand:
5. Stimmt es, dass ein Mitglied des Vorstandes der Preussag AG am 8.
Januar 1998 in der Vorstandssitzung folgende Aussage zu Protokoll Nr. 1113
gegeben hat: „Aber auch der Verbleib des Stahlbereiches im Preussag-Konzern
sei eine gute Lösung. Der Stahl werde eine bessere Rendite als Hapag Lloyd
erzielen“?
Der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass mit meinem schriftlichen
Sonderprüfungs-Begehren vom 7. Januar 1998, das ich anschließend den Herren
Fredriksen und Mordaschow übergeben werde, der niedersächsische
Ministerpräsident Schröder Preussag-Aufsichtsrats-Chef Neuber am 9. Januar
1998 dazu bewegen konnte, die tags zuvor nach Österreich verkaufte
Stahlgesellschaft keine 24 Stunden später erneut zu verkaufen - diesmal an das
Land Niedersachsen und die NordLB. Die CDU wirft mir heute noch vor, ich hätte
damit Gerhard Schröder zum Kanzler gemacht.
Frage an den Vorstand:
6. Hat MP Schröder Preussag AR-Chef Neuber am 9. Januar 1998
erfolgreich davon überzeugt, den tags zuvor vom Preussag-Vorstand an die Voest
Alpine AG nach Österreich verkauften Stahlbereich erneut – diesmal an das Land
Niedersachsen und die NordLB - zu verkaufen?
7. War WestLB-Chef Neuber berechtigt, den Verkauf an das Land
Niedersachsen und die NordLB vorzunehmen, der noch am selben Tag als
Ad-Hoc-Meldung bekannt gegeben wurde?
Am 4. Februar 1998 anlässlich der AR-Sitzung der Preussag AG, an der bereits
Herr Krumnow als Nachfolger von Ex-Deutsche Bank-Chef Breuer teilnahm und
sichtbar schwitzte, erfuhr ich, wer statt des von mir geforderten „zweiten
qualifizierten Wirtschaftsprüfers mit einschlägiger bilanzrechtlicher
Assistenz“ die „Sonderprüfung“ durchgeführt hatte.
Frage an den Vorstand:
8. Stimmt es, dass statt eines zweiten qualifizierten
Wirtschaftsprüfers mit einschlägiger bilanz-rechtlicher Assistenz, wie von
einem Mitglied des Vorstandes der Preussag AG gefordert, die „Sonderprüfung“
von der Firma C&L durchgeführt wurde?
9. Wie konnte der Aufsichtsrat der Preussag AG es zulassen, dass sich
die Firma C&L im Rahmen dieser Sonderprüfung selbst prüfte?
10. Stimmt es, dass Mitglieder des Vorstandes der WP-Firmen C&L sowie
Pricewaterhouse mit ihren Ehefrauen auf Kosten der Preussag AG zuvor zu den
olympischen Spielen 1996 nach Atlanta eingeladen waren?
11. Hat die WP-Firma Pricewaterhouse zu diesem Zeitpunkt die Abschlüsse
der US-amerikanischen Preussag-Tochtergesellschaften „geprüft“?
12. Hat in der Zeit von WestLB-Chef Neuber die aus Pricewaterhouse und
Coopers&Leybrand zu Pricewaterhouse Coopers fusionierte Firma PwC weiterhin
die Jahresabschlüsse der Preus-sag/TUI AG, der WestLB, der Babcock Borsig AG
und der HDW AG geprüft?
13. Stimmt es, dass kein Mitglied des Vorstandes der Preussag und auch
kein Wirtschaftsprüfer auf dem Geschäftsbericht 1996/97 mit einer Unterschrift
vermerkt ist?
14. Steht als Datum auf dem Bestätigungsvermerk „Im Januar 1998“?
15. Ist es richtig, dass ein Mitglied des Vorstandes der Preussag AG,
das im Januar 1998 noch Mitglied des Vorstandes der Preussag war, diesen
Jahresabschluss - trotz massiven Druckes seitens der Landesregierung - auch
später nie unterzeichnet hat?
Da ich als Chef der Salzgitter AG wenigstens das Wohnungsvermögen der
Stahlwerker retten wollte – immerhin mit 10,2 Mrd. DM versichert – sah ich
mich am 16. Februar 1999 auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Drütte in
Salzgitter an einem Galgen hängend wieder. Ein einzigartiger Vorgang in der
deutschen Nachkriegsgeschichte. Auch darüber wird noch zu sprechen sein!
Dazu ein Zitat aus einem Schreiben aus der
Staatskanzlei geschrieben am 3. April 1998 an den lieben Christian - Wulff:
„Mehr oder weniger unbemerkt hat die Preussag AG mittlerweile in Niedersachsen
und Schleswig-Holstein rund 7.500 Wohnungen veräußert und die erheblichen
Gewinne aus diesen Transaktionen zum Schließen von Löchern in der
Konzernbilanz benutzt. Dies ist ein klarer Vertragsbruch.“ Genau aus diesem
Grund hatte ich mich geweigert, die gefälschte Preussag-Bilanz zu
unterschreiben. Und genau aus diesem Grund hängte man mich symbolisch auf
einem KZ-Gelände, auf dem 3.500 Zwangsarbeiter in der Nazi-Zeit ihr Leben
ließen.
Meine Damen und Herren, mein Ex-Kollege Frenzel war zwischenzeitlich sogar
einmal Manager des Jahres, obwohl er nachweisbar nie über
Managementfähigkeiten verfügte. Das zeigt, wie tief die Journalisten-Jury in
die Innereien der Preussag/TUI eingestiegen war. Der Befehl, die Preussag zu
einem Tourismus-Konzern zu verunstalten, kam nämlich aus Düsseldorf. Von West
LB-Chef und Preussag-AR-Chef Neuber. Der hatte mit seinem ersten
Tourismus-Abenteuer bei der WestLB Milliarden in den Sand gesetzt und musste
von Busenfreund Rau mit dem NRW-Wohnungsvermögen in Milliardenhöhe aus dem
Schuldensumpf gezogen werden. Bei der Preussag verbrannten Neuber und Frenzel
die 15 Mrd. DM des Vermögens der ehemals staatlichen Salzgitter AG, um
letztlich einen Fleischer zum Floristen zu machen. Das öffentliche Vermögen
der bis 1989 staatlichen Salzgitter AG wurde dabei komplett verbrannt. Mit
Staatsvermögen wurden Gewinne vorgetäuscht, die die TUI AG im Tourismus nicht
einmal im Ansatz erzielt hat.
Ein einziges Mal versuchte sich Ex-Kollege Frenzel als Manager. Er ließ dazu
im Jahre 1995 den Bereich Anlagentechnik der Firma Noell ausweiten. Noell
hatte im Auftrags-Boom der Nachwende-Zeit im Osten unsittlich hohe Profite
eingefahren. Die Auftragskonditionen waren – wie fast überall in den neuen
Bundesländern – in betrügerischer Weise aufgebläht. Es ging ja nur um
Steuergelder. Frenzel verordnete der Preussag-Tochter Noell daraufhin einen
extremen Wachstumsschub. Der fiel dann aber in eine Zeit schwerer Rezession im
Anlagenbau. Noell fuhr weltweit Milliardenverluste ein. Die verschob man, als
die Preussag AG abzusaufen drohte, einfach in die Babcock Borsig AG und fuhr
diese WestLB-Tochter vorsätzlich an die Wand. Zehntausende verloren durch
Frenzels Management-Desaster den Job. Der Finanzschaden des Babcock
Borsig-Konkurses belief sich auf 5 Mrd. Euro. All diese Zahlen muss man bei
der eh katastrophalen Preussag/TUI-Tourismus Bilanz noch mit auf die Rechnung
nehmen. Ex-Kollege Frenzel, der die Babcock-Katastrophe angerichtet hat,
kaufte sich mit lächerlichen 750.000 Euro frei.
Die Staatsanwaltschaft Hannover hätte diesen Konkurs zudem verhindern können.
Dort hatte ich am 16. November 2000 die Betrugsvorgänge innerhalb der WestLB/Preussag-Gruppe
detailliert zu Protokoll gegeben. Die Staatsanwälte. Dr. Gundlach und Voss
hätten allerdings damals das Gebäude - den Weisungen der Politik folgend - auf
der Welle ihres eigenen Angstschweißes schwimmend verlassen können. Sie legten
ihre Hände folglich in den Schoß und ließen damit die Oberhausener Firma in
voller Kenntnis der kriminellen Hintergründe vorsätzlich an die Wand laufen.
Zum Schluss noch sechs Fragen, die den einen oder anderen sicher an kriminelle
Vorgänge innerhalb eines großen deutschen Unternehmens mit Hauptsitz in
München erinnern werden:
16. Hat die Preussag AG über eine Clearingstelle in der Schweiz ca. 20
Mio. DM pro Jahr an Schwarzgeld verteilt?
17. Wie wurde dies Schwarzgeld gegenüber dem Finanzamt Hannover
verbucht?
18. Wie viel von diesem Schwarzgeld ist in Umschlägen unter dem Tisch
mit „wg.“ an deutsche Politiker und Beamte verteilt worden?
19. Welche Leistungen erbrachten deutsche Politiker und Beamte für dies
Schwarzgeld?
20. Welche Politiker und Beamte haben Schwarzgeld von der Preussag/TUI
AG erhalten?
Und schließlich:
21. Warum wurde die Strafzahlung von 750.000 Euro für die vorsätzlich
kriminellen Aktionen von Herrn Frenzel vom Unternehmen und damit von den
Aktionären übernommen?
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin - sicher ebenso wie Sie, die
EU-Kommission und die SEC - gespannt auf die Antworten und danke Ihnen.
Hier endet die Rede des Herrn Prof. Selenz. - Bis heute wurden nach
meinem Wissen keine der 21 Fragen beantwortet. - Das macht jeden Kommentar
überflüssig, wie solche Aktionärsanträge in unserem Land "idealerweise"
behandelt werden. - Aber das sollte nicht das Bemühen von - leider bisher nur
wenigen - Staatsbürgern einschlafen lassen, "für Recht und Gerechtigkeit in
Politik, Staat und Wirtschaft" zu kämpfen. - Auch z.B. für eine saubere
Aufarbeitung der Geschehnisse im VW-Umfeld.
MK/Wilhelm Hahne
PS: Beinahe hätte ich vergessen zu erklären,
dass es sich bei der eingangs (der Rede) erwähnten Firma Engineering & Design AG
um den in "unserer Branche" als EDAG, Fulda bekannten "Partner der
internationalen Mobilitätsindustrie" handelt. Dort übernimmt man z.B.
Komplettentwicklungen von Fahrzeugen und Produktionsanlagen für die
Automobilindustrie. Und dort war Prof. Selenz dann Vorstandsmitglied, nachdem er
es abgelehnt hatte, als Vorstand einer anderen AG einer Bilanzfälschung
zuzustimmen. Damit galt er "in seinen Kreisen" aber als "Spielverderber" und ist
dann später auch (fast) "freiwillig" von seiner Vorstandsposition bei der EDAG
zurück getreten, nachdem diesem Unternehmen bedeutet worden war (von wem
eigentlich?),
dass man in Zukunft wohl auf einige Aufträge verzichten müsse, wenn Prof. Selenz
weiterhin... - Na ja - so kam es zum Rücktritt und Ausscheiden bei der EDAG. Um
nicht der Firma zu schaden, die inzwischen mehr als 5.000 Arbeitnehmer
beschäftigt, hat Prof. Selenz diesen Schritt ins "Privatleben" getan. - So viel
zu einem immer noch funktionierenden "System". - Anders gesagt: Und willst du
nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein. Noch anders: Wenn
du nicht brav schreibst, werden wir über die Vergabe von Anzeigenaufträgen... -
Es gibt eben viele Arten von Beispielen zum gleichen Thema. - Ich lasse es dabei
bewenden. - Aber meine Leser verstehen jetzt vielleicht, warum ich diese
"branchenfremde" Rede ausgerechnet in Motor-KRITIK veröffentlicht habe.
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