Benzinpreise sind für den Einzelnen wichtig. Darum hat Luxembourg - oder Luxemburg - für "Westdeutsche" auch eine besondere Bedeutung. Aber man sollte Luxemburg nicht nur auf den - sicher nicht unwichtigen - Benzinpreis reduzieren

Ich bin mal wieder nach Luxemburg gefahren. Aber nicht nur der Benzinpreise wegen. Natürlich sind die günstig und machen eine Fahrt in dieses Nachbarland interessant. Man kann in Luxemburg aber nicht nur günstig tanken. Man kann auch z.B. dort gut essen. Wenn Sie gutes Essen wichtig finden: man kann dort auch sehr gut essen. Natürlich ist das dann nicht umsonst und relativiert den Einspareffekt beim Tanken. Aber man kann noch beim Kaffeeeinkauf sparen, beim Zigaretteneinkauf (natürlich "schadet das Ihrer Gesundheit") und man kann die landschaftliche Schönheit von Luxemburg genießen. - Unser Finanzminster wird solche Empfehlungen nicht gut finden, denn er verliert eine Menge Steuereinnahmen durch die Luxemburg-Besuche von deutschen Bürgern. So kann denn auch ein Luxemburg-Besuch als "Bürger-Protest" empfunden werden oder als "Rache des kleinen Mannes". Der "australische Besuch" den ich nach Luxemburg "verführt" hatte, war jedenfalls über den Gesamteindruck von diesem Land hell begeistert und musste in den Tagen danach bei Telefonaten mit australischen Freunden immer wieder erklären, was Luxemburg eigentlich ist. Ein richtiges Land. Ein europäisches Land. Ein Land zwischen Deutschland, Belgien und Frankreich. - Kaum jemand weiß in Australien was Luxemburg ist. - Man kann es auch so erklären, wie unser australischer Besuch bei einem Telefonat mit einer Freundin in Australien  die "Exotik" des Landes Luxemburg zu verdeutlichen suchte:

"Man spricht dort auch französisch!"

08-07-16/01 – Wahrscheinlich ist es für einen Australier besonders eindrucksvoll, wenn er mit seinem Englisch beim Besuch eines Landes an Grenzen stößt. Luxemburger sprechen Luxemburgisch, Französisch, sehr oft Deutsch, jedenfalls häufiger eine dieser Sprachen als Englisch. Was für uns Deutsche eine Reise nach Luxemburg einfacher macht. Aber je jünger die Leute sind, desto mehr Englisch versteht man, ohne dass man jedoch den anderen wirklich versteht. Besser ist es, so meinte vor Tagen eine Italienerin zu mir, man versteht sich, ohne die Sprache des anderen zu verstehen. - Verstanden?

Ich bin jedenfalls - auch - nach Luxemburg gefahren, um wieder einmal aktuell die Beninpreise zu vergleichen. Da so ein Vergleich aktuell sein soll, habe ich im Vorbeifahren (natürlich vom Beifahrersitz aus) die aktuellen deutschen Preise an einer Freien Tankstelle fotografiert.


Zwar wird so aus einer "Benzingeschichte" eine "Fotogeschichte", aber ich habe mich gerade entschlossen, Ihnen doch mehr von meiner Reise ins 100 Kilometer entfernte Luxemburg zu zeigen, als nur Benzinpreise. Und so sehen Sie auf folgendem Foto, dass ich auf der A48 unterwegs war. 


Diese Autobahn ist allerdings in einem katastrophalen Zustand. Natürlich gibt es darum überall - und immer wieder - Geschwindigkeitsbeschränkungen. Als Autofahrer fragt man sich, wo denn eigentlich die Steuergelder aus dem Aufkommen aus dem Benzinverkauf  bleiben. - Dann biegt man rechts ab, in Richtung Trier, wechselt noch mal und geht - in einer endlosen Kurve auf Kurs in Richtung luxemburgische Grenze:

Mit Absicht habe ich den Grenzübergang über Wasserbillig gewählt, weil an dieser Tankstelle (bzw. Tankstellen) die deutschen Bürger aus dem gesamten deutschen Umfeld tanken.

Aber ich bin dann hinunter in den Ort gefahren. Zunächst auch vorbei an der ersten freien Tankstelle die wir passierten...


...(achten Sie bitte schon jetzt auf die Stellen hinter dem Komma) weil wir unserem Besuch aus Australien mal einen luxemburgischen Supermarkt mit seinem für Deutsche interessanten Angebot zeigen wollten.


Da wären z.B. die Kaffeepreise...


Aber auch die Zigarettenpreise sind nicht zu verachten. Sagen mir Raucher. (Ich bin keiner.)


Dann sind wir zu einer Tankstelle gefahren. Wir haben wählen können. An dieser Straße liegt Tankstelle an Tankstelle. Interessant ist dabei, dass sich die Preise nicht - wie bei uns - um 1 Cent (oder mehr) unterscheiden, sondern um zehntel Cent. (Werfen Sie auch mal einen Blick nach oben.) Während wir an unseren Tankstellen nur die 9 hinter dem Komma kennen, kann man auf den unterschiedlichen Tanksäulen der einzelnen Gesellschaften oft nur feine Unterschiede von wenigen 0,? Cent ausmachen. Hier ein Preisbeispiele:




Bei der Shell haben wir dann auch getankt, weil meine Frau ihrem Audi nun mal Shell gönnen wollte. Und da rede ich ihr nicht rein.


Es gab bei der Shell dann noch ein Zugabe (ein Ferrari-Modell mit Ton!)...


...wenn man das teuerste Superbenzin - und dann noch über 30 Liter - tankte. Gegen einen Aufpreis von 2 Euro. Da die Dame in der kleinen Schlange an der Kasse für ihr Fahrzeug "das Beste" getankt hatte und sie meiner Frau die Zugabe abtrat, geht dann in wenigen Tagen ein kleiner Ferrari mit auf die Reise nach Australien, wo übrigens das Image der Marke genauso stark ist, wie hier bei uns in Europa.

Wegen einer Baumaßnahme auf der luxemburgischen Seite sind wir dann...


....auf deutscher Seite in Richtung Echternach gefahren, damit unser Besuch auch mal eine interessante kleine luxembourgische Stadt kennen lernte. So sind wir dann auch durch die Einkaufsstraßen dieser Stadt geschlendert.


Nicht weit von Echternach entfernt breitet sich das "Müllertal" aus. Nachdem wir auf dem Weg dorthin, direkt ausgangs Echternach in einer "Alten Mühle" (natürlich französisch mit "Au Vieux Moulin", benannt - 6, Lauterborn, L-6562 Echternach, Tel. 7200681) vorzüglich (Hauptgericht um 20 Euro) gegessen hatten, sind wird dorthin gefahren. Man bezeichnet dieses bergige Stück Luxemburg auch als die "luxemburgische Schweiz". So sah es an unserem Parkplatz direkt an der Straße aus:


Von dort sind wir eine ewig lange Treppe hinauf gestiegen...


...und kamen auf eine Aussichtsplattform...

...wo man dann...


...einen erschreckend "tiefen Blick" hinunter auf die Straße werfen konnte. Hätten wir uns besser organisiert, hätte ein Teil von uns den Fußweg hinunter zum Bahnhof nach Echternach nutzen können (4,5 km), während andere dann mit dem Wagen zum Bahnhof gefahren wären.

So haben wir uns alle ins Auto gesetzt, sind über die Grenze - die man unmerklich überfährt - wieder zurück nach Deutschland gekurvt. Wir haben aber den Rückweg über Landstraßen gewählt. Vorbei an Bitburg, immer auf der B 257, die uns schließlich auch nach Adenau gebracht hätte. Aber da wollten wir nicht hin.

Wir haben dann noch einmal in Wallenborn eine kleine Pause eingelegt. Dieser Ort ist benannt nach einem kleinen "Brunnen", in dem in regelmäßigen Abständen (von nicht mal einer halben Stunde), angeregt durch die vulkanische Vergangenheit, immer wieder zu "Wallungen" kommt. Daher wohl auch der Ortsname. Um das Gelände betreten zu können zahlt man pro Person einen Euro. Vorher hat man noch...


...einen lieblichen kleinen Bach gekreuzt. Und dann hat man Zeit...


...sich zu informieren. Man wirft immer wieder...


...einen Blick auf den Brunnen, bemerkt, wie das Wasser steigt und steigt...


...um dann plötzlich von einer hochschießenden...


Wasserfontäne erschreckt zu werden, die dann nach etwa einer Minute...


...wieder langsam in sich zusammen fällt. Ein kleiner Junge hat auch dem Schauspiel...


...begeistert zugeschaut. Und er fragt seine Mutter: "Hat der Mann da unten jetzt den Schalter wieder umgelegt?" - So denken moderne Jungens heute. Unvorstellbar, dass die Natur noch echte Wunder schafft.

Für uns auch unvorstellbar, dass ein Finanzminister mal an seine Bürger denkt. Als wir zurück fahren, ist das Benzin gerade wieder teurer geworden. Inzwischen beträgt der Unterschied 30 Cent.

Nein, nur des Tankens wegen lohnt sich sicher keine Reise nach Luxemburg. - Aber Luxemburg ist auch ohne diesen Benzinkosten-Sparanreiz immer eine Reise wert.

In der "Au Vieux Moulin" gibt es übrigens auch 8 Zimmer zum Übernachten.

MK/Wilhelm Hahne


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