Jeder macht mal Fehler: Ich habe einen Fehler gemacht, stehe dazu, erkläre ihn nachstehend - und verdeutliche, wie es dazu kommen konnte. Weil man niemals so viel weiß, wie die Realität an "Wundern" bereit hält. 

Eigentlich müsste ich jetzt über Korrekturen allgemein, geplante Korrekturen der Korrekturen bei der Nürburgring GmbH und erhellende Korrekturen zu zweifelhaften Konzepten mit unsicherer Rentabilität schreiben. Aber eigentlich ist alles ganz einfach: Ich habe normale Informationen falsch verstanden, d.h. ich habe sie richtig gehört, aber nicht als richtig begriffen. Und so finden Sie nachstehend eine Korrektur, die aber so realitätsfern scheint, dass Sie - lieber Leser - sicher verstehen, dass ich das nicht verstanden habe. Zumal von allen Rednerpulten immer nur Verbesserungen der derzeitigen Situation in der Region versprochen werden. Das beeindruckt, obwohl man sich nicht beeindruckt fühlt. So empfindet man manche Rechercheergebnisse eben als so abstrakt, dass man sie nicht richtig zusammen bringt. Da spricht ein Professor, erklärt die Situation, ordnet zu, ordnet ein. Und man begibt sich - wenn man seine Thesen hört, liest - auf seine Ebene. Was aber ein wenig von der Realität entfernt. - Wie in nachstehender Geschichte erklärt wird. Diese Geschichte bezieht sich auf gehörte Zahlen.. Ich habe diese Zahlen, die ich real gehört habe, tatsächlich für mich falsch interpretiert, weil sie nicht realistisch schienen. Ein "tragischer Irrtum", der in meinem Kopf stattfand.  - Meine folgende Geschichte nenne ich - unter Bezug auf einen "tragischen Irrtum" des SWR in der Anmoderation zu einem Interview, das zu Anfang des Jahres 2007 ausgestrahlt wurde:

Wenn aus Quack Quark wird

08-11-14/04 - Mein Telefon - genauer - eins meiner Telefone klingelte. "Wilhelm Hahne". Der belustigt wirkende Unterton war beim Anrufer deutlich heraus zu hören: „Wann haben Sie zum letzten Mal in der Eifel in einem annehmbaren Hotel mit Halbpension gewohnt?“, wurde ich gefragt. Und aus dem „belustigt“ wurde ein anerkennendes „Oh“, als er als Antwort hören musste: „Vor ein paar Wochen?“ - „Und was haben Sie pro Tag gezahlt?“ - „So um 110 Euro einschließlich der Getränke“, war die Antwort. - Schon wieder ein „Oh“. - „Da waren Sie aber in einem guten Hotel.“ - „Natürlich, da ich auch nicht in modernen Vier-Sterne-Betten-Burgen absteige, wo mich die normierten Nasszellen an Legezellen für Hühner erinnern. Ich liebe richtige Badezimmer mit natürlichem Licht. Also werde ich auch in Zukunft nicht in einem Hotel am Nürburgring wohnen, wenn Sie das meinen.“ -

Aber der Anrufer meinte das nicht, sondern wollte eigentlich nur darauf aufmerksam machen, dass die von mir genannten Preisangaben z.B. in einer der Ausgaben der „Eifel-Zeitung“ (und auch sonst) - die im Ursprung von ihm stammten - einen Fehler enthalten würden, der – leider – aus seiner Sicht, der Sicht eines Hotelliers, schon erheblich wäre.

In der „Eifel-Zeitung“wäre z.B. zu lesen gewesen:

Die heimische Hotellerie in der „strukturschwachen Region“ darf dann die Unterbringung und Verpflegung übernehmen. Für Übernachtung mit Frühstück ist man bereit 21,-- Euro (einschl. Mehrwertsteuer) zu zahlen; für Halbpension hat man eine Kostengrenze von 6,-- Euro gesetzt. - Da ist es kein Wunder, wenn die zunächst angesprochenen Hotelliers dankend ablehnten.

Das bezog sich auf die Preise, die nach meinen Informationen für die Unterbringung von um 45 Facharbeitern (aus Österreich) beim Aufbau des „Dorf Eifel 'Grüne Hölle'“, dessen Aufbau im Oktober begonnen hat, als Maximum gezahlt werden sollte.

Der Anrufer klärte mich auf, da er – selbst Hotellier – auch gefragt wurde, ob er zu diesen Konditionen nicht diese Leute für drei Monate – in den besucherschwachen Wintermonaten – unterbringen könne. Aber der Preis – zumindest der, der ihm genannt wurde – wäre für die Übernachtung einschl. Frühstück 15,00 Euro gewesen. Erst wenn man das angebotene Maximum von 6,00 Euro für die Halbpension dazu rechnen würde, würde man auf die Summe von 21,00 Euro kommen, die (auch) in der „Eifel-Zeitung“ als Ausgangspreis für Übernachtung und Frühstück genannt wurden. - Meine Angaben wären falsch gewesen.  - Noch mal: Übernachtung, Frühstück + Halbpension = 21,00 € einschl. MWSt. -

Entschuldigung! - Meine Information setzte sich aus zwei verschiedenen Informationen zusammen, wobei bei der ersten von 21 Euro die Rede war, in der zweiten dann die 6 Euro für die Halbpension auftauchten. Da ich auch das Preisgefüge in der Eifel ein wenig kenne - und weiß, in welcher Welt ich lebe -  habe ich die 21 Euro als Ausgangsbasis für weitere Aufschläge, wie z.B. Halbpension, betrachtet. - Mir schienen 15 Euro für eine Übernachtung in beheizten (!) Räumen, einschl. eines Frühstücks mit heißem Kaffee, Brot, Brötchen, Aufschnitt und Marmelade tatsächlich ein wenig weltfremd.

Aber warum sollte so ein Angebot nicht genau so weltfremd sein, wie auch die Planungen, Konzepte und schließlich auch die entstehenden Bauwerke hier am Nürburgring ein wenig weltfremd wirken? - Das Eine zu billig, das Andere zu teuer. Beides passt nicht.

Korrekturen sind aber niemals ausgeschlossen. Wenn sie politisch gewollt sind. Wenn z.B. das neu zu bauende Hotel in Abweichung von der ursprünglichen Planung um rd. vier Meter weiter zur Straße (B 258) verlegt wird, so ist das kein Zufall, wird auch – z.B. den Mitgliedern von „JA zum Nürburgring“ als praktisch normal dargestellt (durch den Herrn Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Herrn Dr. Kafitz), da man ja diese Landstraße beim Anlegen des neu zu schaffenden Rondells (an der Zufahrt zum neuen Fahrerlager) wie selbstverständlich ein wenig verlegen könne, damit der alte – und geplante – Abstand zwischen Hotel und B 258 wieder hergestellt wäre.

Kosten spielen keine Rolle. Wer sich als Land an einem 500-Milliarden-Geldpaket zur Rettung von Banken beteiligen kann, der wird doch nicht an ein paar Millionen sparen, wenn er damit doch die heimische Wirtschaft ankurbeln könnte. - Oder doch? - Oder anders?

Wir leben inzwischen in einer Eifel-Welt des Jahres 2008, dem "Sibirien Deutschlands" der Vorzeit, wo Vier-Sterne-Hotels auch einen Hubschrauber-Landeplatz auf dem Dach und ein Spielkasino im Erdgeschoss aufweisen, aber Menschen werden da nicht als Individien, sondern als „Masse“ auf „Vier-Sterne-Niveau“ abgelegt und verwaltet. In einem Umfeld, dass an die „Neue Heimat“ erinnert. Es ist wahrscheinlich schon etwas Besonderes, wenn man seinen Aufenthalt in der Natur-Eifel in einem Beton-Umfeld verbringen kann. - Gegen Aufpreis natürlich, weil Premium.

Wenn man Pech hat, werden einem dann auch noch – frisch aus der Hotelküche – vorgekochte Mahlzeiten (in verschweißten Plastikbeuteln aufgewärmt) als Premium-Gerichte serviert. - Weil die Rendite stimmen muss. (So etwas gibt es tatsächlich!) Und ein frisches Jägerschnitzel ist dann genauso "ohne Niveau", wie ein "sauberes" Automobil. - Wer es sich leisten kann so zu leben... -

Man darf auf die Zimmerpreise und die ersten Speisekarten der neuen Vier-Sterne-Hotellerie am Nürburgring gespannt sein, nachdem man nun weiß, wie das Preisniveau der Eifel - von Österreich aus betrachtet - eingeschätzt wird:

Übernachtung/Frühstück 15,00 Euro
Halbpension                       6,00 Euro

Bitte, liebe Leser, entschuldigen Sie, dass ich mir das immer noch nicht so richtig vorstellen konnte. Aber ich bewege mich auch lieber mit deftigem Schuhwerk auf „Traumpfaden“, wie sie nur in der Eifel zu finden sind (mein Wohnort Virneburg bietet z.B. den schönsten Wanderweg Deutschalnds im Jahre 2008!), genieße die gute Luft und schätze die deftige, kräftige – aber heimische – Küche unserer vielen kleinen Gaststätten und Restaurants. (Es gibt auch Chinesen und Italiener bei uns, die sich freuen, wenn ich vorbei komme.)

Da verzichte ich doch gerne auf den Hubschrauberlandeplatz und das Spielkasino. (Das in Bad Neuenahr ist übrigens auch stil- und niveauvoller.) - Aber die oben genannten Preise schienen mir doch - bei aller Liebe zum Niedrigpreis und "Aldi" - ein wenig "daneben". Hatte sich unser Hotellier verhört oder war ich ein wenig realitätsfern?

Da habe ich noch einmal nachgelesen - und bei den Besuchern nachgehört - was von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack, vom ETI (Europäischen Tourismus Institut, Trier) den Hotelliers von Nürburg und Umgebung nach seinen Erhebungen zum "Touristisches Zukunftskonzept für die Gemeinden Adenau, Vordereifel und Kelberg" (Entwurf!) bei seinem Vortrag am Nürburgring verkündet worden war. Danach ist man wohl im regionalen Hotelbereich ein wenig zurück geblieben. Es wurde geraten, sich um den Bus-Tourismus zu bemühen. Wobei man darauf hinwies, dass bisher nur wenige Hotels die Ansprüche dieser Kategorie erfüllen könnten. Immerhin müsse man einen ganzen Bus voller Touristen in einem Haus unterbringen können. Darauf solle man sich einstellen, da die "Events" mit Bestimmtheit von den "Vier-Sterne-Glanzlichtern" direkt an der B 258 aufgefangen würden. Dank der dort gebotenen Qualität. - "Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpchen"?

Ich habe dann noch mal in der Sache recherchiert und war - nach meinen letzten Erfahrungen - kaum erstaunt, schnell auf einen Fall zu treffen, wo schon in der Woche nach dem Vortrag des Herrn Prof. Quack die erste Anfrage eines Bus-Unternehmens eintraf. Man würde gerne - mehr oder weniger regelmäßig - mit um 40 Bus-Touristen anreisen. Eine Stornierung am gleichen Tag müsse kostenfrei sein. (!!)  Neben den Touristen, für die bezahlt würde, wären jeweils zwei Persosnen kostenfrei unterzubringen und zu verpflegen. (!!) Die Art der Unterbringung un Verpflegung stellte sich die anfragende Firma so vor:

Übernachtung/Frühstück 10,90 € einschl. Mehrwertsteuer. Das Frühstück habe aus zwei Brötchen, Käse Wurst, einem Ei, Butter und - natürlich - einem Saft zu bestehen.
Halbpension dann zum Preis von 5,95 €. - Dafür erwarte man dann ein 3-Gang Menue + einem Getränk und - natürlich - Live-Musik.

Du verstehen? - Prima, lecker. - Und du in Eifel Deutsch sprechen?  Toll! - Aber nix Aldi. - Du verstehen? Mit vier Sterne vor die Augen. -  Prima!

Ich habe in dem Hotel bei meinem Recherchegespräch einen Espresso (Note: sehr gut) zum Preis von zwei Euro getrunken. - Habe ich jetzt ein Drittel der o.g. Halbpension versoffen? - In zwei Minuten! - Werde ich damit zum "Ackermann der Eifel"?

Aber es geht noch weiter: Eine weitere Anfrage eines Bus-Unternehmens traf kurz nach der ersten Anfrage ein. Dort verlangte man für 6,00 Euro (immerhin 5 Cent mehr!) ein - natürlich - 3-gängiges Halbpensions-Essen, plus einer Karaffe "Leitungswasser" auf jedem Tisch und (immerhin einem kleinen) Korb Brot. - Brot für die (Bus-)Welt. - Die Region wird durch die Initiativen der Mainzer SPD-Politiker kraftvoll nach vorn gebracht. - Deubel noch mal! -  Ist das "Agenda 2010" schon 2008? - Natürlich muss auch der sonstige Servie stimmen. - Und mit der Formel 1 macht das Land (d.h. 90 Prozent der Nürburgring GmbH) dann um 10 Mio € Verluste. - Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Früher wurde mir - als ich noch am Niederrhein lebte - schon mal von erfahrenen Leuten erklärt: Wenn "aus Driss Miss wird", dann will er gefahren sein. - Und wenn "aus Quack Quark" wird?

MK/Wilhelm Hahne


Jetzt sind Sie gefragt!

Ihre Meinung zu obigem  Beitrag
können Sie mit einem Klick
und ein paar Sätzen loswerden:
Senden Sie mir ein e-mail

Danke, für Ihre Mitarbeit!