Über die Auswirkungen der "Finanzkrise": "ams" schreibt  über Produktionsstopps, Rettungsversuche und über die möglichen Folgen der Krise (?) dann so: "Gut für den Kunden, den eigentlichen Gewinner." - Ich denke und schreibe anders.

Liest man in diesen Tagen die "Analysen" unserer Spezialisten, wird einem klar, dass wohl diese - oder aber ich - in den letzten Jahren jeweils eine andere Welt beobachtet haben. In der Vergangenheit wurde immer über die "schöne Welt" und die Vorteile für die Konsumenten berichtet. Ich sah da eher die Entwicklung eines Systems, dessen vorläufiges Ende nun die so genannte "Finanzkrise" ist. Betrachtet man die "Rettungsversuche" und die Art und Weise ihrer Durchführung, unter Berücksichtigung der eingesetzten Geldmittel (ihrer Höhe!), dann kommt diese "Finanzkrise" wohl dem Versagen eines Systems gleich. Und es leuchtete keine "rote Lampe" auf, das System hat den Ausfall weder angekündigt noch gemeldet. Und die "Lenker" haben vorher nichts gespürt. Alles kam so plötzlich. Sagt man. Die Automobilindustrie weiß, dass man darum nach den Gesetzen der "Produkthaftung" nun beim Verursacher Ansprüche stellen kann. Und macht das auch. In Brüssel und Berlin, auch in Washington. Natürlich wollen wir auch Paris nicht vergessen. Die Automobilhersteller kennen die Reaktionen der angesprochenen Regierungen (und Politiker) aus den eigenen Reaktionen ihren Kunden gegenüber. Zunächst wird die Hinhaltetaktik eingesetzt. Die EU stellt 40 Milliarden in Aussicht. Auch Frau Merkel - samt Anhang - gibt sich betroffen und verhandlungsbereit. Es muss etwas getan werden. Da wird zunächst denen geholfen, die als Auslöser gelten, den Banken. Dann werden Hilfen für jene Industrien ins Auge gefasst, die (bisher) die größte Anzahl von Arbeitsplätzen garantierten. Hinter den Kulissen wird kräftig um Milliarden gerangelt. Ein schiefes Bild muss möglichst wie selbstverständlich wieder gerade gerückt werden. So, dass der Wähler - wenn er denn etwas merkt - doch beruhigt das Gefühl (vor dem nächsten "Einschlafen") hat, dass man sich auf die Politik verlassen kann. Sie wird's schon richten. Wie ESP und Airbag. Und alles wird gut. - Und der Branchenkenner und Chefredakteur Bernd Ostmann beendet in "ams" seinen Kommentar zur augenblicklichen Situation mit: "Gut für den Kunden, den eigentlichen Gewinner." - Lassen Sie mich über die Verlierer schreiben, die andere Seite der "Krise" darstellen, wo "kleine Leute" (verglichen mit den Konzern-Bossen) z.B. gerade erleben müssen, wie "an der Spitze" die Grundsätze von Ethik und Moral (oder war das etwas anderes?) in notwendige Reaktionen umgesetzt werden. Und was sonst so auf uns zukommt, frei nach dem Motto:

Jeder ist sich selbst der Nächste

08-11-14/05 - Ich meine: was jetzt passiert, war längst überfällig. Aber die Reaktionen überraschen mich schon. Ein junger Mann erklärt mir das so: "Lieber Herr Hahne, Sie gehören einer anderen Generation an, Sie sind ein Mann, mit dem man Geschäfte mündlich abschließen kann. Mit Ihnen braucht man keine Verträge zu schließen. Aber jetzt ist eine neue Generation am Ruder, die 'Ellenbogen-Generation', die nur eigene, ganz persönliche Vorteile realisieren muss. Getreu dem Motto: Nach mir die Sintflut. Denn entsprechend der eigenen Karriereplanung ist die längste Verweildauer in einer beruflichen Position heute drei Jahre. Und ist man weit oben, dann muss man in dieser Zeit 'die Schäf'chen im Trockenen haben'".  - Und nach einer kleinen nachdenklichen Pause, in der er mich aufmerksam anschaut und überlegt, ob ich wohl "die Wahrheit" vertragen kann: "Sie sind ein Auslaufmodell". - Nun weiß ich das auch. - Aber der Mann hat Recht.

Als ich ihm nachdenklich zustimme und ihm Beispiele mit "Namen und Adresse" für seine These nenne - über die nachstehend noch zu reden sein wird - da unterbricht er meinen Vortrag sehr schnell mit der Bemerkung: "Aber Herr Hahne, lassen Sie bitte doch die Namen weg. Sie können in diese Geschichten doch die Namen aller großen Automobilfirmen, aller Firmenlenker einsetzen. Da ist doch eine wie die andere. Auch in der Art und Durchführung ihrer aktuellen Reaktionen." - Da hat der Mann schon wieder Recht.

Und so lasse ich denn jetzt zunächst mal die Namen weg, wenn ich Beispiele nenne, die der Öffentlichkeit bisher verborgen blieben, weil sie sich - zum großen Teil zumindest - hinter den Kulissen abspielen. Empfinden Sie die nachstehenden Beispiele also wie ein "Schatten-Theater".

Da trifft z.B. ein Firmenlenker einen ranghohen Politiker. Wegen ein paar Milliarden. Fragt man heute nach weniger Geld, macht man sich doch lächerlich. Wer ist man denn? - Der Politiker kontert, macht "die Flanke nicht offen". - Es wäre wohl schwer der Öffentlichkeit zu verkaufen, dass man einer Firma mit Milliarden hilft, die jedes Jahr hunderte Millionen in einer eigentlich unsinnigen Motorsportart verpulvert. - Das macht den Firmenboss nachdenklich. Und als er wieder zu Hause ist, gibt er seinen Mitarbeitern zu bedenken, dass man, wenn man durch die Einstellung des Engagements nun hunderte Millionen spart, dann auch noch Milliarden hinzu bekommt. - Das ist doch eine Überlegung wert. - Oder? - Per Saldo... - Eine Entscheidung steht noch aus.

In einer anderen Firma - aber nicht nur dort (weshalb auch hier die Einsetzung eines Firmennamens überflüssig ist) - hat man die Testprogramme für kommende Serienprodukte deutlich zurück genommen. Auch schon "im hohen Norden", wo die Hoch-Zeit der Versuchsfahrten eigentlich erst so um den Monat Februar ist. Aber auch jetzt, wenn hier langsam der Übergang vom Herbst auf den Winter erfolgt, war bisher diese Firma mit einem - bezogen auf den aktuellen Zeitpunkt - großen Aufgebot unterwegs. Derzeit ist das eigentlich notwendige Aufgebot an Testfahrzeugen um 80 - 85 Prozent zusammen gestrichen. Nicht dass diese Testwagen nicht gefertigt und vorhanden wären. Sie sind es. Und verstauben in Firmenparkhäusern. - Es muss gespart werden.

Aber auch in anderen Ländern, unter anderen klimatischen Bedingungen laufen Testfahrten dieser und anderer Automobilfirmen. Auch hier sieht die Planung deutliche Kürzungen vor. Und in der Chefetage eines Testcenters irgendwo im Süden, überlegt man schon, wen und wieviel der bis jetzt beschäftigten Mitarbeiter zum Jahresende zu entlassen sind. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen. Dabei sah die Planung vor, dass man der Industrie - im Süden! - auch noch eine Eisfläche anbieten wollte, um für die Industrie noch interessanter zu werden. - Jetzt will man erst einmal abwarten.

Derweil sitzen im "hohen Norden" eine Reihe von Hotelliers mit zusammengezogenen Augenbraunen vor dem wärmenden Feuer und warten darauf, was nun passiert. Sie haben z.T. ihre ganzen Hotels bestimmten Firmen für eine bestimmte Zeit fest vermietet. Exklusiv. Natürlich gibt es Verträge. Aber wer die nicht erfüllen will (kann?)... - Jeder ist sich selbst der Nächste. - Den Aufschrei dieser Gruppe von Betroffenen werden wir erst am Ende des ersten Quartals 2009 hören.

Derweil erlebe ich ziemlich aktuell eine  Gruppe von hochrangigen Managern, die die neuen, kommenden Serienmodelle für die intern vorgesehene "Freigabe" im Test fahren. Auch im Vergleich. Natürlich sind das alles Fahrzeuge, die nicht (mehr) in die Zeit passen. Aber es finden sich da interessante technische Lösungen. Im Fahrwerkbereich z.B. - Aber sind (waren) die notwendig? - Nein! - Aber wenn man in Zukunft den Kunden - natürlich gegen Aufpreis - eine Luftfederung anbieten will... - Das nur als kleines Beispiel.

Wobei natürlich eine andere (Konkurrenz-)Firma diese Entwicklung kennt und ihrerseits eine neue Achskonstruktion verbaut, die trotz Verwendung von Aluminium deutlich schwerer ausfällt, als die bisherige. Aber dann nennt man das neue "mögliche" Eigengewicht des Fahrezugs eben mit dem Zusatz "ausstattungsbereinigt". Wer merkt schon, dass Detailentwicklungen reines Marketing, ohne jeden Wert für den Kunden sind? - Es ist nicht alles Fortschritt, was uns als Fortschritt verkauft wird.

Dabei fällt mir ein, dass ich vor wenigen Wochen zufällig an einer Tankstelle einen mir bekannten Geschäftsmann getroffen habe, der - zu meiner Überraschung - mit einem "alten" Opel Diplomat unterwegs war. - "Von einem Bekannten." - Dieser Mann war vom Fahrverhalten dieses "Oldtimers" so begeistert... "zum Beispiel der Geradeauslauf bei Höchstgeschwindigkeit und..." - ich habe ihn unterbrochen und eingeworfen, dass ich den "Diplomat" einige Zeit als Dienstwagen (ich war mal Verkaufsleiter bei einem Opel-Großhändler)  in der Karmann-Coupé-Version gefahren habe. Ich war schon damals von den Qualitäten dieses Automobils so überzeugt, dass ich sogar meinem Vater den Kauf empfohlen habe. Denn eine De-Dion-Hinterachse... - aber ich will Sie, liebe Leser, nicht mit technischen Vorträgen langweilen.

Wenn man neben diesem Luxuswagen der 60erJahre steht, wird einem erst klar, wie sich die "Premium-Klasse" in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. Zu "Dickschiffen". Zu lang, zu breit, zu... - Und ich habe verstanden, dass mein Gesprächspartner dann weiter wollte, weil er doch noch das Fahrerlebnis Opel Diplomat genießen wollte. - 

Wechsel zurück, zur aktuellen -Automobilentwicklung: Alles ein wenig schrumpfen?

Bei "Fahrerlebnis" denke ich dann noch an einen anderen Gesprächspartner, der mich vor Kurzem fragte, ob ich denn mal das "XXX-Sport-GT-Premium-Modell" gefahren habe? - Und er beschrieb mir dessen tolle Eigenschaften. Ich hörte still zu, weil ich "die Kundschaft" für solche Automobile kenne und gespannt auf die Zusammenfassung meines Gesprächspartners am Ende seiner Aufzählung war. Und er beendete dann die Schilderung seiner Einzeleindrücke, in der immer wieder die Vokabel "perfekt" auftauchte mit dem Gesamturteil: "Aber es kommt nichts rüber." -  Das "Unperfekte" kann eben oft reizvoller sein als das "Überperfekte". - Denken Sie mal darüber nach. - Mein Gesprächspartner, darauf angesprochen, ob er sich denn nun dieses Automobil kaufen wolle, reagierte erstaunt mit: "Aber Autofahren soll doch noch Spaß machen - oder?"

Zurück zu den kommenden Modellen eines Premium-Herstellers:

Auch ein weiteres, kleineres (aber nicht kleines) Modell aus einem anderen (oben schon erwähnten) Haus wird demnächst auch "achsmäßig" so ausgerüstet erscheinen wie sein großer "Premium"-Bruder, damit die Konkurrenz im Prospekt keinen "Vorsprung durch Technik" ausweisen kann. - Eigentlich geben hier nur Techniker "ihrem Vögelchen Wasser". Kein Mensch braucht diese konstruktiv sicherlich interessanten Lösungen. Und sie machen die Automobile weder für den Verbraucher spürbar besser, noch preismäßig günstiger. Im Gegenteil. - Aber vielleicht gelingt den Werbetextern eine Argumentation, die zumindest auf dem Papier überzeugen kann. Aber in der Praxis... -

Die ARD lässt in Abständen immer wieder die sich abzeichnenden Deutschland-Trends ermitteln. Jetzt im November konnte man nach entsprechenden Untersuchungen verkünden: 59 Prozent aller Deutschen sehen Deutschland als Opfer von Fehlern, die vor allen Dingen in den USA begangen wurden. Und rd. 75 Prozent sind mit dem "Krisenmanagement" der Regierung zufrieden; 58 Prozent erwarten sogar, dass sie ihren Lebensstandard halten können. - Wie denn? - Mit persönlicher "Ellenbogentaktik"? -

Man erlebt also immer wieder - und auf allen Gebieten - dass sich Menschen in ihrer Meinungsbildung beeinflussen lassen. Manchmal nehmen Menschen auch Argumentationen gerne auf, weil sie es so sehen möchten, weil diese Sicht der Dinge das Leben vereinfacht, unkompliziert macht. - Und was die persönliche Position in der Gesellschaft betrifft, so hat man sich eigentlich nur so zu verhalten, wie schon meine Großmutter dachte: "Jeder für sich und Gott für uns alle." Heute ist Gott - offiziell - nicht mehr so gefragt. Und da sagt man dann (vereinfacht) - und handelt auch danach: Jeder ist sich selbst der Nächste.

Hätte meine Generation nach dem II. Weltkrieg so gedacht, sich so verhalten und entsprechend gehandelt, wäre Deutschland heute noch ein Trümmerfeld. Und wir würden den USA die Schuld geben. - "Damals" war es eben anders. Aber trotz dem "positiven Denken" der aktuellen Generation wird die deutche Wirtschaft im nächsten Jahr (2009) nach einem IVW-Bericht schrumpfen.  Da muss man vorbeugen. Das tun ja auch die Eichhörnchen vor einem harten Winter. Und so hat ein VW-Vorstand noch schnell seine (Boni-)Aktien verkauft; er hat Kasse gemacht. Jedenfalls hat er die Börsenkurse gut beobachtet und ist rechtzeitig abgesprungen bevor sich der Kurs wieder normalisierte.

Davon ist der Porsche-Aktienkurs noch weit entfernt. Es wird noch eine Weile dauern, bis die Öffentlichkeit begreift, dass auch bei Porsche das Geschäft mit Automobilen - gemessen an dem was einmal war - "im Einer ist". Porsche-Gewinne sind die Gewinne von "Zockern", nicht von seriösen Sportwagenbauern. Und das derzeitige Modell-Programm, an der Bedeutung der großen Zahl ausgerichtet, passt (inzwischen) auch nicht mehr so ganz in die Zeit. Kein Wunder, dass das Geschäft in den USA nun dramatisch zusammen bricht. Natürlich hat es vielen Spaß gemacht auch einmal Porsche zu fahren, aber... - Man schaue doch nur mal auf die Gebrauchtwagenbestände der deutschen Porsche-Händler. Die werden in der nächsten Zeit nicht durch mangelnde Neuwagenverkäufe in ihrer Existenz gefährdet sein, sondern durch ihre zu hohen Gebrauchtwagenbestände. Da hilft auch nicht der Bau neuer Porsche-Baudenkmäler, wie gerade eins am Düsseldorfer Flughafen entstanden ist. - Man sollte sich um die Automobile bemühen. Neu wie gebraucht.

Da nutzt es auch wenig, wenn der Porscheabsatz an Accessoires stark gestiegen ist. Man kauft sich offenbar jetzt lieber einen Porsche-Schlüsselanhänger als einen Porsche-SUV. Der Name Porsche hat schließlich immer noch einen Image-Wert. Aber wer ernsthaft an einem Porsche zum Besitzen und Fahren interessiert ist, der wirft jetzt mal einen Blick über den "großen Teich". Dort sind Porsche derzeit richtig billig. Schon weil die Lagerhaltung teuer ist. Und auch die Finanzierung. (Wenn sie überhaupt genehmigt wird!)

Als "alter Mann" (auch "alt" in der Branche) ist man erstaunt, wenn ein BMW-Chef stöhnt, dass er in seinen 22 Jahren in der Auto-Branche (das ist heute wohl eine beeindruckende Zeitspanne) noch niemals einen solchen Markteinbruch erlebt hat wie jetzt. Wie auch? - In Zeiten des Booms? - Jetzt ist Krisenmanagement gefragt. Aber wer kann das schon? Die Meisten können nur den Erfolg managen und - verkünden. Das merkt man auch an am Verhalten und an den Aussagen von Presseabteilungen. Alle ein wenig hilflos. - Bis auf den sich souverän gebenden Porsche-Chef Wiedeking, der die derzeitige "Krise" eine gute Gelegenheit nennt, um Auswüchse zu korrigieren. - Na denn... - (s. Düsseldorf) - Und BMW bildet Rückstellungen von rd. 1 Milliarde Euro um die hohen Rückkaufwerte aus Leasingverkäufen aufzufangen. Das heißt doch auch nichts anderes, als dass man beim Anbieten solcher Verträge in der Vergangenheit schon auf "das große Wunder" gehofft hat. Es ist nicht eingetreten. Dafür kam die "Wirtschaftskrise". Und damit die Möglichkeit, jetzt dieser "Krise" alle eigenen Versäumnisse und Fehler unterzujubeln. Und nun möchte man - weil man auch eine Finanzierungsbank betreibt - "Hilfe" in Millionenhöhe vom Staat. - Also vom Steuerzahler. - Also vom Kunden. - Das gilt - und ich hätte mir die Namensnennung eigentlich sparen können - nicht nur für BMW. Aber nur dort betragen eben die Rückstellungen 1 Milliarde Euro. - Sonst gilt alles auch für die anderen wichtigen (?) Hersteller in Stuttgart, Wolfsburg und sonstwo.

Kaum wurde die Krise deutlich, sofort brach das Geschäft ein. Ab sofort wurde die Produktion gedrosselt. - Wirklich? - Passierte das alles "auf einen Schlag"? - Dieser Eindruck wird vermittelt. Natürlich war es schon vorher sehr ruhig geworden. Herr Reithofer möge mir doch mal den Zeitpunkt nennen, an dem die 5er-Produktion zum letzten Mal ausgelastet war. - Aber die Statistik wurde eine Zeit lang "zwangsbeatmet". Diese Art der Zahlenbeschleunigung in der Statistik läuft  auch noch derzeit auf anderer Ebene weiter, ist aber natürlich keine Lösung. Da gibt es z.B. "Spezialangebote" für Werksangehörige. Die beinhalten z.B. auch die Servicekosten, einen notwendigen Reifenwechsel, und, und, und. - Es wird viel geboten, aber - soweit es die Ratenhöhe betrifft - wenig verlangt. Sehr wenig. Damit die demnächst (vorrübergehend?) Arbeitslosen, zumindest in ihrer Freizeit ein wenig Werbung für ihren Arbeitgeber fahren können?

Derweil denkt man natürlich in den einzelnen Werken schon an eine Ausweitung des derzeitigen Modellangebots nach unten. Das fällt VW natürlich leichter, wo man an ein "Zweiliter-Auto" (natürlich Verbrauch) denkt, das nach "ams" dann schon 2011 (!!) dem Kunden angeboten werden soll, während die Stuttgarter an einem Angebot unterhalb der A-Klasse arbeiten. Und die Münchner - die haben natürlich auch "den Schuss nicht gehört" und fahren zunächst einmal Marketingprogramme, die zumindest auf die Öffentlichkeit einen guten Eindruck machen sollen. Das gelingt sogar weitgehend, ist aber leider mehr Augenwischerei. Was der Kunde da evtl. mehr bezahlt, bringt ihm keinen Nutzen. Und für BMW nur Kosten. Also wird es Zeit, dass etwas wirklich Einschneidendes passiert.

Aber das wird dauern. So ein Konzern ist wie ein Riesentanker, mit einem Riesenbremsweg, braucht für einen Kurswechsel gaaaaaaaaanz viel Zeit. Es waren eben die falschen Steuerleute auf der Brücke. Auch die rufen jetzt nach Hilfe. Damit man Automobile entwickeln kann - für 2011 bis 2015? - die den Ansprüchen der Gesellschaft entsprechen. Man ist schließlich kein Hellseher. - Sagt man. Und bedauert sich selber. Man hätte vielleicht rechtzeitig Lotsen an Bord nehmen sollen.

Natürlich wird man bei der Automobilindustrie auf die aktuell auftauchende Kritik an ihren Leistungen in der letzten Vergangenheit schon "sauer sein". Und man wird Kritik üben an der Kritik. Niemand hat doch wissen können... - Natürlich, liebe Vorstände, nicht wissen, aber aufgrund von vielen Eindrücken ahnen. - Mehr als ahnen! - Und bevor mich jemand direkt angeht: Ich habe es auch nicht gewusst. Aber ich habe meinen 2,0 Liter Diesel lange verkauft und mir schon 2005 (!) ein Automobil mit Dreizylinder-Benzinmotor gekauft. Und weil das - aus meiner Sicht - damals in unseren Landen nicht in einer vernünftigen - aber ausreichenden - Grundausstattung angeboten wurde, habe ich es aus Holland importieren lassen (müssen!). Mein Automobil hat keine Servolenkung, keine elektrischen Fensterheber, keine Zentralverriegelung, hatte - als ich es kaufte - 12 Zoll-Räder, nur 58 PS, aber - wiegt auch nur 760 Kilogramm. Hat kein ESP aber - natürlich - ABS. - Der Imagewert des Wagens? - Als ich in den letzten Tagen irgendwo in einer Runde stand und ein kleiner Junge hinzu kam, da wollte man mich vorstellen und fragte: "Kennst du den?" - Der kleine Junge nickte zur aller Überraschung und sagte: "Ja, den kenne ich. Das ist doch der mit dem 'kleinen, roten Flitzer'." 

Selbst mein Ansehen in meinem näheren Umfeld hat also durch so ein - jetzt in die Zeit passendes - Automobil nicht gelitten. Und ich leide nicht unter den Kosten. Und die Umwelt nicht unter dem CO² -Ausstoß meines Fahrzeugs. (114 gr/km). - Seit 2005!

Natürlich  wäre ich durch eine Veränderung der Kraftfahrzeugsteuer, wie sie die Politiker zunächst geplant hatten, eigentlich geschädigt. Aber da diese "Funktionäre" auch in anderen Fällen nicht funktionieren, möchte ich ihnen nicht den Vorwurf machen, dass diese zunächt geplante Steuerveränderung (wer weiß schon was nach allen Kompromissen heraus kommt?) natürlich auch nur auf dem Papier den Effekt erzeugt, den sie eigentlich angestrebt haben. Sie kennen  auch nicht die Situation des Kraftfahrzeughandels wirklich, werden sie auch nicht kennen lernen. Also können sie sie auch nicht berücksichtigen. Eigentlich muss man Mitleid mit ihnen haben, weil sie - auch hier - tatsächlich ahnungslos sind. So wie die Vorstände vorher beim Einschätzen der Konjunktur und dem Käuferverhalten. - Hoffentlich schätzen die Politiker das Wählerverhalten richtig ein. - Und Opel schreit nach (möglichst) 40 Milliarden € für die Branche. - Als ich denen (vor langer Zeit) zu sagen versuchte...: Prozess. Wenn ich mit jemandem Kontakt aufnehmen wollte: Hausverbot. Aktuell auch keine Antworten auf meine Anfragen als Journalist. Ich hätte mal Vorstände beleidigt und wäre gerichtlich bestraft worden. - Richtig, wegen einer Satire! - Es gibt zwar die sich satireniert fühlenden Vorstände nicht mehr, aber jetzt sitzt Opel tief in der ... -  Warum eigentlich? - Vielleicht sollte man mal in den Spiegel schauen. (Und meine von einem wissenschaftlichen Institut untersuchten "alten" Geschichten lesen.) - Vielleicht kann man sich dieses Mal vom diensttuenden "Wetterfrosch" die nächsten "Schauer" vorhersagen lassen. Wozu hat man Fachleute eingestellt? (s. Audi: alle auf Regenreifen und es bleibt trocken.)

Für meine lieben "Kollegen" (s.o.) ist "der Kunde" der eigentliche Gewinner. Aber das ist ja nur die Meinung eines "Trostspenders". Ein anderer titelte in diesen Tagen seinen Kommentar im "Motor-Magazin" seiner Zeitung mit "US-Hersteller verbrennen viel Geld". Und schildert z.B: die derzeitige Situation von Porsche und VW auf  dem US-Markt so: "Da können es die Zuffenhausener verschmerzen ein paar Autos weniger zu verkaufen. Das wird schon wieder. Auch um die deutschen Premiummarken inklusive VW muss man sich nicht wirklich sorgen. Sie werden über kurz oder lang mit attraktiver Technik und sparsamen Modellen Geld verdienen. Sie erleiden ja auch heute keine Verluste, sondern nur Gewinnrückgänge."

Den Namen dieses Kollegen sollte man in einem Atemzug mit denen von Winterkorn, Zetsche und Reithofer und Wiedeking nennen. Das sind die Helden einer Epoche, die gerade zu Ende geht. - Nur: sie haben es noch nicht gemerkt. Aber es wird ihnen noch etwas - wenn auch spät - dazu einfallen. Sie werden auch entsprechend handeln. Mit Steuergeldern? - Denn sie kennen - und beherzigen - natürlich auch die - so sagt "man" - einzig wichtige These "unserer Zeit": Jeder ist sich selbst der Nächste!

Wieviel Millionen verdienen Sie eigentlich, liebe Leser, per anno? - Na, dann ist es auch kein Problem, wenn Sie demnächst die neuen Automobile selber testen müssen. Nach dem Serienanlauf der neuen Modelle. - Nach dem Kauf. - Sie haben ja garantiert Garantie. -

Sie können darüber nicht lachen? - Ich auch nicht!

Lachen wir doch einfach gemeinsam über die Leistung unserer Politiker im Falle der gerade geänderten Kraftfahrzeugsteuer.* (Bei "unseren" Herstellern ist man wohl noch im Meeting.)

 MK/Wilhelm Hahne

*Erste "Kommentare" von Importeuren:   "Renault verdoppelt den Steuerbonus".
                                                                    "SEAT erweitert staatliche Steuerbefreiung für Neuwagen".
                                                                     "Subaru übernimmt zusätzlich zur staatlichen Regelung vier Jahre lang die Kraftfahrzeugsteuer".


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