Virneburg, den 30. Dezember 2008

"Ich hatte nichts
und doch genug."
(Goethe in "Faust")

Gutes Jahr!

08-12-30/00 -  Nun habe ich dieses Jahr so um zehnmal "Guten Tag" gesagt - pardon - geschrieben. Und es auch so gemeint. Da fand ich kurz vor der Jahreswende einen anderen Wunsch für angemessen. - Mit meinem Zusatz-"Spruch" unter dem Datum (oben) will ich nicht etwa provozieren, sondern nur eine gedankliche Anregung bieten. - Sie verstehen?

Eigentlich hatte ich vor Weihnachten noch eine Reihe von anderen Geschichten geplant. Und auch in meinem letzten "Guten Tag" davon gesprochen, sie angekündigt. Meine Planungen waren gut, aber vieles lief dann ganz, ganz anders als ich dachte. Da hat mich z.B. die Nürburgring GmbH inzwischen aus ihrem Presseverteiler geworfen. Natürlich aus "gegebenem Anlass". So erhielt ich dann keine Einladung zum Richtfest. Es wäre doch auch peinlich gewesen, wenn auf dem Richtfest Fragen von mir nicht beantwortet worden wären. Schließlich hatte man in die Einladung geschrieben (die ich nicht mehr erhielt): "Nach dem offiziellen Festakt haben Sie die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch mit Prof. Dr. Ingolf Deubel, Finanzminister Rheinland-Pfalz und Aufsichtsratsvorsitzender der Nürburgring GmbH, Dr. Jürgen Pföhler, Landrat des Landkreises Ahrweiler und Aufsichtsratsmitglied der Nürburgring GmbH, Dr. Walter Kafitz, Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH und Kai Richter, geschäftsführender Gesellschafter der Mediinvest GmbH, offene Fragen zu klären."

Meine Kollegen, die diese Einladung erhielten, waren wohl so rücksichtsvoll, keinerlei Fragen zu stellen. -Vielleicht auch, weil es für sie keine "offene Fragen" gab. Von mir wusste man bei der Nürburgring GmbH sicher, dass ich eine Menge Fragen hatte und habe. Darum hat man mich dann wohl auch nicht eingeladen.

Übrigens hatte die für die Eifeler Nürburgring GmbH in Hamburg (!) tätige Presseagentur als Einladungstermin den 16. Dezember mit "Donnerstag" belegt. Das wäre einer Eifeler Agentur (und es gibt auch solche!) sicherlich nicht passiert. Und so musste Hamburg  diesen Lapsus kurz nach der Versendung der offiziellen Einladung dann mit einer Ergänzung korrigieren, dass natürlich Dienstag, der 16. Dezember 2008 (für das Richtfest "Nürburgring 2009") gemeint sei. - "Eifel-Pack" könnte auch für die Nürburgring GmbH  Vorzüge haben. Wenn man sie nutzen würde. Die regionalen Vorteile.

Unter diesen Umständen ( ich war nicht eingeladen) mussten natürlich "offene Fragen" weiter ungeklärt bleiben. (Schriftliche Anfragen von mir, an unterschiedliche Personen zu unterschiedlichen Themen gerichtet, wurden übrigens bis heute nicht beantwortet.) Und so wurden auch meine geplanten Geschichten nicht fertig. Sie werden nun erst im Januar 2009 komplettiert werden können, zumal dann - nach meinen jetzigen Informationen -  auch die Nürburgring GmbH und Prof. Deubel ihr Gesamt-Finanzierungskonzept überraschend (?) offenbaren werden. - Ich hoffe darauf. - Es wird eine Überraschung sein, die eigentlich wohl schon für den Herbst 2008 geplant war. Aber die Überraschung wird der Fraktion von Nürburg/Mainz/Düsseldorf/Luxemburg/Kirsbach/Cham/Tirol/Usingen-Verantwortlichen auch im Januar 2009 noch gelingen. Zumindest für große Teile der Öffentlichkeit wird es eine Überraschung sein. Und es wird Beifall geben. - Ein "Klatschball" für Dumme - oder solche, die darauf Wert legen (müssen), so eingeschätzt zu werden?

Und von mir gibt es dann vielleicht eine passende Geschichte dazu. Denn inzwischen haben sich z.B. die im Umfeld von "Nürburgring 2009" neu gegründeten GmbH's schon wieder vermehrt. Ich habe vor langer Zeit schon mal geschrieben, dass mir hier so manches wie bei den "Hütchen-Spielern" vorkommt. Damals war das nur ein feines Gefühl, das sich inzwischen aber - durch die von mir schon recherchierten (aber noch nicht veröffentlichten) weiteren Details - verstärkt hat.

Meine "Anti-Korruptionsgeschichte" (vor Monaten) hat auch viele interessierte Leser gefunden. Manche davon empfanden mich (vielleicht?) als vertrauenswürdiger als den Beauftragten der Landesregierung. (Was vielleicht auch an seinem Vorgänger liegt.- Oder nicht?)

Verstärkt haben auch Internetnutzer in meinen Internetseiten herum geklickt. Per Ende des Jahres 2008 werde ich mehr als 710.000 Seitenaufrufe registrieren können. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Steigerung. Die ich übrigens auch vorhergesagt habe. Die meistgelesene Geschichte war in diesem Jahr übrigens mein "Guter Tag" vom 16. Juli 2008, wo ich mich an einen alten Kinderreim erinnerte: "Klotz am Bein, Klavier vor'm Bauch! - Wie lang ist die Chaussee?" - Rund 10.000mal wurde diese Geschichte gelesen.

Wenn ich weiter in meine Jahres-Statistik blicke, so fällt mir auf, dass Leser weniger nach Nürburgring-Geschichten, sondern deutlich mehr nach BMW-Geschichten gesucht haben. Selbst der "Wankelmotor" bringt es noch auf Platz 50. Ich wurde innerdeutsch nicht nur in Bonn, Koblenz und Köln gelesen, sondern praktisch quer durch unser Land. Und die "globale Bedeutung" meiner Seiten wurde durch Zugriffe aus der Schweiz, Österreich, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Japan, Italien (in dieser Reihenfolge) unterstrichen. Selbst aus China und Südafrika gab es Zugriffe.

Oft wurden meine Geschichten wohl herunter geladen und ausgedruckt, manchmal aber wohl auch direkt am Bildschirm gelesen. Eine meiner Geschichte, die "Über den Unwert von künstlich geschaffenen Werten" (www.motor-kritik.de/common/08022107.htm), brachte es auf eine durchschnittliche Lesezeit von mehr als drei Minuten.

Was mir so - jetzt vor dem Jahresende rückblickend - auffällt: Ich erinnere mich immer öfter an besondere Ereignisse der Vergangenheit, in denen oft Menschen eine Rolle spielten, die inzwischen schon verstorben sind. Es sind meist "schöne Geschichten", schön nicht deshalb, weil sie von der Vergangenheit verklärt werden, sondern - und das wird leider immer deutlicher - weil die Menschen dieses Schlages - originale, originelle, wissende, charaktervolle, meinungsstarke - immer mehr aussterben. - Im wahrsten Sinne des Wortes.

So habe ich mich in diesem Jahr von meinem Kollegen Paul Frère verabschieden müssen. Der wusste wovon er schrieb. Man hat ihn in der Formel 1, in Sportwagen erlebt, er war Rennleiter, kenntnisreicher Automobilfachmann und es war eine Freude, mit ihm über den Wert (oder Unwert!) neuer "Innovationen" zu diskutieren. Kein Wunder, dass er auch als Berater von der Industrie sehr gefragt war. Ein echter Berater, der sich in seinen Aussagen deutlich vom "Marketing-Nachgeplapper" so mancher "Kollegen" unterschied. Insofern ist sein Tod ein unersetzlicher Verlust. - Meine ich.

Dieter Stappert hat uns auch in 2008 verlassen. Bei BMW hat man das offensichtlich nicht mitbekommen. Ich habe von dieser Seite nichts zu seinem Tod gehört. Stappert hatte auch für BMW gearbeitet und dort... - Aber ich überlasse die Bewertung BMW. Dort scheint man inzwischen besonders "erdig" geworden zu sein. Man stellt z.B. einen Vertriebsvorstand ins Abseits, ersetzt ihn  durch einen "Nachfolger", während der Betroffene mit dem Tode ringt, um dann gut acht Tage später seinen Tod zu vermelden und zu verkünden, dass man ja bis zuletzt gehofft habe... - Aus meiner Sicht ein trauriges Geschwätz, unglaubwürdiges Gestammel, lieber Herr Aufsichtsratvorsitzender. - Dieter Stappert war nicht immer in seinen Handlungen so, dass seine Handlungen, Aussagen, meinen Beifall gefunden hätten, aber er hatte zumindest noch eine Meinung, die er öfter (als es ihm gut tat) auch geäußert hat. Stappert war übrigens der erste Journalist, der - damals noch bei "powerslide" - über mich und meinen Nicht-Erfolg bei einem Flugplatzrennen in Mainz-Finthen geschrieben hat. Verglichen mit meinem Bruder Hubert war ich für Stappert so etwas wie zweitklassig. - Es kommt eben immer darauf an, welchen Maßstab man anlegt. - Ich war niemals Profi-Rennfahrer, sondern bin aus Spaß am Motorsport auch Rennen gefahren. In Main-Finthen war ich übrigens auf einem Steyr-Puch unterwegs. Als einziger Starter auf einem solchen Fahrzeug. Um mich herum gab es mehr als 30 von den wesentlich rundstreckentauglicheren 700er BMWs.  - Im Training wurde ich (wenn ich mich richtig erinnere) als Dritter registriert; das Rennen beendete ich auf Platz sieben. - Es war übrigens mein erstes Rundstreckenrennen. - Ich war zufrieden. - Dieter Stappert nicht. Und er hatte eigentlich recht. (Obwohl er wohl einen Steyr-Puch, verglichen mit einem 700er BMW nicht beurteilen konnte. - Ich nach diesem Rennen schon.) Übrigens: das Schönste an diesem Renn-Sonntag war am Ende des Rennens ein kleiner Wiesenblumenstrauß, selbst am Rande des Fahrerlagers gepflückt, den mir meine (damals) kleine Tochter Sabine zu meinem (Nicht-)Erfolg überreichte. - Was sind da Pokale?

Erinnern Sie sich noch an Pat Moss, die "kleine Schwester" von Stirling Moss? - Ich fand es in den 50ern schon beeindruckend, wie sie den (für mich) mächtigen Austin Healy, einen "Männer-Sportwagen",  bewegte. Ich habe sie dann auch persönlich bei der Siegerehrung zu Lüttich-Rom-Lüttich (in Lüttich) erlebt, als ich am Abend mit bei der festlichen (!) Siegerehrung war. Siegerehrung - so etwas war "früher" (ich spreche - geschätzt - von der zweiten Hälfte der 50er Jahre) von anderer Bedeutung war als heute. Die Fahrer kamen im Smoking, die Damen im Abendkleid. Auch auf der  Tanzfläche unterwegs, wurde ich dann irgendwann von Pat Moss "abgeklatscht", die sich während des Tanzes mit mir dann ihrer hochhackigen Schuhe entledigte, weil man damit doch nicht so richtig tanzen konnte. Sagte sie - und feuerte ihre Schuhe unter den nächsten Tisch. Barfuß in Lüttich! - Pat Moss war nicht nur als Fahrerin eines Austin Healy eine beeindruckende Persönlichkeit, auch als Tänzerin. - Auch sie ist in diesem Jahr - inzwischen hoch im Norden Europas lebend - und mit dem schwedischen Rallye-Ass Carlsson verheiratet - gestorben. Einfach so. Weil wir alle einmal sterben müssen.

Ich freue mich, diese Persönlichkeiten in ihrer Arbeit, in ihrer Freizeit, in ihrem Denken und Streben nach Optimierung ihrer Leistungen erlebt zu haben. Es waren alles Leute, die nicht nur während der "normalen Arbeitszeit" um gute Ergebnisse bemüht waren, sondern praktisch während ihres ganzen Lebens. Auf allen Gebieten, in denen sie tätig waren.

Es sind die lebenden Menschen, die jeweils ihre Zeit mit prägen. Nicht nur durch ihre äußere Erscheinung. Wo man sich aber inzwischen auch immer ähnlicher wird. Achten Sie mal auf die Gleichstellung der Zähne bei den jungen Leuten. Nicht nur die Zähne werden immer "gleich gerichteter", sondern auch die Meinung. Man schwimmt auch nicht mehr gerne "gegen den Strom". Weil das zu anstrengend ist? - Nun, man erreicht aber nur so die Quelle.

So werde ich auch in 2009 weiter versuchen, für meine Leser die jeweilige "Quelle" zu finden und mich gerne der Meinung eines Lesers erinnern, der mir mal schrieb: "Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom". - Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich dann auch für die Weihnachtsgrüße so mancher Leser bedanken, die es alle gut mit mir meinten, die meine Motor-KRITIK als willkommene Ergänzung zu den sonst üblichen Wiederholungen von "Presseinformationen" betrachten. - Ich werde mir weiter Mühe geben, deren Ansprüche zu erfüllen.

Ein gutes Neues Jahr 2009 wünsche ich Ihnen!

Wilhelm Hahne

PS: Und in ein paar Wochen geht's dann mit Schwung weiter. Wie bisher. - Mit einer kleinen "Erweiterung": Ich werde nicht mehr von Dr. Kafitz sprechen, sondern nur noch von Diplom-Kaufmann Dr. Walter Ernst Karl Kafitz. - Schon, damit es keine Verwechselungen gibt. - Ich werde da sicherlich die Zustimmung einer großen Anwalts-Sozietät finden.  Es werden andere Namen exakt wie bisher auftauchen; auch die, wie z.B. Cimbal, Deubel,  Merten oder Richter, die vielleicht in letzter Zeit mit mir ein wenig "U-Boot spielen" wollten.  - Auch neue GmbH's wird es in meinen Geschichten geben. Wie oben schon angekündigt. - Oder kennen Sie vielleicht schon die "IPC" als "International Project Realisation GmbH"?  (Ich kenne noch mehr!) - Sie kennen aber sicher den "Vogelhändler", die Operette, wo Adam singt: "Schenkt man sich Rosen in Tirol, weisst du, was das bedeutet wohl?" - Diese Operette wurde im Januar (1891) uraufgeführt. Grund genug, daraus noch mal in einem Januar zu zitieren. Warten Sie's ab. - Aber der Vergleich wird dann - wie alle Vergleiche - ein wenig hinken. Obwohl, wenn man darüber nachdenkt... - Auch einen Original Schweizer Käse erkennt man nur am Unperfekten - an seinen Löchern. - Warum sollte das bei  Finanzierungsplänen anders sein? - Wenn sie original sind. (Und nichts mit "Heuschrecken" zu tun haben.) - Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich möchte mit meiner Tochter noch "Schiffe versenken" spielen. - Trainieren?

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