"Mache nur Geschäfte die du verstehst,
und mache nur Geschäfte, die auch
bei schlechter Entwicklung beherrschbar sind."

(Prof. Dr. Ingolf Deubel
Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz und
Aufsichtsratvorsitzender der "Landestochter" Nürburgring GmbH
am 19. Oktober 2008 im Südwest-Rundfunk)

"Nürburgring 2009": Über Richter, Bienen, Hummel, Jäger, Geschäftsführer und Politiker; Drahtzieher und Strohmänner. Frei nach aufwändigen Recherchen notiert, die man Staatsanwälten nicht zumuten möchte. Und Ergebnissen, die niemanden glücklich machen. - Selbst Journalisten nicht.

Eigentlich möchte ich auch mal gerne ein Buch wie "Freie Sicht auf die Ambiente" schreiben. Leider macht mir die Realität vieles kaputt. Und ich kann nicht daran vorbei schauen. Auch nicht - natürlich angewidert - weg blicken. Wie das viele Kollegen tun. Warum sollte man sich auch unbeliebt machen? Sollte es denn notwendig sein, kann man immer noch einsteigen. Und  aufwändig recherchieren? - In Krisenzeiten, wo überall gespart werden muss? - Da spart man auch an der eigenen Meinung. Man hat keine, kann keine haben, weil man keine Fakten kennt. Und wenn man welche kennt, dann vergisst man sie schnell. Lücken in den Publikationen lassen sich gut mit Presseinformationen füllen. Davon gibt es genug. Sogar die Nürburgring GmbH lässt welche unters Volk bringen. - Es ist ja auch alles schlüssig formuliert. Übrigens von einer Agentur, die schon für eine Pleite-GmbH in Bremen arbeitete. Auch dort wurde ihr geglaubt. So lange es gut ging. - Natürlich sollte man nicht so genau hinschauen, hinhören oder gar abgleichen, wenn man keinen Ärger haben will. Alles ist zum alsbaldigen Verbrauch bestimmt. Gestern waren es noch 215 Millionen Euro, heute sind es gut 250 Millionen. - Und Morgen? - Da gibt es a) klare Trennungen von "öffentlichen" Geldern und b) "privaten Investoren". - Und dann gibt es (auf der "privaten" Seite) einen Finanzierungsengpass. Und der Herr Finanzminster springt ein. - Oder war es der Aufsichtsratsvorsitzende? - Da gibt es GmbH-Gründungen zu Hauf. Es gibt auch eine SA in Luxemburg, die sich (in Verbindung mit drei >!!!< GmbH's im Taunus um das Projekt "Nürburgring 2009" bemühen. - Damit es eine "Erlebnisregion" wird? - Da gibt es plötzlich - wie aus dem Nichts - einen Drei-Millionen-Kredit. Von wem an wen? Zu welchen Konditionen? Mit welchen Absicherungen? - In Verbindung mit diesem Kredit ist (und war) bisher immer nur von einer Absicherung des Kreditgebers (der Nürburgring GmbH als 90-Prozent-Tocher des Landes Rheinland-Pfalz) über Grundstücke in Drees die Rede. Und dass die Absicherung keine Absicherung war. - Was ist mit dem 500.000 Euro-Anteil vom 3-Millionen-Kredit, für den die Absicherung wohl über Grundstücke in Adenau erfolgte? - Der Herr Finanzminister und Aufsichtsratsvorsitzende erinnert sich nicht an das vorgesehene Kreditende. - Und der Kredit sei auch wieder zurück gezahlt. - Wenn doch dieser Kredit eine Lücke füllen sollte, wieso ist dann diese Lücke nicht mehr vorhanden, als der Kredit - nicht nur den Politikern der Opposition - übel aufstößt? - Es gibt Fragen über Fragen. - Und kaum Antworten. Wenn es welche gibt, dann sind die oft nicht zufriedenstellend. - Schauen wir uns doch einmal die Menschen an, die sich z.B. hinter der polakativen Fassade "privater Investor" verbergen. Schließlich sind das Personen, die das volle Vertrauen z.B. eines Finanzministers des Landes Rheinland-Pfalz genießen. - Wenn Sie auch, lieber Leser, für ungewöhnliche Buchtitel - wie den oben genannten - schwärmen, wirre Geschichten, wie z.B. die  vom "sulfgelben Kraterstorch mit unangenehnem Geruch" (soll es in Maria-Laach geben!) toll finden, dann werden Sie auch den folgenden Titel als treffend empfinden. Und die Geschichte wirr. - Nur - anders als bei "Freie Sicht auf die Ambiente": sie zeichnet die Realität nach. Nach bestem Wissen und Gewissen. - Es gibt - das wissen Sie sicherlich - keinen "sulfgelben Kraterstorch". Aber gibt es private Investoren für das Projekt "Nürburgring 2009"? - Lösen wir das Rätsel gemeinsam; steigen Sie ein ins Phantasia-Land der Politiker. Lassen Sie mich Harry Potter sein und ich werde Ihnen eine unglaubliche Geschichte erzählen.

Jagdszenen aus der Eifel 

09-02-18/04 - Als der Wagen auf den Hof rollt, weiß der Metzgermeister, der den Betrieb auf diesem Grundstück betreibt, dass es sich um einen Jäger handelt. Das Automobil macht einen geländetauglichen Eindruck, der Fahrer ist (relativ) jung und dynamisch, der Beifahrer alt und grau. Ergebnis der Beobachtung: Jagdpächter ist mit Jagdhüter unterwegs.

Man hat ein paar Wildschweine geladen, die der Metzger verarbeiten soll, Man habe gehört, dass er das sehr gut mache. Der Metzgermeister bestätigt, dass er für Jäger der umliegenden Jagdgebiete arbeitet. Man habe sich in Form einer Genossenschaft zusammen geschlossen. Ober er - der Neue - denn nun Mitglied werden wolle? - Das koste"soundsoviel" Euro als Einlage und dann werde er gerne... - Damit will "der Neue" nichts zu tun haben. Keine Einlage. Der Metzgermeister solle nur seine Arbeit machen. Und da habe er ein paar Sauen... - Der Metzgermeister ist höflich und nett: Nur wenn er Mitglied der "Genossenschaft" werden würde, könne er die Jagdbeute verarbeiten. Alles andere wäre Betrug an den anderen Jägern, die ihre Einlage gezahlt hätten.

"Der Neue" ist wohl erstaunt, dass der Metzgermeister dummer Grundsätze wegen auf ein Zusatzgeschäft verzichten will und nennt ihn "einen schlechten Kaufmann". - Das mag ja sein. Aber dieser Eifeler Metzger ist ein vertrauenswürdiger Vertragspartner. - Und von welcher Art ist "der Neue"?

Jedenfalls zieht der mit Jagdhüter und seinen Sauen von dannen. Sozusagen kopfschüttelnd. Das ist einem "Geschäftsmann" wie ihm lange nicht mehr passiert. Er ist Umgang mit Leuten gewohnt, die mit Millionen umgehen. Millionen Euro. Da lässt man wohl schon mal eine Fünf gerade sein. Ein paar Millionen spielen da keine Rolle. Wenn er gestern für 80 Millionen als Investor gerade stehen sollte, sind es morgen vielleicht schon 100 Millionen. Von dieser Größenordnung hatte der private Investor, der in einem Bauvorhaben des Landes Rheinland-Pfalz (und seines Finanzministers) eine Schlüsselrolle spielt, schon im letzten Jahr auf einem Vortrag in München gesprochen. (Offiziell sind es bis heute nur 94 Millionen. - Kommt "der Rest" noch?)

Klar, das mich dieser Vortrag interessierte. Und so habe ich versucht, ihn über den Veranstalter des "Events" zu bekommen. Motor-KRITIK-Leser möchten es eben gerne genauer wissen. Dachte ich. Aber leider gab es eine Absage, weil es angeblich auf dem Vortrag des Herrn Kai Richter aus Düsseldorf einen Copyright-Vermerk gab. Nur er könne mir den Vortrag zugänglich machen, nur er könne mir erlauben... -

Kein Problem. - Und so habe ich Herrn Kai Richter, geschäftsführender Inhaber der Firma Mediinvest in Düsseldorf, am 26. November 2008 angeschrieben:

Sehr geehrter Herr Richter,

meine Anfrage betrifft eigentlich Ihre Funktion als Geschäftsführer der Cash Settlement & Ticket GmbH, Nürburg.

Wohl in dieser Funktion haben Sie am 9. September 2008 während eines Sportstättenforums ("SPONSORSs Sportstättenforum") in München einen Vortrag zum Thema "cashless payment" gehalten. Wie ich gestern von der payment Solution AG, München höre, ist dieser öffentlich gehaltene Vortrag jedoch mit einem Copyrightvermerk versehen, so dass man mir von dort den Inhalt korrekterweise nicht übermitteln konnte.

Wenn Sie es als Urheber dieses Vortrags verantworten können (evtl. geheime Inhalte?), wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir Ihren oben erwähnten Originalvortrag zugänglich machen würden. Die Zusendung per E-mail in Form eines pdf-Anhangs würde genügen. Wenn Sie Ihre damalige Darstellung noch durch inzwischen neu gewonnene Erkenntnisse ergänzen - oder korrigieren - möchten: Gerne.

Ich würde mich freuen von Ihnen einen positiven Bescheid zu erhalten, damit - wie ich es gerne tue - meine Leser in "Motor-KRITIK" umfassend informieren kann. Ich setze bei einer Zusendung durch Sie voraus, dass Sie mit einer teilweisen oder auch kompletten Veröffentlichung Ihres Vortrages einverstanden sind.

Herzliche Grüße aus der winterlichen Eifel
Wilhelm Hahne 

Ich habe keine Antwort erhalten. Leider bis heute nicht. Keinen Zwischenbescheid. Nichts. - Das kann ja mal bei einem so beschäftigten Geschäftsmann wie dem Herrn Kai Richter schon mal passieren. Vielleicht war der Inhalt seines Vortrages wirklich "geheim". (Ich hatte in meinem E-mail diesen Punkt angesprochen.) Kann auch sein, dass Kai Richter mein E-mail einfach vergessen hat. Dieser Mann jagd ja von Termin zu Termin. Er tanzt ja gleichzeitig auf vielen Hochzeiten. Heute am Nürburgring, morgen vielleicht in Tirol. Die Schweiz kann ein Reiseziel sein, Spanien vielleicht. Oder er trifft sich mit honorigen Persönlichkeiten, wie z.B. dem Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz, in Saal 7 des Mainzer Landtags. - Wessen Art färbt bei intensivem Umgang miteinander eigentlich auf wen ab?

In der Grundschule wurde ich schon von meiner allerersten Lehrerin - und dann auch von meinen Eltern - darauf aufmerksam gemacht, dass man bei der Auswahl seiner Freunde vorsichtig sein solle. Es könnte ja passieren, dass man mal von der öffentlichen Meinung "gemeinsam in einen Topf geworfen würde". - Ungerechterweise. Was man aber dann den Beobachtern nicht vorwerfen solle. Man selbst sei für seinen Umgang verantwortlich. - Sagte meine Lehrerin und sagten meine Eltern. - Und ich notiere es hier wertfrei.

Aber schon der Landesrechnungshof des Landes Rheinland-Pfalz hatte in einem seiner Berichte vor langer Zeit dem Finanzministerium (und seinem Minister) vorgehalten, dass man in der Vergangenheit bei der Auswahl seiner Geschäftspartner nicht vorsichtig genug gewesen sei. - Was ist also der vom Landesfinanzminister so großzügig (im Interesse des Projekts!) unterstützte "Privat-Investor" (und Jäger) Kai Richter für ein Mensch?

Einen ersten Eindruck von ihm hatte ich beim Metzger erhalten. Das heißt: eigentlich hatte ich Kai Richter beim "Ersten Spatenstich" zum Großprojekt "Nürburgring 2009" zum ersten Male gesehen und gehört. Innerlich lächelnd hatte ich ihn bei mir als Manager in der Schublade "Typ der neuen Zeit" abgelegt. Der wusste was er sagte. Alles perfekt. Gesprochene Presseinformationen. Damit: nicht immer glaubwürdig.

War er als Jäger anders? - Und vielleicht als Mensch ein ganz besonders liebenswerter... - Na ja. - Ich jedenfalls war weiter um Detaileindrücke bemüht. Zumal sich Kai Richter bei mir nicht meldete.

Wissen Sie, liebe Leser, was eine "Schüsseljagd" ist? Als Waidmann kennt man das als Essen nach der letzten Treibjagd. Natürlich kann man auch das Jagen weg lassen und gleich "die Schüsseln jagen". - Nun, der von mir beobachtete Düsseldorf Jäger hatte auch hier in der Eifel eine Reihe von für ihn wichtigen Gästen zu einem "Treiben von Schüsseln", zu gutem Essen und Trinken eingeladen. Das fand nicht in seinem eigentlichen Jagdgebiet statt, sondern in einem sehr schön gelegenen, großen (für die Eifel!) Hotel, in einem wunderschönen Tal. Dort jagte Hermann Göring schon gerne.

Natürlich war klar, dass eine Reihe von Gästen nach dem "Schüsseltreiben" nicht mehr nach Hause fahren könne. Also würden sie wohl dort übernachten. Aber eine solche Übernachtung wollte unser Jäger natürlich nicht übernehmen. Eigentlich klar: Wer zu Essen und Trinken einläd, läd nicht unbedingt auch noch zum Schlafen ein.  - Aber er hatte eine Idee: Der Hotelbesitzer solle doch bitte auf den Übernachtungspreis für jede Person 10 Euro aufschlagen, die man dann mit dem Rechnungspreis für Essen und Trinken verrechnen würde. - Und so geschah es. Da das Hotel kein Vier-Sterne-Hotel ist, nicht vom Land mit Krediten gefördert wurde, liegen dort die Übernachtungspreise auf normalem Eifel-Niveau. Und so merkten es die Premium-Gäste des großen Jägers aus Düsseldorf nicht, dass man nur in diesem Fall mal ein wenig aufgeschlagen hatte. - Wie gesagt: eine Idee des Gastgebers.

Alle waren glücklich. Die Gäste, der Gastgeber... - leider nicht der Dienstleister und Hotelbesitzer. Bei der Endabrechnung zahlte Kai Richter die Differenz nur bis auf einen Rest von 400 Euro mit der Bemerkung, dass der Wirt ja nun an ihm nun genug verdient habe. - Nein, Kai Richter hatte eigentlich keinen Grund unzufrieden zu sein. Nur wollte er nicht so viel zahlen, wie er eigentlich zahlen musste. Weil ein Auftrag eigentlich auch eine Zahlungsverpflichtung bedeutet.

Vor ein paar Wochen hat er dann eingelenkt. Er hat den "Rest" bezahlt. Um gleichzeitig zu einem bestimmten Termin in diesem Jahr eine weitere "Schüsseljagd" zu annoncieren. Leider - und wer kann das dem Hotelbesitzer verdenken - war zu diesem Zeitpunkt das Hotel mit einer anderen Jagdgesellschaft ausgebucht.

Das erinnert mich an das Verhalten einer englischen Motorsport-Gruppe, die im Herbst lange Zeit zu einem sportlichen Fahren auf der für sie reservierten Nordschleife des Nürburgrings erschien, aber ihre Rechnung immer erst im darauf folgenden Jahr, wenn man einen neuen Termin erhalten hatte, dann zahlte. Bis es dann da auch... -

Wieso eigentlich auch? - Noch ist ja nichts passiert. Die Millionen fließen. Und wie. Aber woher? - Was für eine "privater Investor" ist Kai Richter eigentlich? - Lesen Sie mal, was Kai Richter über seine Person als "Der Gründer" (von Mediinvest) verbreiten lässt:

"Kai Richter ust der geschäftsführender Gesellschafter der Mediinvest GmbH. Kai Richter ist seit 1993 im Ferienimmobiliengeschäft tätig und war nach seinem Studium an der Betriebswirtschaftlichen Fachschule Calw und der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft für Bauträgerunternehmen Dr. Trapp an der Ostsee als Projektleiter und später als Prokurist mit der Entwicklung, dem Vertrieb und dem Bau von Ferienimmobilien sowie Hotels und einer Golfanalge beschäftigt.

Im Jahr 1997 wechselte Kai Richter für die Unternehmensgruppe Dr. Ebertz/Dorint nach Spanien und war beteiligt an der Entwicklung und dem Bau des Golfresorts auf Mallorca. Nach dessen Fertigstellung gründete er gemeinsam mit der Corpus Immobiliengruppe, einem Beteiligungsunternehmen der Stadtsparkasse Köln und Düsseldorf sowie der Frankfurter Sparkasse von 1822 und der M. Zimmer Gruppe, eine Gesellschaft zur Vermarktung von Ferienimmobilien in Spanien: die SolVia Immobilien GmbH.

Im Jahre 2003 wurde die Gesellschaft mit der LBS I Nordrhein Westfalen sowie der LBS I Baden Württemberg fusioniert, in der Kai Richter als geschäftsführender Gesellschafter die verantwortliche Geschäftsleitung übernahm. Der Name der Gesellschaft wurde in SolVia Ferienimmobilien GmbH geändert."

So weit die Selbstdarstellung aus einer Pressemappe, die er zur Grundsteinlegung am 12. April 2008 am Nürburgring verteilen ließ. - Wenn man einmal nachrecherchiert stößt man darauf, dass der Besuch einer Betriebswirtschaftlichen Fachschule und der der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft eigentlich eine nette Fortbildung ist. Der eine geht auf die Volkshochschule, der ander macht es wie Kai Richter. Und was in Spanien geschah... - na ja, manches kommt einem eben spanisch vor.

Alles wird noch eigenartiger, wenn man mal ein wenig weiter gräbt. Da steht auf einem Bauschild zum "Lindner Ferienpark Nürburgring" bei Drees/Eifel: "Generalübernehmer MI-Haus". - Ach, Sie wissen nicht was ein "Übernehmer" ist? - Das ist ein Unternehmer der selbst nichts tut, selbst nicht herum werkelt, sondern nur überwacht, koordiniert. "MI-Haus", von mir kurz vor Weihnachten 2008 wahrgenommen, stand auf dem Bauschild ohne jede Ortsangabe. Da ich jedoch schon mal auf eine Schweizer Aktiengesellschaft dem Namen MI-Haus gestoßen war, habe ich mir diese Firma noch einmal angesehen. Da war aber Kai Richter dann Anfang 2008 als Direktor ausgeschieden. - Hm!

Etwas später hatte dann Kai Richter eine seiner Düsseldorfer GmbH's in MI-Haus umfirmiert, hatte sich - im Handelsregister - von dem bisherigen Geschäftsführer getrennt, die Geschäftsführung nun selbst übernommen (im Handelsregister), während im Impressum eine Nicole Schranz dort die Geschäfte führt.

Wenn man jetzt im Januar 2009 noch mal auf das gleiche Bauschild in Drees blickt, dann ist da zu MI-Haus die Düsseldorfer Adresse der GmbH angegeben. Also lag ich mit der Schweiz daneben. Dort hatte ich aber als einen der Direktoren einen Horst Hummel entdeckt. Der Name kam mir bekannt vor. Hummel, Hummel...? - Ich fragte im Bekanntenkreis rum. Viele kannten irgendeinen Hummel, nur nicht mit dem Vornamen Horst. Aber irgendein Kollege erinnerte sich.... - Und so bin ich dann auf eine große Firmenpleite vor mehr als einem Dutzend Jahre gestoßen. Eine Leasingfirma, deren Chef Horst Hummel hieß, hatte sogar bei der Pleite ein kleines, feines Hamburger Bankhaus mit in den Abgrund gerissen. Und war flüchtig. Auf nach Teneriffa? - Die deutschen Nachricntenmagazine berichteten damals. (Hinterher - nach einer Katastrophe - ist das Berichten immer relativ einfach.)

Ich habe dann auch einen Horst Hummel als Partner eines Kai Richter als gemeinsame Firmenbesitzer einer OG in Österreich entdeckt. - Der Horst Hummel, der Kai Richter? - Bei Kai Richter war ich mir schnell sicher. Das war der große private Vorzeige-Investor des Herrn Prof. Deubel, des Finanzministers von Rheinland-Pfalz. Horst Hummel war sicherlich der gleiche Hummel, der zuvor auch zusammen mit Kai Richter in der Schweizer Aktiengesellschaft tätig gewesen war. - Aber war es auch der, der mal nach Teneriffa flüchtete? - Und was machten Hummel und Richter mit einer Firma in Österreich? - Zunächst war ich noch ein wenig verunsichert, weil einer der "Hummel" die Vornamen Horst Helmuttragen würde. Sagte man mir. Zufällig sind aber beide am 17. Juni 1944 geboren. Also sind wohl - und davon kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgehen, Horst = Horst Helmut, und der Hummel mit der gewaltig Staub aufwirbelnden Pleite in Stuttgart, exakt jener Hummel, der über Kai Richter den Nürburgring-Projekt-Strategen den Stoff für neue Träume lieferte. Wahrscheinlich wird man Horst Helmut am Strand selten mit einer kurzen Badehose sehen, denn "Zeitzeugen" schilderten als sein "unveränderliches Kennzeichen": Narbe am rechten Oberschenkel.

Also war mir klar: der Kai Richter aus der Eifel war auch der Kai Richter aus Österreich; genauso wie Horst Hummel aus der Schweiz der Horst Hummel aus Österreich war. -

Auch dort geht es um ein Hotelprojekt. Ein großes natürlich. Wo Kai Richter auftaucht scheint es immer nur um viele Millionen zu gehen. Und viele, die wir hier vom Nürburgring kennen, sind beteiligt: die Mediinvest, die auch einen österreichischen Ableger hat, Geissler & Trimmel, die Lindner-Hotelgruppe. Medinvest - oder eine der GmbH's, die man dann gründet oder schon gegründet hat - will dort 40 Millionen Euro investieren, hatte aber den Kaufpreis für das Grundstück von 8.800 qm lange nicht bezahlt. Der Kaufvertrag zum Grundstück wurde bereits Ende 2006 geschlossen und in Kössen dachte man.... -

Auch hier in der Eifel wurde viel gedacht, wenn es um die Planungen von Mediinvest ging. Hier musste man den Unternehmer Kai Richter, bzw. eine seiner Firma, mit 3 Millionen Euro stützen, weil ein 60 Mio-Kredit weggebrochen war. - Wie kann etwas wegbrechen, was nicht vertraglich vereinbart war? - Mit wem, bitteschon? (Inzwischen habe ich festgestellen können, das "nur" ein 56 Millionen Euro-Kredit weggebrochen ist. -. Also immer diese Übertreibungen... - )

Der Herr GmbH-Aufsichtsratsvorsitzender und Landes-Finanzminister erinnern sich nicht, für wie lange der 3 Mio-Kredit gewährt wurde. Aber er weiß um "Stützungen" hier und da. - Und im übrigens sei der Kredit längst zurück gezahlt. Ein Kredit der auch nur "auf dem Papier" abgesichert war. Praktisch wurden Grundstücke mit um 50 Euro pro Quadratmeter bewertet, die man für gut vier Euro erstanden hatte. Mit einer Teilbaugenehmigung war zwar schon mit der Schaffung der Infrastruktur (Wasser-, Abwasser, Stromleitungen, Anlage der Straßenstruktur), begonnen worden, bevor der Bebauungsplan für die Öffentlichkeit zur Einsicht (und evtl. Einspruchsmöglichkeit) ausgelegt wurde; aber zum Zeitpunkt des Kredits  (Oktober 2008) war von allem noch nichts vorhanden. Schon die gezahlten (um) vier Euro stellten eigentlich eine Überzahlung des Bodenwertes dar, der - nicht als Bauland ausgewiesen - eigentlich bei um einen Euro liegt.

Wenn Herr Diplom-Kaufmann Dr. Walter Ernst Karl Kafitz im Südwestfunk-Fernsehen im Februar davon sprach, dass man "Siebendreißig" bezahlt habe, so hat eine solche Angabe nach meinen Recherchen weder Hand noch Fuß, was dann aber praktisch zu einer Satire ausartet, wenn der Interviewpartner wohl "Siebenunddreißig" verstanden hat. Das erinnert mich stark an die Kafitzschen Sprach- bzw. Nuschel-Leistungen, wenn er in Interviews und Gesprächen aus "Besuchern" unauffällig "Besuche" machte. So konnte er sich dann auf Zahlen von um 2 Millionen Besuche (nein, nicht Besucher) pro Jahr hochschaukeln. Vielleicht stehen in Gutachten, die "geheim" sind, in die mir eine Einsicht von Finanzminister Deubel verwehrt wurde, ja auch zwei Millionen Besucher. - Wer weiß? - Vielleicht hat man sich so lange versprochen oder jemand anders sich dann verhört, bis dass die sich der künftige Geschäftserfolg in einem Gutachten errechnen ließ. Immer wieder wird von den Herren, die sich im Falles eines Falles nicht an Details erinnern können, auf die Expertisen von Experten verwiesen. Die aber außer ihnen niemand in allen Detaisl kennt. - Basieren alle auf den Zahlen der Nürburgring GmbH? - Dann sind sie allerdings alle sehr "visionär" oder "realitätsfern". - Wie auch die publizierten Grundstückspreise in Drees.

Wie auch insgesamt das Bauvolumen hier im Bereich des Nürburgrings. Oder wie das Bauvorhaben der Mediinvest- und Lindner-Gruppe in Kössen, Tirol. Dort sollte nach den Vorstellungen des Herrn Kai Richter, der Mediinvest, der Lindner-Gruppe und der Firma Geissler &Trimmel ein Hotel entstehen, dass die Außmaße von 115 Meter Länge, 25 Meter Breite und  19,5 Meter Höhe hat. Der Gemeinderat von Kössen hatte sich mit einer hauchdünnen Mehrheit von  8:7 Stimmen für dieses zentrumsnahe Projekt entschieden. Mit dieser Entscheidung hatte man "ein Kopfschütteln quer durch Bevölkerung" erzeugt, wie in einer in Kössen erscheinenden Zeitung zu lesen und um 80 Gegner auf den Plan gerufen, die diese 300-Betten-Seminarherberge ablehnten und Einspruch einlegten.

Eine Kössener Anwohnerin äußert sich dazu und meint: "Das Raumordnungskonzept der Gemeinde liest sich wie ein wunderschönes Märchenbuch" und stellt die Frage, "Haben diese Märchen überhaupt keinen Realitätsbezug?" - Dort in Kössen also die gleiche Stimmung wie hier in der Umgebung des Nürburgrings. Nun war man im Gemeinderat von Kössen der Meinung, das der "deutsche Investor" zum 30. April 2007 den Kaufbetrag für das Grundstück überweisen müsse (Kaufvertrag wurde im Dezember 2006 geschlossen!). - Weit gefehlt. Kai Richter zahlte zu diesem Termin nicht und stellte fest: "Der Betrag wird erst fällig, wenn die Widmung erledigt ist. Das steht im Vertrag, den ein gemeinsamer Rechtsanwalt entwickelt hat." 

Am 17. Juni 2008 wurde nun die "Widmung Sonderfläche Hotel" mit einer reduzierten Bettenzahl von 250 Betten von der Landesregierung Tirol genehmigt. Aber Mediinvest zahlte nicht. Man sprach im Ort von einer "Hinhaltetaktik". In der Gemeinderatssitzung am 18. Dezember 2008 wurde dann über einen Anrtrag einer Gemeinderatsfraktion (ELFA = Eine Liste Für Alle) entschieden, nach der der Vertragspartner "Golf- und Kongresshotel Kaiserwinkl GmbH" - die von den Herren Richter und Hummel vertreten wird) bis spätestens zum 19. Januar 2009 die in 2006 vereinbarte Verkaufssumme von exakt 1.193.000 Euro für das Grundstück "Filzergrund 220/1" auf ein Treuhandkonto eingezahlt haben muss. Bei Nichteinhaltung dieses Termins drohte die Gemeinde mit Schadensersatzforderungen, da man als Gemeinde durch die verzögerte Abwicklung - für die sich Kai Richter als Vertreter der kaufenden Firma nicht verantwortlich fühlte - bisher jährlich einen Zinsausfall von 48.000 Euro hinnehmen musste.

Am 19. Januar 2009 wurde der Betrag dann durch den Käufer eingezahlt, durch Kai Richter, uns u.a. als Geschäftsführer von Mediinvest bekannt. - Da werden 1,2 Millionen gezahlt, anderswo 3 Millionen entgegen genommen. Die werden vorzeitig zurück gezahlt. - Übrigens: An wen? - Denn man Herr Prof. Deubel schon nicht erklären kann, warum ein Kredit an eine Mediinvestfirma (Motorsport Resort Nürburgring GmbH, Kirsbach) über eine Pinebeck Nürburgring GmbH in Usingen (Taunus) gelaufen ist, dann sollte man doch bitte einmal sagen, wann das Geld wieder bei der Nürburgring GmbH angekommen ist. - Wurden die entsprechenden Löschungen bereits im Grundbuch vorgenommen? - Von einem Bankfachmann wurde mir die Zinsdifferenz zwischen 6 Prozent (die die Nürburgring GmbH als Zinsen forderte) und 15 Prozent (die sich z.B. die Pinebeck GmbH im Grundbuch eintragen ließ, als "dingliche Absicherung" erklärt, die nur dann in eine Rechnung eingeht, wenn es zu einer Zwangsversteigerung kommt. - Immerhin denkt man schon so weit.

Interessant, an was man heute alles denken muss! - Haben sich die Zeiten oder die Kreditnehmer geändert? 

Nun gibt außer der oben bereits genannten "Golf- und Kongresshotel Kaiserwinkl Gmb" noch eine weitere Firma in Kössen (Tirol), in der die Herren Richter und Hummel als Teilhaber auftauchen: die Hummel & Richter Kaiserwinkl OG. - OG, das ist eine österreichische Rechtsform, die praktisch einer offenen Handelsgesellschaft entspricht. Es ist eine Personengesellschaft. Entsprechend den Bestimmungen darf keiner dieser Teilhaber oder Gesellschafter ohne Zustimmung aller anderen Gesellschafter im gleichen Geschäftszweig tätig werden. Er darf auch nicht ohne Zustimmung als unbeschränkt haftender Gesellschafter an einer Gesellschaft beteiligt sein, die im selben Geschäftszweig tätig ist.

Damit ist eigentlich klar, dass Horst Hummel  immer weiß (immer wissen muss!), was Kai Richter macht. Er ist über alles informiert, was z.B. Kai Richter, hier am Nürburgring in den unterschiedlichsten GmbH's tätig, tut oder nicht tut. Das geht nämlich nur mit Zustimmung von Horst Hummel, wenn man die Richtlinien einer österreichischen OG exakt befolgt. In der OG haftet auch der eine für den anderen. Das auch noch fünf Jahre nach dem Ausscheiden aus einer OG. Das erklärt übrigens m.M. nach auch das relativ nachlässige Verhalten des Kössener Gemeinderates, der sich von Richter und Hummel, der vor dem Gemeinderat auch als Verhandlungspartner auftrat, praktisch zwei Jahre lang hinhalten ließ. Obwohl, wenn  man es genau nimmt, nicht diese OG der Vertragspartner der Gemeinde ist, sondern eine GmbH.

Horst Hummel (und Kai Richter?) besitzen (und betreiben?) in Kössen noch ein weiteres Hotel, das mir von einem Informanten als "Bauruine" geschildert wurde, während mir von einem anderen erklärt wurde, dass es jetzt über den Winter von Horst Hummel betrieben wurde, aber wohl Ende der Ski-Saison wieder geschlossen wird. Zumal der Keller dieses Gebäudes hoch unter Wasser stehen soll. Es soll, wenn das oben schon in seinen mächtigen Abmessungen dargestellte Hotel dann gebaut ist, zu einem Personalhaus umfunktioniert werden. Hört man. Man arbeitet also in der Eifel wie auch in Tirol nach dem gleichen Schnittmuster, nur dass in der Eifel bisher der Begriff Hummel einer Bienenart zugeordnet wurde.

Es hatte sich schon vor einiger Zeit mal bei mir jemand angemeldet, der mir über seine Verhandlungen mit Kai Richter über eine "Hotelruine in Tirol" berichten wollte. Ich habe ihm meine Internetadresse zukommen lassen, damit er wusste was ich so schreibe und - ich habe dann niemals mehr etwas von ihm gehört. Aber es scheint sich um das Objekt zu handeln, um das auch Herr Horst Hummel  irgendwie bemüht ist.

Ist nun dieser Horst Hummel auch jener Horst Hummel, über den es 1996 im Magazin "Focus" hieß: "Mit faulen Verträgen hatte der Geschäftsführer sein einst florierendes Leasingunternehmen HLS und den Finanzierungspartner, das Hamburger Bankhaus Fischer, in den Ruin getrieben. Dafür sollen nun auch die Wirtschaftsprüfer der HLS geradestehen. Konkursverwalter Wolfgang Illig plant eine Klage gegen die Stuttgarter Allgemeine Treuhand Wirtschaftsberatung. Begründung: Die Überschuldung – heute fehlen über 270 Millionen Mark – sei schon 1994 erkennbar gewesen." ?

Vorher, 1995 war schon zu lesen: "Nach Aussagen ehemaliger HLS-Mitarbeiter wurden in den vergangenen Jahren rund 10 000 Kunden bei der Ermittlung des Restwerts ihres Leasingfahrzeugs betrogen. HLS-Chef Hummel und seine Helfershelfer hätten Gutachter unter Druck gesetzt und zu niedrigen Schätzungen veranlaßt."

Von Horst Hummel hörte man nur, dass alle Anschuldigungen keine Basis hätten. Aber offensichtlich hatte Horst Hummel eine Basis auf Teneriffa. Man hörte also nichts mehr von ihm. Bis er jetzt wieder auftauchte. Als Partner eines Partners, der von Finanzminister Prof. Dr. Ingolf Deubel als Privatinvestor für einen 100 Millionen-Anteil an einem 250 Millionen-Projekt vorgestellt wird. Dem man dann aber schon mal 3 Millionen zustecken musste, weil ihm 60 Millionen (genau: 56 Millionen!) - aus einer mündlichen Zusage - nicht zugingen. - Welchen Umgang  pflegt der Herr Minister?

Ministerpräsident Kurt Beck, sein "Chef",  spricht bei dem Projekt von "Wirtschaftsförderung", erklärt die gestiegenen Investitionskosten mit "Preisanstieg von Stahl" und den "harten Winter". - Es gibt also wohl eine interne Sprachregelung unter den "Betroffenen" zu diesem Thema, weil alle "Eingebundenen" in dieses Projekt die gleichen Formulierungen verwenden. Zu der es wohl auch gehört zu sagen - wie es Ministerpräsident Kurt Beck auch schriftlich gibt: "Bis Mitte dieses Jahres sollen rund 500 Arbeitsplätze entstehen". Das würde bedeuten (wenn sich die Baukosten nicht weiter erhöhen), dass jeder einzelne Arbeitsplatz Arbeitsplatz 500.000 Euro kostet.

Aber in einer neueren Pressemitteilung der Nürburgring GmbH, bzw. deren Hamburger Presseagentur, sind es "nur" 400 Arbeitsplätze, die man schaffen will. Dann würde - bei den gleichen Ausgangszahlen - ein Arbeitsplatz sogar 625.000 Euro kosten.

Ich glaubte, dass man am Abend des 12. Februar 2009 ein wenig schlauer sein würde, denn zu diesem Termin war mal wieder im Mainzer Landtag in Saal 7 eingeladen worden. Der Haushaltsausschuss tagte. Als TOP 6 stand auch ein Antrag der FDP-Fraktion zur Abarbeit an:

Wahlperiode: 15. Wahlperiode (18.05.2006-)
Schlagwort: Rennstrecke
Vorgang: 9993368
Betreff: Aktueller Stand beim Ausbau des Nürburgrings
Kurzreferat:-BE LReg im HUFA, insbes. Beantwortung offener Fragen aus der vergangenen Sitzung (Name des an der Bewertung der Motorsport Resort Nürburgring beteiligten Wirtschaftprüfungsunternehmens sowie der bei Vergabe des Konsortialkredits beteiligten Bank bzw. Tochtergesellschaft, Tagesdatum der Eintragung der Grundschuld und der Darlehnsauszahlung) -Behandlung:Antrag FDP nach § 76 (2) GOLT 02.02.2009 Vorlage 15/3368

Am Abend des 12. Februar erfuhr ich dann aus Mainz, dass - leider - der Tagesordnungspunkt Nr. 6 kurzfristig gestrichen werden musste, weil Prof. Dr. Ingolf Deubel, der zur Sache aussagen, bzw. Bericht erstatten sollte, in Berlin einen wichtigen Termin hatte. Er fehlte also entschuldigt. Die FDP-Fraktion hatte sich mit einer Verschiebung einverstanden erklärt. Nun soll dann dieser Tagesordnungspunkt Nr. 6 im März 2009 mit einer anderen Nummerierung wieder auftauchen. - Wann? - Man weiß es nicht genau.

Es wird aber betont, dass Prof. Deubel natürlich seinen Berlin-Termin abgesagt hätte, wenn es der FDP-Fraktion besonders wichtig gewesen wäre... - Na ja, so wichtig war es der dann auch wieder nicht. Schließlich muss man ja auch an die Landtagswahlen (2011) denken und daran, dass die SPD mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr im Land allein regieren kann. Und dann braucht sie (zum Regieren) einen Partner dem sie vertrauen kann. Darum war man vielleicht jetzt wohl schon mal  mit einer Absage einverstanden. Man wird die SPD im rechten Moment daran erinnern. Obwohl jetzt auch die CDU Annäherungsversuche (in Richtung FDP) macht und die dann auch - je nachdem wie die Wahlen ausgehen - mit der CDU ein Bündnis eingehen könnte. - Aber andererseits wäre zu überlegen, noch ein wenig Druck zu machen. - Dem Wahlergebnis würde es aus der Sicht der FDP sicherlich gut tun.

Bis März könnte man  vielleicht auch noch den jetzt mit TOP 6 benannten Antrag ein wenig ausbauen. - Wie wäre es mit einer Erinnerung an § 30 GmbH-Gesetz? (Es geht darin um die Kapitalerhaltung in der GmbH.) In einem Urteil des BGH (vom 24.11.03 - II ZR 171/01) heißt es da:

"Kreditgewährungen an Gesellschafter, die nicht aus Rücklagen oder Gewinnvorträgen, sondern zu Lasten des gebundenen Vermögens der GmbH erfolgen, sind auch dann grundsätzlich als verbotene Auszahlung von Gesellschaftsvermögen zu bewerten, wenn der Rückzahlungsanspruch gegen des Gesellschafter im Einzelfall vollwertig sein sollte."

So etwas sollte natürlich von Juristen bewertet werden. Mir erscheint das aber als interessanter Aspekt, der mir deswegen auffiel, da es sich bei dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen, nach dem die FDP in ihrem TOP 6 gefragt hätte nach meinen Informationen um eine Firma handelt, von denen Mitarbeiter eine interessante Abhandlung zum  Thema "Cash-Pooling als Bestandteil der Konzernfinanzierung und mittelständischen Unternehmen" geschrieben haben. GmbH's gehören sicherlich dazuz, und damit gibt es auch Grund, den oben schon genannten § 30 GmbHG zu beleuchten.

Gut, das Herr Deubel auf eine umfassende Ausbildung auf diesem Gebiet verweisen kann. So wird er mit den Fragen der FDP - auch wenn es zu einer Ergänzung bis März 2009 kommen sollte - sicherlich nicht überfordert sein.

Bis dahin - spätestens wird sicherlich auch die Frage geklärt werden können, wer denn alles so Horst Hummel heißt. Es werden sich sicherlich nette Journalisten-Kollegen finden, die diesen Teil der Aufklärung übernehmen werden, obwohl das die Dramatik dieser Geschichte deutlich erhöhen könnte. Für Herrn Prof. Deubel z.B., nicht für Herrn Diplom-Kaufmann Dr. Walter Ernst Karl Kafitz, der sich als Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH bezeichnet. Denn der CDU-Landtagsabgeordnete Bracht betonte schon in der 51. Sitzung des Mainzer Landtags, am 29. August 2008, in seiner Rede vor dem Parlament sehr richtig:

"Meine Damen und Herren; bei der Diskussion (Anmerkung der Redaktion: über die Höhe von GF-Gehälter) muss ein Punkt immer wieder in Erinnerung gerufen werden, dass nämlich die Geschäftsführer von Landesfirmen im Vergleich zu anderen Geschäftsführern mit wesentlich weniger Risiken gelastet sind. Das Land haftet nicht nur für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft, sondern hat grundsätzlich auch deren Verlust auszugleichen."

So wird auch hier wieder der "Schwarz Peter" dem Herrn Prof. Dr. Ingolf Deubel mit seiner profunden betriebswirtschaftlichen Ausbildung zugeschoben werden, der als Aufsichtsratsvorsitzender der Nürburgring GmbH natürlich - wie der Titel schon sagt - eine besondere Aufsichtsfunktion und damit auch Sorgfaltspflicht und Verantwortung hat, die er leider nicht auf "Rechenknechte" verlagern kann.

Das mit dem "Verluste ausgleichen" klappte ja in der Vergangenheit ganz gut. (BikeWorld Nürburgring GmbH usw.) Aber musste es immer dazu kommen? - Nun, meint der Landesrechnungshof, man  hätte in der Auswahl seiner Partner vorsichtiger sein sollen. - Diesen Vorwurf muss sich die Landesregierung und damit die Nürburgring GmbH, also die Herren Beck, Deubel, Kafitz samt "Anhang", auch im Falle von "Nürburgring 2009" gefallen lassen. Meine ich. - Dabei ist diese Geschichte nur ein Teil des Gesamtkomplexes, der in einer weiteren Geschichte auch noch einmal von einer anderen Seite beleuchtet werden muss.

Wer hilft mir beim Ausleuchten der Situation, bitte?

MK/Wilhelm Hahne

PS: Das ist inzwischen durch STERN, bzw. stern.de und SPIEGEL (in dieser Reihenfolge) erfolgt. - Danke! - Vielleicht erinnert sich der bisher so erfolgreiche Darsteller eines Finanzministers jetzt auch an meine Empfehlung vom Herbst 2008. - Sie war gut gemeint!  - Und wenn Sie in der Geschichte Bienen vermisst haben: Sie haben Recht. - Aber eine Hummel gehört auch zur Art der Bienen. Und eine Hummel ist genug. Hier ist kein Platz für "Hummelflug" (von Rimski-Korsakow).
         


Jetzt sind Sie gefragt!

Ihre Meinung zu obigem  Beitrag
können Sie mit einem Klick
und ein paar Sätzen loswerden:
Senden Sie mir ein e-mail

Danke, für Ihre Mitarbeit!