"Wer heute den Kopf in den Sand steckt,
knirscht morgen mit den Zähnen."

(Unbekannt)

"Nürburgring 2009": Von der Marketing-Strahlkraft der großen Zahl, von mächtigen Minderheiten, ohnmächtigen Mehrheiten und der Normalität des Unnormalen, wenn es um die politische Durchsetzung von unrealistischen Plänen ohne jede vernünftige Basis geht

Zu allen Zeiten haben sich die jeweiligen Geschäftsführer der Nürburgring GmbH um einen Ausbau der Geschäftstätigkeiten bemüht. Zunächst ausschließlich auf dem ureigensten Sektor der GmbH, so wie es auch im Gründungsvertrag verankert  ist. Dann gab es die erste Planung, die eine Ausweitung der Aktivitäten vorsah, aber in der Ausrichtung immer noch eng am Motorsport orientiert war. Die Realisierung dieser Planungen wurde dann abgebrochen, als in Berlin die Mauer fiel und ein Herr Brüderle (FDP) dem damaligen Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Rainer Mertel (CDU), eröffnen musste, dass er nun mit Geldern der "Öffentlichen Hand" nicht mehr rechnen könne, "da wir jetzt alle Gelder für den Osten brauchen". Das damalige Projekt sollte 100.000.000 DM (in Worten Einhundert Millionen Deutsche Mark) kosten, wovon Mertel schon 10 Millionen Sponsorengelder eingesammelt hatte. Neunzig Millionen fehlten zum Zeitpunkt des Mauerfalls. Das wären bei normaler Umrechnung (uns wird ja heute noch gesagt, dass die Umrechnung so erfolgen solle) 45 Millionen Euro gewesen, ein Betrag der so "niedlich" ist, dass sich daraus für so "coole" Rechner wie Dr. Kafitz oder Prof. Dr. Deubel bei Nutzung von "Rechenknechten" sicherlich kein Problem ergeben hätte. Heute ist man beim aktuellen Projekt bei 250 Millionen (+) angekommen. Da werden dann z.B. Differenzen von zwei Millionen Euro einfach zu "Rundungsfehlern" erklärt. - Wobei mit 250 Millionen Euro immer noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Die Gesamtkosten, einschl. aller "Nebenkosten" (Kreisverkehr, Polizei-, Feuerwehr-Gebäude, "Kraftwerk" usw.) liegen weit höher. Von Finanzierung wird zwar gesprochen, aber bis heute weiß eigentlich niemand, wer das schließlich  alles bezahlen soll. Da werden zig-Millionen Euro über die Landesgrenzen hin und her geschoben, auf Konten einer Liechtensteinerbank und wieder zurück. (zumindest einmal.) Da dürfen die Herren Politiker dann schon mit dem Beifall der Medien rechnen, wenn diese Millionen schließlich wieder ein Konto auf einer deutschen Bank erreicht haben. - Und was passiert dann damit? - Es scheint niemanden zu interessieren. -  Das alles erinnert an die Taktik und Technik von Zauberkünstlern, die ja auch im richtigen Moment den Zuschauer von der realen Lösung ablenken. Damit es ein gelungenes Zauberkunststück wird. - Kunststücke sind eigentlich Irrsinn. Denn in der Realität... - Realität?
Wem fehlt es an Realitätssinn?

09-04-24/01 - "Was willst du eigentlich?", regt sich mein Gesprächspartner auf. "Das war doch schon immer so!" - Er hat Recht. Nur hat man "damals" die "Hochrechnungen" der Besucherzahlen bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen am Nürburgring einfach lächelnd akzeptiert. Jeder wusste, dass die veröffentlichten Zahlen nicht stimmten. Damit sollte eben eine positive Stimmung geschaffen werden. Für mögliche Sponsoren zum Beispiel. Und man wollte gerne darstellen, dass man eigentlich besser ist als die Rennstreckenkonkurrenz.

Wer hätte "damals" daran gedacht, dass solche Phantasiezahlen einmal die Grundlage  für Gutachten sein würden, mit denen man dann die sinnvolle Größe eines Phantasie-Projekts berechnen würde. Auf die sich dann (evtl.) ein Business-Plan stützt. Dr. Kafitz redet gerne von bisher zwei Millionen Besuchern im Jahr, die man an den Rennstrecken der Nürburgring GmbH zählen könne. Manchmal spricht er auch von 4,1 Millionen "Visits". Das wären dann Besuche. Wir lernen: Es gilt zwischen Besucher und Besuche zu unterscheiden. Aber was nutzt diese Unterscheidung, wenn die Basiszahlen nicht stimmen. - Auch nicht annähernd.

Ich habe schon mal vor langer Zeit versucht die realen Besucherzahlen über ein Kalenderjahr zu ermitteln. Ich habe noch nicht einmal die Zahl von 1 Million erreicht. Zwei Millionen? - Ich weiß wirklich nicht, wie man auf eine solche Zahl kommen kann.

Blickt man einmal - ganz aktuell - auf die Besucherzahlen, die einem z.B. im Internet für alle Veranstaltungen des so genannten Langstreckenpokals in 2008 vermittelt werden, so muss man eine Durchschnitttszahl pro Veranstaltung von über 25.000 Besuchern hinnehmen. Sagen die Veranstalter, sagt die Veranstaltergemeinschaft, zu der übrigens auch die Nürburgring GmbH als elftes Mitglied zählt.

Ich habe in 2008 bei den Langstreckenrennen nicht immer nur an einem Zuschauerplatz gestanden. Ich habe Automobile auf den Parkplätzen, Zuschauer auf den Rängen (Fahrerlagertribüne) gezählt,  habe während eines 4-Stunden-Rennens die unterschiedlichsten Zuschauerplätze besucht. Meine Schätzung für die Durchschnittsbesucherzahlen bei den Rennen zum Langstreckenpokal: 6.500. - Ich habe andere "Kenner" (weil auch regelmäßige Besucher dieser Veranstaltungen) befragt. Die "beste" Zahl die ich da hörte: 8.000.

Alles weit von 25.000 entfernt. - Wo waren denn z.B. die 200.000 Besucher eines 24-Stunden-Rennens? - So könnte man jetzt Veranstaltung um Veranstaltung hinterfragen (was ich auch in der Vergangenheit schon gemacht habe, wie auf diesen Seiten nachzulesen ist), aber niemals kommt man auf 2 Millionen Besucher im Jahr. Und fragt man einmal nach einem Gutachten, wie ich das z.B. vor ein paar Monaten bei Herrn Prof. Deubel getan habe, dann wird einem mitgeteilt, dass man leider nicht... - Natürlich nicht. - Betriebsgeheimnis? - Es werden nur die - angeblich! - dort genannten hohen Zuschauerzahlen verbreitet. Und die werden von den Medien geschluckt, nicht hinterfragt. - Schließlich kommt die Auskunft von einer "Behörde".

Als der Besucher einer Informationsveranstaltung zum neuen Großprojekt "Nürburgring 2009" einmal den Herrn Prof. Quack vom Europäischen Tourismus-Institut in Trier (zu 25 Prozent im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz) fragte, ob denn die von ihm zitierten Basis-Besucherzahlen von ihm auch selbst ermittelt worden wären, da musste der gestehen, dass es eigene Erhebungen in dieser Sache nicht geben würde, sondern dass auch sein Gutachten (wie wahrscheinlich auch die anderen) auf dem Zahlenmaterial der Nürburgring GmbH beruhen würden. Es gab also - soweit ich das wissen kann - keinerlei externen quantitativen oder qualitativen Erhebungen in Sachen Besucherzahlen.

Wenn die "WARSTEINER" die "BITBURGER" hier im Biergeschäft am Nürburgring inzwischen ausgebootet hat, so geschah das offensichtlich, weil hier die Nürburgring GmbH bei ihren Verhandlungen mit Zahlen operierte, die jeder Realität entbehren. Ich habe in den Wochen der Entscheidung mehrfach mit den Leuten in Bitburg gesprochen, die sich die von der WARSTEINER offerierten Leistungen nicht erklären konnte, da sie ja ihre Umsätze - die der BITburger - in der Vergangenheit kannten und eine mögliche Steigerung (durch "Nürburgring 2009") realistisch einschätzten. - Kopfschütteln, Schulterzucken. - Und dann die Umrüstkosten der "Buden". Und, und, und.

Jetzt, im Jahre 2009, ist man bei WARSTEINER inzwischen wissender geworden. Ein Vertreter der Brauerei war in den letzten Wochen bei "seinen" Bierverlegern unterwegs, um abzuklären, wieviel Lkw's er wohl für den z.B. für den Eröffnungstermin zu "Nürburgring 2009" (zusammen mit der F1-Veranstaltung) und dem entsprechenden Biertransport dann bereit halten müsse. Auch Logistik braucht eine Basis. Aufgrund ihrer Erfahrung in der Vergangenheit, haben die Herren Bier-Verleger dann entsprechende Aussagen - unabhängig voneinander - gemacht. -. Und damit für Unverständnis bei WARSTEINER gesorgt. - Aber nun muss man da durch. Vertrag ist Vertrag.  Zur Not wird dann als Argument fürs "eingebrochene Geschäft" zum Eröffnungsgeschäft und F1-Termin (mal wieder) die Wirtschaftskrise hinhalten müssen.

Aber keiner sagt jetzt etwas. Schließlich kann man sich doch nicht mit Politikern anlegen. Denn die Nürburgring GmbH wird auch als "Behörde" betrachtet. - Und wer legt sich schon gerne mit einer Behörde an. Das könnte Folgen haben. Man ist jetzt eben so und so der Blamierte.  Da hilft dann selbst WARSTEINER Pils nicht mehr. Selbst wenn es rosa ist. Oder man müsste es vielleicht in großen Mengen trinken. Trunken ist so etwas vielleicht zu ertragen.

Politik scheint so eine Art Geschäft zu sein. Auch für die Parteien. Man muss da auf die Wähler achten. Und auf Wahlanteile. - Und wie kann man Stimmen fangen? - Indem man den Wählern vorgaukelt, dass man etwas für sie tut. Und die politischen Kräfte hinterfragen nicht mehr, ob irgendein Projekt betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, sondern man übergeht solche "provinziellen" Rechnungen, indem man von dem volkswirtschaftlichen Segen spricht, der z.B. dank "Nürburgring 2009" über eine ganze Region hernieder geht. - Niedergehen soll!

Und man wird 1.000, oder sagen wir mal 500, oder noch besser - 400 neue Arbeitsplätze schaffen. In Unternehmen, bei denen z.T. dann Montags geschlossen, dienstags und mittwochs nur "bei Bedarf" gearbeitet wird. Und die Arbeitssuchenden kommen zu den öffentlichkeitswirksam geplanten Veranstaltungen in Strömen. Und alle die auf Arbeit hoffen, finden das Projekt "Nürburgring 2009" auch gut. Es wird ihnen Arbeit sichern. - Oder nicht? - Oder doch?

So macht man Kritiker "zahnlos". Wollen die etwa mehr Arbeitslose? - Natürlich wird man darauf achten müssen, dass man junge Leute, aus anderen Gebieten als der Eifelregion einstellt. Schließlich muss ja das so genannte Personalhaus in Adenau gefüllt werden. Für Familien ist das nicht gedacht. Aber immerhin hat man mit diesem "Personalhaus" schon mal wiederfür die Eifel-Region einen "Alleinstellungsanspruch" sicher gestellt. Denn wer hat bisher - bei den vorhandenen Hotels - ein solches Personalhaus benötigt? - Niemand! - Aber man geht ja auch bei "Nürburgring 2009" "in die Vollen". Alles zu groß, zu schnell, zu teuer. Und man tritt den Beweis an.

Da wäre der "Coaster". Hier in der Eifel spricht man von der Achterbahn. Tatsächlich ist sie keine. Man fährt damit keine Acht, der Bauherr gibt auch keine acht, aber das Ding wird mit hohem Druck von Null auf 217 km/h in 2,5 sec befeuert. Das ist einmalig, beteuert man. Damit hat man einen "Alleinstellungsanspruch" sicher gestellt. Sagt man.

Die Arbeiter der Firma, die diese Bahn (bisher unerprobt!) aufstellen, die wissen, dass ihre Firma gerade an einem "Coaster" für die arabischen Emirate arbeitet, der noch schneller sein wird. - Was das soll? - Das weiß man auch nicht, aber es bringt Umsatz. Der Herstellerfirma. Und in die Emirate passt auch eine solche Bahn. Schließlich wird dort viel "auf Sand gebaut". - Die Eifel dagegen hat mehr eine vulkanische Basis. Da benehmen sich nur die Politiker wie Scheichs. - Denen dann auch das Geld wie Sand durch die Hände rieselt. 250 Millionen Euro sollen es insgesamt werden. Oder sind es - mit "Rundungsfehlern" - doch 252 Millionen? - Wer wird dann da so "pingelig" sein und auf ein paar Millionen gucken?

Schließlich hat man noch -zig Millionen Euro kostende Vorhaben in der Hinterhand. Da müssen auf der B 258 nicht nur zwei neue Verkehrskreisel (oder waren es drei?) geschaffen werden. Mehr noch: es muss auch die Lage der B 258 ein wenig angepasst werden, damit z.B. der Lkw-Verkehr nicht die ausgestreckten Beine der Gäste in der Halle des neuen Vier-Sterne-Hotels gefährdet. - Aber das ist nicht Landes-, sondern Bundes-Sache.

Und wenn dann noch eine neue Feuerwehr- und Sanitäts-Zentrale von bisher (hier oben am "Ring") unbekannten Außmaßen entsteht, so kostet das auch mehr als Drei Euro fünfzig. - Aber betrachten wir das doch einfach mal als eine weitere "Konjunkturmaßnahme". Wo wir doch gerade eine Wirtschaftskrise haben, scheint ein solches Bauvorhaben doch richtig in die Zeit zu passen. Und jede Geldausgabe hilft der (nicht vorhandenen) Konjunktur. Warum geben Sie, liebe Leser, nicht einfach mehr Geld aus? Es muss ja nicht Geld sein, das Sie wirklich haben. Der Staat macht das ja auch nicht. Er gibt das Geld aus, das er eigentlich nicht hat. Und das Geld das er hat, das ist das Geld des Steuerzahlers.

Natürlich sollte man das sinnvoll anlegen. Vielleicht in die größte Videowand der Welt? - Damit schafft man dann wieder einen Alleinstellungsanspruch. Was eine solche Wand soll, ist eigentlich niemandem klar. Bestenfalls dem Hersteller. Bei einem genannten Kaufpreis von um 3 Millionen Euro versteht man das zumindest. Obwohl Fachleute nur den Kopf schütteln. - Wo soll die denn stehen? - Darüber hat es noch keine präzise Auskunft gegeben. Da für eine Videowand über fünf Meter Höhe eine Baugenehmigung erforderlich ist, aber bisher noch kein Antrag gestellt wurde, ist davon auszugehen, dass diese Wand in einer Halle erstellt wird. Aber wie groß soll dann diese Videowand werden? - Wenn es wirklich "die größte der Welt" werden soll, wird wahrscheinlich der Mindest-Betrachtungsabstand so groß sein müssen, dass man vor einer Halle durch eine offene Tür schauen muss. - Das wäre doch mal sinnvoller Gigantismus fürs Guinnes-Buch der Rekorde.

Oder wer hat sich schon Gedanken über die Stromversorgung und die Beheizung der Gesamtanlage gemacht? - Tatsächlich gibt es da Leute. Aber die sprechen nicht gerne darüber. Dabei müssten längst die detailierten Pläne erstellt und die erforderlichen Genehmigungsverfahren eingeleitet sein. Man hört aber nichts davon. Als ich jetzt in diesen Wochen beim RWE gezielt nachfrage, da erhalte ich nach angemessener Wartezeit die interessante Information, dass das RWE zum 20. April 2009 eine Pressekonferenz,  durchführen wird. Wahrscheinlich am Nürburgring. Aber Ort und Zeit waren z.B. am 8. April 2009 noch nicht bekannt. Man arbeitet offensichtlich noch daran. - Und eine Antwort auf eine eigentliche Anfrage erhalte ich nicht mehr. - Aber ich bin herzlich eingeladen. - (Über diese Pressekonferenz lesen Sie in einer anderen Geschichte dieser Veröffentlichungsserie.)

Tatsächlich wird das RWE über eine Tochterfirma (aus dem Hunsrück) ein neues Kraftwerk bauen, das die Bauten um "Nürburgring 2009" im Wesentlichen mit Wärme versorgen wird. Über die Kapazität dieses Kraftwerks gibt es zum Zeitpunkt der Niederschrift dieser Geschichte noch keine Angaben. Jedenfalls wird es eine Größenordnung haben, die es unter das Bundes-Emmissionsschutzgesetz fallen lässt. Da die Vorlaufzeiten für ein solches Genehmigungsverfahren erheblich sind, erstaunt mich der Zeitpunkt der Pressekonferenz. So ist zu vermuten, dass das RWE schon lange an diesem Projekt arbeitet. Aber wie soll es dann bis zur Eröffnung des Gesamtprojekts "Nürburgring 2009", also bis Mitte Juli 2009, fertiggestellt sein? - Aber da ist ja gerade erst Sommer und die Sonne wird's schon richten. Wenn man nicht aufpasst, werden zwar beim Einschalten der größten Video-Wand der Welt dann im direkten Umfeld die Lichter ausgehen... - aber das ist dann wohl nur das kleinere Übel.  - Wozu man es aber - so meine ersten Recherchen - es wohl nicht kommen lassen will. (Ich arbeite derzeit noch an diesem Thema.)

Aber ich habe schon überraschend festgestellt, dass sich das RWE schon um eine verbesserte Stromversorgung für die neuen Anlagen zu "Nürburgring 2009" bemüht. Da steuert man mit einem langen Kabel (mit dicken drei Adern) den kleinen Ort Wimbach bei Adenau an, wo man offenbar noch bei einem Andocken "Zusatzstrom" für die "Grüne Hölle" und andere (Strom-)Verbraucher anzapfen kann. Nun ist das Verbuddeln einer viele Kilometer langen Stromleitung auch nicht billig. Da wird man so um 1,5 Mio € verbuddeln, ist zu hören. - Trotzdem wird man auf ein zusätzliches Kraftwerk (präzsier: ein "Heizwerk") nicht verzichten können. Schon weil auch eine Menge Wärme gebraucht wird. - Sicher gibt es dafür auch schon Pläne. - Wir werden es bald wissen.

Eigentlich wird die Umsetzung der Pläne (wenn denn welche vorhanden sind!) auf der Großbaustelle Nürburgring vom Chaos bestimmt. Hier kommt es nicht auf fachgerechtes Arbeiten, sondern nur auf termingerechtes Arbeiten an. Egal wie: Alles muss bis zum Formel1-Termin fertig und nutzbar sein. - Basta!

Fachleute schlagen die Hände über den Kopf zusammen, wenn sie daran denken, was nach der Eröffnung noch an "Nacharbeiten" auf alle Firmen zukommen wird. Die eingebauten Fehler erreichen nach deren Schätzungen inzwischen eine vierstellige Höhe. - Aber darüber spricht niemand. So lange das Land Rheinland-Pfalz mit seinem Finanzminister Prof. Dr. Deubel zahlt. - Oder zahlt die Nürburgring GmbH? - Oder zahlt Mediinvest? - Oder zahlt die Firma MI-Bau in Düsseldorf oder Cham? - Aus welcher Geldquelle?

Die Liechtensteinische Bank, die, die ein Prof. Deubel für die Geldgeschäfts des Lands Rheinland-Pfalz nutzte, die antwortet nicht auf Fragen, die ich per E-mail gestellt hatte. Die Presseabteilung des Finanzministeriums tut das bei anderen Fragen, die den Geschäftsführervertrag des Chefs der Nürburgring GmbH betreffen auch nicht. - Wer versucht, bei dem Turmbau zu Babel nach einem gesunden Fundament zu graben, der wird schnell ins Abseits gestellt. Der kann nur Teil einer Verschwörung sein. Gegen "die Guten". Denn wer mehr als 250 Millionen ausgibt, der muss "ein Guter" sein. Wer sie ausgibt, aber eigentlich nicht hat... - Papperlapapp! - Das CDU-Dreamteam (Landrat) Pföhler, (Verbandsbürgermeister) Romes und (MdL) Wirz tönen in einer Pressemitteilung vom 4. März 2009:  "Schon jetzt behaupte sich das Projekt als Bollwerk gegen den dramatischen Wirtschaftseinbruch. "

Stimmt! - Ich bin Teil einer Minderheit, die auf der Suche nach dem Sinn von "Nürburgring 2009" ist. Leider ist der bisher nicht auszumachen. Und ich beuge mich natürlich der Mehrheit, da in einer Demokratie immer eine Mehrheit die Richtung bestimmt und damit eine Minderheit. Das hat übrigens Georg Christoph Lichtenberg schon vor mehr als 100 Jahren festgestellt, hat aber auch heute noch Gültigkeit, wenn er sagte:

"Das Wohl mancher Länder wird nach der Mehrheit der Stimmen entschieden, da doch jedermann eingesteht, dass es mehr böse als gute Menschen gibt."

Das hat - wie oben schon geschrieben - Lichtenberg gesagt. Ich frage dagegen einfach nach dem Realitätssinn jener Leute, jener verantwortlichen Politiker, die uns - und den heranwachsenden Wählern (!) - als Vorbilder hingestellt werden. -

Wem fehlt es eigentlich an Realitätssinn?

MK/Wilhelm Hahne


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