"Ein kluges Kind, das mit einem närrischen erzogen wird,
kann närrisch werden.
Der Mensch ist so perfektibel und korruptibel,
dass er aus Vernunft ein Narr werden kann."

(Georg Christoph Lichtenberg)

Der Motorsport im Jahre 2011 in Deutschland ist nicht das was er vorgibt zu sein. Er entspricht aber selbst auf der Breitensport-Ebene den so genannten "gehobenen Ansprüchen". Der Zuschauer (auch Fernseh-) wird getäuscht und - ist begeistert.

Der Motorsport - auch der auf der Basis von Serienprodukten - ist unehrlich und falsch geworden, wird bestimmt von Firmeninteressen und Cliquenwirtschaft. Er spiegelt nicht mehr die Konkurrenzfähigkeit von Serienprodukten wider, wird aber als Werbung dafür missbraucht. Die Funktionäre sind begeistert, haben sie doch mit der Einführung der "Balance of Performance" (BoP) die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Zuschauer einen Kampf um Zehntelsekunden erleben kann. Dass sie damit auch gleichzeitig neue Probleme geschaffen haben, ist ihnen noch nicht einmal klar. Wichtig ist, dass man mit Motorsport so Fernsehsender begeistern kann, die die Berichterstattung über bestimmte Motorsport-Serien in das Programm aufzunehmen. Motorsport ist so fernsehtauglich geworden. Dass bei einigen Serien aber wirklich nur noch scheinbar spannender Sport geboten wird, die Zuschauer aber wegbleiben, das wird durch passende Kameraeinstellungen kaschiert. So sind bestimmte Veranstaltung inzwischen zu reinen Programmfüllern im Fernsehen geworden. - In nachfolgender Geschichte möchte ich ein paar Details beschreiben und ein wenig zum Nachdenken anregen. Es muss ja nicht alles unter dem Gesichtspunkt des optimalen Marketings betrachtet werden. Sport sollte noch Sport sein. Motorsport zählt schließlich auch dazu. - Dass ich damit ein wenig "weltfremd" erscheinen muss, ist mir klar. - Normal zu sein ist heute eben nicht mehr normal.

Gut täuschen können
bedeutet leicht zu gewinnen

11-05-23/04 - Als ich am Samstagmittag bei der Vorbereitung dieser Geschichte bin, ruft mich mein Bruder Bernd vom Handy aus an: "Wilhelm, ich bin mit dem Fahrrad unterwegs. Was gibt es in Barcelona?" - Meine Antwort: "Ich weiß es nicht." - Bernd: "Sitzt du nicht vor'm Fernseher?" - "Nein, ich sitze vorm Computer." - "Was ist mit dir los?" -  "Mich interessiert Poker, Reifen-Poker, nicht." -  "Was denn?" - "Motorsport, Bernd."

Wobei Pirelli wirklich gute schlechte Reifen für die Formel 1 liefert. Ecclestone ist begeistert, weil Michelin und Bridgestone es abgelehnt haben, ihren guten Ruf mit der Lieferung von unsagbar schlechten Reifen ihren guten Ruft anzukratzen. Da passt es wirklich gut, dass Pirelli offenbar über große Erfahrung im Bau von schlechten Reifen verfügt.

Ich habe im letzten Jahr auf der Nürburgring-Nordschleife PS-starke Sportwagen bei regennasser Strecke "rollen" sehen, die von deutlich hubraumkleineren Limousinen überholt wurden. Nachgeschaut: Die Sportwagen waren mit Pirelli-Regenreifen ausgestattet, die Limousinen nutzen die Erfahrungen einer Reifenfirma mit einem besseren Konzept. Ich war auch garnicht erstaunt, wenn ich in diesen Wochen den gleichen Sportwagen wieder auf der Nordschleife erleben konnte, jetzt aber mit Reifen eines anderen Herstellers ausgestattet. Dumm an den Boxen gefragt und eine intelligente Antwort erhalten: "Pirelli hat Lieferschwierigkeiten."

Das sind die Momente, wo ich mich innerlich vor Lachen krümme. Aber ich habe meine Hochachtung vor solch intelligenten Ausreden. (Oder sollte man von Lügen sprechen?) - Auch beim 24-Stunden-Rennen werden die Sportwagen mit dem besseren, schnelleren Reifen unterwegs sein. - Weil Pirelli immer noch Lieferschwierigkeiten hat? (Ich rede hier übrigens von Renn-, nicht von Serienreifen.)

Im Rahmen der "Balance of Performance"-Bemühungen, die allen Automobilen einer gewissen Spitzengruppe einen Gesamtsieg bei Langstreckenrennen ermöglichen soll, hat sich z.B: ein anderer Hersteller auch bestimmter Reifen bedient, um seine Sportwagen - ehemals einmal Spitze - ein wenig zu verschlechtern. Das Fahrverhalten dieser Fahrzeuge wurde durch die jetzt vorgeschriebenen Reifen deutlich zum Schlechteren verändert. Man muss nur einmal auf das Verschleißverhalten der Reifen achten und man lernt: Es muss nicht immer Pirelli sein.

Man hat also mit großen Aufwand die Automobile schlechter gemacht, die die Kunden vorher zu immer weiter steigenden Preisen (von Modell zu Modell) erstanden haben. In 2011 wird es schwer sein, ganz oben auf den Ergebnislisten von Langstreckenrennen zu erscheinen. Eigentlich gibt es nur eine Ausnahme: Das ist die Hybridversion dieser Marke. Die hat man ganz vorsichtig an Testrennen teilnehmen lassen. Man hat dieser Version gegenüber anderen Serien-Versionen auch einen größeren Tank spendiert. Die zugestandene größere Menge Sprit wird dann z.B. beim 24-Stunden-Rennen in der gleichen Zeit in den Tank laufen, wie die kleinere Menge bei der Serienversion. Denn im Motorsport weiß man zwar, dass mehr Leistung mehr Benzin erfordert, aber man respektiert auch diese Tatsache. Höherer Verbrauch wird nicht bestraft, sondern belohnt. Dafür wird dann evtl. die Motorleistung durch Restriktoren beschnitten. Dass erfordert natürlich eine Neuabstimmung des Zündsystems, ein Anpassen aller vorhandenen Kennlinien  in der "Blackbox" an die neuen Verhältnisse. Natürlich ist der Aufwand auf den Leistungsprüfständen groß und teuer. Aber die Sportfunktionäre sehen das nicht so, da die Fahrzeuge die das betrifft, inzwischen die Preislage von 300 - 400.000 Euro erreicht haben. Und wer so viel Geld hat, hat auch mehr. - Meint man.

Um der Sache noch einen Kick zu geben, gehen die "Beschneidungsmaßnahmen" evtl. auch erst kurz vor dem Rennen heraus. Beim VLN-6-Stunden-Rennen waren die Teams z.T. schon auf der Anfahrt, als die Technische Kommission ihre neuen Vorschriften veröffentlichte: Donnerstag, 23:00 Uhr, vor dem Rennen, dass dann Samstag war, nachdem man die Fahrzeuge am Freitag noch ein wenig "eingerollt" hatte.

Kein Team hat einen Rückzieher gemacht, denn alle an der Spitze fahrenden Teams stehen unter dem Druck der Werke. Da darf man keine Fehler machen, muss sich so verhalten, wie das in den Zentralen der Firmen als richtig empfunden wird. - Und die Spitzenteams arbeiten mit "täuschen". Darüber werden dann werkseitig z.B. die Probleme mit Fächerkrümmer oder die Antriebswellen-Probleme übersehen. - Es gibt da also eine Arbeitsteilung: In den Entwicklungsabteilungen schläft man, und in dem Teams fährt man nur so schnell, wie es notwendig erscheint, um nicht aufzufallen. Da gibt es schöne Beispiele:

Etwa die Werks-BMW, die eigentlich nur die Aufgabe haben, das 24-Stunden-Rennen zu gewinnen.
Noch besser wird von mir aber der Hybrid-Porsche eingeschätzt. (Wobei "Hybrid" hier mehr eine modische, denn eine "nachhaltige" Bezeichnung ist.)
Und - weil zum Pokern nun mal auch ein "Royal Flush" gehört: Drei VW GTi werden am Start sein. Ich würde sie als Allrad-Prototypen bezeichnen.

Den Werks-Absichten der drei Firmen (aus zwei Konzernen) kann eigentlich nur der Mercedes SLS die Planung vermasseln. Und darum wird auch stark an der "Balance of Performance" des Mercedes gearbeitet. Da wird die Atmung so eingeschnürt, als würde man einem schon mehrfach siegreichen 5000 Meter-Läufer eine Kanüle einsetzen, um ihn an weiteren Siegen zu hindern. - Das wäre doch langweilig!

Und hinter den Kulissen wird geschachert. Wenn eine Firma z.B. bei einem Rennen als General-Sponsor auftritt, muss man schon genau aufpassen, was im Hinblick auf dieses Rennen dann für "Einstufungen" vorgenommen werden.

Tatsächlich hat die Anpassung von Spitzenfahrzeugen an das Mittelmaß schon deutliche Auswirkungen gezeigt. Die Funktionäre des Motorsports haben das aber (noch) nicht begriffen. Wenn z.B. beim letzten 6-Stunden-Rennen auf der Nordschleife nach einer Reihe von Runden 10 Fahrzeuge in Sichtweite voneinander, z.T. im Zentimeter-Abstand über die Strecke fegen, dann kann es sich der Führende einer sozusagen "zwangsweise" zusammengeführten Gruppe nicht erlauben, bei der vorhandenen Strecken-Topografie auch nur leicht mit dem Gasfuß zu zucken, wenn er z.B. eine "Gelbe Fahne" erblickt, die aber für den Rest der Gruppe nicht sichtbar ist. Das Ergebnis wäre ein Massencrash. - Schon mal darüber nachgedacht? (Der Rundendurchschnitt lag da bei um 170 km/h!)

Beim 6-Stunden-Rennen war das Ergebnis, dass die Rennleitung diese 10er-Gruppe mit Rundenabzug bestrafte, was für den "Rest" des Feldes eigentlich bedeutete, dass man eine Runde Vorsprung erhielt (= rd. 25 Kilometer!) Das ergab dann ein öffentlichkeitswirksames Rennergebnis!

Wenn wir uns einmal zurück erinnern: Vor Jahren war es noch so, dass der Erste im Rennen oft schon aus der ersten Runde mit Sekunden-Vorsprung erschien. Das Feld war deutlich auseinander gezogen. Heute jagd man "komprimiert" um die Strecke, wie das z.B. auch bei der DTM der Fall ist. Da passiert relativ wenig, weil die DTM nicht auf der Nordschleife unterwegs ist, sondern nur auf Kursen, wie man sie heute fürs Fernsehen braucht. Es soll dramatisch wirken, es darf aber nichts passieren und man sollte oft am Publikum vorbei kommen. Wie auf der Kurzanbindung des GP-Kurses am Nürburgring z.B. -.

Da fällt mir ein Ereigniss aus dem Jahre1996 auf dem GP-Kurs des Nürburgrings ein, wo im Rahmen des Truck-GP auch ein 30 Minuten-Rennen mit Renault Clio am Sonntag durchgeführt wurde. Am Samstag war es da - sowohl bei dem Formel- als auch bei dem Clio-Rennen - richtig zur Sache gegangen und der Rennleiter hat in bester Oberstabsfeldwebel-Manier die Teilnehmer bei der Fahrerbesprechung zusammengestaucht. Die Rennteilnehmer waren ob der getroffenen Entscheidungen und Androhungen nicht amüsiert und fanden zu einer bemerkenswerten Lösung: Um dem Rennleiter zu gefallen - und seinen Vorstellungen von Rennen zu entsprechen - hielt man sich an eine interne Absprache (unter den Fahrern!) und verzichtete in dem Rennen zum RENAULT-elf-POKAL konsequent auf gegenseitiges Überholen.

Ich verzichte hier auf eine Namen-Nennung der Clio-Cup-Teilnehmer, die den "Rest" des Feldes dazu bringen konnten, mal ein Rennen zu fahren, wie sich das ein Super-Funktionär in idealer Weise vorstellt. Ohne jede Beanstandung.

Hinterher war natürlich trotzdem - oder gerade deswegen - das Geschrei groß. Es wurde wieder mit Bestrafungen gedroht, und, und, und. - Kann man sich vorstellen, dass es heute noch Rennfahrer gibt, die so wenig beeinflussbar sind, dass sie zu einer solchen Entscheidung finden könnten? - Zum Beispiel beim 24-Stunden-Rennen?

Heute gibt es in der Renn-Szene zu viele "Fremden-Legionäre", die weil von irgendwem gut bezahlt, fürs Geld auch das tun, was ihnen vorgegeben wird. Das konnte dann bei den ersten VLN-Rennen dieses Jahres schon mal bedeuten: Bitte nicht zu schnell fahren.
Der VW GTi z.B., der zur Erinnerung an den ersten GTi vor 35 Jahren eingesetzt wird, den wird man nach dem 24-Stunden-Rennen kaum noch sehen. Schon beim Entwurf und Bau war er als "Auslaufmodell" vorgesehen. Nur einmal soll dieser Volkswagen ganz vorne sein. Offiziell hat er 440 PS. Ich würde seine Leistung auf um 500 PS schätzen. Was diesem Fahrzeug fehlt, ist - trotzdem - Höchstgeschwindigkeit. Ich habe das Fahrzeug bei dem Renneinsatz vorhergehenden Tests auf verschiedenen Streckenabschnitten beobachtet und kann ihn darum als einen der Kandidaten für den Gesamtsieg bezeichnen. In den kurvenreichen Passagen, wie "Wippermann-Eschbach-Brünnchen" ist z.B. der Hybrid-Porsche nicht in der Lage, diesem GTi auch nur einen Meter abzunehmen. Aber auf den Geraden... - da fehlt Top-Speed. (Man kann eben - bei dieser Spurweite!- nicht alles haben.)

(Ich kann mir eine kleine Anmerkung nicht verkneifen: 1977, beim ersten VLN-Lauf überhaupt, da wurde das Team Walter Piel/Wilhelm Hahne auf einem VW Golf GTi Fünfter im Gesamtklassement. Ich habe also die Entwicklung des GTi hin zu einem PS- und Allrad-Monster über all' die Jahre miterlebt und miterlitten.)

Allerdings ist dieser Allrad-GTi schwer zu fahren, ist wie eigentlich alle Allradler der Spitzenklasse ohne Grenzbereich, der einem zwischen Erspüren und Reagieren kaum noch einen Hauch Zeit lässt. Entweder es passt - oder nicht. - Darum wird von den drei eingesetzten GTi's nach meiner Einschätzung auch wohl einer ausfallen. Durch Unfall. (Man könnte auch sagen: Durch menschliches Versagen.) - Meine ich.

Weil aber - wie damit schon angedeutet - die Art der Belastung für die Fahrer über die Zeit von 24 Stunden eine Rolle spielt, kommt dem Mercedes SLS - obwohl nur privat eingesetzt - für den Gesamtsieg eine besondere Bedeutung zu. Er ist zwar anders zu fahren als ein Porsche (z.B.), aber belastet von den bereits aufgeführten möglichen Siegerfahrzeugen den Fahrer am wenigsten. (Wenn das Fahrzeug nicht die fahrerischen Möglichkeiten des Steuermanns grundsätzlich deutlich überfordert.)

Die Werks-BMW sind wahrscheinlich die elektronisch am besten ausgerüsteten Fahrzeuge im ganzen Feld. Leider ist aber die Elektronik immer nur so gut wie die Software. Und da sehe ich - bei wechselnden Wetterbedingungen - noch ein paar Probleme, die den jeweiligen Fahrer dann überraschen könnten, weil dessen Phantasie nicht ausreichen wird, die "schwarzen Löcher" im Programm auch nur zu ahnen. Ich meine damit nicht das Renn-ABS, das wirklich - nach meinen Beobachtungen - Spitzenklasse ist.

Aber zurück zu den "Anpassungen"  und "Einstufungen": Ich habe beim 6-Stunden-Rennen in der Kategorie der Serienwagen ein Einsatzfahrzeug erlebt, dass nicht mit der serienmäßig verbauten Bremse unterwegs war, sondern mit einer besseren. Weil es auch unverantwortlich wäre, ein Automobil im Renntempo über die Nürburgring-Nordschleife zu schicken, dessen serienmäßige Bremse für eine solche Beanspruchung nicht ausreicht. Wenn dieses Fahrzeug aber dann im Rennen vor Publikum unterwegs ist, entsteht der Eindruck von einem qualitativ hervorragenden Fahrzeug. Gerade was die Bremse betrifft. - Übrigens: Der Umbau auf die bessere Bremse ist von den Motorsport-Funktionären genehmigt, also zulässig. Ich habe es nachgeschlagen.

Aber es kommt noch besser: Dieses "Serienautomobil" ist eigentlich serienmäßig mit einer elektronischen Sperre ausgestattet. Jetzt im Rennen, verrichtete da eine mechanische Sperre seine Arbeit. Gute Arbeit. Ich bin selbst im Versuch elektronische und mechanische Sperren im Vergleich gefahren. Eine serienmäßig verbaute elektronische Sperre ist niemals in seiner Wirkung (in Verbindung mit Slicks) auf das Niveau einer mechanischen Sperre zu bringen. Wer nun als Zuschauer glaubt, dass ein solcher Serienwagen - da im Rennen einen guten Eindruck hinterlassend - auch in seiner Basisversion ein interessanter Kauf ist, der irrt. Auch ein "R" hinter seiner Serienbezeichnung kann daran nichts ändern.

Ein Blick in die VLN-Ausschreibung für 2011 macht die Sache auch nicht verständlicher. Da ist auf Seite 48, unter 5.6 zu lesen: "Es dürfen nur serienmäßig verbaute Differentialsperren verwendet werden." - Ich habe keine anderen "Bestimmungen" gefunden.

Natürlich lassen sich die Funktionäre des Motorsports nicht gerne "auf die Schippe nehmen". Also versucht man die Teams (und Fahrer) zu überlisten. In diesem Jahr ist z.B. der Einbau eines Lärm-Transponders auch bei Testfahrten Vorschrift. Es gibt auf der Nordschleife fünf Stellen, an den der "Sound" der Rennfahrzeuge bei der Vorbeifahrt gemessen wird. Dabei wird die Nummer des Fahrzeuges und der Zeitpunkt der Durchfahrt festgehalten. Diese Daten werden nun von den Funktionären genutzt, um evtl. unterschiedliche Zeiten für die Abschnitte zwischen den Messstellen zu ermitteln. So ist schon festzustellen, ob jemand schneller kann, als er dann - vielleicht -später im Rennen fährt. Mit diesen Daten wird dann u.a. über Restriktor und Gewichtszunahme (oder andere "dämpfenden" Maßnahmen) entschieden. Aus meiner Sicht ist das Datenmissbrauch. Aber da nur wenige davon wissen, gibt es hier (bisher) auch keine Probleme.

Da wird es von mir auch quasi als "Ausrede" empfunden, wenn mir ein Insider sagt, dass die Lärm-Messstellen oft genug nicht funktionieren, oft irgendwie defekt sind. Eigentlich sollten diese Daten aber  nur der Lärmüberwachung dienen. Aber... -

Wo kein Kläger, da kein Richter! - Und wer schläft, der sündigt nicht!

Ich hatte mich nämlich am Sonntagmittag doch noch kurzfristig entschlossen, mir im Fernsehen das Rennen in Barcelona anzusehen. Der Start von Alonso war phantastisch. Vettel kam dann schon in der 9. Runde zum ersten Reifenwechsel. Das ist sicherlich neuer Rekord für einen Satz Pirelli-Reifen. Beim Nachdenken darüber muss ich dann eingeschlafen sein. Aber es wurde dann noch richtig spannend, weil ich beim Kovailinen-Unfall wieder wach wurde. Und dann ging es richtig zur Sache. Da fiel irgendwo das KERS aus, da ließ sich ein Heckflügel nicht verstellen, da riss der Funkkontakt ab. Spannung pur! Und in der Eifel gab es ein Gewitter. Und weil mein Fernseher und das Empfangsgerät auch wohl ein Stück KERS sind, fiel das dann auch aus. - "Kein Signal". Aber vier Runden vor Schluss hatte ich wieder Kontakt zum Satelitten und bekam mit, wie gnadenlos - trotz allem Pirelli-Reifen-Poker - alle Teilnehmer von zwei Teams überrundet wurden. - Toller Motorsport. - Und ich verstehe Webber, dass der jetzt mal in der Heimat einen Satz Pirelli kaufen will.

Schon mein Vater sagte immer: Im Einkauf liegt der Segen!

Jedenfalls ist klar geworden, dass das Qualifying in der F1 nur die Chancen verschlechtert, weil es Reifen kostet, die eben von der Stückzahl her limitiert sind. Heidfeld fuhr ganz ohne Qualifying von Platz 24 auf Platz 8 und Michael Schumacher von einem reifensparenden Platz 10 im Qualifying auf Platz 6. - Und wenn man jetzt vielleicht noch - was wohl angedacht ist - ein paar Fahrer wegen zu schnellem Fahren "unter Gelb" bestraft, dann könnte man auch noch mit einer F1-Gurke aufs Treppchen kommen. - Die Funktionäre werden's schon richten.

That's Motorsport der Neuzeit! - Ach, ist das aufregend!
MK/Wilhelm Hahne

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