Dieses Mal nicht in der „Eifel-Zeitung“ zu lesen: Es gab wieder Trouble bei der Vorbereitung zur diesjährigen Eifel-Ausfahrt von historischen Automobilen mit der „Scuderia Colonia“ beim angedachten Mittelpunkt „Nürburgring“ zu Pfingsten.

Im letzten Jahr verhagelte beinahe ein Bürgermeister die gut angedachten und gemachten Pläne der „Schuderia Colonia e.V. im ADAC“, einem Verein der vor inzwischen 51 Jahren von Graf Berghe von Trips gegründet worden war, für den der Nürburgring auch in seinen jungen Jahren schon etwas ganz Besonderes war. Darüber war damals in der „Eifel-Zeitung“ zu lesen. Seine „Enkel“ im Club wollten das Trips/Nürburgring-Feeling auch in diesem Jahr bei ihrer 12. „Classic“ ihre Mitglieder erleben lassen. So haben sie dann auch – wie schon im letzten Jahr – bei der privaten Nachfolge-Organisation der vorherigen landeseigenen Nürburgring Gesellschaft (mbH) angefragt, ob man – wie schon im letzten Jahr – vielleicht das „Historische Fahrerlager“ zur Anlaufstation machen dürfe.- Natürlich wollte man dafür zahlen. Das hatte man auch schon im letzten Jahr gemacht. Die von der Nürburgring Automotive GmbH angedachten Zahlen haben dann aber ein wenig verwirrt und hätten beinahe  Pläne zerstört. - Dieses Jahr wurde dann ein Bürgermeister zum Retter.

Alles mal Vier
oder
Essen in der „Hölle“


11-06-19/03 – Nein, das ist keine Großveranstaltung mit der die Scuderia Colonia die Eifel beglückt. Ein kleiner, feiner Verein, macht eine kleine, feine Veranstaltung.



So um 200 Personen sollten auch in diesem Jahr die Eifel um Pfingsten ein wenig mehr beleben. Man wollte es für die Teilnehmer günstig gestalten. Nicht alle haben eben neben Oldtimern noch eine Yacht in Montecarlo. Also wurden im Interesse der Teilnehmer die Kosten abgespeckt. Aus drei Tage im letzten Jahr, wurden in diesem Jahr bei der 12. Scuderia Colonia Classic“ dann zwei Tage.

Entsprechend war die Anfrage bei der Nürburgring Automotive GmbH. Man hatte im letzten Jahr für den Aufenthalt im „Historischen Fahrerlager“ pro Tag 500 Euro gezahlt und dazu noch pro benutzter Box einen 50er drauflegen müssen. Das wären also... -

Aber da hatte man die Rechnung ohne den Wirt gemacht. In diesem Jahr dachte man – aus welchen Gründen auch immer – bei der NAG (so kürzt die Nürburgring Automotive GmbH ihren Namen selbst ab) an 2.000 Euro pro Tag. Für zwei Tage hätte man also 4.000 Euro zahlen sollen. Wenn eine Box genutzt wurde, bedeutete das in diesem Jahr einen Aufpreis von 90 Euro.

Da hat man auf der Veranstalterseite tief durchgeatmet. - War das Ernst? - Natürlich! - Aber wenn das als zu teuer empfunden würde, dann könnte man – würden die Herren die Teilnehmer jeweils zum Essen in die „Grüne Hölle“... - Nein, Danke! - Den Veranstaltern war schon schlecht. Sie wollten den Teilenehmern an ihrer Veranstaltung auch noch gewisse Freiheiten lassen.

Die würden wie immer da wohnen, wo es ihnen passte. Und man würde sicherlich abends auch schon mal zusammen sitzen und... - Nein, aber man würde nicht gerne einen Druck ausüben. Auch nicht, wenn man so (scheinbar) Geld sparen könnte.

Obwohl: Das Angebot der NAG, die teilnehmenden Oldtimerfahrzeuge im „Historischen Fahrerlager“ einem staunenden Publikum, den normalen Nürburgringbesuchern, für 2.000 Euro pro Tag zu Lasten der Clubkasse vorführen zu können, wurde schon mit Unverständnis aufgenommen.

Natürlich hatten die Veranstalter des kleinen Pfingstausfluges schon davon gehört, dass sich am Nürburgring eine Menge verändert hatte, aber dabei hatten sie nicht an Preise gedacht. Dass eine Achterbahn nicht lief, ein Boulevard nicht ausgelastet ist, ein ring°werk wenig Publikumsinteresse findet, das hat sie eigentlich nicht interessiert. Aber dass sie jetzt für all diese Dinge offensichtlich zur Kasse gebeten wurden, dass hat ihre Stimmung und Einstellung zum Nürburgring doch verändert.

In diesem Jahr wurde dann doch alles gut, weil ein Bürgermeister – zufällig der von Nürburg – von den Problemen hörte und ein Gespräch mit den Leuten der Scuderia Colonia führte. - Sprechenden Menschen ist bekanntlich zu helfen.

Und so musste die Nürburger Gastronomie dann über Pfingsten nicht auf eine kleine – aber feine – Gruppe von Menschen verzichten, die als Anlaufstation dann die „Graf-Ulrich-Halle“, die Gemeindehalle von Nürburg, nutzte.



Natürlich nicht ohne Bezahlung, aber in der Endsumme doch deutlich von dem Betrag entfernt, die die privaten Betreiber des Nürburgrings – wohl in Anpassung an ein bestimmtes Düsseldorfer Niveau  – ins Auge gefasst hatten. Kann auch sein, dass ein sinnloses "Leuchtturmprojekt" der Politik keine als vernünftig empfundene kaufmännische Kalkulation ermöglicht; dann übrigens auch in Zukunft nicht mehr ermöglichen wird! - Aber auch so - ohne "Historisches Fahrerlager" lief alles ganz wunderbar:

 

Wenn die Scuderia Colonia im nächsten Jahr zu Pfingsten wieder die Eifel für eine gemeinsame Ausfahrt ins Auge fasst, wird man sicherlich nicht wieder bei den neuen Herren des Rings vorstellig werden.

Es gibt – das weiß man seit Pfingsten 2011 – verständnisvollere und basisorientierte Gesprächspartner im Umfeld der Nürburg, solche mit einem Bezug zur Realität..

Dass ein Getränkehandel direkt neben der Gemeindehalle angesiedelt ist, dass man sich – wenn man will – einen Caterer aussuchen kann, das ist alles seit diesem Jahr sicherlich unvergessen.

Nicht nur bei den Veranstaltern der „12. Scuderia Colonia Classic“, sondern auch bei den Teilnehmern, denen so einiges nicht verborgen geblieben ist.

Dass man über solche „Ereignisse“ nichts in der normalen Presse lesen kann, ist heute normal, weil es dazu keine Presseinformationen gibt. Dass für die Schilderung solch kleiner Begebenheiten bei Motor-KRITIK immer Platz ist, auch. (Natürlich selbst recherchiert.)

Letztes Jahr „kämpfte Verbandsbürgermeister Häfner (Kelberg) zunächst gegen Millionen“ (s. "Eifel-Zeitung"), um dann nach einer entsprechenden Berichterstattung umzuschwenken.

In diesem Jahr rettete ein anderer Bürgermeister die Veranstaltung eines kleinen Clubs für die Eifel, nachdem andere – durch das Verhandlungsgeschick der NAG ausfallende - Großveranstaltungen (z.B. Scuderia Hanseat u.a.) der alteingesessenen Nürburger Hotelerie schon rückläufige Übernachtungszahlen beschert haben. Er weiß: Es kommt auch auf die vielen kleinen Besuchergruppen an, die per Saldo für einen Fremdenverkehrssort wie Nürburg wichtig sind.
MK/Wilhelm Hahne
PS: Was lernen wir aus obigen Geschichte? - Wer sich in dieser Eifel-Region – aus welchen Gründen auch immer – auch durch um 400 Mitarbeiter einer neuen privaten Betreibergesellschaft nicht gut informiert und behandelt fühlt, der sollte sich an den Bürgermeister von Nürburg wenden. Der wird schon im Interesse seiner Bürger (weniger als 200!) um eine Lösung bemüht sein. - Achten Sie auf die Relation!

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