99-01-17, in Virneburg/Eifel

Guten Tag!

Ich bin untröstlich. In Detroit stand weder die von mir angekündigte A-Klasse mit größerem Radstand (als Van und Stadtlieferwagen geplant), noch die Bentley-Studie von VW. Und auch Porsche hält die "Verbesserungen" bei Boxster und 911 (996) noch zurück. - Genf ist aber nicht mehr weit.

Zurückhaltend gab sich auch Dr. Wolfgang Reitzle von BMW. Er hat den BMW-Gewinn für 1998 in Detroit nicht verkündet, sondern auf die Bilanz-Pressekonferenz (liegt terminlich vor dem Genfer Salon) verwiesen.

Entschuldigung nach München, weil ich (auch hier) mal wieder vorgeprescht war. In anderen Medien wird dieses BMW-Ergebnis - wirklich ein sensationell gutes! - dann erst im Februar, nach der offiziellen Pressemitteilung zu lesen sein.

Zumindest der Sechszylinder-Beetle stand in Detroit. Und wer sich auf den beschwerlichen Weg in die USA gemacht hatte, konnte  zumindest etwas erleben und betrachten, was es zu dieser Zeit bei uns nicht gab: viel Schnee. Und Vergleiche anstellen zwischen Daimler und Chrysler. Aber das kann ich auch, ohne in Detroit gewesen zu sein. (s. aktuelle Geschichten)

Warum meine vor Monaten ausgesprochene Empfehlung, in dieser Zeit der "Frühgeburten" von neuen Modellen eine Novität erst nach dem ersten Facelift zu kaufen, auch für Porsche Gültigkeit hat, lesen Sie auch ab heute bei mir. - Natürlich nur bei mir.

Und über (lustige) Personalentwicklungen und -Konstellationen bei Ford können Sie lesen; auch, wie sich das Thema "Smart" noch einmal groß aufbläht (bevor es zusammenbricht?).

Und was ist mit der Rückrufaktion bei Ford für die Mondeo? - Lange bei Motor-KRITIK angekündigt, aber offiziell noch immer nicht angelaufen. (Was aber nichts an den von mir vermeldeten Fakten ändert!) - Ja, ja - manchmal bin ich wirklich etwas früh. Wahrscheinlich war ich schon immer so. Ich wurde schon als Sieben-Monats-Kind geboren. - Tatsächlich! -

Und weil ich wegen meines vermeldeten Führerschein-Jubiläums Rückfragen erhielt: Ich habe meinen Führerschein der Klassen 1 und 3 mit 16 Jahren gemacht. Auch etwas früh. Und mit 17 dann den Führerschein der Klasse 2. (Und alle ohne jede Ein- oder Beschränkung.)

Dafür bin ich erst spät zum Journalismus gekommen. Erst, nachdem ich in der Automobilbranche meine (umfassenden) Erfahrungen gesammelt hatte. Darum weiß ich auch, wovon ich schreibe. Darum komme ich vielleicht auch auf Themen, die in anderen Redaktionen erst dann auf den Tisch kommen können, wenn sie jemand aufgerufen hat. Manchmal sogar die Presseabteilung eines Werkes. Aus gegebenem Anlaß.

Wobei mich persönlich derzeit die personelle Entwicklung in einer bestimmten Presseabteilung besonders belustigt. Aber außer mir können derzeit darüber nur wenige lachen. Weil man allgemein die Hintergründe nicht kennt. (Und wer sie kennt, ist oft betroffen. Im wahrsten Sinne des Wortes.) Aber selbst ich behalte sie im Moment für mich. - Aber irgendwann... -

Das ist ein schönes Beispiel dafür, daß ich tatsächlich nicht immer alles niederschreibe (niederschreiben kann!) was ich weiß. Alles zur gegebenen Zeit. Zum Beispiel auch meine Geschichte über die Entwicklung bei Zakspeed hin zur Formel 1. Lesen Sie ruhig noch einmal meine Geschichte, die ich vor Wochen schrieb. Vergleichen Sie sie einmal mit der, die "exklusiv" in "Auto-BILD" (am 8. Januar, Heft Nr. 1) zu lesen war, wenige Tage, bevor Zakspeed dann mit seinen Formel 1-Plänen (zunächst einmal) scheiterte. - Eine tolle Leistung von "Auto-BILD".

Auch nun kann ich nicht alles niederschreiben, was ich zu diesem Thema weiß. (Ohne jemals von Peter Zakowski Exklusiv-Informationen erhalten zu haben!) Aber ich habe eine Meinung zu der Entwicklung, die die Zakspeed-Pläne nahmen. Auch ab jetzt "neu" hier zu lesen. - Und ein "Happy End" sollte man nicht ausschließen. Wo ein Wille (oder Peter), da ein Weg. Aber ein verdammt schwerer. - Und langer!

Schöne Aussichten. Für Motor-KRITIK-Leser. Und für mich. - Weil da noch viele Geschichten zu erwarten sind. Weil ich an alledem, über das ich schreibe, meinen Spaß habe - oder aber auch mit leide. Weil ich emotional eingebunden bin in unsere Branche, die so voller Überraschungen ist. Weil Menschen die Ereignisse bestimmen. Bei den Herstellern den Fortschritt, die Preise, die Rückrufe, die Details - aber nicht alles. Denn da ist noch der Käufer, auch heute noch ein (weitgehend) unbekanntes Wesen, zwar wissenschaftlich zu durchleuchten, aber in seinen oft überraschend übereinstimmenden Reaktionen für viele Marketing- und Vertriebschefs weiterhin ein Rätsel. - Oder sie sind so, wie die Käufer sind: einfach Menschen.

Und als Mensch wünsche ich Ihnen nun einfach viel Spaß beim Lesen der neuen Geschichten und - einen "Guten Tag"!

Wilhelm Hahne