Als ich am Morgen des 5. Februar 1999 aufstand - wie immer um 5.30 Uhr - gab es für Norddeutschland eine Sturmflutwarnung. Und als ich dann um neun Uhr zum ersten Mal mit BMW in München telefonierte, da stürmte es auch um den "Vierzylinder". Alles rasselte, klapperte und schepperte. - Das schien mir fast bedeutungsvoll.
Denn an diesem Freitag fiel bei BMW - so oder so - eine Entscheidung. Was den Vorstand betrifft. Und darüber werde ich auch heute noch schreiben, damit Sie, liebe Leser, die Motor-KRITIK-Meinung dazu kennen. Und auch vielleicht noch ein paar Details auf dem Weg zu der Entscheidung (die kein normaler Mensch versteht) erfahren.
Es ging aber an diesem Freitag nicht nur um den Vorstandsvorsitz bei BMW, sondern es ging noch um weitere Vorstände. So ich recht informiert war, so um vier oder fünf. Es ging also bei BMW um viel. - Zum Beispiel auch um Rover und dabei also um viel Geld. - Wobei mich wundert, daß an diesem Tag schon personelle Entscheidungen getroffen werden sollten, die doch eigentlich der neue Vorstandsvorsitzende mit beeinflussen sollte. Er muß doch schließlich mit den Vorstandskollegen zusammenarbeiten. - Man stelle sich einmal eine Fußballmannschaft vor, bei der der Sponsor an einem Tag nicht nur einen neuen Trainer (mit seinem Geld) "einkauft", sondern gleichzeitig noch vier oder fünf Spieler. Und das Mitten in der Saison. - Diese Mannschaft wird dann um den Abstieg kämpfen.
Aber warten wir einmal die Entscheidungen bei BMW ab, dachte ich. - Und ordnete noch ein paar andere Unterlagen. Weil die Aufsichtsratssitzung dauerte und dauerte. Und dann ging der Aufsichtsrat so um 15.50 Uhr zu Tisch. - Wollte man nur die Verkündung der Beschlüsse nach dem Börsenschlußtermin vornehmen? - Warum das? - Es erwachte Mißtrauen. (Das - geschönte - Ergebnis gab es dann rund 11 Stunden nach Beginn.)
Und so habe ich mich noch einmal mit anderen Dingen beschäftigten können, z.B. darüber gelacht, daß auch die FAZ ("Dahinter steckt immer ein kluger Kopf") auf die von mir am 31. Januar kritisierte Honda-Presseinformation hereingefallen ist. FAZ-Redakteur Boris Schmidt schrieb zum neuen Honda HR-V: "Wie alle Fun-Cars hat der HR-V kein Untersetzungsgetriebe und selbstverständlich eine selbsttragende Karosserie mit Einzelradaufhängung wie ein Personenwagen. Das Fahrwerk wurde neu entwickelt."
Wunderbar. Als wenn alle Personenwagen Einzelradaufhängung hätten. Genauso wenig, die der Honda HR-V. - Wenn Wolfgang Inhester bei Honda wäre, hätte er das "neu entwickelte" Fahrwerk vielleicht sogar als "Honda-Innovation" bezeichnen lassen. Erstmals (seit der Erfindung 1896) in einem Honda verwendet. - Man darf das alles nicht so eng sehen. (s. die 30 Mercedes-Innovationen bei der neuen S-Klasse)
Übrigens: Willy Cohnen, bei Honda (jetzt auch) verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, hat in Einzelgesprächen mit Kollegen, die die Vorstellung des Fahrzeuges in Spanien erleben durften, auch immer wieder auf die "Einzelradaufhängung" des neuen Honda aufmerksam gemacht. - Der Mann hat (auch) keine Ahnung. - Was will man also von der von ihm verantworteten Presseinformation erwarten?
Während ich arbeitete, lief im Hintergrund (tonlos) der Fernseher und SWF3 berieselte mich nicht nur mit Musik, sondern auch (jeweils vor den Nachrichten) mit Werbung. Und da hörte ich dann, daß die BMW-Niederlassung in Stuttgart am Wochenende "Großer Direktions-, Dienst- und Vorführwagen-Verkauf" ankündigte. (Später habe ich das denn auch in den Stuttgarter Zeitungen gelesen.) - Wird schon der Wagen des Herrn Pischetsrieder angeboten werden?, dachte ich. - Und was ist mit dem Dienstwagen des Herrn Richard Gaul?
Auch diese SWF3-Werbung einer BMW-Niederlassung paßte so wunderbar zu dem "Guten Tag", dem 5. Februar 199, an dem es in München nicht nur rund um den "Vierzylinder" stürmte, sondern auch bei der Aufsichtsratssitzung drinnen. Die hatte um 10.30 Uhr begonnen. Und nicht nur ich war auf das Ergebnis gespannt, das ich dann in einem anderen Beitrag darstellen werde.(Auch ab sofort - für Alle - im Internet zu lesen.)
Da ich mir dafür noch vorher ein paar Unterlagen zurechtlegen möchte, entschuldigen Sie jetzt bitte, wenn ich diesen "Guten Tag" nun abbreche. - Es gibt noch viel zu tun. -
Hier in der Eifel stürmte es übrigens nicht. - Aber es schneit seit gestern abend. Bald wird auch hoffentlich wieder im Münchner "Vierzylinder" Ruhe eingekehrt sein. Glaubt man der BMW-Presseinformation, war das ja gestern alles ganz normal. Ein ganz normaler Sturm. - Natürlich gibt es da schon mal Sturmschäden... -
Und in der Eifel werde ich keinen Grund mehr haben, schwarz zu sehen. - Dem Schnee sei Dank. - Heute morgen stellt sich mir die Eifel tatsächlich in Weiß dar. Die Eifel wirkt heute darum ganz anders als gestern. - Wie übrigens auch BMW.
Guten Tag!
Wilhelm Hahne