99-03-02, in Virneburg/Eifel, wo inzwischen die Kraniche (vorbei) ziehen

Guten Tag!

Wenn ich nicht durch die Geschichten um Prof. Milberg heute sowieso zu einer neuen Geschichte veranlaßt worden wäre, wäre ich trotzdem zu einem neuen "Guten Tag" gezwungen worden. Schon um einen "dicken Fehler" in meiner letzten BMW-Geschichte zu korrigieren.

Da hatte ich doch tatsächlich Herrn Heitmann mit dem so teutonischen Vornamen Heinrich versehen, wo der doch Henrich heißt. Um das Maß zum Überlaufen zu bringen, hatte ich ihn auch noch als ehemaligen Mitarbeiter des Herrn Karl-Heinz Kalbfell in meine Geschichte eingehen lassen. Während er das niemals war. Nein. HENRICH HEITMANN war vor seiner Amerikazeit ein sogenannter Regionalleiter, war für das nicht deutschsprechende westeuropäische Ausland zuständig und berichtete an Finanzvorstand Doppelfeld.

Wenn Sie es vergessen haben sollten: es war eine Idee von Herrn Pischetsrieder, daß BMW ohne Vertriebsvorstand auskommen könne und daß die einzelnen Vorstandsmitglieder jeweils ein Stück dieser Erde vertriebstechnisch betreuen sollten. Unter Mithilfe von Regionalleitern. So einer war nun der Jurist HENRICH HEITMANN.

Wie ich solch einen Fehler machen konnte? - Nun, ich war schon mal (öfter) auf der Etage, auf der Henrich Heitmann sein Dienstzimmer hatte. Das lag links (ich glaube, es war zwei Türen entfernt) von dem des Herrn Kalbfell. Und da ich Herrn Heitmann schon mal dort verschwinden sah... - Irgendwie habe ich die entsprechende Passage in meiner letzten BMW-Geschichte ohne weiter darüber nachzudenken niedergeschrieben. Weil für mich ganz klar war ... -

So entstehen Fehler. Für diesen entschuldige ich mich nicht nur bei Herrn Henrich Heitmann, sondern auch bei Herrn Karl-Heinz Kalbfell. Denn wenn Herr Heitmann Mitarbeiter des Herrn Kalbfell gewesen wäre, dann wäre er ja auf der Karriereleiter an ihm vorbeigestiegen. - Als wenn es so etwas geben würde!

Also: Entschuldigung an beide Herren!

Was es sonst aus München zu berichten gibt? - Das dort keine Entscheidungen fallen, außer, daß nach draußen der Eindruck vermittelt wird, daß alles so weiter geht wie bisher. - Wenn es dort mit der gleichen Dynamik weitergeht, dann möchte ich empfehlen, jetzt schon mit den Überlegungen zu beginnen, was man denn 2003 mit Rolls Royce macht.

Und wie will man denn nun eigentlich den Rover 75 (Ein schönes Auto!) vermarkten? - Gegen BMW? - Der Rover 75 ist so groß wie ein 5er BMW aber preisgünstiger. Er bietet auch weniger Platz. Aber er bietet mehr Platz als ein 3er BMW und kostet auch nicht mehr. Er spricht also 3er, wie auch 5er-Interessenten an. Wenn man ihn in BMW-Läden stellt.

So wird BMW (zusammen mit Rover) nicht zum Vollsortimenter.

Aber noch einmal zu meiner aktuellen BMW-Geschichte: Lesen Sie doch mal zur Ergänzung im SPIEGEL-special 1/1999 die Geschichte von Peter Bölke: "Höllenfahrt der Selbsterkenntnis", wo Autor Peter Bölke darstellt, wie sich die Manager zwar zur Elite zählen, aber mit deren Tugenden sich schwer tun. Da gibt es auch einen Hinweis auf den langjährigen Vorstandsvorsitzenden des Mannesmann-Konzerns, der sich "so ganz nebenbei eine stattliche private Firmengruppe aufgebaut" hatte und "als Vorstandsvorsitzender des Konzerns ... Aufträge an eine Firmengruppe" vergab, "die von Strohmännern geleitet wurde und letztlich ihm selbst gehörte."

Natürlich habe ich auch die Geschichte gelesen, die davon handelt, daß "Zivilcourage im Beruf .... Karrieren zerstören" kann. Titel: "Nestbeschmutzer oder Held?" - Ich kenne mich bei dem Thema gut aus. Aber was heißt schon Karriere?

Zu etwas Erfreulicherem: VW will einen Beetle zu 28.500 DM auf den Markt bringen, weiß die "BILD am SONNTAG" zu berichten. Schauen Sie mal in meine Geschichte zum Thema Beetle: das ist "mein Preis". Nur war bei mir die Motorisierung anders. Und VW soll mir doch mal vorrechnen (wirklich rechnen!), daß der vorgesehene 1,4-Liter-Motor billiger zu produzieren ist, als der bisher verbaute 2,0-Liter-Motor.

Aber das ist so wie mit der Differenz zwischen Zwei- und Viertürer. Wenn ein Zweitürer eine Limousine ist, ist er billiger als ein Viertürer. Nennt man den Zweitürer aber Coupé, ist er teurer.

Aber ich will Sie nicht vom Lesen der eigentlichen BMW-Geschichte abhalten.

Guten Tag!

Wilhelm Hahne