99-03-18, in Virneburg/Eifel
- und in München tagt der BMW-AR

Guten Tag!

Heute wird es Entscheidungen bei BMW geben, die vermeldet werden. Von anderen Entscheidungen wird man so direkt nichts hören. Zum Beispiel, was den Fall Reitzle betrifft. Zu dem Fall ist aber auf den aktuellen Seiten hier bei Motor-KRITIK einiges zu lesen. Schließlich habe ich doch zu erklären, warum am letzten Freitag - obwohl von Motor-KRITIK angekündigt - keine Ford-Pressemitteilung zum Thema Reitzle erfolgte. Bei mir ist auch zu lesen, warum man in diesem Jahr ausnahmsweise einmal eine (Ford-) Meldung zum 1. April ernst nehmen sollte. (Das weiß noch nicht einmal der "stern".)

Zu lachen gibt es auch an anderen Tagen reichlich. Es ist auch spaßig zu beobachten, wie "die Macht der Medien" mißbraucht wird. Da berichtet z.B. "auto motor und sport" in seiner aktuellen Ausgabe auf dem Titel von der "VW-Sensation auf dem Genfer Salon", dem "Bentley Supersportwagen >16 Zylinder, >630 PS, > Allradantrieb".  "Sieht so die Bentley-Zukunft aus?", fragt "auto motor und sport" auf Seite 17 des Heftes. Und man gibt als Antwort auf diese Frage eine Stimme aus "Stammsitz der Marken Rolls-Royce und Bentley im mittelenglischen Crewe" wider: "Es ist höchst unwahrscheinlich, daß dieses Auto jemals in Produktion geht."

Die Kölner "Auto-Zeitung" weiß aber: "Der 'Projekt Hunaudièrs' war der unumstrittene Star des Salons". Und meint den Genfer Automobil Salon. Nur: der "vielleicht erste Multi-Kulti-Supersportwagen der Weltgeschichte" (O-Ton "Auto-Zeitung") war dort gar nicht zu sehen. Für die normalen Besucher. Ihn gab es nur zu Abfütterung der Weltpresse. Am Wochenanfang war das Ausstellungswunder in Genf wieder verschwunden. "Der ist wieder in Deutschland", ließen sich überraschte Besucher vom diensttuenden Standpersonal informieren.

Soviel zum Wert von Pressemeldungen, wenn die ausschließlich auf Informationen eines Werkes beruhen. Der "Star in Genf" ("Auto-Zeitung" auf dem Titel) war gar nicht in Genf, sondern schon wieder ausgeflogen, als die wirklichen Interessenten anreisten. - Aber die Weltpresse durfte ihn in Genf bewundern.

Dafür war die Presse nicht in den fünf Tagen am Nürburgring, als VW dort einen Teil seiner Motorsport-Projekte einem Härtetest unterzog. Natürlich war Motor-KRITIK vor Ort. Welche Schlüsse aus den Beobachtungen an den Testtagen (und davor und danach) gezogen werden können, steht ebenfalls aktuell im Internet. Nicht für jeden - aber für jeden Abonnenten - zu lesen. Da Ferdinand Piech nicht dazu gehört, wird er auch nie erfahren, was aus Motor-KRITIK-Sicht falsch läuft.

Aber bei BMW wird man nach Lesen der Formel 1-Geschichte wissen, was man zu einigen BMW-Entscheidungen in der Eifel denkt. Das wurde nicht geschrieben, um Leute bei BMW zu ärgern, sondern um darauf aufmerksam zu machen, daß die Formel 1 ein besonderes "Geschäft" ist, bei dem man sich schon auskennen sollte. Der BMW-Fehler: man glaubte sich auszukennen. "Und das kostet teuer", wie in einem solchen Falle früher meine Tochter zu sagen pflegte.

Zu lesen ist auch ein wenig über Ford und deren Öffentlichkeitsarbeit. Dabei sollte man aber nicht den Fehler machen, die Öffentlichkeitsarbeit von Ford mit der von Opel zu vergleichen. Wie Motor-KRITIK zu wissen glaubt, wird nämlich die eine von einer Dame, die andere von einem Herrn gemacht. Vorstände beide. Aber da hört's dann auch schon auf. - Aber da flattert mir gerade noch eine Information zu Opel Astra-Bremsen auf den Tisch... - Da werde ich dann lieber noch ein wenig recherchieren und dann beim nächsten Mal über Opel und Ford - und deren Qualitäten - z.B. in der Öffentlichkeitsarbeit (im Vergleich?) schreiben.

Was das Verhältnis von Ford- zu Opel-Menschen betrifft möchte ich (aus gegebenem Anlaß) aus einem kleinen Buch von Bert Lauf ("Das standesgemäße Extra für Ford Fahrer") zitieren:

"Seit es Ford und Opel gibt, werden Ford- und Opel-Menschen in einen Topf geworfen. Ein empörendes Vorurteil, so unausrottbar wie unhaltbar:
Der Ford-Mensch würde sein Grundstück niemals mit Tellerminen sichern. Den Ford-Menschen bewachen scharfgemachte Doggen.
Kein Ford-Mensch würde sich ein Ölgemälde mit einem röhrenden Hirsch ins Schlafzimmer hängen. Der Ford-Mensch schnarcht unter Dürers >Betenden Händen<."

Nachdem ich in den letzten Tagen (erst jetzt!) wegen meines Mercedes S-Klasse/7er BMW-Vergleichs beschimpft wurde, gäbe es jetzt doch Anlaß auf anderem Niveau (ich meine natürlich höherstehend) Kritik an Motor-KRITIK-Darstellungen zu üben. Wenn sich vielleicht Frau Dr. Wegerhoff und Horst P. Borghs zu einer Interessengemeinschaft verbinden... -

Und von mir könnte Herr Borghs dann eine Eidesstattliche Erklärung erhalten, daß er niemals mit Tellerminen... - Dabei fällt mir noch ein Witz ein (auch aus dem o.e. Buch): "Zwei Mantafahrer treffen sich. Sagt der eine: >Gestern hab'  ich mir einen Duden gekauft<. Fragt der andere: >Und - haste ihn schon eingebaut?<"

Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen noch, möchte Ihnen noch (auch aus dem Buch) eine Ford-Lebensweisheit mit auf den Weg geben: >Die dümmsten Omegas haben die dicksten Reifen.<

Guten Tag!

Wilhelm Hahne