Die Ampel zeigt ROT für den Verbrenner - in Europa!

Die Richtung wird von der Politik vorgegeben. Die orientiert sich an einer Klima-Entwicklung, die scheinbar unausweichlich zu einer Fahrt in eine dunkle Zukunft wird. Man schürt die Angst mit drohenden Vorhersagen. Angst ist leider kein guter Ratgeber. Aktuell befindet sich die deutsche Automobilindustrie mit ihrer Grundsatzentscheidung gegen den Verbrenner, hin zum „Alleinmittel“ E-Automobil auf einer Einbahnstraße, auf der – weil sie breit genug ist – rechts und links überholt werden kann. - Denn es gibt keinen Gegenverkehr! - Aber ein „Überholter“ kann niemals Erster werden! -  Vor allen Dingen dann nicht, wenn man eigentlich versucht, den Weltmarkt nicht aus dem Auge zu verlieren. Die Exportmärkte sind im Laufe der Jahre immer wichtiger geworden. Die deutsche  Automobilindustrie hat in dem Bemühen, Jahr für Jahr und Stück für Stück das Wachstum zu steigern, um ihre Bedeutung zu verdeutlichen, auch neue Werke in den Exportmärkten platziert, hat auch Zulieferer so praktisch gezwungen ihnen zu folgen, um mit zu wachsen. Nun brechen die Verkäufe ein! Aus den – früher – interessanten Exportmärkten erwachsen inzwischen Konkurrenten, die ihrerseits aber auch  exportieren wollen - und müssen. So gibt es – gerade auf dem Gebiet der E-Automobile – inzwischen eine deutlich gewachsene Zahl von Anbietern auch auf dem Basis-Inlandsmarkt. Der wird bestimmt von der EU-Politik, die selbstsicher auch (was auch sonst?) auf die E-Schiene setzt. - Ein Weg ohne Umkehr?

Die Ampel zeigt ROT für den Verbrenner - in Europa!

Die EU-Behörde in Brüssel kennt offensichtlich das Rezept, mit dem man den Kampf gegen den drohenden (!) Klimawandel gewinnt. Sie hat den Verbrenner-Motor in Automobilen bei Neuzulassungen ab 2035 verboten. Die Automobilindustrie ist dabei die Produktion anzupassen und erlebt dann spätestens ab 2035, dass es nicht gut ist, jede politische „Anregung“ als „alleingültig“ anzunehmen.

Die deutsche Automobilindustrie versucht sich verstärkt im Bau von E-Automobilen. Zunächst natürlich auf der Basis von Luxus-Gefährten, Sportwagen und SUV, weil dann die Preisdifferenz zwischen den bekannten Verbrenner- und den neuen E-Versionen bei der angepeilten Zielgruppe nicht zu groß wird. Schließlich werden diese Fahrzeuge nicht produziert, um „auf Halde gestellt“ zu werden, sondern in die Garagen „moderner“ Menschen zu gelangen, die damit dann auch einen Beitrag zur Rettung der Welt leisten. - Das wird man betonen müssen.

Tatsache ist, was z.B. jetzt auch durch eine Berichterstattung des „SPIEGEL“ deutlich wird, dass selbst „Tesla“, das große amerikanische Vorbild bei der Produktion von E-Automobilen, inzwischen gezwungen ist, einen Teil seiner in Deutschland produzierten E-Automobile „auf Halde zu stellen“.

„Tesla“ ist als Hersteller von E-Automobilen zwar groß und bedeutend, aber schließlich nicht alleine auf der Welt. Nachdem der  Markt in China  nicht nur mit E-Automobilen, auch ziemlich „gesättigt“ scheint, werden auch von dort E-Automobile in Richtung Europa und Deutschland geschaufelt. Auch im europäischen Umfeld versuchen sich junge Start-Ups als Hersteller von E-Automobilen. Allerdings sind darunter viele „Visionäre“, die dann schnell von der Realität eingeholt werden.

Die Realität im Markt wird nämlich nicht etwa von den Politikern, sondern ausschließlich vom Käufer bestimmt. Der Käufer eines Produkts ist nun einmal etwas kritischer, auch im Hinblick auf den Kaufpreis, als z.B. es die gleiche Person als Wähler einer Partei ist. Als Automobil-Käufer entscheidet er oft beim Autokauf über den größten Teil seines Vermögens, als Wähler „nur“ über die Zukunft des Landes. - Was liegt ihm wohl näher?

Hinzu kommt, dass ein E-Automobil heute immer noch weniger ein „Nutzfahrzeug“ ist, als ein Verbrenner-Automobil. Außerdem hat es über die Zeit den größeren Wertverlust, wirkt selbst mit einem Plus von hunderten PS gegenüber einem Verbrenner-Automobil oft „wie ein Klotz am Bein“.
Seine Fahrdynamik beschränkt sich ausschließlich auf die Längsdynamik!

Aber rein theoretisch hat aus der uns heute bekannten Klima-Problematik heraus, ein Verbrenner-Automobil gegenüber einem E-Automobil keine Chance. Das sagen Wissenschaftler, das sagen Politiker, das sagen Gutachter, das sagen… - alle die den „großen Wissenden“ alles nachplappern.
Wenn die EU in Brüssel meint, dass der Verbrenner „tot ist“, dann scheint das eine Tatsache zu sein, der z.B. die deutsche Automobilindustrie grundsätzlich nicht widerspricht.

Techniker schütteln da zwar – aber auch nur hinter verschlossenen Türen – ihren Kopf. - In Deutschland! - Dort regiert – neben der Politik – das Geld. - In China denkt man aber z.B. anders.

Man denkt auch an die Zukunft! - Auch die der Industrie. - Auch an das Kaufpotential der Käuferschaft von Automobilen generell. Dabei wird man nicht daran vorbei kommen, die Vorteile von Verbrenner-Automobilen zu sehen und in die eigenen Zukunftsüberlegungen einzubeziehen.

Es gibt nun einmal keine technische Lösung, die nur Vorteile bieten würde. Wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile. Die Nachteile beim E-Automobil stören in ihrer Gesamtheit - leider - viele Käufer.

Die Nachteile beim Verbrenner-Automobil brachten die Politiker aber – natürlich dank wissenschaftlicher Beratung und unterstützenden Gutachten zu der Erkenntnis, dass nur – und ausschließlich - das E-Automobil „klimarettend“ ist.

Da wäre z.B. der Wirkungsgrad der Motoren. Bei der Energieumwandlung von chemischer Energie in Wärmeenergie, die in der so genannten Volumenarbeit mündet, entstehen eine Menge Verluste, die nicht nur durch mechanische Reibung entsteht, sondern auch durch Abwärme.

Fahrer von Diesel-Automobilen werden schon mal – früher – beklagt haben, dass die so lange brauchen, bis die Heizung „es richtig tut“. Das liegt am besseren Wirkungsgrad eines Dieselmotors, der Grund ist, dass der später warm wird, als ein Otto-Motor. - Weil dort mehr Abwärme anfällt, wird der zwar schneller warm, aber sein Wirkungsgrad ist deutlich schlechter.

Schaut man sich einmal speziell den Wirkungsgrad von Automobilmotoren an, so werden die Vorteile des E-Motors besonders deutlich:

  • Der Wirkungsgrad von Otto- bzw. Benzin-Motoren liegt bei geringen 20 Prozent.
  • Der von Diesel-Motoren im Mittel bei 45 Prozent.
  • Elektro-Motoren weisen dagegen einen Wirkungsgrad von um 65 Prozent auf!

Technikern schien es also richtig und wichtig, sich im Hinblick auf eine „Verbesserung“ beim Automobil, sich des Diesel-Motors anzunehmen, weil dort sicherlich noch Reserven schlummern. Aber gerade der Dieselmotor hat nicht unbedingt das Image, mit dem man Käufer „fängt“. Das liegt auch an der Preispolitik der Automobilindustrie in der Vergangenheit, die mit Automobilen mit Benzin-Motoren einfach besser verdienten.

Hier in Motor-KRITIK war aber z.B. von mir im Februar 2019 zu lesen:

„Der Diesel darf nicht sterben! Ich konnte beweisen, dass er in seiner modernen Form auch zum Antrieb eines Sportwagens taugen würde. Nun sollten fähige Ingenieure beweisen, dass er auch aktuellen Ansprüchen an Verbrauch und Schadstoffausstoß genügen kann.

Da darf man nicht ausbessern, Korrekturen vornehmen, ein neues Flickwerk schaffen.Da muss das gesamte ‚Umfeld‘ eines Dieselmotors neu erdacht, durchdacht und geschaffen werden.“

Da würde man dann – wenn ich an die kommende Fassung der Emissionsgesetze, gültig ab 1. Juli 2025 denke - wahrscheinlich beim Diesel-Automobil nicht um die Hinzufügung einer kleinen  elektrische Zusatzheizung herum kommen, ohne die es übrigens auch in E-Automobilen ziemlich ungemütlich wäre.

Aber das wäre nur eine „kleine Übung“. Die größere wäre, einen neuen Dieselmotor zu entwickeln, der noch effektiver wäre, als alle bisherigen Konstruktionen und dessen Wirkungsgrad sich weiter dem eines E-Motors annähern würde.

Vor einiger Zeit habe ich schon geschrieben, dass mir das – nach einem Gespräch mit einem wirklichen Diesel-Fachmann und -Spezialisten – auch möglich scheint. - Nur hat ein solches Projekt wohl niemand so schnell in Angriff genommen, dass man es aktuell schon hätte präsentieren  könnn. Eine Motoren-Entwicklung ist kein kurzfristiges Projekt und kann nur durchgezogen werden, wenn auch Produktionszahlen von wenigstens 500.000 Stück pro Jahr als sicher angenommen werden können.

Aus europäischer Sicht ist inzwischen China im Bau von E-Automobilen führend. Aber deren lokale Automobilindustrie investiert immer noch – auch (!) - in die Entwicklung von Verbrennermotoren. Der ist im „Reich der Mitte“ immer noch nicht „tot gesagt“. Darum fährt man dort auch – anders als in unseren Landen – immer noch in der Entwicklung von neuen Motoren zweigleisig.

  • So kam es jetzt in China zur Vorstellung eines neuen Diesel-Motors, die Entwicklung eines großen chinesischen Automobil-Zulieferers, der einen Wirkungsgrad von 53 Prozent aufweisen soll. Wie vom TÜV Süd bestätigt wird, der auch in China tätig ist.

Weichat Power Co., Ltd. ist der Zulieferer, der zunächst einmal aufzeigt, welche Möglichkeiten noch in einem „Verbrenner“ stecken, wenn man sich um seine Weiterentwicklung wirklich bemüht!
Diese Firma – in Deutschland den Fachleuten wohl bekannt – hat gerade Ende März ihren Bilanzbericht für das Jahr 2023 vorgelegt:

  • Der Umsatz erhöhte sich 2023  um 22,2 Prozent gegenüber 2022.
  • Der Netto-Gewinn stieg 2023 um 83,8 Prozent gegenüber 2022.
  • Der Gewinn je Aktie der Firma legte in 2023 um 84,5 Prozent zu.

Weichat Power Co., Ltd. ist  ein heute ein globaler Mischkonzern, der sich in den Bereichen Nutzfahrzeuge, Landmaschinen, Energie-Systeme und Logistik-Lösungen engagiert. Von 2004, dem Börseneinstieg an der Börse in Hongkong, bis heute 2024, stiegen die Einnahmen des Unternehmens um das 30fache! - Man war nicht nur - man ist auch aktuell - um Spitzenleistungen bemüht, wie auch die Vorstellung dieses neuen Dieselmotors mit einem Rekord-Wirkungsgrad für „Verbrenner“-Motoren beweist!

  • Der neue Dieselmotor wurde am 20. April 2024 auf einem Weltkongress für Verbrennungsmotoren in Tianjin/China vorgestellt.

In China arbeitet man offensichtlich auf allen Gebieten am technischen Fortschritt. In Deutschland ist man mehr um eine Zusammenarbeit mit Immobilien-Maklern bemüht, um neue Abstellplätze für die im Moment sich schon abzeichnende Überkapazität auch von E-Automobilen zu finden.

MK/Wilhelm Hahne
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