30.April: Erlebnisregion Nürburgring

Es waren sicherlich mehr als 163 Leute die den „Boulevard“ bevölkerten, als Malu Dreyer, die amtierende Ministerpräsidentin in Rheinland-Pfalz, das Podium im „Boulevard“ des Nürburgrings betrat. Als ich mein Haus in Virneburg verließ hatten aber nur 163 Leute über die Frage auf meinen Internetseiten abgestimmt, ob sie die Entscheidung des Gläubigerausschusses für Capricorn richtig finden. Wenn ich die Grundstimmung der Leute im „Boulevard“ richtig mitbekommen habe – und ich habe mit vielen Leuten an diesem Abend gesprochen – dann war die nicht unbedingt im „Boulevard“ pro Capricorn. - Also eigentlich kein Unterschied zur „Stimmung“ auf meinen Internetseiten. - Eigentlich hätte ich mir den Besuch des Nürburgring-“Boulevard“ auch sparen können, denn auch die offizielle Presse-Information zum Besuch der Ministerpräsidentin hatte ich mir schon am frühen Nachmittag ausgedruckt. Sie war mit einem Sperrvermerk (18:30 Uhr) versehen und enthielt schon alle Zitate aus den Darstellungen der Akteure, die sie noch gar nicht gesprochen hatten. - Pietro Nuvoloni zu diesem Vorwurf: „Alle Zitate sind mit der Staatskanzlei abgestimmt.“ - Ach so! - Aber es wurde durchaus in der Realität noch spannend, wobei dann auch hier ein Zitat eine Rolle spielte. Aber eine unwichtige. - Aber ein Brief an die Ministerpräsidentin spielte an diesem Tag eine Rolle. Aber nur im Hintergrund! - Aber das ist erst in den Tagen danach klar geworden, als ich nicht nur in Sachen „Doktor-Spiele“ recherchierte. - Motor-KRITIK-Leser erfahren nachfolgend Aufklärung. - Aber ich hätte diesen Vorabend zum 1. Mai eigentlich besser zum Aufstellen eines Maibaums nutzen sollen. Auf meine Art: Ich esse 'ne Bratwurst vom Grill und trinke Bier – und andere stellen ihn auf. - Aber hätte ich dann erfahren, wie man z.B. in Düsseldorf meine Texte auf den Internetseiten von Motor-KRITIK bewertet? - Wenn Sie das alles interessiert, sollten Sie sich Zeit zum Lesen der folgenden – aus vielen Gründen überlangen – Geschichte nehmen. Achtung! - Mein Computer hat 5.420 Wörter gezählt bzw. 37.066 Zeichen. Und 25 Fotos.

30. April: Erlebnisregion Nürburgring

Ein Fazit sollte man immer am Ende ziehen. Aber dieser „Tag der Begegnung“, wie er sozusagen „regierungsseitig“ bezeichnet wurde, war ja erst der Anfang. So möchte ich dann hier eine „Zusammenfassung“ meines Eindrucks an den Anfang dieser „unendlichen Geschichte“ um den Nürburgring stellen, wie man sie auch – als DIN-A4-Seite vorweg – z.B. auf Versuchsberichten der Entwicklungsabteilung von Automobilherstellern für den verantwortlichen Vorstand über ein neues Modell finden kann:

Dieser „Tag der Begegnung“ war wie ein bei vollem Bewustsein erlebter Unfall eines Motorradfahrers – zum Beispiel. Man liegt am Ende irgendwo am Straßenrand im Gras, empfindet – obwohl Knochen gebrochen sind - keine Schmerzen, weil man wohl ein wenig unter Schock steht, blickt fassungslos in Baumkronen über sich und einen blauen Himmel und hofft: Gleich wirst du wach – und hast alles nur geträumt.

Ich war erst wenige Minuten – und natürlich zu früh – im „Boulevard“, als mich ein Mann kurz – und freundlich! - begrüßte, der sich als Gründer der Firma „GetSpeed“ empfindet und nun zusammen mit Capricorn den Nürburgring kauft. Das nächste Aufeinandertreffen hatte ich dann am Ende dieser Veranstaltung, aber wir wollen zumindest den Versuch machen, ein wenig chronologisch vorzugehen, zumal ich den Ablauf auch mit Foto-Dokumenten belegen kann.

Ohne Menschen wirkt der „Boulevard“ trist. Daran ändert auch die größte stromfressende „bunte“ Videowand der Welt nichts, die an diesem Abend „voll“ im Einsatz war..

 

Alkoholfreies Bier, Wasser und Brezel standen bereit – und der Service wartete:

 

Es würden nicht allzu viele Leute kommen. Das war klar, da wir „zufällig“ den Vorabend des 1. Mai hatten, wo in den Eifel-Dörfern das Aufstellen des Maibaums Vorrang hat.

Aber Frau Dreyer hatte auch etwas Verspätung. Die Versammlung mit den Mitarbeitern der NBG...

 

...zog sich ziemlich in die Länge. Aber ich wusste ja was kommen würde und ich hatte dem „Verursacher“, Pietro Nuvoloni, als Pressesprecher der Insolvenz-Sachwalter bekannt, auch dazu schon meine Meinung gesagt. Er fand allerdings nichts dabei, eine Presseinformation über die Veranstaltung am Abend, schon vor der Veranstaltung am Nachmittag unter die Leute zu bringen. „Schließlich ist um 18:30 Uhr bei vielen Zeitungen Redaktionsschluss. Und die brauchen Material.“

Pietro Nuvoloni lieferte es ihnen. Und hatte alle darin befindlichen Statements schon mit der Staatskanzlei abgestimmt. Sagte er. - Nein, er hatte sich ganz normal verhalten, aber diese unverantwortlichen Kollegen, die sich nicht an die Sperrfristangaben halten... - Verkehrte Welt? - Es ist die „moderne Welt“, die Welt eines Pietro Nuvoloni und der visionären Politiker und seiner Auftraggeber..

Nun ja – ich bin am Nürburgring, in einem Umfeld, das sich als „Erlebniswelt“ empfindet. - Meint das politische Mainz. Dort sitzen die Volksvertreter.

Der „Boulevard“ wird langsam voller. Ich kenne viele der Besucher. Es gibt viele, sehr viele Journalisten, Politiker, Geschäftsleute, Betroffene, die sich hier einfinden. - Es sind weniger die Fans. - Ich vermisse aber die Besitzer von Handwerksbetrieben, die hier eigentlich öffentlich ihre berechtigten Forderungen geltend machen könnten.

Auch nicht alle geladenen Politiker sind gekommen. Die Landräte Dr. Pföhler und Dr. Saftig habe ich z.B. nicht gesehen.

Wie sich herausstellte, ließ sich Dr. Saftig durch einen „Beobachter“ vertreten. Er hatte auch schon „damals“, beim Ersten Spatenstich klug handelnd, einen Vertreter entsendet. - Ein vorausschauender Politiker!

Dann ist die die „Kontaktrunde“ mit den Mitarbeitern zu Ende und die Fernsehteams hätten gerne sendefähige Statements. Die Ministerpräsidentin steht gerne zu Diensten. In optisch perfekt passendem SPD-Rot gekleidet.

 

 

 

Dann lässt sich Frau Dreyer von einem Mitarbeiter der Staatskanzlei (RA Clemens Hoch, aktuell einer ihrer Mitarbeiter dort) zum Podium führen:

 

 

Oben wartet schon Pietro Nuvoloni, der die Moderation übernehmen wird, die er übrigens gut, mit viel Einfühlungsvermögen in die Absichten der Regierenden übernahm:

 

Dann geht es langsam los – mit inhaltsarmen Statements, deren Inhalt ich schon seit Stunden kenne. So sagte – und ich zitere hier aus der „frühen“ (mit der Staatskanzlei abgestimmten!) Pressemitteilung - nun Malu Dreyer:

 

 

„Ich kenne aus vielen Gesprächen und Begegnungen die Sorgen der Beschäftigten und der Menschen in der Region, für die der Nürburgring nicht nur ein Teil ihrer Identität, sondern auch Existenzgrundlage ist. Der Nürburgring blickt nun mit dem neuen Investor in eine neue Zukunft. Ich wünsche den neuen Nürburgring-Eigentümern, dass die positive Stimmung weiter anhält und ich wünsche ihnen die notwendige Kraft für diese große Herausforderung. Sie haben das Vertrauen verdient, dass man ihnen für die Entwicklung der Konzepte die erforderliche Zeit lässt.“

Interessierte Zuhörer sind u.a. die Verantwortlichen des Kamalashisla Instituts in Langenfeld, nahe dem Nürburgring, einem tibetisch buddhistischen „Kloster“, das u.a. Ende Mai/Anfang Juni das erste Reiseziel Seiner Heiligkeit des XVII. Karnapa auf seiner ersten Europareise sein wird.

Aber natürlich sind auch Mitarbeiter der Firma „GetSpeed“ vor Ort...

 

 

... der Firma, die zusammen mit Capricorn - wenn die EU zustimmt – ab 1. Januar 2015 den Nürburgring übernehmen wollen. - Nachdem sie gezahlt haben. - Und die Landesregierung noch ein wenig den vermeldeten Gesamt-Kaufpreis herunter gerechnet hat?

Am 10. März 2014 in Koblenz wurde noch so gerechnet: "Das Transaktionsvolumen beträgt mehr als 100 Mio. Euro." - Und man meinte 77 Mio. Euro Kaufpreis + 25 Millionen Euro, die direkt in die Strecke investiert würden. Robertino Wild hat das Tage danach „richtig gestellt“: Die 25 Millionen sollen von Firmen erbracht werden, die sich nach seinen Vorstellungen auf dem Gebiet der jetzigen „Grünen Hölle“ ansiedeln sollen.

Auf dieser Rechenbasis wird es weiter gehen. Es gibt da schon weitere „gute Ansätze“. - Man spürt die Absicht – und man ist verstimmt.

Wie man vom Podium später hier im „Boulevard“ hören konnte, wurde die Ende März fällig werdende erste Rate (nach Motor-KRITIK-Informationen = 5 Millionen Euro) pünktlich gezahlt. - Immerhin!

Und dann sagt auch Robertino Wild, der Inhaber und Geschäftsführer der bisherigen Capricorn-Firmen etwas zum Nürburgring...

 

Lt. Presseinfo vom Nachmittag, die lt. dem verantwortlichen Presse-Guru, Pietro Nuvoloni, nur wohlabgestimmte Statements enthält, sagte der Capricorn-Chef entsprechend der Vorlage:

„Strukturen müssen angepasst und verändert werden. Aber wir werden nicht überhastet oder überstürzt vorgehen. Wir treffen die Entscheidungen in Verantwortung zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie auch im Interesse des Nürburgrings und der Region. Unser Handeln soll nachhaltig wirken.“

Und er informiert, dass die Besucher des Nürburgrings ab dem 1. Mai 2014 wieder mit Bargeld zahlen können. Sie müssen nicht mehr eine Plastikkarte aufladen lassen. - Toller Fortschritt! -

Die Tochterfirma der Nürburgring GmbH, über die das Geschäfts mit der „ring°card“ abgewickelt wurde, ist inzwischen längst liquidiert. Ihr Beitrag an der Insolvenz der Nürburgring GmbH dürfte bei 10 Millionen Euro liegen. - Der Insolvenz-Geschäftsführer hat die Cash Settlement & Ticketing GmbH still beerdigt. - In den Berichten des Landesrechnungshofes ist nachzulesen, was deren Fachleute von „diesem Geschäft“ gehalten haben. - Schon vor der Pleite!

Aber es geht ja jetzt am Nürburgring weiter. Es gibt einen zweiten Geschäftsführer bei der NBG, Carsten Schumacher, der gleichzeitig der einzige Geschäftsführer bei der capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft mbH - natürlich in Düsseldorf - ist. (Leider aktuell noch nicht im Düsseldorfer Handelsregister eingetragen.) Und der sagt (lt. Vorab-Presseinfo):

„Änderungen und Entscheidungen über Personalanpassungen sind frühestens Anfang Juli absehbar, wenn die Überprüfungen ergangen und auch Gewissheit über die Strukturänderungen besteht.“

Und der erste Geschäftsführer der NBG, der noch arbeitstäglich zwischen seinem Wohnort Frankfurt und dem Firmensitz Nürburg hin und her pendelt stellt (auch lt. Vorab-Presseinfo) fest:

„Ein erfolgreicher Nürburgring ist auch gut für die Menschen in der Region. Der neue Investor ist Partner, nicht Gegner der Region. Gemeinsam wollen wir den Dialog mit den Unternehmen, Partnern und Bürgern vor Ort führen.“

In der Vorab-Presseerklärung kommt der Geschäftsführer der „GetSpeed“ mehr zu Wort als dann bei seinem Real-Auftritt im „Boulevard“. Das ist mein Eindruck. Lt. Vorabankündigung sagte Adam Osieka folgendes:

„Ich kenne den Nürburgring, die Menschen vor Ort, den Enthusiasmus und die Faszination dieser auf der Welt einmaligen Rennstrecke, da ich selber Rennen fahre. Wir 'leben' den Motorsport und wissen, dass der Nürburgring wie ein roher, ungeschliffener Diamant ist. An diesen Wurzeln des Motorsports wollen wir ansetzen und die anderen Geschäftsbereiche Touristenfahrten, Industrie Pool sowie als künftige Perspektive auch ein Automobiles Technologie-Cluster entwickeln und ausbauen.“

Der Chefredakteur der „Rhein-Zeitung“, der mit seiner Frau „vor Ort“ war...

 

...musste fleißig mitschreiben, da ihm die Vorab-Presseinfo wohl nicht bekannt war. Rechts von ihm (mit rotem Halstuch) übrigens der PR-Mitarbeiter von „Freunde des Nürburgrings“ und weiter rechts (ganz am Bildrand) ein Mitarbeiter des „Wochenspiegel“ in Mayen.

Und auch der Präsident der Industrie- und Handelskammer Koblenz, der Vorsitzende von „Freunde des Nürburgrings“...

 

...hörte interessiert zu...

...was da alles aus Richtung Podium zu hören war. Obwohl man wenig Konkretes hörte. - Alles wirkte ein wenig wie „mit Weichspüler bearbeitet“. Dem Rechtsanwalt des ADAC nötigten die gehörten Aussagen...

 

...so manches Mal ein mildes Lächeln ab. - Der eigentliche Gründer der Firma „GetSpeed“...

 

...wird dagegen ein paar graue Haare mehr bekommen haben. Dazu – verständnishalber – ein wenig E-mail-Prosa aus dem Jahre 2012 des Herrn Dr. Axel Heinemann, dem heutigen „GetSpeed“-Besitzer (im Grundbuch ist die Firma auf seine Frau eingetragen) an den o. Gezeigten:

„Sei hinsichtlich der Immobiliengesellschaft unbesorgt – die von Notar XXXX vorgeschlagene Absichtserklärung betrachte ich als einen "moralischen Spiegel" ... der mich mein ganzes Leben lang begleitet hat und keinerlei "Sprünge" aufweist (... daher auch meine gestrigen Ausführungen zu privaten familiären Erfahrungen). Nach wie vor ist mein erklärtes Ziel, Dich zuallererst in der Befreiung von Deinen unmittelbaren Sorgen zu unterstützen.
Sodann folgt über den Erfolg der Betreibergesellschaft die Wiederherstellung Deiner Reputation & Ehre wiederherzustellen. In der sich anschließenden Phase soll unser Ziel sein, in sowohl der Betreibergesellschaft wie auch Immobiliengesellschaft als Ausdruck unserer Freundschaft eine gleichberechtigte Partnerschaft herzustellen!“

Die Verbandsbürgermeister von Vordereifel und Kelberg hörten inzwischen unbewegten Gesichts zu...

...als Robertino Wild vom „großen Erfolg“ der Industrieansiedlung in Meuspath sprach und eine Ausweitung mit Teil II zusagte. - Auf den folgenden Fotos sind die Herren...

 

...besser zu erkennen. - Sie scheinen unbeeindruckt. - Politiker eben.

Man mag Robertino Wild zugute halten, dass er noch niemals auf einer Versammlung des Interessenverbandes dieser erfolgreichen (?) Ansiedlung war, die in all' den Jahren des Bestehens dort nur Geld zugelegt und auch eine Ausweitung abgelehnt hat, wenn nicht Mainz einen kräftigen Beitrag leisten würde. - Aber bisher war Mainz dazu nicht bereit. - Greift jetzt Frau Lemke als Wirtschaftsministerin mal tief in die Kasse? - Auf wessen Geheiß?

Wäre das Dorf Meuspath z.B. keine öffentliche Kommune, sondern eine Privatfirma, hätte man dort längst Konkurs anmelden müssen. So werden die Zahlungen, die eigentlich von dort zu leisten wären, von der Gemeinde Adenau übernommen. - Aber wer weiß das schon?

Das mit dem „Tag der Begegnung“, die auch einen Austausch von Meinung und die Beantwortung von interessierten Fragen voraussetzt, das klappte nicht ganz so gut. Natürlich gab es gute und weniger gute Fragen, aber die Antworten – so war (nicht nur) mein Eindruck...

 

...waren alle weniger gut. Obwohl perfekt formuliert. Vielleicht auch deshalb. Sie kamen bei den Zuhörern nur als Worthülsen an. - Aber eigentlich entsprach das auch zumindest meiner Erwartungshaltung, weil man von routinierten Politikern – und solchen die sich als solche empfinden – in einer solchen Situation auch nichts anderes erwarten kann.

Malu Dreyer wollte – will – aus landespolitischer Sicht einen Schlussstrich am Nürburgring ziehen – und einen guten Eindruck hinterlassen. - Für die SPD. - 2016 sind Wahlen! - Und sie machte auf dieser Veranstaltung einen engen Schulterschluss zu Capricorn/GetSpeed optisch deutlich. Wenn man als Kenner der Szene nicht wüsste, was hier der Öffentlichkeit bewusst gemacht werden sollte, dann hätte man glauben können, dass der Verkauf des Nürburgrings schon „in trockenen Tüchern“ wäre.

Exakt das ist nicht der Fall. Darum gibt sich die Politik auch so große Mühe, ihre Unsicherheit zu verdecken. Der Ministerpräsidentin merkte man nicht, dass sie gerade an diesem 30. April vorab per E-mail und Fax den Einspruch einer Münchner Rechtsanwaltskanzlei erhalten hatte, die die Interessen eines abgelehnten Bieters vertritt und u.a. - für jeden normal empfindenen Bürger nachvollziehbar - gegen den Verkauf des Nürburgrings an Capricorn argumentierte.

Ich möchte den Brief, den die Ministerpräsidentin – wie oben beschrieben – in Vorab-Versionen an diesem 30. April erreichte, in seinen von mir als wesentlich empfundenen Passagen nachstehend wiedergeben:

„Unser Mandant hat am Bieterverfahren teilgenommen. Die EU-Kommission fordert nach den beihilferechtlichen Richtlinien, dass ein Veräußerungsprozess offen, diskriminierungsfrei, transparent und fair abzulaufen hat, den Bietern ausreichend Zeit und Information für eine ordnungsgemäße Bewertung der zu veräußernden Vermögensstände gegeben wird und letztendlich der Verkauf an den höchsten Bieter erfolgt.

Gegen diese Regeln wurde im vorliegenden Prozess in eklatanter Weise verstoßen:

  • Die von den Verkäufern im Factbook dargestellten Informationen waren mehrfach in wesentlichen Punkten falsch und widersprüchlich.
  • Die von den Verkäufern im Factbook dargestellte Transaktionsstruktur war unzutreffend und nicht realisierbar, so dass sie im Laufe des Prozesses mehrfach angepasst werden musste.
  • Wesentliche Verträge wurden nicht oder erst deutlich verspätet vorgelegt.
  • Wesentliche Informationen, wie der geprüfte Jahresabschluss der NBG per 31.12.2012 (!) wurden erst am Abend des letzten Werktages vor dem gesetzten Termin zur Abgabe des finalen Angebots zur Verfügung gestellt.
  • Den Verkäufern war es nicht möglich, vor diesem Abgabetermin eine finale Version des Kaufvertrages zu übermitteln, der Verhandlungsstand bis zu diesem Zeitpunkt galt ausdrücklich als nicht abgestimmt und daher nicht freigegeben, was den finalen Abschluss der Finanzierung erheblich erschwerte.
  • Obwohl sich die Verkäufer gemäß Ausschreibungsbedingungen dazu verpflichtet hatten, die gesamte Ausschreibung in englischer Sprache durchzuführen, wurden regelmäßig Dokumente und Vertragsentwürfe nur auf Deutsch vorgelegt.
  • Eine Vielzahl der Anfragen im Rahmen der Due Diligence wurden nicht oder nur äußerst verzögert beantwortet, so dass der finale Due Diligence Report nicht fertig gestellt werden konnte.

Dennoch hat unser Mandant rechtzeitig am 17. Februar 2014 sein verbindliches Angebot eingereicht. Der Verkaufsprozess wurde jedoch auch danach weiterhin intransparent geführt. Die Verkäufer machten unseren Mandanten weiterhin Hoffnung, den Bieterprozess für sich entscheiden zu können, fragten schriftlich nach, wie lange er für den Abschluss der Finanzierung noch brauche, und erklärten öffentlich, dass sie den Prozess bis Ende März 2014 fortführen würden. Unser Mandant durfte demnach bis zum 10. März 2014 davon ausgehen, dass er bis dahin Zeit habe, seine Finanzierung abzuschließen, was auch wie angekündigt erfolgte.

Das Bieterverfahren wurde offensichtlich zum Nachteil unseres Mandanten geführt. …

Sie, sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin, sind als oberstes Mitglied der Exekutive des Landes Rheinland-Pfalz verpflichtet, sowohl die Interessen des Landes Rheinland-Pfalz zu wahren, als auch die Durchführung eines rechtmäßigen und unanfechtbaren Bieterverfahrens sicherzustellen. Dem Nürburgring und der gesamten Region ist nicht gedient, wenn durch eine unsachgemäße Behandlung durch verschiedene Entscheidungsträger hier ein lang andauernder Rechtsstreit ausgelöst wird.

Wir bitten Sie, uns bisherigen

zum Ablauf des 15.05.2014, eingehend bei uns,

zu bestätigen, dass der Verkaufsprozess weiter fortgeführt wird.

Ansonsten sind wir bereits jetzt dazu beauftragt, die Nichtigkeit des Kaufvertrages im Wege einer Klage feststellen zu lassen und den unseren Mandanten entstandenen Schaden geltend zu machen.“

Eigentlich war der offizielle Teil der Veranstaltung hier am Nürburgring schon zu Ende, als es für mich noch einmal richtig spannend wurde. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, warum plötzlich gegen Ende dieser Veranstaltung die Stimmung plötzlich kippte. Ich kannte den Inhalt des o.g. Briefes (noch) nicht und hatte keine Erklärung für einen spürbaren „Wetterumschwung“: Man war nervös, gereitzt – jedenfalls anders als zu Beginn der Veranstaltung.

Ich erlebte den Stimmungsumschwung so:

Ich wurde von Dr. Heinemann, dem Mann der mich so freundlich begrüßt hatte, dem Mann, der zusammen mit Robertino Wild den Nürburgring gekauft hat (lt. Kaufvertrag) plötzlich den „Heckenschützen“ zugeordnet und meine Texte im Internet – sagte er – seien von einer Art, die man seinen Kindern nicht zeigen könne. - „Da müsste ich mich schämen!“

Vielleicht kann Dr. Heinemann das auch gar nicht. - Er empfand auch meine Geschichte - nach meinem Besuch Ende Januar bei ihm und Robertino Wild geschrieben - als „ungeheuerlich“. Ich hätte mich als „Gast“ (!) disqualifiziert. - (Mit meiner im Internet erschienenen Geschichte!)

Ich habe Dr. Heinemann darauf aufmerksam machen müssen, dass ich nicht als Gast, sondern als Journalist bei ihm (ihnen) war, aufmerksam den Ausführungen gelauscht, sie mit den von mir recherchierten Fakten abgeglichen und journalistisch verantwortungsvoll dann in einen hoffentlich für meine Leser informativen Bericht umgesetzt hätte.

Auch Robertino Wild kam kurz dazu, fragte (voller spürbarer Wut) „zischend“ nach meinem Befinden – „Geht's Ihnen gut? - Geht's Ihnen gut?“ – und erwartete von mir auch noch einen Kommentar zu seinen Aussagen. Ich habe da nur angemerkt, dass sein Zitat eines Ausspruchs von Henry Ford wohl besser Ferry Porsche zugeordnet worden wäre.

Robertino Wild war empört. Der Ausspruch ( „Das letzte Auto, das gebaut werden wird, wird ein Sportwagen sein.") wäre einwandfrei Henry Ford zuzuordnen. Er habe dafür die Beweise. Und er wolle es mir beweisen.

Er ist dann sehr erregt – und einen Arm wild schwenkend - von dannen gerauscht. - So kannte ich bisher den sonst immer sehr introvertiert wirkenden Robertino Wild gar nicht. Ich erlebte Wild ganz wild.

Ich darf ihn an dieser Stelle darauf hinweisen, dass das von ihm Henry Ford zugeordnete Zitat im Porsche-Museum – an einer Wand schriftlich dargestellt – dort Ferry Porsche zugeordnet wird. - Wild sollte bei Porsche auf einer Korrektur des Namens des Zitierten aufgrund seiner im Nürburgring-“Bouvelard“ mir gegenüber gemachten Aussage bestehen.

Natürlich kann auch Ford (USA) Porsche (Germany) verklagen. Mit Robertino Wild als Zeuge? - Das wäre fast so schlagzeilenträchtig wie Apple ./. Samsung (oder umgekehrt), und dürfte die Öffentlichkeitswirkung des Nürburgringkaufs durch Capricorn noch toppen.

Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Koblenz ist dann auch noch – sehr erregt - über mich hergefallen. Ich hätte überhaupt keine Ahnung und überhaupt...: „Haben Sie schon mal ein Unternehmen mit 50 Millionen Umsatz geführt?“

Ich habe das verneinen müssen. Und er hat mir mit hochrotem Kopf erklärt, dass da vorne auf dem Podium Manager saßen. Und Manager müssten auf alles eine Antwort haben. Aber sie müssten nicht alles wissen. - Manager!

Das war es also: Ich hatte die zum Thema Sicherheit der Nordschleife gemachten Aussagen der Podiums-“Besetzer“ z.T. in Frage gestellt, weil die von Leuten kamen, die eigentlich von der Sache, auf die sich diese Aussagen bezogen, gar nichts verstanden. Die hatten auch sicherlich nicht die e-book-Version (Preis 15,00 Euro) meines Buches von 2010 gelesen, in dem auf Seite 268 (von 516 Seiten der pdf-Ausgabe) zu lesen ist:

„Der FIA-Zaun steht inzwischen. Er zieht sich durch dichte Eifelwälder. Zum Teil an der falschen Stelle, wenn er der Sicherheit der Fahrer dienen soll. Aber es geht ja wohl ausschließlich um die Sicherheit der Zuschauer. Die eigentlich gar nicht in dieses Naturschutzgebiet dürfen. Warum man dort auch keinen Eintritt fordert.“

Danach hatte ich allerdings noch ein sehr sachliches Gespräch zu Sachthemen die den Nürburgring betreffen mit dem neuen „Zusatz-Geschäftsführer“ der NBG, Carsten Schumacher. Der hatte offensichtlich kein Problem damit, zum Thema Nürburgring im Detail nicht alles zu wissen. - Nun ist er auch erst seit dem 1. April in seiner neuen Position.

So erzählte er mir dann u.a., dass er nach einem Verkauf des „ring°racer“, der Achterbahn, mit einer „Schwarzen Zahl“ rechnen würde. Ich: „Verkaufen? - In Koblenz hatte Robertino Wild von Verschenken gesprochen.“ - Mein Gesprächspartner: „Quatsch!“

Soviel zur Zuverlässigkeit von Aussagen eines Robertino Wild, der übrigens in der Presse-Info, aber auch in dem Statement von Frau Malu Dreyer immer wieder mit dem Titel „Doktor“ versehen wurde.

Dieser Titel fehlt sowohl auf seiner Visitenkarte, ist aber auch nicht durchgängig auf den von ihm unterschriebenen Bilanzen im Bundesanzeiger zu finden. Nun ist auch das Führen eines Dr.-Titels keine Pflicht. Aber man sollte im Geschäftsleben schon seinen Namen immer so nutzen, dass er im Vergleich als richtig zu erkennen und unmissverständlich zuzuordnen ist. - Meine ich.

Einmal ist eine Bilanz sogar überhaupt nicht unterzeichnet. (Capricorn Automotive GmbH von 2011, veröffentlicht am 12.03.2013.) - Auf der letzten, am 8. April 2014 veröffentlichten Bilanz da gibt es allerdings sogar zusätzlich zum „Doktor“ noch seinen zweiten Vornamen – Werner – zu lesen. (Bei der der Composite GmbH.) Dafür fehlt dann der „Doktor“ bei der Handelsregistereintragung dieser Firma, als deren Geschäftsführer er dort bezeichnet ist.

Ich mache nur diese kleine Anmerkungen, da mir Robertino Wild Ende Januar 2014 in einem persönlichen Gespräch erklärte, dass er „damals sein Medizinstudium abgebrochen“ habe. - Aber wie heißt es in der aktuellen Vorab-Presse-Info des Herrn Pietro Nuvoloni: „Später hat er in Aachen studiert“. Also hat er seinen Doktor vielleicht später gemacht, weil er „nachstudiert“ hat?

Sollte ich ihn selber fragen, wo sich doch aus den Erfahrungen der Vergangenheit ergibt, dass seine Aussagen nicht unbedingt zuverlässig sind? - Oder anders formuliert: Sie sind so unvergleichbar wie die Bilanzen seiner Firma, deren Strukturen sich oft ändern.

Ich habe mich so zu eigenen Recherchen entschlossen. Natürlich kosten solche Recherchen Zeit. Nach dem 30. April gab es leider direkt einen Feier-, einen Brückentag – und dann ein Wochenende.

Eine Überprüfung im Melderegister sollte schon sein. Dort müsste eigentlich ein Doktor-Titel zu seinem Namen auch eingetragen sein. - Dachte ich. - Ergebnis: Ist er aber nicht. - ??? -

Hatte er vielleicht vergessen, seinen Dr-Titel im Personenregister eintragen zu lassen? - Hatte er ihn auch beim Druck seiner aktuellen Visitenkarten vergessen? - Nun: Robertino Wild ist ein vielbeschäftigter Mann. So hat er auch einen Fehler bei seinem Handelsregister-Eintrag als Geschäftsführer seiner Automotive GmbH (19.9.2007) nicht bemerkt, wo sein Geburtsdatum mit 30.08.2007 angegeben ist. (Robertino ist natürlich älter.) Wahrscheinlich ist es immer der gleiche Wild: als Robertino, als Robertino Werner, als Dr. Robertino, als Dr. Robertino Werner Wild.

Immerhin ist Robertino Wild im Handelsregister bei acht (von neun) seiner Firmen in seiner Funktion als Geschäftsführer mit einem „Doktor“-Titel ausgewiesen.

Soviel zu den Dr.-Spielen des Herrn Robertino Werner Wild.

Die Richtigkeit einer veröffentlichten Bilanz wird übrigens im Normalfall durch die ordnungsgemäße Unterschrift des im Gesellschaftervertrag bestimmten Verantwortlichen bestätigt. Das wäre doch mal ein Thema für die Kollegen der Wirtschaftspresse. Es kommt da nämlich auch auf die Übereinstimmung im Detail an. Robertino Wild passiert es sogar, dass er eine Bilanz überhaupt nicht unterzeichnet. - Im Bundesanzeiger nachzulesen.

Dr. Axel Heinemann, sein Partner beim Nürburgring-Kauf, trägt nicht nur seinen Doktor-Titel seit vielen, vielen Jahren konstant und regelgerecht, ist nicht nur ein hochintelligenter Mensch, sondern hat auch in zwei Jahrzehnten seiner Beratertätigkeit für die Boston Consulting Group nicht nur eine gute Menschenkenntnis, sondern auch ein besonderes Einfühlungsvermögen für „Behandlungsmethoden“ entwickelt, mit denen man seine Geschäftspartner „auf den richtigen Weg“ bringen kann, zumal er auch durch seine Firma eine entsprechende Schulung erfuhr.

Dr. Heinemann war zum 1. November 2013 (für mich) überraschend bei der Boston Consulting Group ausgeschieden. Er hatte seine Kunden (Mandanten) mit einer kurzen E-mail so informiert:

„From November 1st I will operate as entrepreneur in my two recently founded start-ups – GetSpeed (www.getspeed.de) and MasterMind. GetSpeed is a Nürburgring-based motorsport company aiming at motorsport enthusiasts and their cars, whereas MasterMind offers a true sparring & challenge to Senior Managers.“

Seine eigene Beraterfirma „Master Mind“ hatte er zu diesem Zeitpunkt in Düsseldorf in der Speditionsstraße zwischen Firmen-Adressen der Capricorn-Group platziert. Die Firma GetSpeed ist im Meuspather Industriegebiet (nahe Nürburgring) direkt gegenüber der Capricorn Composite GmbH gelegen. Die Herren Wild/Heinemann kennen sich – so erzählte mir Dr. Heinemann – durch die Vermittlung eines meiner Brüder. - Der kann sich nicht erinnern.

Eine andere Version des Kennenlernens, von mir recherchiert: Man wurde bei McLaren in Düsseldorf einander vorgestellt. Tatsächlich war auch Robertino Wild einer der ersten Käufer eines McLaren MP4-12C. (Preis: gut 200.000 Euro) Er bestellte kurze Zeit später auch noch die Spider-Version, für die er nach monatelangem Erinnern an die Abnahme dann einen „Ersatzkäufer“ stellte. - Heute fährt Robertino Wild übrigens einen Porsche.

Heinemann ist – wie schon gesagt - ein hochintelligenter, kluger Taktiker. Seine mir gegenüber angewendeten Methoden der Beeinflussung mag in den Jahren seiner Beratertätigkeit manigfaltig erprobt sein, hinterlässt bei mir aber nicht den von ihm wohl erhofften Eindruck, bleibt wenig effektvoll. Es störte Dr. Heinemann vielleicht, dass er mir gegenüber z.B. auch mit dem Hinweis auf „Stress Level Monitoring“, das er „gemeinsam mit führenden Wissenzentren und Industriepartner auf dem Gebiet der Biomedizintechnik“ entwickeln und durchführen will, wie auch in der – immer wieder von mir zitierten - Presse-Info dargestellt, wenig Eindruck machen konnte.

Mit einem Professor der Sportmedizin hatte ich solche Untersuchungen bei mir schon vor gut 20 Jahren anlässlich eines 24-Stunden-Rennens auf der Nürburgring-Nordschleife durchführen lassen.

Dr. Heinemann dazu: „Vergessen Sie alles, was damals gemessen wurde. Wir sind heute 20 Jahre weiter; es gibt völlig neue Untersuchungsmethoden.“ - Richtig, Herr Dr. Heinemann! - Das ändert aber nichts daran, dass die Ergebnisse vor 20 Jahren aussagekräftig und verwertbar waren. - Und in weiteren 20 Jahren wird es wieder neuere Untersuchungsmethoden geben.

Ich bin aber schon begeistert wenn ich lese, was Dr. Heinemann in „seiner“ Firma „GetSpeed“ alles so macht:

„Zu den Leistungen von GetSpeed gehören Werkstattservices, Tuning, Coaching und die Betreuung von Rennveranstaltungen.“

Ich weiß z.B., wo der rennfahrende Geschäftsführer den Motor seines bei der VLN eingesetzten Porsche GT3 tunen lässt. - Wie die Rennergebnisse zeigen, verfügt Adam Osieka nicht nur über fahrerisches Talent, sondern auch über einen guten Motor.

Dass man solche Arbeiten „außer Haus“ vergibt kann natürlich auch dadurch begründet sein, dass bis heute der schon vor Jahren errichtete Neubau noch keine offizielle Bauabnahme erfahren hat. - Irgendeinen Grund wird es schon dafür geben, gibt es eigentlich für Alles.

Dr. Heinemann ist jemand, der einen ungeliebten Gesprächspartner schon mit wenigen Sätzen „kalt stellen“ kann. Bei einem seiner ersten Gespräche in der NBG – mit leitenden Mitarbeitern - stellte er einen ihm vorgestellten „Achterbahn-Spezialisten“ schon mit seiner ersten Frage „ins Aus“: „Können Sie mir die Selbstkosten pro Abschuss und Passagier nennen?“ - Schweigen.

Ich habe bei Dr. Heinemann nicht geschwiegen. Wir haben uns über“deutsches Geld aus deutscher Bank“ (eine Formulierung von ihm) unterhalten, über einen 85 Millionen-Kredit zur Bestandserhaltung eines Hauses, das sich jetzt eigentlich in welchem Besitz - und wo? - befindet. - Liechtenstein? - Dr. Heinemann hat darauf nicht unbedingt eine Antwort gewusst, da ihn diese Fragen nicht persönlich betrafen, aber er hat mich dann gerne zu einem Besuch eingeladen. - „Sie sind immer herzlich willkommen!“ - Danke!

Zuvor hatte er mich aber noch richtig „abgebürstet“, meine Texte in Motor-KRITIK als vollkommen „destruktiv“ bezeichnet. - Dass er mir nicht dringend einen Arztbesuch empfohlen hat, hat mich überrascht.

(Wenn Sie meine „destruktive“ Geschichte vom 29. Januar 2014 zum Thema Capricorn/GetSpeed interessiert: Hier klicken!)

Dr. Heinemann scheint mich und meine Texte noch nicht lange zu kennen. Am 27. April 2010 (!) hatte ich schon das als eine mögliche Lösung des damals schon bestehenden Nürburgring-Problems zwei Mainzer MdL vorgeschlagen, was heute – 2014 – hoch gelobter und wichtiger Bestandteil des Wild/Heinemann-Konzepts als Bieter für den Nürburgring ist. - Wie Insolvenz-Sachwalter und Politiker unisono betonen.

Nur konnte man in 2014 – auf dem Podium im Nürburgring-“Boulevard“ - noch nichts zur Zukunft der „ring°arena“ sagen, wie der „Tag der Begegnung“ ergab, während die mögliche „Um-Nutzung“ schon in meinen Vorschlägen von 2010 enthalten war. Es gab auch eine Idee von mir zu den Kosten, die aber von den MdL's als „viel zu hoch“ empfunden wurde. - Damals!

Ich habe mich jedenfalls beruhigt auf den Heimweg machen können, da ich den Eindruck mitnehmen konnte, dass da zumindest Einer ist... - Oder waren auch Andere...? - Aber warum hatte es einen spürbaren Stimmungsumschwung gegeben? - Warum war man gegen Ende so gereizt? (Die Leser dieser Geschichte wissen es inzwischen.)

Frau Malu Dreyer war derweil – lange Zeit nach Ende des offiziellen Teils - immer noch in Gesprächen – auch mit Bediensteten ihrer Regierung – vertieft. Und eine Mitarbeiterin erregte mein Mitleid, die hier wohl schon lange stand und auf mich den Eindruck machte...

 

...als würde sie still vor sich hin beten: „Oh lieber Gott, lass' Abend werden!“

Ich bin derweil zum Parkplatz gegangen...

 

...und habe den Komplex Nürburgring hinter mich gelassen. - Wenigstens für diesen Tag. Dachte ich. - Bis ich auf das RWE-Heizkraftwerk blickte. - Wie will man denn in Zukunft dieses Problem lösen? - Dieses Kraftwerk lässt sich nur wirtschaftlich betreiben, wenn es zu 100 Prozent ausgelastet ist. Wenn man nun die „Grüne Hölle“ abbaut... -

Die RWE hat schon jetzt ein Problem und bekommt bald noch ein größeres. Wird das kostenmäßig dann den Käufer des Nürburgrings belasten? - Was wird aus den bisherigen Emissions-Gutachten, den FIA-Abnahmen der Rennstrecken usw., wenn sich alles in Privathand befindet? - Wird man die Bedeutung eines Naturschutzgebietes anders empfinden als heute?

Sei's drum... - Ich bin gefahren. Der „Tag der Begegnung“ hatte für mich als alter Mann so etwas von einer großartig geplanten und dann auch in die Realität perfekt umgesetzten Kindergartenveranstaltung. - Hatte ich vielleicht schon die neuen Attraktionen einer neuen „Nürburgring-Geisterbahn“ kennen gelernt?

Eigentlich gab es auch keinen großen Unterschied zwischen dem was ich z.B. in 2010 in Adenau durch Herrn Kai Richter gehört hatte:

„Nun haben wir zunächst mal die Verträge geschlossen. - Und jetzt fangen wir an zu denken.“

...und den aktuellen Höreindrücken von 2014:

„Strukturen müssen angepasst und verändert werden. Aber wir werden nicht überhastet oder überstürzt vorgehen.“

Aber das ist vielleicht doch schon ein klarer Fortschritt. Und wenn jetzt noch die Finanzierung so geklärt ist, wie sie uns „Gesellschaftern“ des Nürburgrings (als Bürger des Landes und Steuerzahler sind wir das ja wohl) als klar und zuverlässig dargestellt wird, dann dürfen wir uns doch auf eine Fortsetzung der Gespräche freuen, die an diesem „Tag der Begegnung“ nicht so richtig in Fahrt kommen wollten.

Ich jedenfalls hatte an diesem Tag Gespräche genug gehabt, habe ich auf der Rückfahrt lächelnd gedacht. - Auch mit netten Besuchern und Nürburgring-Fans.

Meine Frau war vom Maibaum-Aufstellen längst wieder zu Hause. - Und ich war um Bratwurst und Bier gekommen. - Teufel aber auch!

Und inzwischen kennen wir – Sie lieber Leser und ich bei Motor-KRITIK – auch den Inhalt des Briefes in Sachen Nürburgringverkauf an Frau Dreyer. Wir haben jetzt zwar den 30. April hinter uns, aber wir dürfen jetzt schon auf den 15. Mai 2014 gespannt sein.

Frau Dreyer wird – als Juristin – den Ernst der Lage sicherlich richtig bewerten können. Und wir bei Motor-KRITIK erwarten gerne wieder vorab ein mit der Staatskanzlei abgestimmtes Statement der Frau Ministerpräsidentin zur Situation von Herrn Pietro Nuvoloni.

Und wenn gar nichts mehr geht: Es gibt immer noch den Rücktritt, wie die Vita des Herrn Kurt Beck lehrt!

Jedenfalls wird es langsam Zeit – nicht nur bei der Landesregierung – nun „Plan B“ aus der Schublade zu ziehen.

MK/Wilhelm Hahne

PS: Es hat mir übrigens sehr geholfen, diesen Abend – doch still leidend – zu überstehen , dass ich gerade das im „campus“-Verlag erschienene Buch von Bob Lutz gelesen hatte, in dem er über „haarsträubende Erlebnisse auf der Chefetage“ berichtet. - Titel: „Idole und Idioten“. - Das Buch ist natürlich besonders interessant für Leute – wie mich -, die die Akteure in Aktion erlebt haben. - Hinweis an Dr. Heinemann: Für seine „Kinder“ nicht geeignet! - Oder sie könnten dann auch gleich Motor-KRITIK lesen. - Wie Sie, meine erwachsenen Leser!

 

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