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Das schrieb Ruth Boekle, Pressesprecherin des Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz in Mainz am 20. Januar 2014 als Antwort auf eine Anfrage von Motor-KRITIK zum Thema „Capricorn“ und formulierte weiter: „Zu konkreten Terminen und Gesprächen sehen wir keine Veranlassung, Stellung zu nehmen.“ - Die Anfrage von Motor-KRITIK war an Eveline Lemke, die Wirtschaftsministerin und Stellvertretende Ministerpräsidentin gerichtet gewesen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir in der Eifel geglaubt, nicht nur mehr als andere über – und zu - „Capricorn“ zu wissen, sondern auch über „GetSpeed“, den „Capricorn“-Partner beim Versuch den Nürburgring zu kaufen. Wir hatten bis dahin auch schon – so denken wir – viele bis dahin unbekannte „Kleinigkeiten“ zum Thema veröffentlicht. Diese sehr klare Information aus Mainz war nun Anlass, weiter „am Thema“ zu bleiben und Hintergründe freizulegen. Die Antwort aus Mainz macht eigentlich deutlich, wie leicht sich Politiker mit oberflächlichen Informationen zufrieden geben. Gerade wenn man sie direkt „von der Quelle“ erhält. Um diesen Eindruck bestätigt – oder widerlegt - zu bekommen, hat sich Motor-KRITIK am 27. Januar 2014 nach entsprechender Terminabstimmung auch „direkt an der Quelle“ kundig gemacht und gleicht die erlangten Aussagen nachstehend mit dem Rechereergebnis zum Thema aus anderen Quellen ab. - Frau Ministerin dürfen mitlesen. - Frau Ministerpräsidentin natürlich auch. - Und sie wissen nun: „Capricorn“...
„...ist dem Wirtschaftsministerium bekannt“
Selbstverständlich war „die Presse“ schon vor Motor-KRITIK direkt mit den Machern von „Capricorn“ und „GetSpeed“ zusammengetroffen, hatte sich „vor Ort“ informieren lassen. Und dann diese Informationen widergekäut – nicht ohne die Anmerkung, dass
„der Eifler Motorsportjournalist Wilhelm Hahne … bereits in diese Richtung spekuliert“ hatte.
Dass das keine Spekulationen waren, ergibt sich aber aus dem Bericht der „Rhein-Zeitung“ vom 25. Januar 2014, wo man auf Seite 3 titelt:
„Capricorn will Ring-Kauf mit Partner stemmen“
Also habe ich mir „Capricorn & Partner“ mal am 27. Januar nicht nur angeschaut (eine der Firmen), sondern auch angehört (den Inhaber und Geschäftsführer und seinen zukünftigen Mitgesellschafter in einer neuen „Nürburgring-Firma“) und – Fragen gestellt. Und lege das Ergebnis nun nachstehend den Kolleginnen und Kollegen, den Politikerinnen, Politikern und allen Leserinnen und Lesern meiner Internetseiten vor. Ich habe schon einen Abgleich vorgenommen, der den erwähnten Kollegen – leider – nicht möglich war, weil sie nur einseitig informiert waren. Wie wohl auch das Wirtschaftsministerium und – die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz.
Die Herren Robertino Wild (Capricorn) und Dr. Axel Heinemann (GetSpeed) hatten die Dame nach – natürlich unbestätigten - Informationen am 16. Januar 2014 in Mainz besucht. Sie nahmen damit einen Termin wahr, den sie vorher abgesprochen hatten. Eine solche Terminabsprache gab es nach meinen Recherchen auch mit der Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, die diesen Termin aber dann kurzfristig absagte. - Was dann die Antwort aus dem Ministerium (s.o.) in einem besonderen Licht erscheinen lässt.
Wer Eveline Lemke kennt der weiß, dass sie sich und ihre Meinung nicht gerne gegen die Anderer ausspielen lässt und so hatte sie wohl – nachdem sie vom Gesprächstermin der Herren Wild/Heinemann bei ihrer „Chefin“ erfahren hatte - ihren Termin mit den Herren aus Düsseldorf kurzfristig abgesagt.
Das ist der Versuch einer Erklärung, warum sich die Düsseldorfer Herren an diesem 16. Januar allein mit einem Gespräch mit der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz bescheiden mussten. Frau Lemke hat sicherlich (mindestens) eine andere.
Natürlich habe ich versucht in meinem Gespräch am 27. Januar mit den neuen Investoren, die den Nürburgringkauf über eine neue Firma, „Capricorn Nürburgring GmbH“ abwickeln wollen, etwas über die „Mainz-Reise“ zu erfahren. Von Herrn Dr. Heinemann, aktuell der Inhaber von „GetSpeed“, war zu erfahren, dass er da wohl als in seiner Funktion als Berater einer Arzneimittelfirma im Raume Mainz unterwegs gewesen sei. (Dr. Heinemann war vorher bei Boston Consulting, ist heute auch als Berater selbstständig.) So sei es möglich gewesen, dass er dann in Mainz gesehen wurde.
Und wir alle, die wir zu diesem Gesprächstermin zusammengekommen waren, haben ein wenig gelacht, als einer von uns den Namen „Boehringer, Ingelheim“ - natürlich mit einem Fragezeichen versehen – aussprach.
Tatsächlich ist es wohl so, dass die Kombination aus „Capricorn“ und „GetSpeed“ (Robertino Wild & Dr. Axel Heinemann) ihre Position im laufenden Nürburgring-Insolvenzverfahren so einschätzt, dass man sich quasi in der Pole-Position unter den Kaufinteressenten empfindet. Man fühlt sich gut informiert und beraten, empfindet den „virtuellen Datenraum“ als den besten, den man je erlebt hat („Und ich habe schon viele Firmen gekauft!“, so Robertino Wild) und die Herren Insolvenzverwalter als seriöse Vertreter ihrer Zunft.
Von mir befragt, ob sie denn auch am Fahrsicherheitszentrum, bzw. dem Anteil der insolventen Nürburgring GmbH daran, interessiert seien, kam ein eindeutiges: „Ja, das nehmen wir auch dazu.“ - Man war dann sehr erstaunt zu erfahren, dass dieser (An-)Teil längst den Besitzer gewechselt hatte. -
Eine seriöse Information durch die Insolvenz-Sachwalter hat wohl gefehlt. - Und: Warum lassen sich die Verträge über den Verkauf nicht im „ auch aktuell sehr gepflegten Datenraum“ (Robertino Wild) finden?
Klar wurde auch, dass die, die sich quasi schon als neue Herrn des Nürburgrings empfinden, ein Leuchten in den Augen nicht unterdrücken konnten, wenn sie von den Erkenntnissen sprachen, die sie beim Blick in den „virtuellen Datenraum“ sonst aber gewonnen hatten. Das dort dargestellte Verhältnis von Ergebnissen Vermieter/Mieter, also Nürburgring GmbH und Veranstalter hat ihnen klar gemacht, dass man hier in Zukunft noch deutlich an der Stellschraube drehen kann, damit sich die Gewinne auf der richtigen Seite mehren.
„Es genügt eben nicht, einem Veranstalter nur den Schlüssel zu übergeben. Man muss einen Mehrwert auch über Zusatzleistungen darstellen, aus denen sich ein Mehrwert auch für die Veranstalter ergibt.“
Und für die neuen Herren einen Zusatzgewinn.
Während Robertino Wild, der Eigentümer und Geschäftsführer von „Capricorn“ den Eindruck eines Fans vermittelte, der sich mit dem Kauf des Nürburgrings einen Kindheitstraum verwirklichen möchte, hat Dr. Axel Heinemann, der gerne von der „von mir gegründeten Firma 'GetSpeed'“ spricht, einen distanziert wirkenden Blick auf das, was sich mit dem Nürburgring so alles anstellen lässt. - Dieser Mann ist der Typ von Berater, der besonders überzeugend wirkt, aber seine Argumentationen nicht unbedingt verinnerlicht hat, weil er sie – wie das an diesem Abend auch passierte – durch später vorgebrachte Argumente wieder entwertet.
Aber ihm scheint wichtig, „dass man die Region mitnehmen muss“. Diese These wurde von allen Gesprächspartnern in dieser kleinen Runde vertreten.
Leider gibt es keinen „Stimmungsautomaten“, mit dem sich die Einstellung gegenüber neuen Besitzern (oder Betreibern) des Nürburgrings einstellen lässt. So müssen sich dann – vielleicht später einmal – die neuen Besitzer des Nürburgrings, ganz gleich wer es wird, an ihren Taten messen lassen.
Dieses gerade erwähnte Bieter-Duo hat – wie mir aus anderer Quelle zugeflüstert wurde – wohl noch einen Zusatz-„Finanzier“ im Rücken, der zwar nicht „von Pontius nach Pilatus“, sondern mit einer Pilatus (PC-12) u.a. zu Formel 1-Rennen unterwegs ist. - Und dann gibt es auch noch „drei Hausbanken“, die man - nach Aussage der wohl auch vom politischen Mainz favorisierten Bietergruppe - „im Rücken hat“.
Gute Worte gab es genug. „Wer hat denn außer uns ein schlüssiges Konzept?“, fragt Robertino Wild in die Runde. Ich muss ihm dazu sagen, dass es das schon lange gibt, die Landesregierung – und der Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH (damals noch nicht insolvent) es aber immer krampfhaft vermieden haben, dies irgendwie zur Kenntnis nehmen zu müssen. - Was sich heute anhört wie ein Scherz: Eveline Lemke hat an der Erstellung dieser konzeptionellen Arbeit wesentlichen Anteil.
Aber damals war sie noch intensiv GRÜN. Heute hat sie einen Koalitionsvertrag mit ROT unterschrieben. Partner ist die SPD. Und dort sitzen die, die bald gerne das ganze Desaster vergessen und mit einer „Mischfarbe“ übertünchen möchten. Die künftigen Wähler sollen, was Motor-KRITIK schon Anfang 2007 als „Waltergate“-Affäre auf die Region zukommen sah, bis zum Wahljahr 2016 vergessen haben. Darum versucht man sich derzeit geradezu zwanghaft vom Nürburgring – und der Verantwortung, die man eigentlich gegenüber der Region hat – zu trennen. - Die Verluste spielen keine Rolle.
Und dann wartet da ja noch das Problem „Flughafen Hahn“ auf eine Lösung.
Im Gespräch wird mir klar, dass die Kombination Robertino Wild/Dr. Axel Heinemann einen Weg eingeschlagen haben, der sie sozusagen auf die Straße der späteren Sieger gebracht hat: Man hat sich die Beratung einer Sozietät gesichert, die vorher schon für die Landesregierung tätig war und offensichtlich jetzt das versucht umzusetzen, was die Volksbank verspricht: „Wir machen den Weg frei.“ - Na ja – bei den Kontakten!
So haben die Bieter ohne bedeutenden Hintergrund (an Barem – obwohl sie das Gegenteil behaupten) wohl auch den Weg in die Mainzer Staatskanzlei gefunden. Und mehr als nur die Gnade der Entscheider bei der SPD. Als neue Firma können sie – später dann, wenn der „Deal“ gelaufen ist – bei geschickter Antragstellung auch sicherlich mit einer „Förderung“ aus Mainz rechnen. - Anders ausgedrückt: Als Neugründung um die Schaffung neuer Arbeitsplätze bemüht, wird man aus Mainz wohl die Gelder erhalten können, die lt. EU der Nürburgring GmbH nicht mehr zur Verfügung gestellt werden durften.
Je länger das Gespräch dauerte – insgesamt waren es mehr als dreieinhalb Stunden – desto weniger habe ich verstanden, wie diese Herren, derzeit Herrscher über „Capricorn“ und „GetSpeed“ in den virtuellen Datenraum kommen konnten. Nach eigenen Angaben ist zwar der Kauf des Nürburgrings für um 50 Millionen kein Problem, weil ein großer Teil dieses Betrages als Eigenkapital vorhanden sein soll und drei Hausbanken stehen im Hintergrund für Kredite bereit... - Meine Informationen sind andere. Sowohl die, die man als Zusammenfassung erhalten, als auch die, die ich in der Region direkt an der Basis bei einer Nachrecherche sammeln konnte.
So muss ich leider – auch in diesem Fall – den Insolvenz-Sachwaltern Versagen vorhalten. Recherchen der Art wie sie mir möglich waren und sind, müssten eigentlich für die Herren Insolvenz-Sachwalter auch kein Problem darstellen. Aber hier zeigt sich wieder einmal die – scheinbare – Abhängigkeit dieser Herren vom Willen der Politiker in Mainz. Die sind – koste es was es wolle – in jedem Fall entschlossen, sich definitiv vom Projekt Nürburgring zu trennen. Und die Insolvenz-Sachwalter können es mir sicherlich bestätigen: Eine zweite Insolvenz ist – kaufmännisch betrachtet – immer die interessantere. (Auch für die Insolvenz-Sachwalter.)
Das Verhalten einer Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von RLP und – natürlich – der SPD zugehörig, gegenüber den Vertretern der Initiative „Wir sind Nürburgring“ bei einer Demonstration für den Verbleib des Nürburgrings „in Öffentlicher Hand“ in Mendig gab einen Eindruck von der Grundeinstellung. Die Ministerpräsidentin, sehr um eine positive öffentliche Darstellung der Regierungsarbeit bemüht, hat für den kommenden Freitag den harten Kern der Demonstranten zu einem Gespräch nach Mainz eingeladen, und wird wohl versuchen, ein altes nepalesisches Sprichwort zu bestätigen:
„Wer den Feind umarmt, macht ihn bewegungsunfähig.“
In unserem Gespräch am Montagabend, dem 27.1. machten die kommenden Besitzer (?) des Nürburgrings keinen Hehl daraus, dass sie die Fülle von Mitarbeitern, die eigentlich lt. „Teaser“ der KPMG mit übernommen werden müssten, nicht mit zu übernehmen gedenken. - Basta!
Diese Absicht ist zwar verständlich (weil kaufmännisch vernünftig!), aber auch unverständlich, da man – glaubt man den Darstellungen der KPMG im „Teaser“ - als Käufer quasi verpflichtet ist, die vorhandenen Mitarbeiter zu übernehmen. Nicht, weil es dafür Arbeit geben würde, sondern deshalb, damit sich die Gewerkschaft in der Öffentlichkeit positiv darstellen kann. Sie hat dazu auch eine vertragliche Basis geschaffen. - Dachte ich.
Natürlich wird das Duo Wild/Heinemann – wenn sie denn zum Zuge kommen - auch andere „unternehmerische Entscheidungen“ treffen müssen. Vielleicht – aber sehr wahrscheinlich – wird man die Restaurants in der „Grüne Hölle“ schleifen. Das Drei-Sterne-Hotel soll aber wohl erhalten bleiben. Genauso, wie man – auf Empfehlung der Berater (!) - das „Vier-Sterne-Hotel“ mit übernehmen will. Damit würde man sicherlich die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der EU nähren, aber... - Als Unternehmer ist die Art zu denken eine andere. Zumal man dabei auch registrieren muss – und beim Überdenken von Ereignissen in letzter Zeit wird man es bestätigt finden – dass in unternehmergeführten Firmen anders gehandelt wird, als in managergeführten Unternehmen.
So will sich das Düsseldorfer Duo Wild/Heinemans um die Ansiedlung von neuen Firmen – auch solchen aus TH's und Universitäten – bemühen. - Kontakte in dieser Richtung hat man einige. - Oder präziser: Die hat primär Robertino Wild und „Capricorn“.
Nicht nur er, sondern auch Dr. Axel Heinemann „dreht ein großes Rad“. Noch ist unklar, ob er sich wirklich als der Besitzer von „GetSpeed“ fühlen kann, obwohl die nachprüfbaren Fakten dafür sprechen. Aber es geht hier um eine Vorgeschichte, die in nächster Zeit noch gerichtlich geklärt werden muss und bei der im abzusehenden Prozess noch viel schmutzige Wäsche gewaschen werden wird.
Der Versuch von Motor-KRITIK, über eine Rechtsanwaltskanzlei hierzu – wie es so schön heißt - „belastbares Material“ zu erhalten, ist leider gescheitert, weil der Anwalt wohl keine „Freigabe“ von seinem Mandanten erhielt. Aber die von Motor-KRITIK in den letzten Wochen zu diesem Thema gesammelten Informationen, lassen die Geschehnisse im Umfeld von „GetSpeed“ und Dr. Axel Heinemann nicht in „rosigem Licht“ erscheinen.
So wie „Null plus Null“ stets Null ergibt, so ist es kaum wahrscheinlich, dass sich aus „Problemfall plus Problemfall“ etwas anderes als ein Problemfall ergeben kann.
Die „Verkäufer“ des Nürburgrings, die Insolvenz-Sachwalter, sind in keiner angenehmen Situation. Auf der einen Seite sind sie einem konstanten Druck aus Mainz ausgesetzt, auf der anderen Seite können sie – sowohl die Sachwalter als auch das politische Mainz – kaum erwarten, dass Interessenten für ein Projekt Schlange stehen, für dass sich schon bei seiner Entstehung kein wirklicher privater Investor finden ließ.
Wenn sich neuerdings Bernie Ecclestone als Nürburgring-Interessent ins Gespräch gebracht hat, so ist das wohl mehr als eine taktische Maßnahme zu betrachten. Genauso wie die Aussage der Insolvenz-Sachwalter, dass man den ADAC nicht als Bieter abgelehnt, sondern nur „zwischengeparkt“ habe. Inzwischen wird der ADAC auch andere Sorgen haben als z.B. für den Nürburgring ein verbindliches Gebot abzugeben.
Was die Anwälte des ADAC nicht gehindert hat, in diesen Tagen einmal in Brüssel aufzulaufen um – sozusagen – Aufklärungsarbeit zu leisten. Wie das Beispiel Oettinger vor Kurzem zeigte, ist auch in Brüssel wahrscheinlich nur in wenigen Positionen (und bei wenigen Personen) ein umfassendes Wissen um die vielen Details dieser – eigentlich politischen – Affäre vorhanden.
Im Hintergrund wartet aber auch noch ein weiterer Interessent auf seine Chance. Von ihm, der H.I.G., ist bisher wenig bekannt. Die „Rhein-Zeitung“ hat den Namen in Verbindung mit einem weitgehend unbekannten Rennfahrer gebracht, wohl um eine Motorsport-Affinität herzustellen. Bei der H.I.G. handelt sich um die europäische Dependance eines amerikanischen Fonds, der von England aus „Europa bearbeitet“.
Vielleicht können auch Leserinnen und Leser von Motor-KRITIK mit dazu beitragen, ein wenig das Umfeld dieses weiteren Bieters für den Nürburgring zu erhellen. Hier seine genaue Bezeichnung und Anschrift:
H.I.G. European Capital Partners LLP
25 St. George Street, 1st Floor
London W1S 1FS
Natürlich wird es genügend Unterlagen und Hochglanzprospekte geben, aus denen für Motor-KRITIK auch in diesem Fall abgeschrieben werden könnte. Leider handelt es sich da sehr oft um deutlich geschönte Darstellungen, die kein realistisches Bild vermitteln und darum für ein Abschreiben in Motor-KRITIK nicht geeignet sind. Auch bei meinem Gespräch am 27.1. mit den anderen Bietern um den Nürburgring habe ich eine Erfahrung machen müssen, die andere Erfahrungen – in unserer „modernen Gesellschaft“ gemacht – bestätigten. Als ich z.B. im Gespräch den „Teaser“ der KPMG als deutlich „schlimmer“ empfand als jedes Werbematerial für Automobile, das wurde mir von allen anderen Gesprächsteilnehmern entgegen gehalten:
„Aber das ist doch heute so!“
Wenn ich an Beispielen nachzuweisen versuchte, dass das Verhalten der Insolvenz-Sachwalter...:
„Aber das ist doch heute so!“
Da sollten sich die Beteiligten nicht wundern, wenn ich ihre Darstellungen zur Situation nicht „Eins zu Eins“ übernommen habe. - Viele haben sich da eben in ihrem Verhalten, in ihrer Art der Darstellung und ihren Aussagen angepasst, reagieren ebenfalls „überzogen“. Darum ist diese Geschichte der Versuch, die Situation um die „Nürburgring-Affäre“ nicht geschönt, sondern realistisch zu sehen. Was eine Menge Vorarbeit (und Nacharbeit) erforderte. Und ich wäre wirklich dankbar, wenn es aus dem Leserkreis noch Zusatzinformationen zum Thema geben würde, aber besonders solche, die zum Thema H.I.G. (s.o.) weitere Erkenntnisse bringen. (Ein paar gibt’s schon im neuen Dossier.)
Danke im Voraus!
MK/Wilhelm Hahne
PS: Natürlich habe ich nicht übersehen, dass im Internet der Name Robertino Wild meist mit einem „Dr.“ verziert ist. Auf Nachfrage bestätigte mir Herr Wild, dass er sein Medizinstudium abgebrochen habe. Auch auf seiner aktuellen Visitenkarte fehlt ein Dr.-Titel vor seinem Namen.