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Als Journalist sollte man immer mehr wissen als man schreibt! - Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit. - Manchmal geschieht es aber auch, dass man im Nachhinein noch Dinge erfährt, die eigentlich für die bereits geschriebene Geschichte ohne besondere Bedeutung sind. Sie finden dann auch bei mir keine großartige Erwähnung mehr. - Aber sie werden registriert und evtl. bei ähnlich auftretenden Fällen dann auch berücksichtigt. - Mit nachfolgender Geschichte möchte ich nur an einem wesentlichen Fall deutlich machen, wie wichtig die Beobachtungen meiner Leser für mich sind, auch wenn sie mich erst im Nachhinein erreichen. - Wenn sie wirklich von Bedeutung sind, dann werden sie auch meine Motor-KRITIK-Leser insgesamt erreichen. - Das nachfolgende Beispiel ändert zwar nichts an dem tragischen Ende eines Unfalls, soll meinen Lesern nur deutlich machen, dass auch scheinbare Nebensächlichkeiten von mir sehr wohl registriert werden. - Auch nachträglich! - Weil es das „Blickfeld“ insgesamt erweitert!
Was ich weiß – was auch meine Leser wissen sollten!
Ich habe zu dem Unfall mit Todesfolge während der „Touristenfahrten“ am 28. Juni 2025 eine Polizeimeldung veröffentlich die u.a.folgenden Inhalt hatte:
„Am Samstag, den 28.06.2025 gegen 16:20 Uhr, kam es auf der Nordschleife, im Streckenabschnitt "Schwedenkreuz", zu einem folgenschweren Verkehrsunfall.“
Genauso war es dann bei mir zu lesen. Natürlich hat mich der Unfall beschäftigt, zumal er an einer Stelle erfolgte, die sich nach einer leichten Fahrbahn-Korrektur – eine Bodenwelle wurde „sicherer gemacht“ – dann zu einem Unfallschwerpunkt entwickelt hat, weil die Fahrer vorher – offensichtlich von der stärkeren Bodenwelle beeindruckt – schon vom Gas gegangen oder gebremst haben, während man jetzt vielleicht die folgende schnelle Linkskurve oft zu schnell anfährt. - Und scheitert!
In der Polizeimeldung war dann auch zu lesen:
...“verunfallte mit seinem PKW, nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen, alleinbeteiligt im Bereich einer Linkskurve“...
Dass ist sicherlich sachlich korrekt. Ich hatte nur ein Problem damit, ob auch der Zeitpunkt des Unfalls stimmte, denn ich erlebe es nicht zum ersten Mal, dass mir von unterschiedlichen Seiten unterschiedliche Zeitpunkte – z.B. für einen Unfall – genannt werden.
Natürlich ist der durch die Polizei festgestellte Zeitpunkt immer der „amtliche“ und wird von mir auch in meiner o.g. Darstellung verwendet. Manchmal habe ich allerdings den Eindruck, dass die Zeitangabe durch die Polizei schon mal vom tatsächlichen Unfallzeitpunkt etwas abweicht, weil – meine ich – dann der Zeitpunkt angegeben wird, zu dem die Polizei am Unfallort eintraf.
Manchmal sind aber auch keine Abweichungen feststellbar. Aber bei dem oben erwähnten schweren Unfall scheinen mir der von der Polizei genannte Unfallzeitpunkt ein wenig weit von dem entfernt, der von mir zwar nur geschätzt werden kann, aber durch die Beobachtung eines meiner Leser gestützt wird, der mich über folgende – sehr genauen - Beobachtungen am 28. Juni 2025 informierte:
...“ gegen 16:06 Uhr (wurde) von einem Abschleppwagen ein vollständig unter schwarzer Plane befindlicher mutmaßlicher "Kleinwagen" an der T13 herausgefahren.“…
Nun liegen wir auch genaue Angaben zum Unfallfahrzeug (Fabrikat, Typ, Farbe, Kennzeichen) vor, die tatsächlich einem Kleinwagen zugeordnet werden können.
Wenn mir dann auch noch genaue Informationen dazu vorliegen, wann die Polizei zur Unfallstelle fuhr, dann ist eigentlich klar, dass die erst durch den Veranstalter der „Touristenfahrten“ informiert wurde, nachdem man selber die Schwere dieses Unfalls registriert hatte und sozusagen im Hinblick auf alle Weiterungen gezwungen war, die Polizei einzuschalten.
Der zeitliche Ablauf – nach Abtransport des Unfallwagens - war nach präzisen Beobachtungen eines meiner Leser folgender:
16:18 Uhr: Mehre Einsatzwagen (6 – 7) der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG befuhren die Nordschleife in Richtung „Hatzenbach". Es folgte ein RTW. Die „Touristenfahrten“ waren gestoppt.
16:24 Uhr: Die Feuerwehr-Sirenen in Nürburg waren zu hören.
16:25 Uhr: Ein Polizeifahrzeug befuhr die Nordschleife in Richtung „Hatzenbach“ mit Blaulicht und eingeschaltetem Martinshorn.
- Diese Tatsache erklärt dann auch den Unfallzeitpunkt im Bereich „Schwedenkreuz“ durch die Polizei mit 16:20 Uhr!
Um noch den Abschluss der Beobachtungen durch meine Leser in diesem Fall zu erwähnen:
17:07 Uhr: Ein RTW und ein Notarztwagen verließen – gegen die eigentliche Fahrtrichtung fahrend – die Nordschleife durch das Tor an der T13.
Schon bei einem vor Wochen auf dem Grand-Prix-Kurs erfolgten Motorradunfall hatte ich einen geringen Zeitunterschied zwischen der mir von Beobachtern genannten Unfallzeit und dem von der Polizei veröffentlichten Zeitpunkt feststellen können, der offensichtlich – auch – vom Zeitpunkt des Eintreffens der Polizei am Unfallort bestimmt war.
Der genaue Unfallzeitpunkt steht bei einem Unfall meistens nicht im Vordergrund des Geschehens. In den genannten Fällen trug mein Bemühen, meine Leser immer möglichst präzise zu informieren, durch die Beobachtungen eines meiner Leser zu der Feststellung von größeren Zeitdifferenzen bei. - Danke!
Hier in Motor-KRITIK soll das nur einmal erwähnt werden, weil es zeigt, dass ich mich als Journalist niemals „so nebenbei“ mit irgendeiner Entwicklung beschäftige, die für meine Leser von Bedeutung sein könnte.
Nun gehört der genaue Zeitpunkt eines Unfalls meistens nicht dazu. Aber ich bin auch bei solchen scheinbaren Nebensächlichkeiten aber um eine hohe Genauigkeit in meinen Geschichten bemüht.
Das das Geschehen am Nürburgring auch ein wenig „politisch“ betrachtet werden muss, kann man auch erkennen, wenn man aktuell einen Blick in die Internet-Tabellen der Feuerwehren von Nürburg und Adenau wirft:
- Die Eintragungen von Einsätzen der Feuerwehr Nürburg enden mit dem Jahresende 2024. Bei der Feuerwehr in Adenau ist auch heute – am 20. Juli 2025 – der letzte Eintrag immer noch vom 14. Mai 2025!
In meiner Geschichte vom 9.Juli 2025 zu einem anderen „dramatischen“ Unfall während der „Touristenfahrten“ auf der Nürburgring-Nordschleife schrieb ich:
„Auch bei den Feuerwehren in Adenau und Nürburg, findet man keine Einsatz-Information über einen Einsatz am 5. Juli 2025 am Nürburgring. Die letzte Information in Adenau – wo man jetzt scheinbar die ‚Kontrolle‘ der Einsätze von Nürburg übernommen hat – stammt die letzte Eintragung vom 14. Mai 2025!
Als passives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Virneburg weiß ich, dass man Einsätze auch schon Stunden danach im Internet finden kann.
Ist also auch hier Politik im Spiel? - Mit hoher Wahrscheinlichkeit, wie man auch an anderen ‚politischen‘ Entscheidungen (um die Worte „unverständlich“ und „dumm“ zu vermeiden) sehen kann.
Man hat sich – wie ich hören konnte – bei den Feuerwehren den „Knochen“ Nürburgring fürs Löschen – oder mal ein Dach aufschneiden – geteilt. Nürburg ist ‚bis Breidscheid‘ tätig, Adenau ‚ab Breidscheid‘. - Natürlich ist das nicht sinnvoll, aber Realität! - Es ist eben auch hier der Einfluss von „Politik“ spürbar!“
Ich möchte hier dann noch mit einem Beispiel ergänzend erklären, warum ich hier von einem „politischen Einfluss“ geschrieben habe:
Auch bei Unfällen, wie sie immer wieder z.B. im Bereich der schnellen „Stefan Bellof-S“ passieren, wäre der Einsatz der Nürburger Feuerwehr – realistisch betrachtet – sicherlich sinnvoller, weil die durch ein Tor im Bereich „Pflanzgarten“ direkt an der B 412 direkt auffahren kann und gegenüber der Adenauer Feuerwehr in kürzerer Zeit am – in diesem Fall: angenommenen – Unfallort wäre.
- Die Aufteilung der Strecke Nordschleife – wie derzeit für die Feuerwehren in Nürburg und Adenau gültig – kann also nur politisch bestimmt sein. Ein aktiver Feuerwehrmann könnte so eine weltfremde Entscheidung aus seiner Erfahrung heraus auch gar nicht treffen!
Mit dieser Geschichte, die natürlich hinter den Ereignissen nun zeitlich deutlich hinterher hinkt und auch bei dem Unfall mit Todesfolge am „Schwedenkreuz“ ohne Bedeutung ist, wollte ich nur klarmachen:
- Eine Geschichte, hier in Motor-KRITIK veröffentlicht, ist für mich erst zu Ende, wenn es keine neuen Informationen mehr dazu gibt.
Manchmal es aber auch interessant sich darüber Gedanken zu machen, warum es überhaupt keine Informationen zu einem besonderen Vorfall gibt!
„Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?"
Das ist keine Frage von mir, sondern von Christian Morgenstern, der diese Frage in seinem Gedicht „Die unmögliche Tatsache" stellte. - Das Gedicht wurde vor 116 Jahren geschrieben, hat also keinen aktuellen Bezug.



