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Lt. Aussage eines alten Geschichtenerzählers symbolisiert der Blinde die Rationalität, der Lahme die Intuition. Es gibt viele Deutungen, aber auch gute „Ansichten“ zu dem Thema. Zum Beispiel die von Ernst Barlach, wo der Lahme den Blinden trägt. - Oder ist das umgekehrt? - In der Realität des Nürburgring-Umfeldes vermag man die Reziprozität der Verbindung „CNG“ (capricorn NÜRBURGRING GmbH) und „DEAG“ (Deutsche Entertainment AG) kaum einzuschätzen. Eine Pseudoreziprozität? - Beschäftigen wir uns doch einfach einmal mit der Realität. Da dient als Anregung nicht nur eine informative Geschichte der „Wirtschaftswoche“ vom 29.11.2014, sondern auch eine erhellende Meldung einer Agentur für Wirtschaftsnachrichten. - Nicht nur davon soll nachstehend die Rede sein, sondern auch von eigenen Recherchen und „bildhaften“ Beispielen aus dem Internet. - So wird dann sicherlich auch bei den Leuten verständlich, zu deren Aufgabe es gehört, eine breite Öffentlichkeit entsprechend des gezahlten Honorars in eine bestimmte Richtung positiv zu beeinflussen, dass es für Journalisten auch ohne Einladungen zu Pressekonferenzen und Zusendung von Pressemitteilungen (mit „geschönten“ Informationen?) die Möglichkeit gibt, die gleiche Öffentlichkeit mit Fakten, mit der Realität, zu konfrontieren. - Was die modernen „Einflüsterer“ von Erfolgsmeldungen dann nicht immer gut aussehen lässt. - Wie auch im Fall der vor uns liegenden Termine im Jahr 2015 für die Konkurrenz-Rockkonzerte in der Eifel. - Das eine in Mendig, das andere am „Ring“. - Einer wird gewinnen! - In Motor-KRITIK werden wir das in den nächsten Monaten zum Thema einer Umfrage machen. - Doch hier folgt zunächst eine aktuelle Einschätzung auf der Basis von aktuellen Recherche-Ergebnissen. - Mit Belegen!
DEAG & CNG: Der Lahme und der Blinde?
Robertino Wild hat immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass er – bzw. seine Firma, die capricorn NÜRBURGRING GmbH – nicht den Vertrag mit der Konzertagentur von Marek Lieberberg gekündigt habe. Das sei sehr früh im Jahr 2014, als er noch keinen Einfluss hatte, durch die NBG, die Nürburgring Betriebsgesellschaft, passiert. (Offiziell ist Capricorn erst seit dem 11. März 2014 Käufer.)
Dumm nur, dass inzwischen auch offiziell ist, was Motor-KRITIK schon Ende Januar vermeldete, dass es nämlich am 16. Januar 2014 bereits ein Treffen der (damaligen) Eigner der Firma capricorn NÜRBURGRING GmbH (Wild/Heinemann) mit der Regierungschefin des Landes von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, gab. - Es gab also schon direkte Gespräche mit den Polit-Besitzern des Rings. - Oder gar Absprachen?
Man weiß es nicht. Man weiß aber heute, dass Robertino Wild in der capricorn NÜRBURGRING GmbH aktuell keine Rolle mehr spielt. Es ist eine Firma, die nur noch so benannt wird, weil man Robertino Wild als „Feigenblatt“ gegenüber der EU braucht. - Als Namensträger für eine Firmenhülle.
Bei der EU in Brüssel wurde – das ist unser Eindruck – wohl eine Entscheidung in Sachen Nürburgring ohne besondere Überprüfung von Fakten und Angaben der Insolvenz-Sachwalter getroffen. - Sozusagen als letzte Amtshandlung eines engagierten spanischen Sozialisten in der Funktion eines Wettbewerbskommissars der EU, ganz im Sinne seiner deutschen sozialistischen Freunde. - Oder war das anders?
Warum war bei dem letzten entscheidenden Treffen in Brüssel nicht nur Frau Malu Dreyer vor Ort, sondern hatte noch Sigmar Gabriel, den Wirtschaftsminister, stellvertretenden Bundeskanzler und Vorsitzenden der SPD (alles) der Bundesrepublik Deutschland im Gefolge? - Ohne in der Folge darüber groß zu sprechen. - Übrigens – und das könnte eine Erklärung sein - Deutschland ist Partner der EU, nicht RLP!
Wenn Herr Nils Wiechmann, ein wenig unbekümmert in der Live-Sendung von SWR4, „Klartext“, am letzten Donnerstag davon sprach, dass die EU-Entscheidung nur deshalb noch nicht abgeschlossen sei, weil die deutsche Übersetzung der Entscheidung noch nicht fertiggestellt wurde, so ist das einfach Unwissen. Der Bundesregierung in Berlin – d.h. dem Wirtschaftministerium - liegt diese Version seit dem 2. Oktober 2014 vor. Sie wurde dann dem Wirtschaftsministerium von RLP – unter Leitung von Eveline Lemke (GRÜNE) - zur Überprüfung und Kommentierung weitergereicht. Weil evtl. - zum Schutz von Dritten – noch Stellen vor der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt geschwärzt werden müssen.
In diesem Zusammenhang wird deutlich, wie gut Herr Wiechmann (GRÜNE) in die politischen Abläufe eingebunden ist. - Spricht Frau Lemke nicht mit ihm? - Aber man schickt ihn in eine Sendung wie „Klartext“, von SWR4 zum Thema Nürburgring!
Mit Motor-KRITIK spricht Eveline Lemke übrigens auch nicht. - Aber hier wird journalistisch gearbeitet, ist nicht auf Frau Lemke angewiesen. - Nils Wiechmann ist nur Politiker, darauf angewiesen, in Sprachregelungen eingebunden zu sein. - Aber immerhin mit Dienstwagen unterwegs!
Bleiben wir aber „bei der Musik“:
Am 28. November war im Internet bei DDPA zu lesen:
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch
DGAP - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
(Anmerkung MK: Ein nicht unwichtiger Hinweis!)Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG
DEAG ist nach 9 Monaten über Plan und erwartet starkes Gesamtjahr 2014- Umsatz um 3,4 % und EBITDA um 3,5 % im Plus
- Eigener Eintrittskarten-Vertrieb Myticket.de erfolgreich gestartet
- Positiver Ausblick für Gesamtjahr 2014 und für neues Jahr 2015
Am 29. November war in der „Wirtschaftswoche zu lesen:
„...Beim Vertriebspartner Ticketmaster, der die Karten für 'Der Ring' verkauft, ist intern von einem 'Horrorszenario' die Rede, der Vorverkauf laufe 'grausam', sei fast zum Erliegen gekommen. Die Deag war im Frühjahr dieses Jahres als neuer Ausrichter für das Rockfestival am Nürburgring vorgestellt worden, nachdem sich der damalige Nürburgring-Käufer Capricorn mit dem langjährigen 'Rock am Ring'-Organisator Marek Lieberberg über die künftige Gewinnverteilung zerstritten hatte. ...“
Was denn nun? - Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Marek Lieberberg, der „Erfinder“ von „Rock am Ring“ scheint mit seiner Veranstaltung im Vorteil. Er hat nicht nur den Prozess um den Namen gewonnen, der von den Insolvenz-Sachwaltern am Nürburgring „angeregt“ worden war, sondern scheint auch auf dem Sektor der Rock-Musik der Erfahrenere. - Und Schnellere!
Dafür haben die Insolvenz-Sachwalter in Sachen „Rock am Ring“, der als Titel nun lt. OLG-entscheid dem Veranstalter Marek Lieberberg zugesprochen wurde – und mit dem er seine Veranstaltung in Mendig auch bewirbt – nun nach Zahlung einer fünfstelligen Summe für Gerichtskosten das Hauptsacheverfahren eröffnen lassen. - Motor-KRITIK ist dafür noch kein 1. Termin bekannt.
Bekannt ist aber, dass die Nürburgring GmbH nun den Namen „Rock am Ring“ nicht mehr für ihre Veranstaltung nutzen darf. Nachdem man sich dort zunächst für den Titel „Grüne Hölle Rock“ entschieden hatte, wird man den nun zur Durchführung der Veranstaltung unter dem Obertitel „Der Ring“ nutzen. Und hat die Veranstaltung um eine Woche, auf Ende Mai 2015, vorverlegt.
Während Marek Lieberberg für „Rock am Ring“ seinen alten „Partner“ SWR beschäftigt, der dann auch mit entsprechenden Werbespots die neue Destination am Flughafen in Mendig bewirbt, hat die DEAG, der neue Partner der insolventen Nürburgring GmbH, bzw. dessen neuer Käufer, hinter dessen alter Firmenhülle sich nun aktuell z.T. russische Investoren verbergen, sich die Unterstützung von RPR1 gesichert. - Aber sonst hat man wohl im Oktober bei der DEAG einige Wochen der Öffentlichkeitsarbeit verschlafen.
Rock-Fans, die sich als Interessenten für „Grüne Hölle Rock“ am 1. Oktober 2014 angemeldet hatten und denen versprochen war, zu den Ersten zu gehören, die über „News“ zum Thema „Grüne Hölle Rock“ informiert sein würden...
….erhielten erst nach mehr als einem Monat, am 5. November eine erste E-mail mit Informationen zu Künstlern und Bands. Die zweite dann am 7. November, in der von 16.000 verkauften Karten für die drei (!) Rock-Konzert-Orte Nürburgring, München und Wien die Rede war.
Dann war Pause bis zum 28. November, wo man weitere Bands für die o.g. Konzerte benannte.
In der Zwischenzeit hatte Marek Lieberberg, obwohl eine Woche später als die DEAG mit seinem Konzert 2015 am Start, ein wahres Feuerwerk abgebrannt und wohl viele der alten „Rock am Ring“-Fans für den neuen Standort Flughafen Mendig begeistern können. - Wer hier fleißiger und - mit Erfolg beim Kartenverkauf – besser war, wird man spätestens Ende Mai/Anfang Juni 2015 beantworten können, wenn man optische, aber auch akustische Eindrücke sammeln kann.
Der bisherige Eindruck, den wir hier bei Motor-KRITIK gewinnen konnten, bestätigt eigentlich die Darstellung der „Wirtschaftswoche“ vom 29. November, obwohl sich die Verkaufszahlen der DEAG nach ihrer Meldung bei den Fans vom 28. November sicherlich noch einmal verbessert haben dürften. - Das war nach den „Wirtschaftswoche“-Recherchen. Aber irgendwann muss schließlich einmal eine Recherche abgeschlossen und das Ergebnis zu Papier oder ins Internet gebracht werden.
Insgesamt macht die jetzt tätige Kombination von NBG, CNG und DEAG für die Sache des Nürburgrings mit ihrer Arbeit nicht gerade einen überzeugenden Eindruck. Da ist zum Einen die große Lücke im Oktober, die man praktisch für Solo-Aktivitäten von Lieberberg offen gelassen hat; und da ist die Dummheit bezeichnend, auf den offiziellen Internetseiten der Nürburgring GmbH, bzw. der Nürburgring Betriebsgesellschaft mbH, immer noch Hinweise auf „Rock am Ring“ stehen zu haben, auch jetzt noch, wo man die erste Runde im Kampf um den Titel längst verloren hat.
Dieser Screenshot ist erst ein paar Tage alt. „Rock am Ring“ gibt es auf den Internetseiten des Nürburgrings - auch nach dem verlorenen EV-Verfahren - immer noch. Motor-KRITIK ergänzt das noch mal um zwei andere Seiten, die auch unter dem Obertitel Nürburgring im Internet zu finden sind:
Eigentlich scheint im Moment auf dieser Seite (und ich meine jetzt nicht Motor-KRITIK-) wenig zu stimmen.
Aber was ist schon stimmig? - Man weiß weder wer der Käufer des Nürburgrings ist, noch ob der Kaufvertrag nun ab 1. Januar 2015 Gültigkeit haben wird. - Man weiß wohl, dass die NBG zum 31.12.2014 durch den Geschäftsführer Schmidt („Hockenheim“-Schmidt) liquidiert wird. Dieser GF wird dann wohl aussteigen (müssen). - Wird es dann einen Pachtvertrag geben? - Wer wird der Verpächter sein? - Mal wieder ein Treuhänder?
Wird die CNG dann vielleicht Pächter? - Muss die dann die sich aus dem Kaufvertrag ergebene Differenzsumme von 11 Millionen Euro sofort zahlen? - Oder wird die auch mit 250.000 Euro pro Monat zusätzlich zur Pachtsumme „abgestottert“? Die wiederum auf den Kaufpreis angerechnet werden soll. - Und was sagt die EU dazu? - Kennt man in Brüssel überhaupt den Pachtvertrag?
Wovon will die CNG wohl die Gehälter der Nürburgring-Mitarbeiter bis Ende März 2015 zahlen, da bis dahin praktisch keine Einnahmen bestehen? Will man Lücken schließen, indem man bei den neu abzuschließenden Verträgen mit den Veranstaltern auf sofortige Zahlung von 50 Prozent der Vertragssumme besteht? - Oder soll es helfen, dass Viktor Martin, der Vorstandsvorsitzende der NR Holding AG, dem Geschäftsführer der CNG nun bestätigt hat, dass er nach der zum 15. Dezember gültig werdenden Eigenkapitalerhöhung der NR Holding AG sofort 5 Millionen Euro zur Verfügung an die CNG weiter geleitet werden?
Aber – mal wieder – zurück zur „Musik“:
Da hat der Geschäftsführer der CNG, Carsten Schumacher, zum Zeitpunkt 6. November 2014 auf der Pressekonferenz zum Thema „Der Ring – Grüne Hölle Rock“ eine Äußerung gemacht, die man unbedingt der Nachwelt erhalten sollte:
„Wir gehen sehr optimistisch in den Vorverkauf. Sie haben gehört, dass wir international die Karten auf den Markt bringen. Die Veranstaltung in Mendig interessiert mich persönlich – ehrlich gesagt – überhaupt nicht. Wir haben uns in den letzten Monaten bemüht, eine phantastisches „line-up“ auf die Beine zu stellen.“
Offenbar hat man vergessen, die Beine ein wenig in Bewegung zu setzen. Und an dem richtigen Durchblick läśst die Zusammenarbeit von CNG und DEAG auch vermissen. - Der Lahme und der Blinde? - Rationalität und Intuition?
Beim Baseball wird übrigens im „line-up“ die Schlagreihenfolge festgehalten. Warten wir mal ab, wer beim Rocken wen schlägt.
Am letzten Wochenende im Mai 2015 - bzw. acht Tage später – wird man wissen, wer WER war.
- MK-Tipp: Die Kombination von Lahmer/Blinder wird 2. Sieger.
Natürlich kann es auch passieren, dass es zwei Sieger gibt. Denn der Anmerkung von DDPA (s.o) ist zu entnehmen:
„Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.“
Der sich übrigens – wie man der „Rhein-Zeitung“ aktuell (02.12.2014) – entnehmen kann, mit Zahlenangaben zum Ticketverkauf für „Der Ring – Grüne Hölle Rock“ sehr zurückhaltend verhält. Auch die „Wirtschaftswoche“ zeigt auf ihren Internetseiten aktuell eine auffallende Lücke. Da muss Motor-KRITIK noch mal aus der „Rhein-Zeitung“ zitieren:
„Auch auf Nachfrage unserer Zeitung nennt sie (Anmerkung: die DEAG) keine Verkaufszahlen für 'Der Ring' – ganz im Gegensatz zum schärfsten DEAG-Konkurrent Marek Lieberberg.“
Die „Rhein-Zeitung“ titelt ihre Geschichte mit:
„DEAG beteuert: Vorverkauf läuft nach Plan“
Und der der Chef der DEAG ging nicht unbedingt, wie man der Geschichte entnehmen kann, am Konzertort Nürburgring in 2015 von einen Gewinn aus. - Zitat:
„In einem Interview mit unserer Zeitung hatte der Vorstandsvorsitzende Peter Schwenkow vor Kurzem allerdings angedeutet, dass es wegen der hohen Investitionen am Ring sein kann, dass sich mit der Premiere des Festivals kein Geld verdienen lässt.“
Das wird den russischen Investor in der Capricorn-Hülle sicherlich nicht freuen. Aber vielleicht kann er für eine „Gehhilfe“ sorgen.