Für KPMG & Co: Ein „Schwarzer Freitag“!

Ende Januar 2015 hatte die Staatsanwaltschaft Koblenz schon eine Durchsuchung der Geschäftsräume des als Insolvenz-Sachwalter vom Insolvensgericht Ahrweiler eingesetzten Rechtsanwalt Jens Lieser vornehmen lassen. Es wurden Akten sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft beeilte sich festzustellen: „Das hier geführte Verfahren betrifft ausschließlich den Verdacht des Kreditbetruges im Zusammenhang mit der möglichen Doppelübereignung der Kunstsammlung, nicht jedoch den Verkaufsprozess 'Nürburgring' als Ganzes. Diesbezüglich ist hier kein Ermittlungsverfahren anhängig.“ - Damit hatte man die Aktion dem Thema „Robertino Wild“ zugeordnet. Das dürfte sich nach der Veröffentlichung der Recherche-Ergebnisse der „WirtschaftWoche“ nun ändern. Danach liegt nun in Koblenz eine Anzeige der als Bieter für den Nürburgring aufgetretenen Firma Nexovation wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug gegen den Insolvenz-Sachwalter Jens Lieser und den Insolvenz-Geschäftsführer Prof. Dr. Dr. Schmidt vor. Die Betroffenen – beide sind Rechtsanwälte - sehen das anders. - Noch anders wird das die EU-Kommission sehen, die auch offensichtlich „unzureichend“ - natürlich nicht falsch! - informiert wurde. - Die Staatsanwaltschaft wird nun ermitteln müssen. In diesem Fall ist auch der Begriff „Bankgeheimnis“ ohne Wert. Die Herren der Deutschen Bank werden zum Thema „Kreditzusage an Capricorn“ eine Aussage machen müssen. Das wird eine sicherlich auch tangierte Landesregierung von Rheinland-Pfalz nicht verhindern können. Ganz gleich, ob ein Herr Gabriel in den „Deal“ eingeweiht war oder nicht. - Motor-KRITIK-Feststellung: Der Nürburgring-Verkauf ist geplatzt.

Für KPMG & Co: Ein „Schwarzer Freitag“!

Eigentlich war der erste „Schwarze Freitag“ ein Donnerstag. Denn – so wird überliefert – begann die Weltwirtschaftskrise 1929 am 24. Oktober. Aber der Beginn wird sehr oft dem 25. Oktober 1929 zugeschrieben und das war eben ein Freitag. - So entstand der Begriff „Schwarzer Freitag“.

Heute ist „Freitag der 13.“ - Der ist zwar nicht mit dem Beginn einer Weltwirtschaftskrise zu vergleichen, aber ist für eine bestimmte Gruppe von am Nürburgringverkauf Beteiligten geradezu ein „Schwarzer Freitag“.

Die „WirtschaftsWoche“ hat nach eigener Darstellung - von „Freitag, dem 13.“ - die Beweise dafür auf dem Schreibtisch liegen. Sie umfassen einen fünfseitigen Brief, der von zwei Direktoren der Deutschen Bank unterzeichnet sind, dem eine 11seitige Konditionsübersicht folgt. Wie die „Wirtschaftswoche“ in ihrer Darstellung vermeldet, dient das Papier...

„ausschließlich zu Diskussionszwecken und (ist) nicht dazu gedacht, rechtlich verbindliche Verpflichtungen zwischen uns zu begründen.“

Der Brief ist gerichtet an:

„Dr. Robertino Wild
Capricorn
Speditionstraße 23
40221 Düsseldorf“

und kommt laut Briefbogen von:

„Deutsche Bank AG
Grosse Gallusstraße 10-14
80311 Frankfurt am Main“.

Nachdem die „WirtschaftsWoche“ aus diesem Papier zitierte, sind sowohl Insolvenz-Sachwalter als auch Insolvenz-Geschäftsführer gegenüber dem Gläubigerausschuss in ein eigenartig diffuses Licht geraten, da sie am 11. März 2014, an dem Tag an dem der Gläubigerausschuss sich für einen Käufer entscheiden sollte/musste, sich auffallend für einen Käufer des Nürburgrings ins Zeug geworfen haben, der unter „Capricorn“ bekannt war, wurde und ist.

Wie die „WirtschaftsWoche“ glaubwürdig berichtet, ist dem Gläubigerausschuss lt. Protokoll durch die Prüfer – wozu Herr Bischoff, KPMG, Lieser und Schmidt als Rechtsanwälte gehören – mitgeteilt worden:

„Die Finanzierungsbestätigung der Deutsche Bank AG ist banküblich und valide.“

Das Wort „valide“ kommt aus dem Latainischen, wo „validus“ für „kräftig und stark“, in der Geschäftswelt üblichen Übersetzung dann für „rechtsgültig“ steht.

Auf die Ausflüchte der o.g. Herren darf man gespannt sein, zumal sie mit ihren „Anfeuerungen“ in Richtung Capricorn den Gläubigerausschuss in eine Entscheidung gedrängt haben, für die die Herren dieses Ausschusses dann verantwortlich gemacht werden können. - Es wird wahrscheinlich aufgrund der aktuellen Ereignisse in den nächsten Wochen eine Sondersitzung des Gläubigerausschusses einberufen werden.

Nur einer der fünf Mitglieder hat am 11. März 2014 mit NEIN gestimmt – und darf sich heute glücklich schätzen.

Die Gesamtsituation am Nürburgring darf derzeit als verfahren gelten. Es gibt auf vielen Ebenen einen Mehrfrontenkrieg, der – wie ältere Leute aus Erfahrung wissen – selten gut ausgeht. So arbeiten derzeit am Nürburgring z.B. derzeit Mehrheits- und Minderheits-Gesellschafter auf der Bassis einer „Einstweiligen Verfügung“ zusammen. Da wird es erst in nächster Zeit zu einer Klärung der Situation durch ein ordentliches Gericht kommen können.

Die gesamte Belegschaft ist – auch wenn sie „nach draußen“ etwas anderes darstellt – stark verunsichert und desorientiert. Gute Leute, der nun dort das operative Geschäft ausübenden „capricorn NÜRBURGRING GmbH“, schätzen die Situation realistisch ein – und verlassen die Firma, kündigen.

Es ist für einen außenstehenden Beobachter oftmals schwer zu erkennen, was richtig und echt, was mit politischem Hintergrund – und eigentlich „gut erfunden“ - als Information auf den Weg gebracht wird. Das hat bisher scheinbar gut funktioniert, weil bestimmte Politiker an so einer Abwicklung in dieser Art interessiert waren. Motor-KRITIK möchte da nur an die „vertraulichen Gespräche“ am 16. Januar 2014 in Mainz erinnern oder an die PR-Reise der Landesfürstin Malu Dreyer, mit der sie für die „neuen Käufer“ des Nürburgrings eine Positiv-Stimmung zu schaffen versuchte.

Auch die Politik ist also von den Ergebnissen der guten Recherchearbeit der „WirtschaftsWoche“ betroffen. Verdachtsmomente gab es bisher schon zu Hauf', aber keine Beweise.

Motor-KRITIK hatte schon in einer Geschichte am 11. April 2014 auf mögliche Zusammenhänge hingewiesen, die einer der Leser heute als...

„ein Spinnennetz kollusiven und teilweise strafrechtlich relevanten Handelns“

empfindet.

Motor-KRITIK überschrieb die o.g. Geschichte vor einem Jahr mit:

„The fucking Nuerburgring!“

Das entsprach so auch der nüchternen Einschätzung von Frau Malu Dreyer. (Wenn Sie die Geschichte noch einmal mit einem kleinen Klick erreichen wollen: HIER!)

Jetzt liegt im Moment der „Schwarze Peter“ bei der Staatsanwaltschaft Koblenz. Sie wird sich dieses Mal sachlich, nicht politisch beeinflusst, entscheiden müssen. Würde sie in diesem Fall kein Ermittlungsverfahren einleiten, wäre das ein weiterer Skandal, der sicherlich auch politische Auswirkungen hätte.

Nicht nur, weil in 2016 Landtagswahlen sind, sondern weil noch in den nächsten Wochen weitere Details zum Thema Nürburgringverkauf, seine Abwicklung, die Finanzierung und andere Details betreffend, mit hoher Wahrscheinlichkeit öffentlich werden. - Das würde dann sicherlich auch die Staatsanwaltschaft weiter in Verlegenheit bringen.

Nicht nur in Koblenz müssen nun klare Entscheidungen getroffen werden, sondern auch in Brüssel. Wie aus der belgischen Hauptstadt, dem Sitz der EU-Behörde, zu hören, liegt auch dort bereits das in der englischen Version als

„STRICTLY PRIVATE AND CONFIDENTIAL“

gezeichnete Papier vor. - Und bereitet einigen Leuten Kopfschmerzen.

In diesem Fall versagt selbst „Aspirin“!

MK/Wilhelm Hahne


 

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