Conti: Reifenrückruf für Luxus-Elektro-Automobile?

Bei Mercedes wird unter seinem neuen Vorstandsvorsitzenden der Luxus in den angebotenen Modellreihen besonders gepflegt. Primär der Gewinnmarge wegen. So ganz nebenbei hat man darum auch das „beste Elektro-Automobil der Welt“ geschaffen. Da staunt selbst der ADAC:

„Mit dem Mercedes EQS wollen sich die Schwaben an die Spitze der elektrischen Revolution setzen und nicht nur Porsche Taycan und Audi e-tron GT parieren, sondern endlich auch dem Tesla Model S am Zeug flicken. Kein Wunder also, dass sie in Stuttgart vom Beginn einer neuen Ära gesprochen haben.“

Aber Luxus-Ausstattung bedeutet auch Mehrgewicht. Gerade bei einem Elektro-Automobil, das durch das Verbauen von schweren Batterien sowieso schon ein Schwergewicht ist. Um solche Automobile mit herausragenden Fahrleistungen bewerben zu können, gibt man denen dann richtig Leistung mit. Auch an Drehmoment ist kein Mangel.

  • Man nutzt die Erkenntnis: Der normale Verbraucher lässt sich gerne durch große Zahlen beeinflussen! - In diesem Fall: Hin zu einem Kauf!

Diese „gewagte Kombination“ von großer Power und großem Gewicht belastet dann einen Reifen, der eigentlich ein Teil der Fahrwerkkonstruktion ist, gleich zweifach. Das Mercedes-E-Luxusgeschöpf bringt es so auf gut 2,6 Tonnen und leistet – lt. Eigenwerbung -  bis 658 PS. - Soviel zu dieser e-Luxus-Problematik am Beispiel Mercedes.

Laut den Angaben von Continental weist der Sommerreifen, der nun vom Rückruf betroffen ist, folgende technischen Daten auf:

  • „Speedindex: W (bis 270 km/h)   
  • Lastindex: 91 (bis 615 kg)
  • optimiertes Handling bei Nässe und Trockenheit“

Offenbar ein Reifen für einen großen Elektro-Luxuswagen. - Der Lastindex wäre aber in Verbindung mit einem Mercedes EQS schon grenzwertig. Bedenkt man, dass beim Fahren, z.B. bei schneller Autobahn-Geradeausfahrt durch Senken, sich die Belastung der Reifen noch deutlich erhöht, kann man – fast – verstehen, dass Continental nun eine Rückrufaktion für diesen Reifen starten muss. So ist z.B. dann auch ein e-AMG, der 658 PS Leistung und über ein Drehmoment von 950 Nm verfügt, mit Reifen ausgestattet, deren Lastindex mit 101 genannt wird.

  • Trotzdem: Bei der Leistung und Drehmoment wird so ein Reifen bei entsprechender Fahrweise dann zu einer Art von Radiergummi!

In der Presseinformation, die von Continental am 7. Dezember  veröffentlicht wurde, ist das – leider - alles sehr schwammig formuliert, kann nicht exakt einem Fahrzeug zugeordnet werden. Immerhin ist am Ende zu lesen:

„Reifen aus dem deutschen Ersatzgeschäft, die vom Austauschprogramm umfasst werden, können anhand dieser Daten identifiziert werden:
Produktlinie: EcoContact 6 MO; Größe: 205/55 R17 91W
DOT-Nummer: AF E1 D8JD 0422
Reifenformnummer: 255448“

Bei Mercedes ist zur Serienbereifung der e-S-Klasse übrigens zu lesen:

„Die dicken, extra auf Tempo ausgelegten Autoreifen erzielen einen guten Grip und tolerieren auch gelegentliche Bodenfehler. Eine sportliche Fahrpraxis erlauben sie hauptsächlich auf dafür ausgelegten Straßen.“

Was soll eine „sportliche Fahrpraxis“ mit mehr als 2,5 Tonnen Fahrzeuggewicht? Da ist auch eine technisch aufwändige Hinterachslenkung nur „Augenwischerei“. Entscheidend z.B. für eine schnelle Kurvendurchfahrt ist das Gewicht und nicht der evtl. vermittelte Eindruck von Leichtigkeit, den ich als Fahrer beim Einlenken habe. Es ist schon ein Unterschied, ob 750 oder 2.500 Kilogramm von der Querbeschleunigung der Masse bei einer Kurvendurchfahrt beeinflusst sind.

Physikalische Gesetze lassen sich nicht ändern, auch wenn schon mal durch die Art einer Verkäufer- Darstellung die Realität ein wenig „geschönt“ wird. - Tatsache ist:

  • Jedes Kilogramm, das ein Automobil nicht auf die Waage bringt, ist ein Plus!

Noch mal zum aktuellen Reifenrückruf von Continental. Im ersten Abschnitt ist zu lesen:

„Hannover, 7. Dezember 2022. Continental hat heute ein freiwilliges Austauschprogramm für insgesamt 7.103 Reifen weltweit angekündigt. Auf dem deutschen Markt kommen insgesamt 745 Reifen für das Austauschprogramm in Frage, die über das Reifenersatzgeschäft verkauft wurden oder sich noch in den Beständen von Reifenhändlern befinden. Des weiteren wird das Austauschprogramm in Österreich, der Schweiz, Spanien, Frankreich und Italien angeboten.“

Bisher soll es auch keine Unfälle gegeben haben. - Was bei diesen Reifen auftritt, hat es übrigens  auch schon mal bei einem anderen Reifenhersteller bei Rennreifen gegeben. Hier führte die sich schnell weiter entwickelnde Aerodynamik der Rennfahrzeuge zu einer Überlastung der Reifen und – spektakulären Unfällen.

  • Der Reifenhersteller hat daraus gelernt. Dieser Fehler tritt bei Rennen nun nicht mehr auf!

Auch Continental wird in Sachen „Eco-Reifen“ für e-Automobile – aber für den Einsatz im Straßenverkehr - nun erst einmal Lehrgeld zahlen müssen! - Rückrufe sind immer teuer!

MK/Wilhelm Hahne
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Borgward ist tot! - de Tomaso darf nicht sterben!

Auch Journalisten brauchen Anregungen. Bei dem einen lösen sie Erinnerungen aus – und aus einem Puzzel von Erlebniseindrücken und aktuellen Abläufen entsteht ein neues Bild. Bei einem anderen braucht es dagegen nur eine aktuelle Presse-Information, die dann – weil es an Erfahrung fehlt – evtl. ein wenig  textlich umgeformt – zu einer scheinbar „tollen“ Meldung verarbeitet wird. - So habe ich aktuell gelesen, dass Borgward – wieder einmal – dieses Mal in China - in die Insolvenz geht. Als ehemaliger Besitzer eines Lloyd LP 400 Ganzstahl löst das gleich eine ganze Reihe von Erinnerungen aus.

Auch z.B. an die Fahrten, zusammen mit meinem Freund, Herman Kühne, in einem Borgward „Isabella“ Coupé, an die erlebnisreiche Fahrt mit einer neuen Lloyd „Arabella“, die als Fronttriebler ein ungewöhnliches Lenkverhalten aufwies oder auch, dass ich mal in Duisburg – ungebremst (!) - in einen Kreisverkehr einfahren musste, weil an meinem LP 400 durch einen hinteren Stoßdämpfer eine Bremsleitung durchgescheuert worden war. - Oder ich denke an Raphael Becker, einen begnadeten Kölner Maler und seine Erzählungen, wenn er mit dem Zug nach Bremen fuhr, um Herrn Carl F. W. Borgward persönlich (!) die Entwürfe für neue „Isabella“-Anzeigen vorzulegen.

Beim Blick heute morgen in die „Rhein-Zeitung“ gab es dann erst den eigentlichen Anstoß zu dieser Geschichte, als ich dort auf Seite 1 eine Titelzeile entdeckte, die da lautete:

„Andernach fehlen Millionen“

So kam es zu einer Initialzündung und dem Titel oben, denn ich hatte gestern auch etwas zu de Tomaso gelesen, was offenbar unreflektiert und ungeprüft z.B. beim „stern“ (aber auch bei anderen Medien) auf deren Internetseite eingestellt worden war. Da war zum Motor u.a. zu lesen:

„Der verbaute Motor stammt aus dem Hause Capricorn. Der deutsche Autozulieferer besitzt viel Erfahrung im Motorsport und sei etwa durch seine Schlüsselrolle bei der Auslieferung des Rennwagens Porsche 919 EVO bekannt.“

Bei Porsche könnte sicherlich „der Blume durch die Blume“ (ist das nicht toll gegendert?) etwas dazu sagen. Vom„stern“ wurde wohl nicht nachgefragt und hat offenbar selbst dann nicht mehr dazu schreiben können, als nun so im Internet zu lesen ist. Dabei könnte mit einem Hinweis auf den Porsche-Le Mans-Einsatz „damals“ erklärt werden, was sich so nun allerdings besser liest.

Dabei ist das eigentliche Thema der Geschichte im „stern“ das Wiederaufleben von de Tomaso inzwischen nicht nur mit einem Serien-Sportwagen mit V8-Motor (P 72), sondern nun auch mit..

„900-PS-Sportwagen De Tomaso P900 – das Hypercar mit V12-Motor, das nur 18 Mal produziert wird“

… - so der „stern“ und der dann 3.000.000 Euro kosten soll, aber – da nicht zulassungsfähig – nicht auf der Straße gefahren werden darf. - Auch im „stern“ zu lesen:

„Der P900 befindet sich noch in der Entwicklung, welche ebenso wie die ausstehende Validierung auf dem Nürburgring erfolgt. Im Sommer 2023 soll der Sportwagen dann in der Öffentlichkeit gezeigt und vollständig enthüllt werden.“

Bei „Validierung“ habe ich dann erst mal nachsehen müssen, was das heißt. Aber so was kann man auch bei einem 3-Millionen-Hypercar erwarten. Und Nürburgring macht sich immer gut! Mr. Capricorn hat sich dazu passend wohl gerade einen giftgrünen Ferrari zugelegt, den man – allerdings – auch auf der Straße fahren kann. - Nicht nur in der „Grüne Hölle“.

Damit bin ich dann der Produktionsstätte des neuen „Hypercar“, dem Nürburgring, nahe gekommen. Die – mit „CFK III MEUSPATH“ benamt - soll, wie man einer Veröffentlichung der mit der Erstellung betrauten Bauunternehmung netnehmen kann – netto – nicht nur 3 Millionen kosten, sondern sollte auch – sicherlich „netto“ – im September 2022 fertig gestellt sein. Mein zweites dazu eingestelltes Foto zeigt den Bauzustand in diesen 2022er Dezember-Tagen.

Der Name Borgward als Automobilhersteller ist nun endgültig „gestorben“. Es wurde in China Insolvenz angemeldet. Bei de Tomaso steht uns also noch einiges bevor. Immerhin haben die auch hier involvierten Chinesen gelernt, dass man mit nicht homologierten und für den Straßenverkehr nicht zugelassen Automobilen in Deutschland vorsichtig umgehen muss.

Nach Erfahrungen bei einer Marketing-Veranstaltung hier am Nürburgring im Sommer wurde  nämlich ein unzugelassener de Tomaso P 72 von der Polizei sichergestellt, weil er sich im „öffentlichen Raum“ befand. - Das jedenfalls, soll in Zukunft mit dem P 900 dann nicht passieren.

  • Jemand muss den Chinesen auch geflüstert haben, dass man Motor-KRITIK aktuell keine Presseinformationen zusenden sollte! - Die erste damals hatte ich noch erhalten. - So ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch im Düsseldorfer „Malkasten“ zeigt nun Wirkung!

Schau’n wir mal, was sonst noch so alles passieren wird. - Nicht alles ist endlich!

Oder doch?

MK/Wilhelm Hahne
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DB/Mercedes: Auf dem Weg ins „Land des Lächelns“?

Winterabende im Dezember verführen dazu, mal bei einem Glas guten Rotwein – und beim Leuchten der ersten Adventskerze – zurück zu denken. - Ich erinnere mich da an die Vorstellung eines Premium-Automobils der Konkurrenz von Mercedes. Es war eine „Vorab-Vorstellung“ und die als wichtig empfundenen Medien – die mit großer Auflage – hatten ihre bedeutenden Redakteure aufgeboten. - Ich war als „Einzelkämpfer“ auch dabei. – Jahrzehnte sind seitdem vergangen. Aber nicht nur dieses Erlebnis ist Vergangenheit. Im Heute denkt und arbeitet man anders. Mir ist manchmal nicht klar, ob die Automobilhersteller heute eigentlich noch ihre Produkte – und deren Preise - an den Kundenwünschen ausrichten oder doch mehr an den Wünschen der Aktionäre, die den Firmenwert bestimmen und immer eine von Jahr zu Jahr besser werdende Rendite als richtig und eigentlich normal empfinden. - Aktuell scheint man sich bei einem Premium-Hersteller in Stuttgart mit der immer deutlich werdenden Firmenpolitik an den Wünschen der Aktionäre zu orientieren. Deren Empfinden von „Premium“ ist aber ausschließlich eine gute Rendite. Danach wird dann in Stuttgart augenscheinlich die aktuelle Geschäftspolitik – auch in Einkauf und Vertrieb– ausgerichtet.

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NLS: Rück- und Ausblick zum Beginn der „EMS“ 2022!

Ehrlich! - Die Abkürzung im Titel habe ich der offiziellen Nürburgringseite im Internet entnommen. Ich bin kein Freund von Abkürzungen. - Aber die neue Form der Abkürzung dieser Motorsport-Messe – die heute beginnt - ist wohl der Entwicklung der Langstreckenserie über die Jahre angepasst, zu der aktuell auf der Nürburgring-Internetseite festgestellt wird: „Und Mittendrin der Nürburgring.“ („Mittendrin“ ist dort tatsächlich „groß geschrieben“.)

Früher hatte einmal diese „Essener Motor Show“ wirklich für die VLN-Teilnehmer und Fans eine große Bedeutung. Zum Ausstellungstermin war nicht nur der Terminkalender fertig, sondern auch die Ausschreibung für die nächste Saison. Das hat sich geändert. Nicht nur, dass aus VLN nun NLS geworden ist, die NLS war auch schon zu VLN-Zeiten keine Meisterschaft mehr. Diesen Status hatte diese Langstreckens-Serie, die zunächst als -Pokal startete nur von 2001 bis 2019. - Danach sind den Organisatoren dieser Serie die Mehrkosten zu hoch gewesen, die der DMSB für die Ausschreibung einer Meisterschaft verlangt.

Aber man hat in diesem Jahr auch keine „Meister“ geehrt, sondern „Champions“! - Es wurde so – was 2018 noch richtig war – aus der „Nacht der Champions“ in diesem Jahr dann eine „falsche“  „Night of Champions“. - In einer Sprache, die eigentlich lt. Ausschreibung nur eine Nebenrolle spielt. Zitat:

3.1 Offizielle Sprache
Deutsch. Nur der deutsche vom DMSB genehmigte Reglementtext ist verbindlich.
Bei den Veranstaltungen kann die Kommunikation zwischen der Rennleitung und den Teilnehmern auch in englischer Sprache erfolgen.“

Im Jahre 2018 hatte diese „Siegerehrung“ noch 600 Teilnehmer; in diesem Jahr waren es „um 400 Personen. Daran war sicherlich die Höhe des Preises für die „Eintrittskarten“ nicht unbeteiligt. Hier kam wahrscheinlich schon die allgemein registrierte inflationäre Entwicklung zu deutlich zum Ausdruck. Pro Teilnehmer wurden satte 99 Euro verlangt (+ Getränke!)!

Ein Fahrer aus der Serie, die sich selbst dem „Breitensport“ zurechnet:

„Wenn ich zu der Veranstaltung hingegangen wäre, hätte ich noch wenigstens meine vier Monteure einladen müssen. Dazu kommen dann noch die Getränkekosten. - Und ich muss mir in diesem Jahr noch ‘nen Weihnachtsbaum kaufen!“

Während der Live-Übertragung auf „youtube“ wurde ich von Lesern angerufen, die mich auf gerade entdeckte „Besonderheiten“ aufmerksam machten. Die Feststellung eines Lesers war:

„Das ist doch – anders als von Ihnen dargestellt – eine richtige Breitensport-Serie! Eben wurde ein „Meister“ aufs Podium gerufen, der einen Scheck über 167 Euro erhalten hat!“

Wenden wir uns der Zukunft der NLS zu und vermelden – tatsächlich rechtzeitig zur EMS - die Termine für die – angeblich – mehrheitlich vorgesehenen 4h-Rennen:

  • 1. NLS-Lauf 18. März 2023
  • 2. NLS-Lauf 01. April 2023
  • 3. NLS-Lauf 15. April 2023
  • 4. NLS-Lauf 17. Juni 2023
  • 5. NLS-Lauf 08. Juli 2023 (6h-Rennen)
  • 6. NLS-Lauf 09. - 10. September 2023 (12h-Rennen???)
  • 7. NLS-Lauf 23. September 2023
  • 8. NLS-Lauf 07. Oktober 2023

Ich habe hinter dem Datum zum für 12h-Rennen 2023 deshalb drei Fragezeichen gemacht, weil aufgrund der neuen – noch nicht in vollem Umfang – vorgenommenen Änderungen an der Spitze der NLS-Organisation (die immer noch unter VLN-Flagge segelt!) eigentlich nur ungewiss sein kann, ob es dieses Rennen in der aus diesem Jahr bekannten Form noch geben wird. Wie überhaupt die Form aller NLS-Rennen in 2023 z.Zt. noch in Frage gestellt werden muss.

Aber die Auflösung der ITR (DTM) bietet die Chance, die durch die Rücktritte bei der NLS-Organisation entstandenen Lücken schnell wieder zu füllen. - Warum die ITR aufgelöst wird? - Nun, Gerhard Berger möchte sich nicht die Chance entgehen lassen, bei Audi (F1) noch mal richtig „abzusahnen“!

Trotzdem wird die Veröffentlichung einer gültigen Ausschreibung – vom DMSB genehmigt - für diese Langstrecken-Serie auch noch etwas auf sich warten lassen. - Was aber der Serie schaden wird! - Darum darf man auch nicht darauf hoffen,  dass die Serie in der Saison 2023 wieder so erstarkt, wie es offensichtlich am Nürburgring erträumt wird.

Zu den Terminveröffentlichungen für 2023 ist auf der Nürburgring-Internetseite zu lesen:

„Racing auf der legendären Nordschleife – die Nürburgring Langstrecken-Serie lädt acht Mal im Jahr zum heißen Tanz auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt. Bis zu 165 Rennwagen gehen dann in der Grünen Hölle auf Jagd nach Punkten und Trophäen. Dabei gelten die Grundsätze: immer auf rund 24 Kilometern Strecke und immer besonders publikumsnah. Besonderes Highlight - die ‚12 Stunden Nürburgring‘ im September!“

Das ist übrigens in den versprochenen (?) Details genau so stimmig, wie die Ankündigung zum „Oldtimer-Grand-Prix“ 2023:

„Die Zuschauer erwarten herausragende Starterfelder, in denen sich seltene und wertvolle Klassiker tummeln. Von Tourenwagen und GTs über Sportprototypen bis hin zu Formel-1-Boliden der Vergangenheit ist dabei die ganze Palette motorsportlicher Faszination zu bestaunen.“

Nun, die „Formel-1-Boliden der Vergangenheit“ werden z.B. fehlen. - Die fahren in Hockenheim! - Aber das weiß man am Nürburgring offenbar zur Zeit genau so gut, wie man die Entwicklung der NLS-Serie bisher eingeschätzt hat. - Nicht gut!

So ist das Nürburgring-Angebot, wie es derzeit auf deren Internetseiten angeboten wird, nicht mehr als eine „Wundertüte“! - Erst wenn man sie aufmacht, wird man – so oder so – überrascht sein!

Also warten wir mal gespannt auf die jeweiligen „Öffnungstermine“!

MK/Wilhelm Hahne
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DMSB: Wundersamer Nachfolger? - Ohne Bedeutung?

In der Folge wird hier nicht nur über die Auswirkungen von zwei OLG-Urteilen in Sachen DMSB zu berichten sein. Hier in Motor-KRITIK wurde schon vorher auf Dinge aufmerksam gemacht, die nun auch eine gerichtliche Bestätigung erfahren haben. Was eigentlich für Klarheit sorgen sollte, wird die Unsicherheit hier und da erhöhen. Nur der ADAC scheint eine klare Linie zu verfolgen. Nachfolgend finden meine Leser eine Menge interessanter Details, die der eigenen Meinungsbildung dienen können. Aber all diese geschilderten Puzzlestücke aus der Motorsportwelt, sind winzig zu den Problemen, die wir insgesamt auf der Welt zu lösen haben. Trotzdem – und weil sonst wenig davon zu hören ist – will ich diesen „Kleinigkeiten“ eine umfassende Geschichte widmen. Zwar mit der gebotenen Sorgfalt recherchiert, aber „locker vom Hocker“ um- und ge-schrieben.

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VLN-/NLS-Serie: Braucht ein „Retter“ einen Berater?

Die Langstrecken-Serie am Nürburgring hatte sich durch ihre „Weiterentwicklung“ schließlich in der 2022er-Saison in eine kritische Situation gebracht. Für ständige Beobachter der Szene – wie Motor-KRITIK – keine Überraschung. Eine Überraschung war dann schon, dass man spät – zu spät? - zu einer Lösung für die Saison 2023 finden wollte, die leider auch nicht zunächst mal  konsequent durchdacht, entwickelt und dann umgesetzt wurde. Man hat scheinbar in letzter Sekunde – vor der „Essen Motor-Show“ jetzt Anfang Dezember – eine Lösung präsentiert, die keine ist. Eine personelle Auflösung der vorhandenen Führungsspitze ist keine Lösung, sondern kann nur die öffentlich Darstellung davon sein, dass man die eigenen Fehler begriffen hat. - Es wurde auch kein neues Konzept vorgestellt! - Man überlässt die „Neuentwicklung“ neuen und „alten“ Leuten. Der neue Geschäftsführer wurde eigentlich nur scheinbar schnell „aus dem Hut gezogen“. Man hatte schon viele Wochen vorher „angebandelt“. Um so überraschender ist das Ergebnis der Recherche - von Motor-KRITIK - die erst nach der öffentlichen Vorstellung des neuen Geschäftsführers erfolgen konnte. - Daraus ergibt sich die Frage:

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VLN/NLS: Der Neustart wirkt ein wenig eigenartig!

Die Entwicklung der ehemalig – 1977 - als VLN entstandene Langstreckenserie zu einer NLS (= Nürburgring Langstrecken-Serie) ist nicht positiv verlaufen. Hier in Motor-KRITIK wurde diese Entwicklung auch seit Jahren kritisiert. Das Ergebnis – zu wenig Starter, bei zu vielen Klassen – war lange vorher abzusehen. Bei der offiziellen Organisation hat man versucht, eine „professionelle Richtung“ einzuschlagen, die dann noch durch die „Corona-Krise“ dadurch unterstützt wurde, dass hier „Profi-Serien“ eine Durchführung ihres Sports erlaubt wurde. Dadurch fühlte man sich dann bei der NLS-Organisation in der von ihr eingeschlagenen Richtung bestätigt. Die VLN-/NLS-Organisation muss in ihrer Zusammensetzung sowieso als ein kleines Wunderwerk empfunden  werden, als es dem neuen russischen Herrscher am Nürburgring gelungen ist, durch entsprechende organisatorische Lösungen sozusagen „auf beiden Seiten des Schreibtisches“ zu agieren, quasi selber  mit sich zu verhandeln. Durch die neue Entwicklung hat sich an dieser „etwas krank wirkenden“ Form der Einflussnahme eines Rennstreckenbesitzers an einer auf seinem Gelände veranstalteten Serie, die dazu noch das „eigentlich sportliche Rückgrat“ seines Geschäftes ist, nichts geändert.

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Was machen – wenn ich Nürburgring-Käufer wäre?

In diesen Tagen habe ich aus dem Leserkreis von Motor-KRITIK nicht nur Fragen erhalten, die die Zukunft des Nürburgrings unter ihrem – derzeit – russischen Besitzer hinterfragen. Es wurde mir – nach der Preis-Erhöhung der „Touristenfahrer“-Tickets auch schon mitgeteilt, wie es nun am Nürburgring wahrscheinlich weiter gehen wird. Da wird z.T. ein lustiges Szenario in Aussicht gestellt. Zum Beispiel, dass die aus der Preiserhöhung resultierenden Mehreinnahmen nun zum Ausbau eines „Überwachungssystems“ auf der Nürburgring-Nordschleife verwendet wird. - Allen diesen mir gegenüber geäußerten Überlegungen entnehme ich, dass das Interesse an der Zukunft des Nürburgrings zwar sehr groß ist, aber die aktuellen Leser die Entwicklung hin zur aktuellen Situation nicht verfolgt haben. - Das heißt vielleicht auch: Sie haben nicht alles gelesen, was im  letzten Jahrzehnt in Motor-KRITIK über die Entwicklung am Nürburgring geschrieben wurde. - Sie können aber auch eine „neue Generation“ von Lesern sein, die die Entwicklung gar nicht mitbekommen hat. - Auch ich kann nicht wissen, was in Zukunft am – und mit dem – Nürburgring wirklich passiert. Ich kann hier nur schreiben, was ich tun würde – in Kenntnis aller Einflussgrößen (soweit sie mir bekannt wurden!):

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Start in eine aufregende Motorsport-Nachsaison!

Gestern um 14:00 Uhr fiel der Startschuss zu Veränderungen im deutschen Motorsport, die sich in den nächsten Tagen und Wochen noch fortsetzen werden. Eingeläutet wurden sie durch die Herren

  • Ralph-Gerald Schlüter & Michael Bork,

die als Spitzen-Manager der aktuellen VLN-/NLS-Organisation ihre führenden Positionen als Geschäftsführer und Leiter Sport/Renndirektor VLN-Sport ab sofort zur Verfügung stellten, ihren Rücktritt erklärten.

Michael Bork informierte seine direkten Kontakte und Freunde schon kurz vorher mit einer e-Mail, die folgenden Wortlaut hatte:

„Hallo zusammen, liebe Freunde,

 hiermit möchte ich Euch persönlich mitteilen, das ich meine Tätigkeiten als Sportleiter und Renndirektor der Nürburgring Langstrecken-Serie, ehem. VLN, gekündigt habe, und ab sofort in diesen Funktionen nicht mehr für die Serie tätig bin.

Die besonderen Ereignisse in den vergangenen Tagen und Wochen innerhalb des Gesellschafterkreises der VLN Sport GmbH lassen mich eine Unterstützung und das weitere Vertrauen in meine Person als Sportleiter und Renndirektor der Nürburgring Langstrecken-Serie durch die Gesellschafter der VLN Sport GmbH nicht länger erkennen.

Ich bedanke mich für die gemeinsame Arbeit mit Dir / Euch und für das von uns gemeinsam in den vergangenen sechs Jahren erreichte und wünsche Dir / Euch und der Serie für die Zukunft alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen
Best regards

Michael Bork"

Ob sich Ralph-Gerald Schlüter in ähnlicher Form verabschiedet hat, entzieht sich der Kenntnis von Motor-KRITIK. Jedenfalls hat auch er – nach meinen Informationen -  zum gleichen Zeitpunkt seinen  Rücktritt erklärt.

  • Damit machen beide Herren den Weg für eine Neuordnung der VLN-/NLS-Serie für die Saison 2023 frei.

Auch beim so genannten eSport gibt es „Verschiebungen“, die zu Veränderungen führen werden, bzw. schon geführt haben. - Auch darüber wird hier in Motor-KRITIK informiert werden.

Der sonnige Herbst hat offenbar nicht nur für eine sympathische – farbliche – Veränderung in der Natur gesorgt, sondern auch die Motorsport-Szene zu Veränderungen angeregt, die sich in den nächsten Wochen noch dramatisch fortsetzen werden.

Motor-KRITIK wird zwar nicht unbedingt immer als erstes Medium, dafür aber dann umfassend informieren, auch Hintergrund-Informationen zu liefern versuchen.

So ist auch die eingetretene Veränderung bei der VLN/NLS für Motor-KRITIK-Leser sicherlich keine Überraschung, da ich schon seit Jahren auf Entscheidungen hingewiesen habe, die sich in der Praxis dann tatsächlich als nicht gerade die Serie stärkend erwiesen haben.

Aber: Die Zeit drängt! - Bis zur „Essen Motor-Show“ (vom 3. bis 11. Dezember 2022) sollten aber wenigstens die wichtigsten Entscheidungen gefallen sein. - Oder sich Veränderungen deutlich abzeichnen!

Motor-KRITIK wird informieren!

MK/Wilhelm Hahne
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„Nachwuchs“: Voller Wissen – ohne Lebenserfahrung!

Was folgt, ist eine persönliche Beobachtung und Wertung. Sie betrifft den Führungskräfte-Nachwuchs bei der Industrie, wodurch ein „Klimawechsel“ festzustellen ist. Da kommen inzwischen viele Nachwuchskräfte von Universitäten, werden – aufgrund ihrer „guten Vorbildung“ – dann gleich zu „Führungskräften“, die z.B. eine Abteilung leiten – manchmal auch mehr. Diese Leute verfügen zwar über ein hervorragendes Spezial-Wissen auf ihrem Gebiet – sind aber leider ohne wirkliche  Lebenserfahrung.

Genauso sehen dann ihre Entscheidungen aus. Die sind perfekt ausgerichtet an dem, was ihnen an Theorie in den Universitäten (= universitas magistrorum et scolarium = Gemeinschaft der Lehrer und Schüler) vermittelt wurde. Das ist alles gut und richtig, genauso wie die Lehre von Karl Marx, dessen Vorstellung vom Kommunismus auch „vorbildlich“ war und ist. - Nur war und ist sie leider nicht in die Praxis umsetzbar, da sie von Menschen umgesetzt werden müsste!

  • Menschen verhalten sich im normalen Leben nun mal anders, als wissenschaftlich manifestiert.

Darum wird in großen Firmen das Betriebsklima derzeit auch immer „unmenschlicher“, auch deshalb, weil sich ein kleiner Teil der Mitarbeiter auch der „Stimmung“, die „von oben“ beeinflusst wird, anzupassen versucht. Ich habe noch niemals so viele Klagen über das in Firmen „derzeit herrschende Betriebsklima“ gehört als aktuell.

Wir werden mehr und mehr „digital bestimmt“. Ein Computer nimmt keine Rücksicht auf „menschliche Stimmungen“. Statistiken beherrschen das Geschäftsleben. Dort müssen - spätestens von Quartal zu Quartal – Leistungssteigerungen ablesbar sein. So wird das den einfachen, „normalen“ Arbeitnehmern in „bilateralen Gesprächen“ bedeutet.

  • Ich möchte hier jetzt nicht noch die katastrophalen Auswüchse der „Bonus-System-Regelungen“ anführen!

Ich erinnere mich, die ersten wirklich deutlichen Spannungen zwischen lebenserfahrenen und wissenschaftlich geprägten Menschen schon in den 50er Jahren bei VW verspürt zu haben. Da prallten dann erstmals – nach meiner Beobachtung - zwei Welten aufeinander:

Eine Gruppe Mitarbeiter hatte in harter – sozusagen – „Handarbeit“ das Volkswagenwerk nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut und prallte nun mit „Kopfarbeitern“, übertrieben formuliert – mit der „wissenschaftlichen Elite“ – ohne Lebenserfahrung – aufeinander. - Und fühlte sich benachteiligt!

Davon war dann auch die Gesamtstimmung bei VW bestimmt. Und so ist das heute wieder! - Oder sollte man sagen: Immer noch?

Gerade in letzter Zeit muss ich bei der Industrie Aktionen und dadurch ausgelöste Reaktionen beobachten, die – zumindest mich – nachdenklich stimmen.

Viele dieser Aktionen verlaufen auf dem Gebiet Vertrieb, Marketing, gehen also von Positionen aus, die eigentlich die Welt der „normalen Menschen“ zunächst einmal verstehen sollten, bevor sie dort erfolgreich eingreifen. Heute wird daraus mehr ein „angreifen“! - Leider ist das Wort „Versteher“ i heute auch  – wie wir aktuell lernen mussten – negativ besetzt.

  • So versuchen dann sehr gebildete Theoretiker ihre Idealvorstellungen im Sinne von besser werdenden Statistiken im Sinne einer optimalen Geschäftspolitik für ihre Firmen umzusetzen!   

Je weiter „oben“ die „Weisungsbefugten“ angesiedelt sind, desto peinlicher wird das Ergebnis „per Saldo“ sein. Denn mit ihren „Weisungen“ verbiegt sich auch ein Teil der „Weisungsempfänger“, weil man sich heute eben pragmatisch verhalten muss, wenn man im „Mainstream“ oben mitschwimmen will! - Schon hier ist das Ergebnis dann „verlogen“!

Das reale Ergebnis: Automobilfirmen stoßen inzwischen beim Einkauf an ihre Grenzen, weil Zulieferer sich nicht mehr verbiegen lassen wollen, ihre Verträge kündigen. Der Herstellertraum vom „Ersatzteillager auf der Autobahn“ zeigt auch mehr und mehr Schwächen. Auf vielen Gebieten wird deutlich, an was sich eigentlich wichtige Entscheidungen zu orientieren haben:

  • Am Menschen! - Der ist aber selbst für gute Theoretiker scheinbar nur schwer kalkulierbar!

Der Mensch ist nun mal – weder als Individuum, erst recht nicht in der Masse - so perfekt wie es z.B. ein Marketingchef in seinem Studium gelernt hat und wird darum anders auf bestimmte „Ideallösungen“ reagieren, als ein „normaler“ Mensch, zu denen ein gebildeter Akademiker aufgrund seiner Vorbildung aber finden muss. Die angestrebte Lösung ist dabei sogar oft noch individuell – evtl. falsch! - durch „seinen“ Prof. geprägt, der ihn in eine bestimmte Richtung prägte!

  • Es geht eben nichts über Lebenserfahrung! - Das heißt: Ohne Lebenserfahrung geht wenig!

Daran gemessen, disqualifizieren sich heute schon eine Reihe von Entscheidungen in Politik und Wirtschaft. Da helfen dann auch nicht „Ablenkungsthemen“, obwohl deren Bedeutung sicherlich groß ist.

Alles hat eine Basis! - Aber die „aktuelle Basis“ erscheint – zumindest mir – inzwischen derzeit ein wenig verrutscht!

MK/Wilhelm Hahne
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