Ohne GmbH: Muss man für den DMSB „schwarz sehen“?

Bis Ende 2023 fuhr man beim DMSB zweigleisig. Der DMSB agierte als e.V., die DMSW GmbH machte die Arbeit, die sonst die Gemeinnützigkeit des DMSB gefährdet hätte. Aber man glaubte dann Ende 2023 besser zu fahren, wenn man sich der Belastung durch die GmbH entledigen würde. Die hatte gerade in 2023 einen Verlust von 623.552 € eingefahren. Schließlich würde man z.B. an Personalkosten und auch daran sparen können, dass man weniger Bürofläche benötigen würde. Man hat sich dann auch von vielen Büromöbeln durch Verkauf getrennt, glaubte auch sonst, noch hier und da sparen zu können. - Man kann sich so manches „schön rechnen“, wenn man eigentlich ein anderes Ziel im Auge hat. - Aber nicht vom Ziel soll hier die Rede sein, sondern vom Weg, den man einschlug, um es zu erreichen. Der erwies sich nicht als unbedingt richtig, weil er sich auch nicht in einem gewissen Zeitrahmen umsetzen ließ. - Und so arbeitet man weiter an Teil-Lösungen, die weder dem einen, noch dem anderen Beteiligten passen und gefährdet damit eine Position des DMSB, von der man ausging, dass sie im deutschen Motorsport unangreifbar wäre. - Was hier folgt, ist eigentlich eine Geschichte, aus der man lernen kann, wie man es nicht machen sollte.

Ohne GmbH: Muss man für den DMSB „schwarz sehen“?

Für die Motor-KRITIK-Leser, die mit den o.g. Abkürzungen wenig anfangen können, hier die Namen der in dieser Geschichte die Hauptrolle spielenden Firmen in ganzer Länge:

  • DMSB e.V. = Deutscher Motorsport Bund e.V., Frankfurt, Hahnstraße 70
  • DMSW GmbH = Deutsche Motorsport Wirtschaftsdienst GmbH, Frankfurt, Hahnstraße 70

Die DMSW GmbH  – sie wurde per 31.Dezember 2023 aufgelöst – hatte eine Aufgabe gegenüber dem DMSB e.V. zu erfüllen, die sich offiziell so liest:

„Die Gemeinnützigkeit des DMSB als dem Spitzenverband für den deutschen Automobil- und Motorrad-Sport darf für die Dauer der Gemeinnützigkeit-Anerkennung durch die Finanzverwaltung nicht durch die Tätigkeiten der Gesellschaft gefährdet werden.“

Diese Aufgabe hat die GmbH auch erfüllt. Aber innerhalb des DMSB mochte man sie nicht mehr.  Aus welchen Gründen auch immer.

Aktuell ist im Internet unter der „alten“ Internet-Adresse immer noch zu lesen:

„Leider wird die DMSW GmbH zum 31.12.2023 geschlossen.
Wir haben gerne im Motorsport gearbeitet und danken allen für die gute Zusammenarbeit.“

Die DMSW GmbH wurde also zu diesem Termin liquidiert. Im Handelsregister wurde ihre Geschäftsführerin per 17. Januar 2024 abgemeldet und durch einen Liquidator, Johann Peter Klein,  ersetzt, der Motor-KRITIK seit Jahren als Wirtschaftsprüfer der Firma Beeh & Happich GmbH. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft in Frankfurt bekannt ist, der auch die Jahresabschlüsse des DMSB Jahr für Jahr prüft.

Obwohl die DMSW GmbH zuletzt in 2023 einen hohen Verlust auswies, gab es noch ein erkleckliches Sümmchen zwischen den Anteileignern dieser GmbH, entsprechend ihren Besitz-Anteilen an der GmbH, aufzuteilen. Es waren etwas mehr als 3 Millionen Euro, von denen der ADAC dann 64,9% entsprechend seinen Anteilen an der GmbH und der AvD den Rest einstrich.

  • Warum diese GmbH aufgelöst wurde, dazu hat man bis heute von allen Beteiligten offiziell nichts gehört! - Das ganz große Schweigen! - Man konnte dazu bisher – und das schon vorab und damit rechtzeitig - nur etwas in Motor-KRITIK lesen!

Bei Motor-KRITIK wird dieses Ereignis auch immer weiter beobachtet, weil das, das nun beim DMSB intern erfolgt, Anlass für eine Reihe von Vermutungen bietet, für die man vielleicht nur dann eine stimmende Erklärung finden kann, wenn man die Entwicklung bis hin zu einer „Endlösung“ aufmerksam beobachtet. - Im Interesse der Motor-KRITIK-Leser.

  • Die mögen darum diese Geschichte auch nur als eine Art Zwischenbericht empfinden!

Für mich wirklich überraschend, wollte man nämlich beim DMSB versuchen, eigentlich schon zum 1. Mai 2024 wieder eine neue GmbH zu installieren. Obwohl man auch den DMSB z.B. insgesamt neu ausgerichtet hatte. - Man kauft nicht mehr, man least!

  • War die Auflösung der GmbH eine falsche Entscheidung gewesen, die nun teurer wurde, als man es sich selber „schön gerechnet“ hatte?

So sind jetzt alle Kraftfahrzeuge, die der DMSB mit seiner „DMSB-Staffel“ bei Rennen – natürlich gegen Bezahlung – einsetzt, nun alle geleast. Von allem Gekauften, auch z.B. den Büromöbeln, hat man sich in einer groß angelegten Verkaufsaktion schon gegen Ende 2023 getrennt! - Wurden jetzt alle Neuanschaffungen nur noch geleast? - Wurden die Leasing-Raten nun vielleicht zu einer zu hohen Belastung? - Ich weiß es nicht!

Der ADAC hatte aber wohl Einwände gegen eine zu frühe Installierung einer neuen GmbH, da die Abwicklung der alten GmbH (die eigentlich die alte ONS mit neuem Namen war!) zum Termin 1. Mai 2024 noch nicht vollkommen erfolgt war. Der ADAC legte Werte darauf, dass zunächst noch die notwendigen Abfindungsverträge unterschrieben und abgewickelt wurden.

Dazu muss man wissen, dass die Mitarbeiter der inzwischen aufgelösten DMSW GmbH in allen wichtigen Positionen ursprünglich einmal Mitarbeiter des DMSB e.V. waren, die dann an die DMSB GmbH ausgeliehen wurden.

Diese Abfindungsverträge, die sicherlich nicht billig für den DMSB wurden, waren schließlich alle abgewickelt und man konnte zur Gründung einer neuen GmbH nun neue Termine anstreben.

  • Eingestanden: Mir ist das alles ein wenig unverständlich! - Raus aus die Kartoffeln! - Rein in die Kartoffeln? - Was soll’s?

Zunächst hatte man dann den 1. August 2024 für die Neugründung einer GmbH in Aussicht genommen. Aber der ADAC machte klar, dass nur er Eigner – Allein-Eigner - dieser neuen GmbH sein könne. Dagegen hat sich dann der AvD gestemmt, weil man doch auch bisher… - Und so ging es argumentativ hin und her. Man kam zu keiner Lösung. Damit auch zu keiner Einigung! - Da ist dann dieser ins Auge gefasste Termin verstrichen.

Dann hat man den 1. September angedacht. Und die Geschäftsführerin – Pardon! - Vorständin des DMSB e.V. – holte einen Vergleichsvorschlag aus ihrer Denk-Schublade:

  • Die neue GmbH könne doch eigentlich auch den DMSB e.V. als alleinigen Träger der GmbH ausweisen. Und da sowohl ADAC als auch AvD die wesentlichen Träger des DMSB e.V. sind, wären die dann auch… -

Motor-KRITIK muss leider vermelden, dass es auch zum 1.September 2024 nichts mit der Gründung einer neuen GmbH wurde, weil der ADAC weiter darauf bestand, dass nur er… - „Mia san mia!“

Wie wir alle wissen – weil es noch keine neue GmbH gibt – gab es auch zum 1. Oktober 2024 noch keine neue GmbH. Aber allen in Frankfurt ist klar, dass es nun eng wird. Denn es gibt einen Termin, den man leider nicht verschieben kann:

  • Ab 1. Dezember 2023 müssen die interessierten Fahrer und Sportwarte ihre Lizenzen für das Jahr 2025 beantragen können! - Da muss die neue GmbH stehen!

Da wäre dann der 1. November 2024 eigentlich der letzte Termin, an dem man zu einer internen Einigung kommen sollte. - Um jetzt am 3. November präzise zu sein: Der 1. November war also ein „Muss-Termin“! - (Nicht vergessen: Der 1. November war in Hessen kein Feiertag!)

Wenn da nichts passiert ist - wovon wir eigentlich dann in den nächsten Wochen, wegen der nun schnell erfolgenden Handelsgerichtseintragung. hören müssten - kann hinter der unnachgiebigen Haltung des ADAC nur eine Absicht stecken, die ich mir aber wirklich nicht vorstellen möchte.

Der DMSB e.V. zahlte übrigens an die DMSW GmbH (inzwischen eingestellt) für ihre „Geschäftsbesorgung in den Jahren 2019 bis 2021 etwas mehr als 5,1 Mio Euro. Ab 2022 wurde die Arbeit der DMSW GmbH für den DMSB e.V. mit je 1,9 Mio Euro pro Jahr pauschal abgegolten.

Zur Situation des DMSB möchte ich zum Abschluss dieser Geschichte aus der Klein’schen Bilanz-Literatur der letzten Jahre, einen in dem Kapitel „Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“ zu findenden, sehr subtil und einfühlsam formulierten Satz zitieren, der in mir schon lange nachklingt:

„Die Analyse ist nicht auf eine umfassende Beurteilung der wirtschaftlichen Lage des Vereins ausgerichtet. Zudem ist die Aussagekraft von Bilanzdaten – insbesondere aufgrund des Stichtagsbezugs der Daten relativ begrenzt.“

Mit dieser geradezu lyrischen Ablehnung, sich in einer Beurteilung festlegen zu müssen, möchte ich meine aktuelle Information, die tatsächlich nur ein Zwischenbericht für meine Leser sein kann, dann enden lassen.

ENDE!

MK/Wilhelm Hahne
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