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Heldendenkmal: Kann auch eine Geschichte zu einem Heldendenkmal werden? - So wie das auch eine Kurvenkombination sein kann?
Ein Heldendenkmal ist - wenn das Denkmal ein Denkmal ist - auch gleichzeitig eine vortreffliche Sonnenuhr. "Man sieht es ihm an, welche Stunde geschlagen hat", sagte mal Stanislaw Jerzy Lec. Das war ein polnischer Satiriker (er starb 1966). Aber nicht dem soll hier ein Denkmal gesetzt werden, sondern dem Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, Dr. Walter Kafitz. Der ist kein Satiriker, hat aber Marketing studiert, was keine schlechte Voraussetzung ist. Stanislaw Jerzy Lec hat seinerzeit ein Staatsbegräbnis mit Militärischen Ehren in Polen erhalten. Aber soweit sind wir in der Eifel noch nicht. Obwohl diese Region durch heldenhafte Aktivitäten besonders einsatzfreudiger Akteure inzwischen schon zu einer Erlebnisregion heran gereift ist. Hier in der Eifel wird zwar in der Zukunft nicht Milch und Honig fließen, aber es wird eine Menge Dinge geben, die überflüssig sind. Meine ich. Andere empfinden das anders. Dieses "Andere" werde ich einmal versuchen nachzuempfinden. Durch Detailschilderungen in folgender Geschichte. Und auch dadurch, dass ich diese "eine Geschichte" nicht in viele Einzelgeschichten zerfallen lasse, sondern aus den vielen Puzzle-Stücken eine Geschichte webe. Es wird Leser geben, die am Ende der Meinung sein werden, dass ich falsche Farben verwendet hätte. Kann sein. Aber "Fehlfarben" z.B. bei einer Zigarre muss nicht bedeuten, dass der Genuss darunter leidet. - Was ich aber vermeiden muss, ist das Einschieben von englisch/amerikanisch gefärbten Begriffen. Das wurde mir nach meiner letzten Geschichte zu diesem Thema von einigen Lesern - aber lächelnd - vorgehalten. Wenn der Titel auch dieses Mal trotzdem so klingt (wie er nicht klingen soll) so liegt das daran, dass ich das Ende der Geschichte mit dem Titel vorweg nehmen wollte. - Und irgendwann - darauf können Sie sich verlassen - wird er stimmen:Walter geht
07-07-09/11 - Eigentlich war es ein Zufall, dass sich nach meiner Geschichte am 18. Januar 2007 hier im kleinen Eifelort Nürburg eine Interessengemeinschaft bildete, die sich praktisch als Filter für die Gedanken versteht, die von "den Machern" im politischen Umfeld der Nürburgring GmbH als richtig empfunden werden. Und es wird viel Politik gemacht. Hier wie da.
Aber ohne die Politik wäre auch alles nicht so weit gekommen. Da spielte z.B. Herr Scharping (Sie erinnern sich? Das war der mit der "Gräfin".) eine Rolle. Auch seine (inzwischen Ex-) Frau. Denn Herr Dr. Kafitz pflegte zu dieser Familie freundschaftliche Beziehungen. Scharping war immer - wie Sie wissen - im Besitz des SPD-Parteibuches. Dr. Walter Kafitz kann auch dieses Parteibuch nachweisen. Außerdem sind sowohl Scharping wie Kafitz Radfahrer. Und das Land Rheinland-Pfalz wird von der SPD regiert. Diesem Land gehören zufällig auch 90 Prozent Anteile an der Nürburgring GmbH. Da ist es dann wirklich kein Zufall, wenn Dr. Walter Kafitz s.Zt. zum neuen Hauptgeschäftsführer ernannt wurde.
Kafitz brachte hervorragende Voraussetzungen mit: er hatte Marketing studiert, eine entsprechende Doktorarbeit geschrieben, sich beruflich nicht nur mit Teppichen, sondern auch mit Fliesen befasst, aber zu letzteren - wie man bei seinem damaligen Arbeitgeber meinte - keine so richtig gute Beziehung herstellen können. - Und so war er zufällig zum damaligen Zeitpunkt, da der alte Geschäftsführer ging, nicht nur frei, sondern auch frei von jeden Vorurteilen gegenüber dem Motorsport, dem Nürburgring usw. - Dr. Walter Kafitz war bis zu seinen ersten Gesprächen "vor Ort" niemals vorher an der Nordschleife gewesen, kannte den Nürburgring nicht persönlich.
Das sind für mich alles keine neuen Erkenntnisse, nur solche, die noch nicht veröffentlicht wurden. Dr. Kafitz sind meine Recherche-Ergebnisse aber alle bekannt, da ich sie schon vor Jahren ihm persönlich gegenüber geäußert habe. Eine solche Recherche gehört für mich seit vielen Jahren zum "normalen Programm", nach dem mir auffiel, dass bei der Nürburgring GmbH, zunächst im Besitz des Bundes, dann eine Firma von Land und Kreis, bestimmte Positionen gerne von der politischen Ebene als Parkplatz benutzt wurden. So war auch in der Vergangenheit bei der GmbH auch ein NS-Schnellrichter als Chef zu finden.
Aber bei Dr. Kafitz war alles OK. So wurde er dann sicherlich zum teuersten Lehrling den die GmbH je gehabt hat. Seine Einstellung erfolgte auf einem Gehaltniveau, das weit oberhalb von dem lag, zu dem sein Vorgänger vorher erfolgreich (!) tätig gewesen war. Dr. Kafitz hat es auch geschafft, ohne seinen Arbeitgeber mit irgendwelchen Gehaltsforderungen zu nerven, sein aktuelles Gehalt in Euro in die Nähe der Zahl zu bringen, die ihm einmal in DM zugestanden worden war. Das war zwar ein umständlicher Weg, der seine "Regierung" auch richtig Geld gekostet hat, aber... - Wir sind alle Brüder, Genossen!
Natürlich ist Walter mit Kurt (Landesvater und SPD-Chef) per Du. Das macht vieles leichter. Der eine unterstützt die Absichten und Ziele des anderen. Und umgekehrt. Beide sind gefällig im Ton, aber uneinsichtig, soweit das die Kritik an ihren Handlungen betrifft. Denn ein wenig unklar bleiben die Ziele - oder um es anders zu formulieren - die Endlösung.
Sicher wird die eines Tages so sein, wie von mir im Titel notiert. Der früheste Termin dafür dürfte dann aber im Jahre 2010 liegen. Vorher müssten durch Kurt Beck die Wahlen gewonnen werden... - Na ja, nach meinen Vorstellungen würde Dr. Kafitz dann in Richtung Berlin entschwinden. Und zurück bleibt dann das, was man jetzt bis 2009 zu schaffen versucht. Und einem Nachfolger würde man dann den Vorwurf machen können, dass er nicht die Auslastung der Hallen schafft - Usw., usw. - Aber die Bauruinen... - das ist Zukunft.
In der Gegenwart präsentiert sich Dr. Walter Kafitz als der große Macher. Das heißt: genau genommen lässt er sich so darstellen. Man muss ja nicht sein, als was man gilt. Wenn man Marketing studiert hat, weiß man, wie man Produkte, Sachen, Ideen - aber auch sich selbst - optimal vermarkten sollte. Das funktioniert auch ausgezeichnet. So gilt Dr. Kafitz - nach dem was in der Presse über ihn zu lesen ist - als der große Formel 1-Macher. Er hat z.B. die Formel 1 zurück in die Eifel geholt. - Dr. Kafitz widerspricht nicht. Warum auch?
Tatsächlich kam der Anstoß zur Rückkehr der F1 in die Eifel über den Bilstein-Manager, Hugo Emde, der "damals" auch die Kontakte zwischen Bernie Ecclestone und den (damals) Großen der deutschen Politik herstellte. Dr. Kafitz stieß erst in der allerletzten Phase der "Rückholung" der F1 zum Team. So nahm ihn der damalige Hauptgeschäftsführer Mertel dann in der "Einarbeitungszeit" mit auf seine Reisen zu Industriefirmen, bei denen deren Zustimmung zur Beseitigung ihrer Werbung für die Zeit eines GP-Wochenendes vereinbart wurde, u.a.m. - In der "Dr. Kafitz-Zeit" fand dann allerdings tatsächlich das erste F1-Rennen wieder in der Eifel statt. Nur verdankt das die Eifel nicht Dr. Kafitz.
Diese Zuordnung von Erfolgen auf die Person des Herrn Dr. Kafitz ist kein Einzelfall, so dass z.B. ich davon ausgehe, dass hier mit System gearbeitet wird. Viele Wenig geben ein Viel.
Im Jahre 2004 stellte Ford, Köln z.B. das neue Modell Focus in der Eifel vor. Ford hatte z.B. zu diesem Zweck für die notwendigen Zeiten die Nordschleife angemietet, das Fahrsicherheitszentrum gebucht. Das Dorint-Hotel am Nürburgring erwartete 21.000 Übernachtungen, bereitete sich auf die Ausgabe von insgesamt 65.000 Mahlzeiten vor.
Da wurde von den Bewohnern der Eifelregion das, was z.B. am 8. September 2004 im "Mayener Wochenspiegel" zu lesen war, für "bare Münze" genommen. Titel der Geschichte:
"Ringdoktor" Kafitz landet neuen Coup
Und im "Vorspann", zum Einstieg in die eigentliche Geschichte stand geschrieben:
"Irgendwann im Rückblick könnte es geschehen, dass man den Mann >Walter den Großen < nennt. Nach der Rückkehr des Formel-Eins-Zirkusses an den Ring gelingt Dr. Walter Kafitz, dem Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, ein weiteres Husarenstück."
Natürlich hat Dr. Walter Kafitz niemals behauptet... und überhaupt... und ist diese Art der Darstellung im Übrigen ein Beweis für die nachlässige Recherche der Journalisten von heute. - Ich habe mit diesem Satz (vor diesem) nur einmal versucht darzustellen, was man wahrscheinlich hören wird, wenn man jetzt Dr. Kafitz mit den "Tatsachen von damals" konfrontiert und die eigentliche Realität gegenüber stellt.
Denn es waren in letzter Zeit immer wieder die Journalisten, die ungenau gearbeitet hatten, nicht genau zugehört oder Interview-Beiträge an unpassenden Stellen gekürzt hatten. Was denn zu einer so genannten "irrigen Darstellung" der eigentlichen Situation führt. - So ähnlich war in letzter Zeit immer die Argumentation. Auch mir gegenüber von Nürburgring-Mitarbeitern so geäußert, die damit auch die Meinung ihres Chefs wieder gaben. - Wie man solche "Ungenauigkeiten" bewusst nutzte, erzähle ich Ihnen später. Zunächst noch etwas zu den Realitäten des "neuen Coup" vom "Ringdoktor":
Der hatte zunächst gar nichts damit zu tun. Es war der Direktor des "Dorint-Hotel", Josef Moré, der die ersten Kontakte zu einem Gast knüpfte, den er von seiner Bedeutung nicht zuordnen konnte. Er tat es auf seine Art. Und er kümmerte sich dann auch um die Details. Der Chef einer englischen Agentur war auf der Suche, war bereits in Ungarn gewesen und... - Josef Moré machte ihm klar, dass die Region um den Nürburgring die Vorstellungen von ihm und Ford optimal erfüllen konnte. Da er nicht alle Übernachtungswünsche über sein Hotel erfüllen konnte, war er dann später z.B. mit Leuten der beauftragten Agentur zu Kollegen unterwegs, vermittelte auch z.B. die Vermietung der Nordschleife an die Nürburgring GmbH.
Nachdem alle Vorarbeiten geleistet waren, trafen sich die Beteiligten (von Agentur und Vermieter) zur einer Schlussbesprechung im Dorint-Hotel. Wo dann - weil noch irgendein Termin drängte - Dr. Walter Kafitz aufstand um noch einmal kurz den Auftrag an ihn, an die Nürburgring GmbH, zusammen zu fassen: ...erhalten wir dann für die Vermietung der Nordschleife Euro ... - Der Hotel-Direktor unterbrach ihn knapp: Walter, so geht das nicht. Du erhältst entsprechend unserer Vereinbarung den Betrag abzüglich der uns zustehenden Provision von... -
Nachdem ich das alles in vielen Details recherchiert hatte, habe ich noch einmal den Hotel-Direktor aufgesucht um ihn zu fragen, ob das so sei, wie ich es recherchiert hätte - oder ob z.B. die Aussage des "Mayener Wochenspiegel" stimmen würde? - Nein, das im "Wochenspiegel" würde nicht stimmen. Er habe... - Meine Frage: "Und warum haben Sie das nicht richtig gestellt?" - Antwort: "Das bringt doch nichts. Gedruckt ist gedruckt."
Dr. Walter Kafitz hat sich so im Laufe der Zeit von einem Nimbus umgeben lassen, der ihn als Macher erscheinen lässt. Dabei ist dieser Eindruck eher Ausdruck einer guten Marketing-Leistung. Zum eigenen Vorteil.
Dr. Kafitz nutzt seine Marketing-Strategien natürlich auf allen Ebenen. Und lässt an den richtigen Stellen stets das Richtige sagen. Selbst wenn es eigentlich falsch ist, wird er es nicht korrigieren. So sind mir z.B. schon lange seine "Zahlenspielereien" aufgefallen. Schließlich wurden sie aber zur Basis seiner Berechnungen um die von ihm geplante "Erlebnisregion". Die musste in jedem Fall rentabel gerechnet werden, wenn er die Unterstützung der Politik haben wollte.
Kurt Beck sagte in seinem Regierungsprogramm 2006 - 2011:
"Die einmalige Chance der Fußball-WM werden wir aktiv mit attraktiven Angeboten für unsere Gäste aus aller Welt nutzen sowie Kooperationen von Tourismus und Sport - wie bei der Erlebnisregion Nürburgring mit dem Freizeit- und Businesszentrum – fördern. Wir setzen uns für den Erhalt der Formel 1 zu vertretbaren Bedingungen ein."
Für Kurt Beck, die SPD und die Landesregierung Rheinland-Pfalz, hat also die so genannte "Erlebnisregion" Beispielcharakter. Da wird verständlich, wenn irgendein anderer, kleiner(er) Politiker seine Meinung zum Genehmigungspoker um die Erlebnisregion so formulierte: "Wenn Dr. K. das nicht schafft, dann ist er weg vom Fenster." - Und man versteht, dass Dr. K. (um bei dieser Bezeichnung zu bleiben) nun praktisch mit allen Mitteln um die Durchsetzung der ursprünglichen Pläne ringt.
Da werden inzwischen z.B. schon die Hauptleitungen von der einen Straßenseite der B 258 auf die andere verlegt. Weil sie auf dem neu zu bebauenden Teil des Grundstücks nicht liegen bleiben können. Argumentiert man bei der Nürburgring GmbH. Weil sie sowieso erneuert werden mussten, sagen Fachleute, die auch von Störungen sprechen, zu denen es bei "dem alten Rohrsystem" immer wieder kam und weiter gekommen wäre.
Dr. Kafitz macht also mit den Kosten, die - aus seiner Sicht - im Vorfeld der Bauvorhaben zur Erlebnisregion anfallen, Druck auf alle möglichen Institutionen. - Marketing. - Wobei die Gesamtkosten in der aktuellen Diskussion immer bei 150 Millionen Euro liegen. - Auch diese Zahl hat sich entwickelt. Zurück. Und wird sich im Falle der Realisierung der Pläne noch mal entwickeln. Nach oben. (Das ist meine Meinung.)
Werfen wir noch einmal ein Blick zurück. Es war am 5. Oktober 2005, da wurde sogar schon vom zweiten Schritt - nach der Realisierung der Erlebnisregion - gesprochen: "Von der Erlebnisregion Nürburgring zum Innovationspark Rheinland" war auf der "Expo-Real" in München (einer Immobilienmesse) die Rede. Es äußerten sich dazu: Dr. Jürgen Pföhler, Landrat Kreis Ahrweiler (10 Prozent-Anteilseigner an der Nürburgring GmbH), Dr. Walter Kafitz, Hauptgeschäftsführer Nürburgring GmbH und Dr. Michael Gramm, Innovationspark Rheinland.
Dr. Kafitz betonte in seinen Statements (2004 in München) die enorme Bedeutung der geplanten „Erlebnisregion Nürburgring“ sowie die touristische und strukturpolitische Aufwertung der Eifelregion mit der Realisierung des Freizeit- und Businesszentrum für 200 Millionen Euro. Landrat Dr. Pföhler stellte den herausragenden Status des Wirtschaftsstandortes Nürburgring für den Kreis Ahrweiler und die umliegende Region. Mehr als 2 Millionen Gäste im Jahr seien der beste Beweis für die Attraktivität des Nürburgrings als einer der wichtigsten Rennsport- und Freizeiteinrichtungen Deutschlands. „Der Ring ist ein Magnet, der die Massen nach wie vor anzieht“.
Dieser Absatz ist deshalb kursiv dargestellt weil er (ohne die in Klammer gesetzte Information) einer Original-Pressemitteilung "von damals" entnommen ist. Da ist dann von 200 Millionen Euro (als Baukosten) die Rede. "Damals" sollten auch keine öffentlichen Gelder verwendet werden. Alle diese ursprünglichen Aussagen wurden längst "modifiziert", so angepasst, dass sie nun nicht nur durchsetzungsfähig, sondern auch umsetzungsfähig erscheinen.
In dem oben dargestellten Ausschnitt einer Presseinformation wird auch von "2 Millionen Gästen im Jahr" gesprochen, die der Nürburgring bisher (ohne die Erlebnisregion) angezogen hätte. Auch diese Zahl ist inzwischen ein wenig anders zu werten. - Man merkt die Absicht und man ist - als Steuerzahler - verstimmt.
Nachdem mir bei Recherchen zu der Basis dieser Zahlen einige Bedenken kamen, habe ich die Nürburgring GmbH im Februar dieses Jahres um eine Auskunft gebeten:
Sehr geehrter Herr Cimbal,
in den unterschiedlichsten Berichten zum Thema Erlebnisregion tauchen bestimmte Zahlen und Feststellungen in gleicher oder ähnlicher Größenordnung immer wieder auf:
A) Der Nürburgring ist mit bisher zwei Millionen Gästen pro Jahr die meist besuchte Rennstrecke der Welt.
B) Diese Besucherzahl soll durch Schaffung der Erlebnisregion mit dann anvisierten 4,1 Millionen Besuchern praktisch verdoppelt werden.Die Attraktivität der neuen Erlebnisregion wird so durch die Planer und Gutachter eindeutig bewertet. Es kann sich trotzdem nur - nach meiner Auffassung - um eine subjetive Einschätzung und Wertung handeln. - Soviel zu "B".
Die "A"-Zahlen sind da von größerer Bedeutung, da sie die Ausgangsbasis aller "Berechnungen" darstellen. Trotzdem werden sie von den Verantwortlichen der Nürburgring GmbH (Dr. Kafitz, Herrn Bruckner) immer nur pauschal in den Raum gestellt.
Im Interesse einer besseren Bewertung möchte ich Sie bitten, mir diese Zahl von 2 - 2,1 Millionen Gästen pro Jahr doch einmal spezifiziert auf die einzelnen Rennveranstaltungen bzw. Events (wie z.B. Rock am Ring) darzustellen.
Also aufgelistet nach F1-Besucher, VLN-Besucher, Truck-GP-Besucher, DTM-Besucher, usw., usw. -
In diesen Zusammenhang wäre es auch interessant zu erfahren, wie die Nürburgring GmbH diese Zahlen statistisch ermittelt.
- Werden z.B. zahlende Renn-Besucher einmal gezählt oder wird z.B. ein Rennbesucher, wenn er die entsprechende Veranstaltung, die Nordschleife, die Erlebniswelt und die Kartbahn (nur als Beispiel) besucht jeweils mehrfach erfasst?
- Anders gefragt: handelt es sich bei den "Gäste"-Zahlen um exakte Besucher-Zahlen oder um Zahlen von registrierten Besuchen?
- Wie werden z.B. Rennbesucher gezählt, bei denen ein kostenloser Besuch der "Erlebniswelt" im Eintrittspreis enthalten ist?
Ich wäre Ihnen für eine schnelle Beantwortung meiner Fragen dankbar, die aber auch einfach möglich sein müsste, da Ihnen die exakten Zahlen z.B. aus dem Jahre 2005 lange vorliegen. Sie dienten ja auch schon dem Landesrechnungshof in Speyer als Basis. Diese exakten 2005er Zahlen würden mir - dann aber bitte spezifiziert - ebenfalls reichen.
Mit freundlichen Grüßen
Ich habe keine Antwort erhalten und etwas später noch einmal erinnert. Als ich daraufhin auch keine Antwort erhielt, habe ich am 1. März 2007 noch einmal deutlicher nachgefasst:
Sehr geehrter Herr Cimbal,
gemäß Artikel 5, Abs. 1 GG, hat jeder das Recht, sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.
Ich weiß natürlich auch, dass es Behörden von Verfassung wegen grundsätzlich freigestellt ist, ihrerseits über die Allgemeinzugänglichkeit einer Information zu entscheiden.
Die Nürburgring GmbH, mit einer Beteiligung des Landes Rheinland-Pfalz von 90 und einer des Landkreises Ahrweiler von 10 Prozent, gilt - z.B. nach Auffassung der BMW AG, München, dargestellt in einer Äußerung des Ex-Pressechefs Richard Gaul mir gegenüber - als Behörde. Derjenige in dieser Behörde, der über die Allgemeinzugänglichkeit von Daten entscheidet, legt damit auch den Umfang der Informationsfreiheit fest.
Die Herren Dr. Kafitz und Bruckner, schon durch die Höhe ihrer Bezüge als leitende (und verantwortliche) Mitarbeiter der Behörde Nürburgring GmbH ausgewiesen, arbeiten in ihrer Argumentation gegenüber der Öffentlichkeit mit Zahlen, die der Umsetzung ihrer Interessen dienen, die sie aber (bisher!) nicht in ihrer Basis begründen, bzw. spezifizieren wollen.
Damit sind diese bisher genannten Zahlen für die Öffentlichkeit unglaubwürdig und müssen als Versuch gewertet werden, die Öffentlichkeit bewusst zu täuschen.
Unter diesem Gesichtspunkt, lieber Herr Cimbal, sollten Sie Ihr bisheriges Verhalten als Kommunikationschef der Nürburgring GmbH auf meine Anfrage vom 22.02.07 (Erinnerung vom 27.02.07) einordnen. - Auch bei einer internen Betrachtung.
Ich gehe aber davon aus, dass sich Ihre Antwort - aus welchen Gründen auch immer - nur etwas verspätet. Wie Ihnen bereits mitgeteilt, erwarte ich sie aber - bzw. Ihren Kommentar zu meiner Anfrage - bis spätestens zum Ende dieses Arbeitstages.
Mit freundlichen Grüßen
Ich habe wiederum keine direkte Antwort erhalten, aber stattdessen etwas später die Einladung zu einer "Podiumsdiskussion Erlebnisregion Nürburgring" am 30. März 2007 um 18:30 Uhr. - Ich musste schon lächeln, als ich den Termin prüfte: das war der Freitag vor einem Langstreckenrennen, wo also viele der direkt von diesem Thema Betroffenen nicht in der Lage sein würden zu kommen, da zu diesem Termin die Gäste anreisen und man als Dienstleister fungieren muss. Dann gab es später noch einmal eine kleine Korrektur, als nun sogar der Chefredakteur der "Rhein-Zeitung" als Moderator der Diskussion angekündigt wurde. - Klar, dass der eine Funktion haben würde.
Hatte er auch. Und Dr. Kafitz sagte nun auch etwas zu den Zahlen, die er bisher verkündet hatte. Was er wohl - wie selbstverständlich - als eine Antwort auf meine Anfrage begriff. Er machte auf den Unterschied zwischen Besucher und Besuche aufmerksam. Und natürlich hatte er immer von Besuchen, nicht von Besuchern gesprochen. Wenn ein Besucher eine Renn-Veranstaltung besucht, dann ist das ein Besuch. Wenn er Mittags irgendwo zum Essen geht, ist das der zweite der Besuche. Wenn er dann am Kiok der Erlebniswelt etwas kauft, ist das der dritte der Besuche. Und immer weiter so.
Wenn ich das richtig verstanden habe, liegt es ganz bei den Verantwortlichen, wie viel Besuche sie aus Besuchern machen. Wenn jetzt - aktuell beim Truck-GP - z.B. von der "Rhein-Zeitung" 190.000 Besucher vermeldet werden, dann ist das im Sinne der GmbH. - Einen im "Geschäft" erfahrenen Eifelaner nach seiner persönlichen Schätzzahl der Besucher bei dieser Veranstaltung angesprochen: "Um 20.000". - So ist das . So geht das.
Aber der Diskussionsabend war noch in anderer Hinsicht eindrucksvoll. Ich konnte beobachten, dass Rainer Mertel, der Vorgänger von Dr. Kafitz sich eine Viertelstunde nach Beginn hinten irgendwo im Raum platzierte, dass Frau Mintgen, eine Mitarbeiterin von Frau Nahles, SPD, anwesend; dass ein Mitglied der Chefredaktion des SWR angereist war, zwei Motorradhändler aus der Region gesichtet werden konnten.
Der Moderator erfüllte seine Aufgabe vorbildlich. Als Moderator. Er steuerte das Ergebnis. So wurde z.B. eine im Ansatz zu erkennende Frage nach der BikeWorld (und dann noch von einem "betroffenen" Motorradhändler) sofort abgewürgt. Und damit die Veranstaltung einen "guten Abschluss" erhielt, kamen zum Schluss drei Personen "zum Einsatz", die die Erlebnisregion und alles was damit im Zusammenhang steht mit kräftigem Beifall begrüßten.
Ich habe dann noch mit dem Motorradhändler gesprochen, der mir sagte, dass er eigentlich nur fragen wollte, ob nun Dr. Kafitz - und damit die Nürburgring GmbH - etwas aus dem Negativbeispiel BikeWorld für das Projekt Erlebnisregion gelernt habe.
Mir fiel auch auf, dass der Assistent des Chefs eines Tourismus-Instituts aus Trier diesen Chef wegen einer Äußerung in einem SWR-Interview verteidigte und darstellte, dass der Interview-Ausschnitt aus dem Zusammenhang gerissen wäre und sein Chef...bla...bla...bla.
Auch sonst war die Zusammensetzung der so genannten Diskussionsrunde auf dem Podium sehr gut gewählt. Und ich fand es schon spannend, wenn der südliche Schwarzwald (schon klimatisch unvergleichlich) dann mit der Eifel verglichen wurde; der "Europapark", von einer über viele Jahrzehnte (seit 1780!) gewachsenen Unternehmerfamilie entwickelt, mit der "Behördenplanung" hier in der Eifel. - Dabei wollen wir noch nicht einmal von den unterschiedlichen Voraussetzungen der Verkehrsanbindung (Europa-Park mit Flughafen / Adenau ohne Bahnhof) sprechen.
So wie bei Mack (Eigner des "Europaparks") eine große Erfahrung im Schaustellergeschäft besteht, so wurde übrigens auch "Phantasialand" in Brühl von einem Spross der (wirklich großen) Schaustellerfamilie Löffelhardt (ursprünglich Hamburg) entwickelt. - Aber wer weiß so etwas schon? - Davon wurde dann auch nicht geredet. Und wer weiß denn schon, in wie viel anderen "Parks" so genannte "Fahrgeschäfte" der Familie Mack im Einsatz sind?
Als "Gegensatz" habe ich dann Dr. Walter Kafitz empfunden. Welchen persönlichen Hintergrund, welche Erfahrungen hat er im Motorsportbereich? - Und welche Erfahrungen im Schaustellerbereich? - Nur mit guten Verbindungen in der Politik reicht das einfach nur, selbst gute Anlagen (z.B. beim Nürburgring durch die "Nordschleife") zu Geldvernichtungsmaschinen umzufunktionieren. Darin haben dann seine Mitarbeiter in der GmbH auch Erfahrung. Siehe: Space-Park, Bremen. Mitarbeiter dieser Pleitefirma sind heute in leitender Stellung bei der Nürburgring GmbH beschäftigt. (SPIEGELonline berichtete bereits darüber)
Und so "entblättern" sich dann eigentlich auch die "Fachleute" der bekannten, großen norddeutschen Agentur bei der Podiumsdiskussion, die mit wissenschaftlichen Erklärungen (die es auch schon im Falle "Space-Park" durch sie gab) den künftigen Erfolg der "Erlebnisregion Nürburgring" prognostizierten. - Alle Schwächen wurden geschickt kaschiert, mit Worten zugedeckt. Wie man auch Dr. Kafitz bescheinigen muss, eigentlich mehr ein Mann der geschickt gewählten Worte, nicht ein Mann der geschickten unternehmerischen Handlungen zu sein. Also eigentlich mehr ein "Beamter", die er - wie an diesem Abend deutlich von ihm zu hören (in Verbindung mit dem Landesrechnungshof!) - sehr gering schätzt.
Da ich in Zeitrahmen April/Mai dann mehrfach informiert wurde, dass Herr Dr. Kafitz vor ca. 4 Jahren den Beamtenstatus erhalten hätte und die Informationen sich - sogar in Details - exakt ähnelten, habe ich diese Darstellung hinterfragt. Wie kann ein Dr. Kafitz Beamte gering schätzen, dies öffentlich sehr klar und deutlich aussprechen und dann selber Beamter sein? Eine Anfrage beim Finanzministerium schuf Sicherheit: Dr. Kafitz ist kein Beamter. Weder vor vier Jahren geworden noch jetzt. Das Finanzministerium Rheinland-Pfalz in Mainz schreibt mir auf eine entsprechende Anfrage, kurz und knapp:
"Vielen Dank für Ihre Anfrage. Herr Dr. Kafitz ist angestellt, als Geschäftsführer."
Das wäre dann auch geklärt. Wären nicht die Hinweise auf den Beamtenstatus so verblüffend ähnlich gewesen, wäre ich vielleicht auf diese Mehrfach-Informationen herein gefallen. Man sollte nur festhalten: Dr. Kafitz ist als Geschäftsführer, nicht als Hauptgeschäftsführer angestellt. Bei einer GmbH. Und da gilt das GmbH-Recht.
Dabei - bzw. darum? - leistete sich Dr. Kafitz gerne im Unternehmen einen weiteren Geschäftsführer, der dann bevorzugt als kaufmännischer Geschäftsführer deklariert wurde. So gab es dann in 2006 auch das kurze - für mich sehr interessante - Gastspiel eines Dr. Mathias Bausback, der nach wenigen Monaten der Einarbeitung dann auch wieder verschwand. Selbst enge Mitarbeiter des Herrn Dr. Kafitz waren überrascht, als der ihnen an einem Montag das überraschende Ausscheiden des neuen kaufmännischen Geschäftsführers verkündete. Am Freitag war - scheinbar - noch alles in Ordnung gewesen... - Was war passiert?
Soweit ich diesen Fall recherchieren konnte, gab es von Seiten des Herrn Dr. Kafitz (auch) persönliche Aversionen. Teure Schuhe (rahmengenäht), teure Uhren, einen teuren Dienstwagen (den in diesem Fall BMW "billig" stellt) sind Details, die nur einen Hauptgeschäftsführer auszeichnen sollten. Das war mein Eindruck als Beobachter der Szene. Dr. Bausback hingegen nahm auf solche Standesunterschiede keine Rücksicht, war auch als "normaler" Geschäftsführer immer gut gekleidet. Teuer.
Aber das war nicht der Grund für eine so kurzfristige Trennung. Nachdem Dr. Bausback die finanzielle Situation der GmbH und die sich abzeichnende qualvolle Finanzierung des Projekts Erlebnisregion begriffen hatte, war er nicht mehr bereit, weiter das GmbH-Risiko eines kaufmännischen Geschäftsführers zu tragen. Nach meinen Informationen hat Dr. Kafitz dann seine kaufmännische Nr.1 sofort beurlaubt, nachdem der seine Bedenken ihm gegenüber geäußert hatte und - damit auch alles dicht blieb, mit seinem (nun) "Ex-" einen Beratervertrag abgeschlossen hat, der dann auch wegen seiner Höhe unangenehm auffiel.
So ersparte sich Dr. Kafitz jede Art von Abfindungsdiskussionen oder - noch schlimmer - öffentliche Diskussionen, bei denen das Projekt Erlebnisregion dann Kratzer abbekommen hätte. Ich bin davon überzeugt, dass der Aufsichtsrat nicht über die realen Gründe für das Ausscheiden dieses Geschäftsführers informiert wurde.
Der Aufsichtsrat bleibt bei manchen Dingen "außen vor", so mein Eindruck, da ich nach meinen Beobachtungen mir nicht vorstellen kann, dass ein Finanzminister Deubel mit einem Herrn Dr. Kafitz dann gemeinsame Sache macht, wenn es "um die Sache geht". Wobei sowieso bemerkenswert ist, dass einer GmbH ein "Aufsichtsrat" vorgeordnet ist.
Das ist das Bild, das ich von dieser "Facette" durch vielerlei Eindrücke und Aussagen von (irgendwie) Beteiligten gewinnen konnte und das sich zu dem obigen Bild formte..
So wird jetzt aktuell bestimmt auch wieder ein Klärungsbedarf mit dem Aufsichtsrat bestehen, nachdem in diesen Wochen auch über den Wert eines Vertrages mit einem Premium-Caterer (Broich, Düsseldorf) Details in die Öffentlichkeit gedrungen sind, die ganz klar - wie damals auch im Falle BikeWorld - auf eine Wettbewerbsverzerrung durch ein Unternehmen in öffentlicher Hand hinweisen. Hier wurden von Dr. Kafitz offensichtlich Fakten geschaffen, die dann - über den Umweg der "gesteuerten" Gerüchteküche - zu einem Deal aufgebauscht wurden, der von seinem Zahlenwerk her ungefähr dem Zahlenwerk entsprach, dass damals auch einer Gruppe von einheimischen Caterern als Angebot gemacht worden, aber von denen als "kaufmännisch nicht vertretbar" abgelehnt worden war.
Doch jetzt hat der Chef dieses Düsseldorfer Catering-Unternehmens einer Spezialzeitschrift ein Interview gewährt, dem die wesentlichen Fakten zum mit der Nürburgring GmbH abgeschlossenen Vertrag zu entnehmen sind. Und die sind meilenweit von dem entfernt, was Dr. Kafitz von den Catering-Unternehmen der Region verlangt, gefordert hatte. (s. meine Geschichte vom 18.01.2007)
Die "schnelle Lösung" des Catering-Problems für die Neubauten der Erlebnisregion musste wohl deshalb her, weil damit auch wieder ein wenig Druck für die Durchsetzung der Pläne insgesamt entsteht. Und so kam die Firma Broich, Düsseldorf (das ist das Catering-Unternehmen) an einen 10-Jahresvertrag, mit einer Option für weitere 10 Jahre, zu Bedingungen wie im Märchenfilm, wie "die Jungfrau zum Kind".
Auf Nachfrage bestätigte die das Interview führende Journalistin noch einmal, dass alles genau so von Herrn Broich gesagt wurde, wie es dann später auch in der Fachzeitung zu lesen war.
Und das ist der Kern des Interviews:
Die Journalistin, Sabine Romeis, für die Spezialzeitschrift "Catering inside" arbeitend, beginnt das Interview mit ihrer Feststellung: "Mit dem Großauftrag für die Exklusiv-Bewirtung der bis 2009 neu entstehenden Hospitality-Bereiche am Nürburgring macht Broich Premium Catering von sich reden."
Und dann liest man von folgenden Bedingungen und wie es dazu kommen konnte (ich habe einen Extrakt zusammen gestellt):
Broich hatte gehört, dass am "Ring" etwas Neues entsteht und wollte mal sehen, ob da etwas für ihn drin ist.
Er war dann überrascht, als er gefragt wurde, ob er sich vorstellen könne "hier oben" tätig zu sein.
Es ging alles ganz schnell. Der Vertrag läuft nun über 10 + 10 Jahre.
Broich macht grundsätzlich keine Pachtverträge mehr, nur noch Managementverträge.
Vorteil: keine fixen monatlichen Belastungen.
Broich bezahlt nur dann, wenn auch Events gemacht werden.
Die Cateringfirma erhält darüber hinaus eine "Management-Fee" für die Vermarktung.
Der Projektleiter "Nürburgring" bei Broich plant 30 Festangestellte und bis zu 200 Aushilfen.
Vorteil für Broich am Nürburgring: das Geschäft dort fällt in das Catering-Sommerloch des normalen Geschäfts.
Es geht nicht nur ums Catering, sondern auch um die vertriebliche Unterstützung der Nürburgring GmbH.
Broich hat mit seinem Vertrag drei Mitbewerber aus dem Rennen geschlagen, darunter zwei Regionalanbieter.
Ich würde gerne wissen, was Dr. Kafitz dem Finanzminister, seinem Aufsichtsratvorsitzenden, zu diesem Vertrag erzählt hat. Hier wird kolportiert, dass Dr. Kafitz wieder seine Schallplatte von "Journalistengeschwätz" abspielt.
Während man bei der Nürburgring GmbH also versucht, nun Pfähle in den Boden zu rammen, an dem man dann das eigentliche Projekt festzurren kann, ist da eigentlich noch Vieles im Unklaren. Alle Baugeschichten gehen eben nicht ohne Genehmigungen. Da sieht es nach meinen Recherchen derzeit so aus:
Flächennutzungsplan:
Ist in diesem Falle abgehakt und erledigt.
Raumordnungsentscheid:
Ist von der Obersten Bauzaufsichtsbehörde abgenickt. (Okt. 2006 durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Koblenz)
Bebauungsplan:
Hier liegt der eigentliche Knackpunkt. Es gibt nach meiner Kenntnis noch keine genehmigte Version.
Baugenehmigungsverfahren:
Erledigt sich in der Hauptsache durch den Bebauungsplan, aber nicht in den Details (z.B. in feuerpolizeilicher Hinsicht), die auch noch nicht feststehen, feststehen können.
Wir befinden uns jetzt im Juli. Es ist praktisch Ende Juli, und am 4. Oktober 2007 soll nach letzten Planungen der Nürburgring GmbH mit dem Abriss der "im Weg stehenden" Gebäude begonnen werden. - Ohne Genehmigung?
Die "Racing-Bar" war einfach für einen Abriss zu "überreden": man hatte Anfang des Jahres Konkurs anmelden müssen, nachdem die KSK die Kredite gekündigt hat. Dass der Landrat des Kreises Ahrweiler bei der KSK (Aufsichtsrat o.ä.) evtl. auch Einfluss hatte, ist nur einer der dummen Zufälle. - Wie das Leben so spielt.
Die Halle 3 der Erlebniswelt kann auch fallen, da BMW keinen Widerstand leistete, obwohl der Vertrag noch bis Ende 2008 läuft. Aber BMW ist halt - s. BikeWorld - nur ein obrigkeitshöriger Mitläufer. (Nur keine Fehler machen, nur nicht anecken. Bei einer GmbH mit Behörden-Charakter.)
Die Kartbahn wurde rechtzeitig gekündigt, wobei deren Chef davon später erfuhr als seine Mitarbeiter. (Wie das in der Eifel so läuft.)
Wer mit seinen Einsprüchen im Genehmigungsverfahren zum Bebauungsplan stört, sind nach meiner Kenntnis z.B. die Vertreter der Gemeinde Nürburg, aber wohl auch die der Verbandsgemeinde Adenau. Die möchten die Zimmeranzahl für das zu bauende Hotel halbiert wissen und wollen vom Bau eines "Motorsport-Dorfes" überhaupt nichts wissen.
Dieses Dorf ist auch bei "der anderen Seite", der Nürburgring GmbH, zum Problemfall geworden, weil die dort zur Genehmigung vorliegende Anzahl der Häuser (Betten) nicht für einen wirtschaftlichen Betrieb einer solchen Siedlung ausreicht. Sagen Interessenten. Und so kommt es auch, dass der Professor eines Tourismus-Instituts in Trier sich nicht nur bei öffentlichen Auftritten selten gemacht hat, sondern auch durch seinen Assistenten verbreiten lässt, dass seine Aussagen (z.B. durch den SWR verbreitet) durch eine journalistisch nachlässige Kürzung (Schnitt) in der Sache verfälscht worden wären.
Tatsächlich ist es aber wohl so, dass der liebe Prof. ein wenig Druck erhalten hat. Wahrscheinlich atmosphärischer Druck. Von außen. Oder so. Dieser Professor ist jener Mann, der mir aufgrund folgender Anfrage nahe gelegt hat, erst einmal "mitteleuropäische Umgangformen" anzunehmen. - Hier meine Anfrage mit dem Betreff: die geplante Erlebnisregion Nürburgring:
Sehr geehrter Herr Prof. Quack,
am Dienstag vor Ostern konnte ich Sie wegen Ihres schon angetretenen Urlaubs nicht erreichen; gestern Vormittag waren Sie in einem Meeting; zum mir genannten günstigsten Anruftermin ("früher Nachmittag") bin ich nach einiger Wartezeit ("Unsere Telefonzentrale ist überlastet .... Bitte warten Sie ... Please hold the line ... Bitte warten Sie" ... usw.) und GEMA-freier Musik dann schließlich im AUS gelandet. - Ich erlaube mir darum diese schriftliche Anfrage zu o.g. Thema.
Sie haben zum Thema "Erlebnisregion Nürburgring" im Januar 2007 klare Aussagen gemacht. Aber Januar ist nicht April. Darum meine Fragen:
- Stehen Sie heute noch zu Ihren Januar-Aussagen? (Planungen und Konzept fachlich nicht überzeugend, Fehlen der klaren Zielgruppendefinition)
Wenn sich etwas geändert hat, können Sie es mir sicherlich auch durch Darstellung des WARUM erläutern.
Da Sie den damals durch den SWR gesendeten Beitrag sicherlich kennen:
- Wie beurteilen Sie die Aussage des Herrn Dr. Kafitz, der in der Zahl von den insgesamt erwarteten 4,1 Millionen Besuchern "kein Problem" sieht?
Damit Sie nicht Zeit mit dem Heraussuchen von Unterlagen aufwenden müssen, hänge ich Ihnen eine WAV-Datei des SWR-Beitrags an. - Und dann wüsste ich noch gerne:
- Wie hoch ist die Beteiligung des Landes Rheinland-Pfalz an der ETI GmbH? (in Prozenten ausgedrückt)
Es wäre schön, wenn Ihnen eine kurzfristige, schnelle Beantwortung meiner Fragen per e-mail möglich wäre.
Mit freundlichen Grüßen
Ich fand den Ton normal, die Art klar und unmissverständlich. Da ich wusste wo die Dame sitzt, die die Zentrale spielt (sie hatte mir vorher - nach Blättern in einem Terminkalender - gesagt, wann ich wieder anrufen sollte) musste ich davon ausgehen, dass dem ´Herrn Professor ein Telefongespräch mit mir nicht passte. Ihm passte aber auch die Art meiner schriftlich gestellten Fragen wohl nicht. Und so schrieb er mir zurück:
Guten Tag Herr Hahne,
der Anteil des Landes an der ETI GmbH beträgt 25%. Dies bezieht sich auf den Gesellschafteranteil. Das Institut hat sich selbst zu finanzieren.
Vielen Dank auch für die Datei; den Mitschnitt kannte ich nicht. Ich stelle fest, dass ich hier sinnentstellend zitiert wurde. Die geringe journalistische Qualität drückt sich für mich allein schon in der falschen Nennung meines Namens aus.
Nun zu Ihrer Email: Sofern es Ihnen gelingt, die zwischen Mitteleuropäern üblichen Umgangsformen einzuhalten und mir Ihre Fragen im entsprechenden Stil vorzutragen, stehe ich Ihnen grundsätzlich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß,
Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack
Europäisches Tourismus Institut
an der Universität Trier GmbH (ETI)
Na klar, die Melodie mit "sinnentstellend zitiert" kannte ich schon von seinem Assistenten. Sehr informativ auch seine Anmerkungen zum Thema "Umgangformen", denen ich entnehmen konnte, dass es sich bei ihm um einen Mitteleuropäer handelt. Dem ich natürlich dann auch sofort geantwortet habe:
Sehr geehrter Herr Prof. Quack,
bitte entschuldigen Sie, dass beim SWR 3 in der Anmoderation aus Quack Quark wurde. Als Mitteleuropäer muss ich mich zwar nicht für diese Fehlleistung entschuldigen - denn es ist tatsächlich eine; aber die macht aus Ihren klaren Quack-Aussagen schließlich keinen Quark. Und das ist wichtig.
Entschuldigen Sie bitte auch, dass ich in meiner Art nicht den von Ihnen gewohnten Umgangsformen anderer Mitteleuropäer - Sie denken dabei wohl an Politiker - entspreche. Ich bin Journalist, habe mich um Kontakt zu Ihnen bemüht, habe begriffen, dass der nicht erwünscht war; und finde meinen Eindruck durch Ihr e-mail bestätigt.
Wie sollen Sie auch eine Kehrtwendung zwischen Januar und April so erklären, dass sie von einem Mitteleuropäer verstanden wird?
Ich bedauere außerordentlich, dass ich bei meinen Recherchen zu dem Thema Erlebnisregion Nürburgring sehr häufig auf Leute treffe, die in ihrem Verhalten wohl Fremdeinflüssen unterliegen, in ihrer zum Ausdruck gebrachten Meinung nicht unbedingt unabhängig scheinen. Das ist mein Eindruck. Weil ich mich an Fakten orientiere, nicht an Stimmungen.
Meine schriftliche Anfrage bei Ihnen ist ein Fakt. Ihre Antwort auch. Mir genügt das zur Darstellung der derzeitigen Situation - und der Stimmung. In Politik und Wirtschaft.
Schöner als Sie, hätte man das nicht zum Ausdruck bringen können. Und dann noch: ohne es wirklich auszusprechen. Sozusagen: mitteleuropäisch.
Herzliche Grüße nach Trier
Wilhelm Hahne
Damit war die Sache für mich aber nicht abgeschlossen. Mich hat schon interessiert, wie das mit dem Anteil des Landes Rheinland-Pfalz an diesem unabhängigen (?) Institut aussieht. Und am Ende der Recherche habe ich es mir nicht verkneifen können, noch ein e-mail zu senden. Damit der Herr Professor begreift, dass für einen Journalisten eine NICHT-Auskunft sehr schnell zu einer guten Auskunft werden kann, wenn er sich weiter bemüht. Und ich habe unter Betreff auf den guten Namen eines mitteleuropäischen Journalisten, "Horst Schlämmer", (Grevenbroich) zurück gegriffen und geschrieben:
Betreff: Weisse Bescheid?" (Horst Schlämmer)
Sehr geehrter Herr Prof. Quack,
Sie werden mir nachsehen, dass ich mal nachsehe. Auch auf "Ihren" Internetseiten, den Seiten der ETI. Dort lassen Sie - wenn ich das richtig verstehe - eine Kommunikations-Agentur, die Zahlen der ETI vermeldet, noch einmal zitieren. Ich habe den entsprechenden Abschnitt mal für Sie kopiert:
Experten des Europäischen Tourismus Instituts in Trier (ETI) seien in ihrer kürzlich vorgelegten Studie zum dem Schluss gekommen, dass in der Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz ein jährlicher Netto-Umsatz von rund 6,2 Milliarden Euro erwirtschaftet werde. Davon entfallen 4,63 Milliarden Euro auf die Tages- und 1,56 Milliarden Euro auf Übernachtungsgäste. Erfreulich sei auch die Entwicklung der Gästezahlen. Im vergangenen Jahr konnte die rheinland-pfälzische Tourismusbranche mit mehr als 7,4 Millionen Gästen das Rekordergebnis des Vorjahres leicht übertreffen und die positive Entwicklung fortsetzen.
Nun bin ich kein Tourismusexperte wie Sie, auch kein Professor, aber ich kann Zahlen addieren. Wenn ich das richtig sehe, stimmt die von Ihnen ermittelte - und dann wieder von Ihnen zitierte - Zahl nicht. - Aber selbst wenn die Zahlen nicht von Ihnen ermittelt wären, sollten Sie keine falschen Zahlen durch zitieren auf den Seiten der ETI mit dem Glanz von wissenschaftlicher Gründlichkeit versehen.
Tatsächlich gab es - nach meinen Recherchen - im Jahre 2006 in Beherbungsbetrieben des Landes Rheinland-Pfalz 7.406.000 Übernachtungen. Aber es übernachteten im gleichen Jahr auf Campingplätzen 938.963 Gäste. Insgesamt ergibt das für einen normalen Mitteleuropäer die Gesamtzahl von 8.344.963 Gäste.
Kann ja sein, dass man bei der ETI die Gäste auf Campingplätzen nicht erfasst, da sie nicht deren mitteleuropäischen Ansprüchen genügen (fehlende Umgangsformen z.B.). Aber vielleicht haben Sie auch gar nicht so weit gedacht. Und es kommt wohl auch gar nicht auf ein paar Millionen an. Man achte doch nur mal darauf, wie Herr Dr. Kafitz mit Begriffen wie Besucher und Besuche auf allerfeinste mitteleuropäische Art jongliert. Bisher gab es 2 Millionen am Nürburgring, durch die Erlebnisregion kommen 2,1 Millionen hinzu. Da sind 4,1 Millionen doch kein Problem. (Sie haben die WAV-Datei vorliegen.)
Wenn man diese Zahlen allerdings in Relation zu den von Ihnen genannten 7,4 Millionen setzt... - Na ja, man muss nur rechtzeitig die Begriffe austauschen. Mal was hinzu rechnen, mal was vergessen. Und ein wenig Schwund ist überall. - Abgesehen davon, dass alle entsprechenden Statistiken nicht stimmen, "gefälscht sind". Das sagten Tourismus-Experten vor Wochen am Nürburgring. - Fragen Sie mal Ihren Mitarbeiter, der in Ihrem Auftrag anwesend war und nicht widersprach. - Dumme Frage von mir: Warum arbeiten Sie dann mit solchen Statistiken?
Wenn ich mal genug Erfahrung habe, dann gründe ich wie Sie eine "Zweigstelle" in China, oder wie Dr. Kafitz einen Betrieb in den USA und lasse "öffentliche Gelder" fließen. Auch im Falle Ihres Instituts sehe ich viel "Rot". Das verbindet Sie mit der Nürburgring GmbH. - Und schon sind Ihre Januar-Aussagen im SWR-Beitrag "sinnentstellend zitiert" und drückt schon "die falsche Nennung meines Namens" (Zitat Prof. Quack) "die geringe journalistische Qualität ... aus" (Zitat Prof. Quack). - Und wofür stehen falsche Zahlen auf den Internetseiten der ETI?
Sie haben natürlich Recht wenn Sie in Ihrer e-mail an mich schreiben: "...der Anteil des Landes an der ETI GmbH beträgt 25%. Dies bezieht sich auf den Gesellschafteranteil...." - Richtig! - Tatsächlich hat das Land - wie der Landesrechnungshof ermittelte - in der Vergangenheit höhere "Zuschüsse" zum Ausgleich von Verlusten der ETI gezahlt, als es aufgrund der prozentualen Beteiligung notwendig gewesen wäre. (Das kenne ich übrigens auch von der "BikeWorld" am Nürburgring.)
Wenn Sie gegen meine obige Darstellung irgendwelche Einwände haben sollten, wenn Sie an meinen Zahlenbeispielen etwas stört: ich lese gerne von Ihnen. Und mich stören auch keine mitteleuropäischen Umgangsformen. - "Weisse Bescheid?"
Mit freundlichen Grüßen
Ich habe danach nichts mehr gehört, so dass Sie jetzt, lieber Leser, auch über zuverlässige Informationen verfügen. Aber Sie verstehen jetzt auch sicherlich, dass ich bei meinem Rechercheaufwand zum Gesamtobjekt Erlebnisregion schon einige Monate benötigt habe. Zumal ich noch ein paar andere Themen bearbeitet habe.
Nachdem ich nun die Äußerungen des Herrn Prof. Quack aufgrund der Kenntnis von Zusammenhängen besser durchblicken konnte, habe ich zur Sicherheit mal beim Wirtschaftministerium in Mainz angefragt, ob man nicht doch noch mal ein Gutachten zum "Motorsportdorf" bei einem angesehenen Tourismus-Institut in Auftrag geben wolle. - Und das Ministerium hat mir bestätigt, dass dazu keinerlei Anlass besteht, weil im Vorfeld bereits alles klar ist.
Damit war dem Herrn Professor in Trier ein weiterer Auftrag, den er gerne noch - ganz im Sinne der Nürburgring GmbH - ausgeführt hätte, nun eigentlich blockiert. Und Dr. Kafitz musste sich nach einer anderen Lösung umsehen.
Die scheint jetzt gefunden, da er einen Investor gefunden hat, der für ein "Dorf" nicht nur investieren, sondern der es auch betreiben will. Aber nicht dort, wo es bisher geplant war, sondern in Drees. Dieser Investor will gleichzeitig auch gleichzeitig eine Hotelgruppe, für die er arbeitet, dazu bringen, in das geplante Hotel nicht nur zu investieren, sondern es auch zu betreiben. Doch der Namensgeber dieser nicht kleinen Gruppe sagte noch vor kurzer Zeit einem Geschäftsfreund, der ihn in dieser Sache ansprach, dass er am Nürburgring nichts plane und dort auch nichts machen wolle. Dabei ist - verbunden mit dem Namen des eventuellen Investor und Betreibers - noch eine Veränderung in der Planung des "Motorsportdorfes" geplant. Jedenfalls, so das Gerücht, das nicht nur aus einer Quelle wabert: die Häuser dieses Dorfes sollen praktisch zu einem "Event-Boulevard" werden, in dem dort Kegelbahnen, Discosund andere Etablissements z.B. für Kegelklubs bei ihren alljährlichen Touren zu einer ganz auf sie ausgerichteten Anlaufstelle werden. Aus "Motorsport-Dorf" würde dann ein "Eifel-Dorf" werden. - Der unbekannte Bekannte, der geheimnisvolle Investor/Betreiber macht mit einem ähnlichen Konzept (speziell für Kegelklubs usw.) ein gutes Geschäft.
Die Nürburgring GmbH, darauf angesprochen, will - und kann (?) das noch nicht kommentieren, nimmt aber eindeutig zu den Gerüchten Stellung, nach denen im o.g. Zusammenhang auch das Hotel nun auf die andere Seite der B 258 wandert. Auf eine entsprechende Frage von mir, erhalte ich von Herrn Mathias Bruckner, Direktor Marketing & Vertrieb, am 28. Juni folgende Antwort:
"Egal welcher Partner es wird, der Standort des Hotels wird hinter der Bilstein Tribüne sein."
Bruckner sagt zum Bebauungsplan:
"Der Bebauungsplan wird in der eingereichten Fassung im bereits laufenden Verfahren beibehalten. Gegebenenfalls würde dann das jeweils anzuwendende Verfahren zu einem späteren Zeitpunkt angestoßen."
Es gibt Leute, die das Leugnen irgendwelcher Absichten zum Bau und Betreiben eines Hotels oder "Dorfes" (was immer das sein wird) eines "potentiellen Interessenten" für die übliche Abwehrhaltung von Geschäftsleuten halten, die so lange am liebsten alles "unter der Decke halten", bis dass das Geschäft perfekt ist. Schon um die Konkurrenz nicht wach zu machen. Aber auch der so genannte "Vermittler" hatte vor kurzer Zeit wohl noch keinen Vertrag. Das alles wirkt nicht gerade überzeugend. Aber die Nürburgring GmbH arbeitet schon mit dem Namen der Hotelgruppe: Lindner. Danach soll bei denen im August die Entscheidung fallen, wie mir der Marketingchef der Nürburgring GmbH, Herr Bruckner, vor kurzer Zeit schrieb:
"Einer der potenziellen Investoren hat die Lindner-Gruppe als Betreiber vorgeschlagen und führt entsprechende Gespräche. Diese sollen bis August abgeschlossen sein."
Wir sind dem August jetzt nahe. Und nachdem zu diesem Thema schon viel gesagt - und viel verschwiegen - wurde, darf man in den nächsten Wochen mit einer Auflösung der Hotel- und "Motorsport-Dorf"-Frage rechnen. Aber auch hier - das ist dann eine Vorhersage von mir - ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, auch wenn vielleicht schon die ersten Vorverträge (!) präsentiert werden. Auch die dienen nur dazu, weiter Druck aufzubauen. - Und dann wird nachverhandelt. - Vielleicht kommt dann auch noch einmal der Herr Professor aus Trier ins Spiel.
Lassen Sie mich aber noch schnell eine kleine Korrektur zu Herrn Mathias Bruckner, Direktor Marketing & Vertrieb der Nürburgring GmbH einschieben: im Januar hatte ich in meiner Geschichte anklingen lassen, dass Bruckner kein Marketing-Studium nachweisen könne. In einem persönlichen Gespräch hat er mir gegenüber erklärt: "Ich habe Betriebswirtschaft, Ausrichtung Marketing, studiert." - Ich möchte ihm hier bestätigen: er verhält sich in der Sache Erlebnisregion Nürburgring wirklich marketinggerecht.
Man muss eben von Seiten der GmbH auf allen Ebenen "gegen halten", ein wenig Positiv-Stimmung machen, indem man z.B. verkündet, dass man nun einen ersten Mieter (Krupp Bilstein Tuning GmbH) für die Erlebnismeile "Boulevard" unter Vertrag habe. Schon um wieder ein wenig Druck zu machen. Druck hier, Druck da. Und Landrat Jürgen Pföhler verkündet, dass das Land und der Kreis gerade wieder - in den nächsten drei Jahren - 30 Millionen Euro in den Nürburgring investieren wird. Diese Zahlen sind aber schon länger bekannt: 10 Millionen werden das Eigenkapital der GmbH erhöhen, schon damit die das nächste F1-Rennen übersteht ohne in Konkursnähe zu kommen, weitere 20 Millionen sind als Kredit geplant.
Inzwischen sind auch die offiziellen Zahlen (4,1 Mio pro Jahr) ein wenig korrigiert: 2 Millionen Gäste hat man schon (sagt man), 500.000 kommen neu hinzu; und die insgesamt 2,5 Millionen Besucher sollen dann im neuen Freizeitparadies 4,1 Millionen Besuche generieren.
Nach meinen Recherchen sind aber die 2,0 Millionen als Basiszahl eine "Luftnummer". Wenn ich versuche die "ehrlichen Besucherzahlen" des Jahres 2006 festzustellen, gelingt mir selbst bei großzügigster Addition nur eine Gesamtzahl die um 1,0 Millionen (+/- 300.000) liegt. Die Angst um "Bau-Ruinen", die die Mitglieder der Bürgerinitiative "Rettet den Nürburgring" hegt, sind durchaus nachvollziehbar. Zumal aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen aller Grund besteht, am Können des derzeitigen Managements zu zweifeln. Mitglieder der Geschäftsleitung haben aber durchaus schon Erfahrung mit Pleiten, die z.B. mit dem Space Park im Stadtstaat Bremen große Wunden geschlagen haben.
Um sich einen Eindruck vom Ausmaß der Bauten, der aktuellen Situation in Bremen zu machen, hat sich sogar der Nürburger Bürgermeister auf den Weg in den Norden gemacht. Ich darf hier ein paar Beweisfotos präsentieren:
So sieht das in Bremen an einem ganz normalen Werktag während der normalen Geschäftszeiten aus: leere Parkplätze.
Ein anderer Blick: macht auch nicht hoffnungsfroher.
Hier kommt zumindest Farbe ins Bild. - Unser Nürburger Bürgermeister muss dann aber doch lächeln, als er auf Schilder trifft, die sicherlich denen ähneln, die später einmal am Nürburgring stehen sollen:
Alles wirkt schon ein wenig "abgegriffen", obwohl für nichts was hier steht ein wirklicher Bedarf besteht. Beim Kino war ein wenig Betrieb, weil eine Schulklasse mit einem Bus gekommen war. Und ein Hotel gibt es auch. So, wie es am Nürburgring mal eins geben soll. Doch als der Bürgermeister zwei Besucher dieser (z.Zt.) Bauruinen fragt (sie kommen aus der Nähe), ob man denn da gut essen könne, da sagen die: "Zum Essen fahren Sie besser nach Hamburg." - Und lachen.
Und der Bürgermeister muss an das Ausmaß der Baumaßnahmen denken, wie sie nun in der Eifel geplant sind:
So soll das denn aussehen. Und 150 (oder doch 200?) Millionen Euro kosten. Und das ist die Basis:
Sie wird hier von Dr. Kafitz als Schattenmann präsentiert.(Entschuldigung, aber meine Kamera kann das nicht besser.) Man stelle doch nur einmal die Gesamtinvestitionen der letzten 13 Jahre in Relation zu der Summe, die in den nächsten zwei Jahren verbaut werden soll. - Eindrucksvoll! - Aber für wen?
Und wenn man einmal - in diesem Falle auch durch Herrn Dr. Kafitz - daran erinnert wird, was "in seiner Zeit" alles geschaffen wurde...
...dann wird einem auch bewusst, dass nur wenige dieser "Angebote" wirklich zu einem Geschäft geworden sind. Soll man in naher Zukunft nun noch mehr Aufwand für noch mehr Verwaltung und noch weniger Geschäft schaffen? - Es wird immer wieder von Arbeitsplätzen gesprochen, die neu geschaffen werden. Zunächst spreche ich aber jetzt mehr mit Leuten, die gerade ihre Jobs - natürlich vorüber gehend - verloren haben. Eine Kartbahn die nicht betrieben, eine Erlebniswelt die abgerissen, ein Lokal das schließen muss... - überall werden zunächst mal einmal Leute arbeitslos.
Und die BikeWorld...
...ist jetzt verkauft. Sagt man. Ich habe gerade mal nachgefragt und am 28. Juni zu den Verträgen folgende Antwort erhalten:
Die Verträge sind von den Vertragsparteien unterschrieben und notariell beglaubigt. Die Umschreibung erfolgt in Kürze.
Was mich ein wenig stutzig macht: der neue Geschäftsführer (und Käufer) ist bereits auf der Internetseite eingetragen. Und aus den Kreisen der Motorradindustrie (denken Sie mal nach!) da höre ich, dass sich der neue Besitzer der BikeWorld weigert, die Verträge zur Einsicht vorzulegen. Laut den Händlerverträgen ist der Händler - auch schon bei Auswechseln nur des Geschäftsführers - aber verpflichtet, die Verträge offen zu legen, will er nicht seinen Vertrag in Frage stellen.
Wie überhaupt dieser ganze Verkauf einen eigenartigen Hintergrund dann erhält, wenn man kleine Details kennt, die andere vielleicht auch gesehen, aber nicht wahrgenommen haben. Da sagt jemand, den man der politischen Szene zurechnen muss, schon Wochen vor dem bekannt gemachten Verkauf: "Mit diesem Fall beschäftige ich mich nicht mehr. Der ist im Juni erledigt." - Und zerreißt ein entsprechendes Papier in der Luft. - Woher konnte diese Person wissen, was Wochen später passierte?
Ganz einfach. Diese Person wusste, was Kurt Beck seinem Genossen Kafitz dringend empfohlen hatte. - Wurde hier auch wieder ein Vertrag "um jeden Preis" gemacht? (s. Broich) Über die Vertragsinhalte wurde Stillschweigen vereinbart, sagen beide Vertragspartner und gewähren noch nicht einmal anderen Vertragspartnern Einsicht. - Eigenartig, dass ein öffentliches Unternehmen öffentliche Gelder verschleudern kann, ohne dafür beweis- und offenlegungspflichtig zu sein.
Wie man hört, lässt die Nürburgring GmbH derzeit an einem Gutachten arbeiten, das Dr.Kafitz und den Genossen Kurt Beck gegenüber der Öffentlichkeit absichern soll. - Vorstellbar. - Verständlich? - Verständlich!
Unverständlich ist mir noch "ein für die GmbH wichtiger Termin", der im März 2008 dann offenbar unwichtig wird. Ist die BikeWorld derzeit überhaupt definitiv verkauft? - Gibt es eine "Probezeit"? - Ist der Verkauf nur eine "Schutzbehauptung" um Ruhe in diesen Fall zu bringen? - Was viele Leute bei der Gesamtsituation um all' diese Projekte besonders beunruhigt, ist der "Parteienklüngel", den man überall zu verspüren meint. Das führt auch zu Parteienverdrossenheit. Wie die letzten Landratswahlen beweisen. Selbst da, wo der Wahlgang eigentlich aufgrund der derzeitigen Situation dringend notwendig gewesen wäre, ist man lieber zu Hause geblieben. Nach dem Motto: Wir können ja doch nichts ändern. - Resignation!
Die Parteien, gleich welche, schaffen sich mit einer unentschlossenen Einstellung zum Projekt der SPD (s. Kurt Beck und sein Regierungsprogramm oben) selber die Probleme. Es sind 150 Millionen-Euro-Probleme. Die beseitigt man nicht durch ein Aussitzen.
Und man lasse noch einmal die aktuell beteiligten Personen Revue passieren: Beck, Deubel, Kafitz, Bruckner, Cimbal, Pföhler. Von wem würden Sie einen Gebrauchtwagen kaufen, wenn Sie das bisherige Verhalten dieser Personengruppe berücksichtigen, beurteilen, bewerten?
Ach ja, eigentlich müsste man noch Peter Zakowski hinzu rechnen. Der wurde erst zu Anfang des Jahres ausgemustert. Und es wurde mir - wie in meiner Geschichte vom 18. Januar 2007 zu lesen - auf meine Frage nach ihm geantwortet, dass er sich auf einer Geschäftsreise befinden würde. Die hat ihn dann aus dem Handelsregister der Nürburgring-Firmen verschwinden lassen, in denen er bis dahin als (Mit-)Geschäftsführer geführt wurde. Es gibt derzeit nur den Vorwurf (noch nicht bewiesen) der Insolvenzverschleppung, es läuft ein Privatinsolvenzverfahren. Wegen einer fehlgeschlagenen Geschäftsidee in den USA.
Ach, hatte Dr. Kafitz nicht auch eine tolle Geschäftsidee in den USA zu realisieren versucht? - Was ist eigentlich daraus geworden?
Ist er eigentlich seiner Aufsichtspflicht bei einer der Nürburgring-Beteiligungen, der Zakspeed-Nürburgring Rennfahrerschule, nachgekommen? Die hatte in der Vergangenheit oftmals die unterschiedlichen Rennstrecken angemietet, untervermietet, bezahlt bekommen, aber die Rechnungen der Mutter-GmbH nicht beglichen. So hört man. - Da ist dann einiges zusammen gekommen. - Und wer soll jetzt bezahlen? - Peter Zakowski? - Oder gleicht das Land - mal wieder - mit weit geöffneter Hand aus?
Auch über diese Informationen, die im Moment aus allen Ritzen der GmbH wabern, sind keine Details zu erfahren. Mathias Bruckner wollte mir gegenüber in einem persönlichen Gespräch die Angelegenheit wohl nicht direkt dementieren, vermied aber auch eine Bestätigung. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass in der letzten Zeit gerade eine kaufmännische "normale Überprüfung" - so einer der "Prüfer" - der GmbH-Geschäfte durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG vorgenommen wurde. Nur hat diese Prüfung relativ lange gedauert (für eine Routine-Überprüfung), was u.a. von den Prüfern gegenüber einem Nürburger Bürger damit erklärt wurde, dass ihnen von der GmbH in einigen Fällen der Einblick in die entsprechenden Vorgänge (Akten) verwehrt wurde.
Diese Geschichte müsst eigentlich nun noch ergänzt werden mit der Schilderung der Abläufe bei der Auftragsvergabe für 13,2 Kilometer FIA-Zaun an der Nordschleife, wo - zumindest bei mir - noch ein paar Fragen auftauchen und offen sind. Und warum musste man einen BMW-F1 über die Nordschleife fahren lassen? (Vielleicht schreibe ich noch einmal später eine Geschichte zu diesem Thema, weil sie Einblicke in die Denkweise einiger Offiziellen zulässt.) - Nach dieser F1-Demonstrationsfahrt (BMW nennt sie so) setzten die umliegenden Gemeinden, die um den Ring herum und "im Ring" liegen, eine Überprüfung der Lärm-Emissionen durch. Warum beteiligt sich die Nürburgring GmbH jetzt an diesen Kosten für ein Lärmkataster, also anteilig mit wahrscheinlich um 25.000 Euro, wenn sie das vorher immer abgelehnt hatte? -. Warum, warum, warum?
Man darf tatsächlich nicht nur einen Aspekt der Tätigkeiten der Nürburgring GmbH betrachten, sondern muss alles im Zusammenhang sehen. Tatsächlich wird in der Öffentlichkeit immer nur mit dem Finger mal auf diese oder jene Schwachstelle gezeigt. Die Beobachter, die zumindest ein wenig den Überblick haben, die werden nicht ernst genommen. Andere, die eigentlich gar nicht in Zusammenhängen denken können, weil sie die einzelnen Puzzlestücke nicht kennen, die propagieren die Aussagen des Hauptgeschäftsführers der Nürburgring GmbH ohne einen Zweifel zu haben. Wie z.B. die "Rhein-Zeitung", die am 2. April 2007 auf Seite drei noch einmal die geplanten "Investitionen in Höhe von 150 Millionen Euro" vermeldet und wenige Sätze weiter das schreibt, was sie hier wohl einer Aussage von Herrn Dr. Kafitz zuordnet: "Die öffentliche Hand werde keine direkten Zuschüsse für das Projekt geben."
Da wundert es mich nicht, wenn es unter "Was wir nicht wollen" in einem internen Papier der Bürgerinitiative "Rettet den Nürburgring" heißt:
"Das derzeitige Management und Beratungspaket der Nürburgring GmbH."
Das Vertrauen in das derzeitige Management ist verloren gegangen. Auch durch den so genannten "Parteiklüngel", wie ich weiter oben schon einmal versucht habe darzustellen. - Aber ich habe ja auch schon eingangs hoffentlich alle Leser mit dem Satz beruhigen können:
"Walter geht". - Irgendwann.