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Gestern habe ich aktuell eine Pressemitteilung erhalten, die mich die oben zitierte Frage stellen lässt, die ich häufig von meinem Vater gehört habe. Der erwartete einfach, dass man auch scheinbare 08/15-Arbeiten erst durchdachte, bevor man sie – möglichst intelligent – erledigte. Diesen Ansporn hat heute niemand mehr. Hauptsache man erledigt etwas. Und man „eckt nicht an“. Alles was man macht, muss „in die Zeit passen“. - Und was dahin passt, das wird eigentlich – machen wir doch einfach mal den Versuch ehrlich zu sein – oft von „Dummen“ bestimmt, die sich sehr wichtig nehmen. In der Autoindustrie lassen sich deren „Köpfe“ inzwischen von Politikern bestimmen. - Das System funktioniert „reibungslos“. - Und das ist das eigentliche Problem, das man schon daran verdeutlichen kann, wie die Automobilindustrie „ihr Problem“ mit „ihrem VDA“, dem Verband der deutschen Automobilindustrie gelöst hat: Man verlegte deren Sitz von Frankfurt nach Berlin, machte eine Politikerin zur Chefin und nun – alles läuft „reibungslos“. Nur die Automobilindustrie nicht mehr. Weil man auch dort immer mehr auf ein „reibungsloses Funktionieren“ geachtet hat. Da hat auch kaum jemand in den Aufsichtsräten gestört! - Schließlich hatte man sich die passenden Figuren oft selber ausgesucht. - Und jeder versucht dann – nicht etwa neue Spuren zu legen – sondern tappt in den Spuren seiner Vorgänger – geht keinerlei Risiken ein. - Schließlich genügt es, Millionen zu verdienen. - Persönlich! - Und gegenüber der Mehrheit der Aktionäre keine groben Fehler zu machen! - Genauso ist es auch auf dem Gebiet des modernen Motorsports. - Alles „Mitläufer“! - Die damals von meinem Vater oft gehörte Frage würde auch heute von mir nur mit dem kurzen Kommentar versehen werden können:
Passt! - „Bin ich denn nur noch von Idioten umgeben?“
Vielleicht liegt es auch an dem heute gültigen System, das vorgibt, niemals anecken zu dürfen. Man schaue sich doch nur die heutigen Entscheider an. Die haben z.T. auch nach Jahren noch nicht begriffen, wer sie eigentlich sind. - Eigentlich z.T. ohne jede Bedeutung! - Wenn man von den Fehlern absieht, die sie eigentlich mit zu verantworten haben.
Beim größten deutschen Automobilhersteller gab – und gibt es - ein gutes Beispiel. Der Eine hat den Anderen genutzt! Der ist schließlich in den Glauben verfallen, dass er der Gute und irgendwie von Bedeutung wäre. Weil er von seiner Position her schon von Bedeutung war – und eindrucksvoll schreien konnte - haben andere ihn akzeptiert. Dabei resultierte seine Bedeutung nur aus der Schwäche seiner Gegenüber! - Nachdem es den wirklich Guten nicht mehr gibt!
Ein anderes Beispiel: Wer ist denn heute eigentlich „der Macher“ bei einem deutschen Premium-Hersteller? - Eigentlich gibt es den nicht! - Es gibt jemanden, der diese Position einnimmt, aber ich sehe nicht, dass dort jemand „führt“, einen „klaren Weg vorgibt“. - Höchstens jemanden, der ständig seine Meinung wechselt und für die Fortsetzung einer „Hochzeit im Himmel“ sorgt, wenn man das auf die Kosten für „eine Trennung“ bezieht.
- Es genügt auch nicht, Verantwortung zu delegieren, indem man entsprechende Anweisungen gibt! Wer aufgrund einer überbezahlten Position auch eine besondere Verantwortung trägt, muss ihr auch gerecht werden! - Er sollte es zumindest versuchen!
Ein gutes – weil schlechtes – Beispiel wäre da ein deutscher Lokal-Politiker. Mir schon länger bekannt, als seit einer Hochwasser-Katastrophe!
In der Politik geht es heute genauso zu, wie bei der Industrie. Weil die Industrie das macht, was die Politik vorgibt. Aber was kann die Politik schon vorgeben, was von einem in die Realität umsetzbarem Wissen getragen wäre?
- Die aktuelle Krise in der Automobilindustrie resultiert nicht aus einer falschen Entscheidung, die die Folge einer politischen Vorgabe war!
Überall trifft man auf Leute, die man eher als „Funktionäre“ bezeichnen könnte, weil sie „funktionieren“. - Aber auch hier kommt es auf die Betrachtungsweise an! - Bringen sie eine Firma, eine Idee weiter, oder lassen sie einfach die Zahnräder – wie geölt und mit geringstem Widerstand – weiter laufen?
Die erwähnte Pressemitteilung von gestern betraf ein Stück Motorsport und machte – zumindest mir – deutlich, dass man eigentlich wenig – bis nichts – begriffen hat. Man folgt scheinbar „neuen Spuren“, die man als richtig empfindet, weil sie von einflussreichen Leuten, Firmen, beschritten werden. Man folgt einem Trend, den man deshalb als richtig empfindet, weil „einflussreiche“ Leute und Firmen ihn bestimmen. - Vorher hatte man ihn abgelehnt! - Aber nun ist er plötzlich von Bedeutung – und man folgt ihm - weil man sich von denen, die ihn vorgeben, auch noch abhängig fühlen muss.
Ist man wirklich von einem neuen, nun propagierten Trend überzeugt? - Oder hat man eigentlich das Denken verlernt, das einem jeden Selektieren und Zuordnen voraus gehen sollte?
Meine Meinung dazu:
- Auch in diesem Fall der erwähnten Presse-Info ist „das Neue“ keine Lösung und man beschreitet diesen Weg nur, weil den „Funktionären“ selber nichts Besseres eingefallen ist, weil sie ein selbstständiges, verantwortungsvolles Denken verlernt haben, das über den Rand des eigenen Schreibtisches hinaus geht!
Nur nicht anecken! Irgendwie kommt man so man schon „über die Runden“. - Meint man! - Dabei geht nichts wirklich weiter.
Man denkt, selektiert nicht, man vermeidet Denkvorgänge, mit deren Ergebnis man – evtl. - nur Ärger verursachen würde. Vielleicht würde das „die Sache“ weiter bringen. - Vielleicht! - Aber mit welchem Krafteinsatz und -Aufwand?
Da schwimmt man besser und leichter im „Mainstream“ mit! - Es wird schon gut gehen. Zumindest noch die Zeit, in der man – wahrscheinlich – eine Verantwortung haben wird.
Ich verstehe heute meinen Vater immer besser, wenn der mich schon vor Jahrzehnten mit seiner Frage erinnerte, doch mein aktuelles Handeln mal zu hinterfragen, selbst wenn es nur 08/15-Vorgänge betraf!
„Bin ich denn nur noch von Idioten umgeben?“
Das wäre auch heute keine „dumme Frage“! - Leider wird sie nicht mehr gestellt, weil man solche Fragen einfach heute nicht mehr stellt! - Basta! - Wir leben in einer anderen Zeit!
Da kann selbst ein Schweineschnitzel zum Problem werden, weil man vergessen hat, dass es „früher“ – wie selbstverständlich – ein Kalbsschnitzel war, das „in leichter Tomatensauce, vermischt mit grober Julienne von Pökelzunge, Champions und Trüffel, gedünstet“ (lt. „Lexikon der Küche“, 1978) gereicht wurde. (Nix „Paprika-Schnitzel“!)
Selbst die „KI“ scheint da keine Lösung zu bieten und man „gendert“ still – und unauffällig – so vor sich hin! - Zeitgemäß eben!
Alles wird gut! - Wirklich?
- Leider geschieht nichts von alleine!
Es wäre gut, wenn nicht nur Viele eine Meinung zu etwas hätten (s. „Facebook“), sondern auch handeln würden!
Nachdem sie gedacht haben!