Ola Källenius wurde von einer Jury des „manager magazins“ u.a. „für die entschlossene und beispielhafte Transformation von Daimler, deren Erfolge sich dieses Jahr in hohen Gewinnen und steil ansteigenden Aktienkursen zeigen“, zum Manager des Jahres gewählt. Er hatte – so ist im „manager magazin“ (12/2021) zu lesen, eine „Großbaustelle“ übernommen. - Zitat aus „mm“:
„Während Tesla mit seinem elektrischen Model 3 die Massen begeisterte, stand Källenius bei der wichtigsten Zukunftstechnologie fast blank da.“
Inzwischen hat Ola Källenius „blank gezogen“ und nach Daimlers erstem Elektro-SUV, dem EQC, der intern – lt. „manager magazin“ – „als totales Desaster“ galt, nun den Mercedes EQS präsentiert, den er aber selber nur ab und an mal fährt. - Wenn es sich nicht vermeiden lässt? - Bei „manager magazin“ wird das so beschrieben:
„Ola Källenius nutzt als Dienstwagen eine S-Klasse, tauscht sie nur gelegentlich gegen einen EQS aus dem Fuhrpark. Er führe lieber elektrisch, sagt er, aber die Nachfrage ist zu hoch, und auch da ist er konsequent: ‚Wir haben beschlossen, zuerst die externen Kunden zu bedienen.‘ Sobald sich die Situation normalisiere, werde er sich auch einen EQS bestellen.“
Es ist kein Geheimnis, dass in der Vergangenheit ein Testwagenwunsch von Motor-KRITIK durch Daimler mit dem Hinweis abgelehnt wurde: „Sie passen nicht so recht zu uns.“ - Das ist sicherlich richtig. Es ist auch bisher noch keinem Hersteller gelungen, mich „passend zu machen“. Aber darum muss ich mir dann auch in solchen Fällen meine Meinung durch Informationen aus anderen zuverlässigen Quellen bilden.
Natürlich habe ich z.B. auch den „Testbericht“ des ADAC – aber auch andere – gelesen. Die Beschreibungen und Feststellungen dort – zum Mercedes EQS – weichen doch sehr stark von der erlebten Realität eines Nutzers ab, den ich zur Abrundung meiner gesammelten Eindrücke, zu seinen Erfahrungen befragt habe. Als – vorher - Besitzer eines Tesla 3, verfügt er schon über Erfahrung mit E-Automobilen und kann so auch besser werten.
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Den Tesla 3 hat er 12 Monate besessen und in dieser Zeit 10 Werkstattaufenthalte registriert. Aber er hatte das Gefühl, nicht allein gelassen zu werden. Immerhin gab es alle Wochen ein Update!
Zum Kauf eines Mercedes EQS hatte er sich entschlossen, weil er das „geräuschlose“ Fahren in einem E-Automobil im Tesla schätzen gelernt hatte. Und wenn man nun dieses Geräuschwunder E-Automobil mit den „Zaubertüren“ des neuen EQS und dessen angepriesenem Mercedes-Komfort paaren könnte… - Und er hat dann „das teuerste Automobil seines Lebens“ (sagt er) zu einem Gesamtpreis von gut 146.000 Euro erstanden. Weil er es dann praktisch sofort erhalten konnte, hat er ein Ausstellungsfahrzeug genommen, dessen Farbe und Ausstattung er allerdings nicht selbst bestimmen konnte.
Nach der Zulassung durch das Autohaus, dessen zugesagter Termin schon nicht eingehalten wurde, ist er dann mit dem neuen Mercedes EQS nur rd. 20 Meter bis zur Ausfahrt des Betriebshofs gekommen: Totaler Systemausfall!
Also zu Fuß wieder zurück, der Wagen in die Werkstatt. - Aber das war nicht der einzige Ausfall! So ging das weiter: Immer wieder der Ausfall von Assistenzsystemen. Die „Zaubertüren“ funktionierten nicht. Erklärung: Die seien auch nicht verbaut. - Aber er habe sie doch bezahlt! - Eingeständnis des Mercedes-Partners: Das stimmt, aber wir haben sie auch nicht berechnet! - ??? - Erklärung zur nicht erfolgten Preiskorrektur: Dafür sei andere Zubehörausstattung teurer geworden.
Der neue EQS-Besitzer war wenig amüsiert! - Zugeständnis: Man würde ihm den Aufpreis erstatten!
Die Mercedes-Zusage, dass ihm keine Ladekosten für das erste Besitzjahr entstehen würden, konnte nicht eingehalten werden. - Angebot: Dann solle er doch die Rechnung dafür herein geben! - Sie ist bis heute nicht bezahlt! - Dafür ist beim Zuziehen der Fahrertür die Zierleiste außen abgefallen und bei immer wieder auftretendem Ausfall von Assistenzsystemen musste er immer wieder die Werkstatt aufsuchen.
Der Verbrauch bei „Kaltstart“ lag bei über 50 kW/h bei Stadt- und Kaltfahrten. Die Reichweite jetzt im Winter betrug um 350 und nicht – wie versprochen – mehr als 700 Kilometer. Auch die Ladeleistung entsprach in der Realität nicht den Aussagen der offiziellen Darstellung! (Ladekabel?)
Es gab auch keinen einzigen Ansprechpartner bei Daimler/Mercedes für seinen Fall. Nein, es waren so um zehn! - Und jeder schob die Verantwortung auf den nächsten.
Der Mercedes-Besitzer und -Fahrer hatte nun – auf Deutsch gesagt – „die Schnauze voll“! - Der Hersteller bot ihm dann „die Wandlung“ an. - Man nimmt diesen EQS zurück! - Die „Wandlung“ läuft noch, weil auch eine Türklinke inzwischen nicht mehr ausfährt. Das musste vor der „Wandlung“ noch auf Garantie beseitigt werden. Außerdem muss noch ein Gutachter den „Restwert“ ermitteln, weil das Fahrzeug inzwischen seinen Fahrer 4.000 Kilometer weit gefahren hat.
Ola Källenius sei geraten, nun schnellstens vom Titel des Queen-Songs, „Don‘t Stop Me Now“ auf ein „Stop me now“ umzustellen. - Vielleicht sollte er die von seiner Firma angebotenen Produkte „mit der wichtigsten Zukunftstechnologie“ („mm“) aber auch einmal konstant eine Zeit lang selber fahren, bevor er durch einen desolaten Zustand – wie oben geschildert – gutgläubige Kunden auf ewig verschreckt.
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Der inzwischen „ehemalige“ Besitzer eines Mercedes EQS wird nun wieder einen Tesla kaufen.
Auch eine Art von „Transformation“, zu der Ola Källenius als „Manager des Jahres“ angeregt hat!
MK/Wilhelm Hahne