VWAffäre: Es ist immer der „Gärtner“!

VW und Affäre, diese beiden Worte sollte man nicht trennen. Achten Sie einmal im Titel darauf, wie eng sich das „A“ von Affäre an das „W“ von VW zu schmiegen versteht. Da kommt zusammen, was zusammen gehört. - Selbst die Lösung der Frage, wie es zu der Abgas-Affäre konnte ist nun nach einer Aussage (unter Eid!) des VW-Statthalters ín den USA vor dem USA-Kongress klar: „This was something individuals did.“ - Es waren das Werk von Einzelpersonen, die offenbar ohne jede Anweisung handelten. - War es vielleicht nur ein einzelner Software-Spezialist? - Für Krimi-Leser wäre das logisch! - Denn sie wissen aus vielen Krimis: Der Gärtner ist immer der Mörder. Und wer weiß, dass Pflanzen nachts – wenn es dunkel ist – immer CO2 ausstoßen, während sie am Tage, wenn es richtig hell ist, mehr Sauerstoff ausstoßen, als sie durch die eigene Zellatmung verbrauchen, dem ist auch klar: Es konnte nur ein Software-Spezialist, aber wahrscheinlich dann ein Seiteneinsteiger sein, der in seinem früheren Berufsleben als Gärtner gearbeitet hat und nun die VW-Dieselmotoren - wenn's drauf ankam – bei Messungen auf dem Rollenprüfstand „ins rechte Licht setzte“, während sie sonst im „Dunkel der harten Tagesarbeit“ – Giftstoffe ausschwitzten. - Das ist doch logisch – und das Geständnis des VW-Statthalters in den USA ist so eigentlich keine Überraschung. Nun muss dieser „Held“ (oder waren es doch mehrere?), der ohne jede Anweisung „von oben“ den Verkauf von 11 Millionen unsauberen VW-Diesel weltweit erst möglich machte, allerdings noch gefunden werden. - Einer unter 600.000! - Da sucht man ganz schön lange. Zumal dieser Mann wohl noch nicht einmal Ansprüche an sein Gehalt stellte. Dieser Mann muss über eine außergewöhnliche Intelligenz verfügen! - Anders als die VW-Führungskräfte, deren Unkenntnis in dieser „Schmutz-Sache“ durch Verdienste in Millionenhöhe offensichtlich ausgeglichen wurde.

VWAffäre: Es ist immer der „Gärtner“!

So wie sich die VW-Abgas-Affäre am Beispiel des Gärtners in vielen Krimis erklären lässt, so findet man dann auch eine Erklärung für das Ausscheiden von VW-Boss Martin Winterkorn aus allen VW-Ämtern in alten Volksweisheiten: „Gleich und gleich gesellt sich gern!“

Winterkorn bleibt als Aufsichtsratsmiglied dem Fußballverein Bayern München erhalten und ist nun – wie vor dem Aufsehen erregenden Steuerskandal – wieder mit Uli Hoeneß vereint. Beide sind – wenn man das einmal mit einem Wort umschreiben will – auf irgendeine Art - „Freigänger“.

Aber eigentlich ist das mit dem VW-Abgas-Skandal – oder ist es eine „Affäre? - auch gar nicht soooo schlimm. Bei „mobile.de“ und „motor-talk.de“, die gerade als wichtige Partner der Automobilindustrie zusammen gefunden haben, weiß man das sehr genau.

Die Herren Krüger und Kedor, als Vertreter der beiden Digitalplattformen, haben dazu jeweils eigene Feststellungen getroffen. Tom Kedor, der Mann der „Motor-Talk“ vertritt, äußert sich in „W&V“ so:

„Wir haben das Thema VW-Abgasskandal von Anfang an redaktionell begleitet. Dieses Thema bewegt die Motor-Talker wie kein anderes. Wir hatten ja auch schon andere große Skandal-Themen auf der Plattform. Aber bei jedem Artikel, den wir zum aktuellen Skandal schreiben, bekommen wir zwischen 800 und 1000 Kommentare. Hier gibt es einen unheimlich starken Kommunikationsbedarf der Nutzer untereinander. Es gibt dabei nicht nur die breite Masse, die entsetzt ist, dass VW wissentlich getäuscht hat. Es gibt auch die Fans, die sich um die Marke und deren Image Sorgen machen. Es wird sehr rege diskutiert. Hier passiert Markenbildung live und direkt.“

Wenn Tom Kedor dann die Schlüsse daraus zieht, dann ist das schon ein Hinweis an die Automobilindustrie – bzw. VW – dass man „Motor-Talk“ nicht unterschätzen und übersehen sollte:

„Das ist auch der Grund, warum wir Produkte entwickeln, die einen Einblick in die Stimmungslage des Autofahrers ermöglichen. Dafür haben wir eine eigene Mannschaft, das Intelligence-Team. Wir können Konzernen mit diesem Themen-Radar helfen, indem wir im Vorfeld erkennen, dass Themen aufkommen und dass man mit der Kommunikation nach vorne gehen sollte.“

Malte Krüger, der Geschäftsführer der „mobile.de“ leitet, kann zu dem Thema beruhigend feststellen:

„Bei Mobile.de sehen wir noch keine signifikante Entwicklung was VW oder Audi angeht im Suchverhalten unserer Nutzer. Es werden von VW und Audi nicht weniger Diesel gesucht. Obwohl das Thema groß in der Presse läuft, ist es beim Autokäufer noch nicht angekommen. Auf der anderen Seite sieht man schon Meinungen und Stimmungen dazu.“

Die „Volkswagen-Group“ (bitte nicht mit „Groupie“ verwechseln!) ist da anderer Meinung. Der Kunde mag zwar diesen – einen weiteren Skandal in unserer an Skandalen reichen Zeit – nicht so recht wahrnehmen, aber es kommen weltweit Riesenforderungen bzw. Rückforderungen auf VW zu.

Und da wird man in Wolfsburg sparen müssen. - Und Rücklagen bilden. - Es ist gleich, wie man die kommenden Sparmaßnahmen nennen wird. - Sie sind unausweichlich. Und sie werden auch schon verkündet. Man spart in der Entwicklung, bittet die Zulieferer zur Kasse, bietet ein Bild, bei dessen Anblick den Verbraucher Mitleid überkommt.

Aber man beschäftigt zur Zeit schon eine Reihe von Agenturen, die sich mit der Bewältigung von Krisen, dem Krisenmanagement beschäftigen. Manche wohl auch noch nicht, weil die sich via der Medien zunächst mal als Spezialisten darstellen lassen. Sie können Firmen – wie z.B. VW – in Fällen von existenzbedrohenden Affären „den rechten Weg weisen“. - Natürlich „gegen eine kleine Schutzgebühr“.

Einer dieser Krisen-Spezialisten stellte gerade fest:

„Bei Volkswagen geht es eindeutig um eine Systemkrise!“

Das hört sich teuer an. Er findet die bei VW herrschende Unternehmenskultur wohl auch nicht besonders, wie die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt, in der zu lesen ist, dass...

„Volkswagen seinen Händlern eine Sprachregelung vorgegeben habe, wie auf kritische Fragen zu antworten sei.“

Man stellt so dar, was wohl zu den Erkenntnissen der PR-Agentur gehört, dessen Geschäftsführer hier seine Kompetenz, bzw. die seiner Agentur darstellen kann.

Wenn Sie, lieber Leser, selbst mal einen Blick in die Welt einer PR-Agentur werfen wollen, dann beginnen Sie einfach einmal HIER MIT EINEM KLICK. Einmal auf den Internetseiten der - schon in der nächsten Zeile - genannten Agentur, können Sie sich dann mit weiteren Klicken „ein Bild machen“.

Der Gesprächspartner der „SZ“, Dirk Popp, Chef der PR-Agentur „Ketchum Pleon“, formuliert als Experte für Krisenkommunikation seine aktuellen Wahrnehmungen so:

„Da entsteht natürlich der Eindruck, dass der Pfad der Aufklärung schon wieder verlassen wurde.“

Wenn es nur das wäre. - Man hat den Händlern wohl auch eine „Vorwärts-Strategie“ verordnet, auf die die Händler auch angewiesen sind, denn sie sitzen auf aktuell eigentlich unverkäuflichen Dieselmodellen als so genannte „Lagerwagen“, einem Bestand zu dem sie – in einer bestimmten Größenordnung – lt. Händlervertrag verpflichtet sind. Und den sie schon bezahlt haben bzw. finanzieren müssten, wenn die ihnen evtl. eingeräumte Zahlungsfrist abgelaufen ist.

Auch von dieser Seite, aus den Reihen seiner Händler, bekommt VW also nun Druck. Die Händler „bedrückt“ natürlich auch ein Gebrauchtwagenbestand alter Diesel-Automobile des Konzerns mit EA189-Motor. In Wolfsburg möchte man darum wohl eine Verkaufs-Chance schnell nutzen, bevor das „VW-Schmutzthema“ beim Kunden richtig angekommen ist.

Logisch ist, dass man sich bei VW zunächst des Neuwagen-Themas annimmt. Eigentlich müssten da auch diese Diesel dank „Blue TDI“ der EURO-6-Norm entsprechen, die seit dem 1. Januar 2015 gilt. Die sah eine Absenkung der Stickoxide von 180 mg/km (= Euro-5) auf nun nur 80 mg/km vor.

Motor-KRITIK, mit der Praxis im Automobilgeschäft – und Fachjournalist - mit allen wichtigen Details der Branche vertraut, hat sich darum auch erlaubt, dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg, einer der Bundesregierung zugeordneten Behörde, eine einfache Frage zu stellen. Ich habe auf eine Problematik aufmerksam gemacht, die von der Öffentlichkeit (einschl. der Medien) offenbar nicht wahrgenommen wurde und schrieb in der E-mail u.a. erklärend:

„Bei den deutschen Händlern stehen derzeit noch sehr viele VW, Audi - oder andere Automobile der "VW-Group" - die mit dem EA 189 ausgerüstet sind und sich auch im Händlerbesitz befinden, ganz gleich auf welche Art sie bezahlt wurden.

Der Besitz dieser Fahrzeuge kann für die Händler existenzgefährdend sein. Also werden diese Händler versuchen, die Fahrzeuge - evtl. auch zu Sonderkonditionen - zu verkaufen.

Das kann aber nicht im Sinne Ihrer Behörde sein.“

Dann haben wir die sich daraus ergebene Frage gestellt:

„Was haben Sie von Ihrer Seite aus unternommen, um solche "Verkaufsaktionen" von auf Lager stehenden Neuwagen der VW-Group zu verhindern?“

Offenbar hat das die Beamten der Bundesbehörde ins Grübeln gebracht und sie brauchen schon eine Reihe von Tagen an Zeit, um diese Frage – nach Abstimmung mit der VW-Group? - zu beantworten. - Innerhalb einer Arbeitswoche hat die Presseabteilung des KBA keine Zeit gefunden, auf die Anfrage von Motor-KRITIK zu antworten.

Also lassen wir den „VW-Schmutzfilm“ (nicht zu verwechseln mit einem Porno) mal ohne eine KBA-Information dazu weiter laufen.

Was dem Chef von VW richtig erschien – ein schneller Rücktritt, obwohl er von nichts wusste - wollte der VW-Statthalter in Großbritannien besser machen. So ist er im britischen Unterhaus aufgetreten, hat „ehrlich und uneingeschränkt“ für die Manipulationen bei den Diesel-Abgaswerten um Verzeihung gebeten und vor dem Verkehrsausschuss versprochen:

„Wir werden alles Notwendige tun, um Vertrauen zurück zu gewinnen.“

Er hat auch einen anderen Lapsus der VW-Organisation in England eingestanden: Er habe zwar sofort, nachdem er von den Machenschaften in Wolfsburg erfahren hatte, den Verkauf der betroffenen Modelle gestoppt.

  • Trotzdem seien noch mehr als tausend Diesel verkauft worden, nachdem fest stand, dass von diesem Abgas-Debakel nicht nur die USA, sondern auch Europa betroffen war.

So geht es halt in einer großen Organisation, die – wegen ihrer Größe - in den Reaktionen so träge geworden ist, wie ein Super-Tanker auf großer Fahrt. - Oder hat man in Großbritannien nur eine Lücke genutzt, um sich dann dafür zu entschuldigen?

Aber der VW-GB-Chef nannte auch Zahlen und was nun geändert werden müsse:

  • Bei etwa 400.000 Automobilen der VW-Group die Dieseleinspritzung, bei den anderen 800.000 genüge eine Korrektur der Software.

VW in Deutschland sieht das – unter Händlerdruck? - offensichtlich anders und hat nach einem kurzen Luftholen vielleicht sogar seine Händler darin unterstützt, „Lagerfahrzeuge“ mit dem inzwischen berüchtigten EA189-Motor in Sonderangeboten bestimmten Käufergruppen zu Sonder-Leasingkonditionen anzubieten. - Technisch und softwaremäßig unverändert. - Denn man hat aus Wolfsburg noch nichts von Lösungsmöglichkeiten, weder an Hard-, noch an Software, gehört. -

Oder sollte die EURO-6-Norm, wie sie ab 1.1.2015 für Diesel bei einer Erstzulassung vorgeschrieben ist, auch die VW-Diesel in der Realität „sauberer“ gemacht haben? - Oder nur auf dem Prüfstand? - Motor-KRITIK kann es nicht verbindlich sagen.

Das ist das aktuelle „Sonderangebot“ eines großen VW- und Audi-Händlers. Motor-KRITIK hat einmal zwei Fotos eingefügt. Sie stellen sozusagen das Oktober-Sonderangebot dar. Wir haben aber den unten zu lesenden Händlernamen und die Anschrift entfernt, weil es nur ein Beispiel für Aktionen ähnlicher Art sein soll, die überall laufen. Denen, die man diese „Leasing-Schnäppchen“ anbietet, die hält man wohl für besonders uninformiert und dann leicht zu beeinflussen, wenn man ihnen z.B. einen

  • Audi A5 Sportback, 150 PS, 6-Ganggetriebe, Brillantschwarz, mit Radio, Alu-Schmiederäder, und, und, und, bei einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern, zu einem Vorteilsleasing ohne Sonderzahlung zu einer monatlichen Rate – über 36 Monate – -- von 219,00 € anbietet.

Um es nicht zu vergessen: Mit einem Zweiliter TDI-Motor. - Da kommen dann Fragen auf, die das KBA (Kraftfahrtbundesamt) innerhalb einer Woche nicht beantwortet. - Nicht beantworten kann?

Wahrscheinlich ist der Audi- und VW-Vertrieb zur Zeit noch so ahnungslos, wie der frühere VW-Entwicklungsvorstand, Ulrich Hackenberg, der seine Unkenntnis über erfolgte Software-Manipulationen damit entschuldigt, dass die „Berichtswege“ in dieser Sache offensichtlich an ihm vorbeigelaufen wären. - Wohin führten denn diese Wege? - Ja, wo laufen sie denn? - Bei Herrn Winterkorn sind sie offenbar auch nicht geendet. - Wo denn? - Im Nichts?

Keiner der VW-Verantwortlichen hatte also Kenntnis. Und jetzt handeln neue Verantwortliche unverantwortlich, in dem man noch nicht umgerüstete Fahrzeuge mit dem AE189-Motor in Sonderaktionen auf den Markt wirft? Das Kraftfahrtbundesamt und andere behördlichen Stellen werden im Hinblick auf notwendige technische Nachrüstaktionen – auch in anderen Ländern – hingehalten.

  • Darum hat das KBA (Kraftfahrtbundesamt) nun „amtlich“ einen Rückruf angeordnet. Sozusagen zwangsweise.

Das richtige, optimale Krisenmanagement steht in Wolfsburg wohl im Vordergrund, nicht die Wiedergutmachung gegenüber dem vertrauensvollen VW-Kunden. - Wie will man deren Vertrauen denn zurück gewinnen? - Mit doppelseitigen Zeitungsanzeigen? 

Das beeindruckt sicherlich die Verleger. Das mildert so vielleicht die Schärfe der Berichterstattung.

Tatsächlich sind nun auch VW eng verbundene Medien gezwungen mit den inzwischen nicht mehr zu übersehenden Fakten ihre Leser zu informieren. Es wirkt schon ein wenig lächerlich, wenn man das nun tut, aber gleichzeitig auf sicherheitsrelevante Defekte bei anderen Fabrikaten hinweist, die sogar Tote gefordert hätten.

Oder man verweist darauf, dass die inzwischen vom KBA (Kraftfahrtbundesamt) verordnete zwangsweise Rückrufaktion von 2,4 Millionen VW-Dieselfahrzeugen in Deutschland, die nicht vom Hersteller, sondern – wie bereits erwähnt - „amtsweise“ (und zwangsweise!) angeordnet ist, sonst nur bei sicherheitsrelevanten Mängeln auftritt und nicht abhängig ist von der Größe der Rückrufe.

Man „schönt“ so die Basis der Milliarden kostenden Rückrufaktion, weil es hier nicht um die Sicherheit geht. - Schreibt man. - Es betrifft ja „nur“ die Umwelt, die Gesundheit der Menschen! - Es war (ist) „nur“ vorsätzlicher Betrug! - Betrug durch VW. - Aber niemand hat intern davon gewusst. Aber man trägt Verantwortung, tritt zurück (mit Millionen-Abfindungen?) oder wird „beurlaubt“.

  • Findet man die Auflösung für dieses Verhalten in den „Verhaltensgrundsätzen des Volkswagen-Konzerns?

Und es beginnt im VW-Konzern eine Personen-Rochade, wie beim Schachspiel mit dem Ziel, den König in Sicherheit zu bringen. Interessant dabei ist, dass sich die Personen so ohne jeden Widerstand, praktisch willenlos verschieben lassen. Bis auf einen: Winfried Vahland, bisher Chef der Volkswagen-Tochtergesellschaft Skoda.

Der hat den Konzern – wie man hört – auf eigenen Wunsch verlassen, nachdem man beim Schachspiel um ein Vergessenmachen des Betruges ihm einen Vorstandsposten angeboten hatte, mit der Aufgabe, mit der richtigen Strategie das US-Geschäft wieder auf Vordermann zu bringen.

Mit vordergründigen Personalentscheidungen versucht man in Wolfsburg nun den durch den Abgasskandal ausgelösten Wellenschlag zu beruhigen. Zu diesem Zweck hat man das Vorstands-Ressort für „Compliance“ nicht nur – sehr schnell – neu geschaffen, sondern inzwischen auch mit einer Ex-Bundesverfassungsrichterin, Christine Hohmann-Dennhardt, neu besetzt. Die Dame war bisher für Daimler in gleicher Position tätig. Und Daimler hat auch eine schnelle Freigabe erteilt, obwohl der Vertrag mit ihr noch bis Februar 2017 gelaufen wäre.

Auch bei Daimler hat die Rechtsexpertin schon nach draußen den Eindruck erwecken können, dass mit ihrer Einstellung die den Stuttgartern vorgeworfenen Schmiergeldzahlungen – über 10 Jahre in 22 Ländern – ein Ende haben würden, nachdem sie neue Compliance-Regeln verordnet hatte.

Die gibt es auch im Volkswagen-Konzern, nicht er seit gestern. Motor-KRITIK fügt diese für den VW-Konzern gültigen Regeln als pdf-Datei im Anhang zu dieser Geschichte bei. Motor-KRITIK- Leser können dort z.B. auch erfahren:

Geheimhaltung

Jeder unserer Mitarbeiter ist verpflichtet, Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse, die ihm im Rahmen seiner betrieblichen Tätigkeit anvertraut oder sonst bekannt geworden sind, geheim zu halten.

Stillschweigen ist zu bewahren über Arbeiten und Vorgänge im Unternehmen, die für den Volkswagen Konzern oder dessen Geschäftspartner wesentlich und nicht öffentlich bekannt gegeben worden sind, wie z.B. über Entwicklungen, Planungen und Versuche.“

Wie man derzeit erleben kann, halten sich die Mitarbeiter an diesen verpflichtenden Passus: Sie bewahren Stillschweigen. Auch über „Entwicklungen, Planungen und Versuche“ auf dem Weg, die Käufer von VW-Diesel-Automobilen über Jahre zu betrügen. - Martin Winterkorn geht da mit gutem Beispiel (?) voran.

Inzwischen hat der Wolfsburger Betrugsfall auch in Hollywood Aufmerksamkeit erregt. Leonardo DiCaprio will über den VW-Skandal einen Film drehen. Die Paramount hat sich dazu die Filmrechte an einem Buch über die VW-Abgasaffäre gesichert.

Das Buch über den Betrugsskandal will ein Jack Ewing über die VW-Abgasaffäre noch schreiben, existiert aber bisher nur als Idee. So ist auch über einen möglichen Regisseur und die Rollenbesetzung beim geplanten Film nichts bekannt. Jack Ewing, der Buchautor - auch für die Filmvorlage - ist übrigens Wirtschaftskorrespondent für „The International New York Times“ in Frankfurt.

Motor-KRITIK-Vorschlag für den Einstieg in den Film – den es noch nicht gibt:

Martin Winterkorn besucht Uli Hoeneß in einer Zelle im Münchner Gefängnis Stadelheim und erzählt dem "Kollegen" bei Bayern München schulterkopfend, wie man in Wolfsburg „an ihm vorbei“ die größte PR-Aktion geplant hat, die die Automobilindustrie weltweit je erleben durfte.

Natürlich kostet das! - Aber VW macht auch keine billigen Filme. - Hollywood gibt zwar hunderte Millionen für einen Film aus, VW aber gleich Milliarden, nur um den optimalen Stoff für ein Buch und zu einem Hollywood-Film liefern zu können.

Ganz unter uns: Martin Winterkorn könnte es sich bei seinen Millionen-Einkünften in den letzten Jahren sogar leisten, in diesem Film als Hauptdarsteller ohne jedes Honorar aufzutreten.

Er hätte es verdient! - Ehrlich!

Aber vielleicht ist er Leonardo DiCaprio nicht glaubwürdig genug. - In dieser Rolle!

Aber man sollte auch das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg seine Rolle – wie in der Realität – spielen lassen. Vielleicht wäre sogar bei dem geplanten Film folgender Titel nicht nur informativ, sondern auch für „alte“ VW-Fahrer und potentielle Filmbesucher eine Anregung mal wieder ins Kino zu gehen:

  • „SOS! - Das KBA antwortet nicht!“
MK/Wilhelm Hahne
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