Gedankenvoller Pfingst-Spaziergang am „Brünnchen“!

Eigentlich war das Wetter nicht so, dass es zu einem längeren Ausflug gereizt hätte. Das Pfingstfest 2024 wurde nicht gerade von einem „Traumwetter“ bestimmt. Aber es gab durchaus angenehme und sonnige Stunden. Ein Blick aus dem Fenster konnte da schon für einen Journalisten ein Anreiz sein, doch mal kurz einen Blick auf die „Green Hell Driving Days“ am Nürburgring zu werfen. Dass das mit der „neuen Verkehrsführung“ an der Nordschleifen-Einfahrt nicht funktioniert hatte, das würde man nach den Negativ-Erfahrungen damit sicherlich wieder umgestellt haben. Aber eine Fahrt zum „Brünnchen“ würde sicherlich einen guten Eindruck davon vermitteln, wie gut „das Pfingst-Geschäft“ in diesem Jahr funktioniert hat, zu dem die Pächterfirma auch mit entsprechenden Marketing-Maßnahmen angeregt hatte. Eigentlich war das wechselhafte Wetter nicht gerade einen Anreiz für Ausflugsfahrten. Trotzdem waren die „Green Hell Driving Days“ gut besucht. Das war zumindest mein Gesamteindruck. Der entstand u.a. bei einem Spaziergang, der dann doch etwas länger dauerte, weil er mich in ein Randgebiet des bekannten Parkplatzes führte und mich an Dinge erinnerte, die auch nicht durch den Blick auf „moderne Baumaßnahmen“ in einem Landschaftsschutzgebiet ausgelöst wurden.

Gedankenvoller Pfingst-Spaziergang am „Brünnchen“!

Weshalb fahre ich eigentlich in den letzten Jahren so oft auf den „Parkplatz Brünnchen“, habe ich während der Anfahrt gedacht. Früher – in den 50er/60er-Jahren war ich doch oft auch an anderen interessanten Stellen der Nürburgring-Nordschleife. War es Bequemlichkeit, weil der Parkplatz direkt an einer Verkehrsader liegt? Man wird im Vorbeifahren daran erinnert, dass eine Pause mal ganz gut wäre, zumal man dort auch tatsächlich noch etwas zu sehen bekommt. „Touristenfahrten“ gibt es häufig am Nürburgring. Wenn tagsüber sich auf der Rennstrecke etwas anderes tut (Trackday, Rennen, Industrie-Tests), so ist doch am Abend immer noch etwas Zeit für mehr als ein paar Minuten „Touristenfahrten“.

So bin ich dann an diesem Pfingsmontag mal nach dem Abbiegen auf den „Parkplatz Brünnchen“ links, am unteren Rand – direkt neben der B 412 vorbei gefahren – immer gerade aus, bis ich auf einem richtigen Waldweg war. Da blickt man dann bald auf eine romantisch anmutende kleine Durchfahrt, einen kurzen Tunnel, bei dem man bei einer Durchfahrt – bzw. beim Durchgehen – direkt die Rennstrecke unterquert.

Das wirkt evtl., wenn man davor steht, wie ein Blick durch die Röhre. Ich habe dann auch deren „Ausfahrt“ fotografiert. Blickt man zurück, erkennt man, dass dieser Weg ab und an von Zuschauern gekreuzt wird, die vom oberen Teil des „Brünnchens“ auf den Parkplatz kommen wollen. Oder ein Moutainbike-Fahrer ist zu seinem Vergnügen – und zu seiner Ertüchtigung - auf den Waldwegen unterwegs.

Hier ein Blick auf den „Klettersteig“, der – wenn man direkt davor steht – durchaus steiler ist, als man das hier auf dem Foto erkennen kann. Auf dem zweiten Foto wird das deutlicher. Das geht hier am besten, mit „Händchenhalten“. Blick man geradeaus, wieder auf die Röhre, und schaut dann weiter nach oben, dann sieht man die „Touri-Fahrer“ praktisch durchs Grün fahren. Zum Teil mit einem beeindruckenden Lärm, der kaum von dem reiner Rennfahrzeuge zu unterscheiden ist. - Wenn z.B. serienmäßig (!) eine so genannte „Klappen-Auspuffanlage“ verbaut ist.

Auf der anderen Seite der „Röhre“ wird der Aufstieg in Richtung Rennstrecke durch einen Maschendrahtzaun verhindert und Schilder machen auf eine mögliche Gefahr aufmerksam.

Wenn man den „Rummel“ oben auf dem Parkplatz passiert hat, ist man wirklich dort, was schon ein Schild bei der Auffahrt versprach: „Landschaftsschutzgebiet“. - Aber das Geräusch von der Rennstrecke her lässt sich aber leider nicht ausblenden.

Und das bringt mich dann auch wieder zurück, dahin, wo ich mir einen Eindruck von den „Touristenfahrten“ an Pfingsten 2024 verschaffen wollte, den „Green Hell Driving Days“.

Auf der Bundesstraße rollen die Besucher, Zuschauer an.  Manche gehen zu Fuß am „Rummel“ vorbei, schauen lieber ins Grüne. Dort stehen keine Mülltonnen. Dort können auch keine „wegen Überfüllung“ überquellen. Die Besucher. die wirklich wegen der „Touristenfahrten“ gekommen sind, haben auch andere Bedürfnisse. - Viele finden sich dann an einem der vielen Zäune wieder. - Ich stelle mich dazu, um mal die Fahrzeug-Frequenz auf der Strecke so gegen 16 Uhr zu erfassen. Das Wetter für die „Touristenfahrten“ ist ideal. Ich zähle mal eine Viertelstunden lang die vorbei fahrenden Fahrzeuge und rechne auf eine Stunde um:

  • Es passieren zu diesem Zeitpunkt rd. 800 Fahrzeuge pro Stunde meine „Mess-Stelle“! - Mehr habe ich – so oft ich auch hier war – noch niemals vorher zählen können!

Auf dem Parkplatz stehen rund 300 Personenkraftwagen und etwa 15 Wohnmobile. Aber konstant verlassen Fahrzeuge diesen Parkplatz; die entstehende Lücke wird aber sofort wieder aufgefüllt, so dass auch das Gedränge an den Imbissbuden nicht geringer wird. Für alle Beteiligten an diesem „Pfingstgeschäft“ sind das gute Voraussetzungen. - Da wird sicherlich auch für die Hunde etwas abfallen!

Interessant ist, wie ich feststellen kann, dass der Anteil der Fahrzeuge mit einem Überrollbügel auf diesem Parkplatz verschwindend gering ist. Vergleicht man diese Feststellung mit dem Eindruck, den man beim Fahren auf den Zufahrtsstraßen zum Nürburgring gewinnt, so sind im normalen Straßenverkehr deutlich mehr Fahrzeuge mit Überrollbügel unterwegs. Die Besucher dieses Nürburgring-Parkplatzes sind also wohl überwiegend Leute, die sich beim Zuschauen die Zeit vertreiben, während die, die mit „vorbereiteten“ Automobilen unterwegs zu beobachten sind, wohl überwiegend solche sind, die selber „ein paar Runden“ drehen wollen.

Das sorgt denn auch für kleine Staus an der einzigen nahe dem Nürburgring liegenden Tankstelle. Denn im Ort Nürburg selbst gibt es keine Tankstelle. - Und irgendwie muss schließlich auch gespart werden. - Die Tankstelle an der B 258 ist nämlich eine so genannte „Freie Tankstelle“ und schon deshalb – deutlich – billiger, als man oben an der Rennstrecke das Benzin anbietet.

Zum Unfallgeschehen am Nürburgring, während der „Touristenfahrten“ am Pfingstwochenende habe ich im Internet keine Polizeimeldung finden können. Vom Nürburgring wurde also wahrscheinlich „Keine besonderen Vorkommnisse“ gemeldet.

  • Nach meiner Festellung gab um 20 Einschläge oder Stürze, die aber wohl alle ohne wesentlichen Personenschaden abliefen, weshalb von Seiten des Nürburgrings die Polizei nicht eingeschaltet wurde.

Aber sowohl die Firma Lenz – „Hurra, hurra, der Lenz ist da!“ - als auch die Firma Nett (Leitplankenbau) wurden während der „Touristenfahrten“ auf der Strecke beobachtet. Das wird für einige der Touristenfahrer dann teuer geworden sein, bzw. noch werden!.

Aber so ist das nun mal zu Pfingsten am Nürburgring: Die „Touristenfahrten“ werden zwar nach den Gesetzen der StVO durchgeführt, aber niemand hat dagegen ver-stoßen!

Die, die „dagegen gestoßen“ sind (gegen die Leitplanken), die sind nach Eintreffen aller Rechnungen aber bestimmt „nett erleuchtet“! - An Pfingsten 2024.

MK/Wilhelm Hahne
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