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Die Redewendung „Den Löffel abgeben“ ist keine moderne Formulierung, sondern hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert. Da wurde bei den ärmeren Menschen noch nicht mit Messer und Gabel gegessen, sondern man nutzte einen Löffel. Jeder in der Familie hatte seinen Löffel. Und der hing hier in der Eifel bei Bauern schon mal dekorativ an der Wand. Zum Essen wurde er abgehangen und danach wieder aufgehängt. Wenn also sprichwörtlich „der Löffel abgegeben wird“, dann hat sein Besitzer das Zeitliche gesegnet. - Früher blieb also nach dem Tod immer der Löffel zurück. Zur Erinnerung. - In unserer modernen Zeit kann man sich im Internet erinnern lassen. An „gute, alte Zeiten“, an Verbrechen, an tolle Leistungen. Man kann sich auch durch Motor-KRITIK dort erinnern lassen. Dort wird es noch lange, lange Motor-KRITIK-Seiten geben. Denn wie sagt man heute gerne schon mal: Das Internet vergisst nichts! - Bestimmt nicht den „Nürburgring-Skandal“! - Das heißt aber nicht, dass sich Leute in unserer Zeit nicht mehr an eine alte Redewendung erinnern. Obwohl sie eigentlich „von Heute“ sind. - So auch im hier geschilderten Fall, wo ein bedeutender Motorsportler die Frage stellte:
„Wann gibt der Alte denn endlich die Löffel ab?“
Hans-Joachim Stuck war noch DMSB-Präsident, als er in kleinem – aber auch interessiertem – Kreis diese Frage stellte. Eine Antwort darauf konnte aber keiner geben. Diese Frage, die sicherlich mit einer anderen Wortwahl sich ab und an in der Vergangenheit schon einige „Macher“ in Politik und Wirtschaft gestellt haben, kann tatsächlich niemand beantworten. - Selbst ich nicht! -
Diese Frage betraf nämlich mich, den Motor-Journalisten Wilhelm Hahne, der durch seinen Informationsdienst schon mal ein Stück Realität durch die an allen Seiten dicht gemachte Märchen-Landschaft durchblitzen lässt, indem er benutzte Versatzstücke ein wenig verschiebt.
Man kann niemand böse sein, wenn er sich intensiv mit einer Person beschäftigt. Darum bin ich auch einem Hans-Joachim Stuck nicht böse, der eigentlich immer nur im richtigen Moment auf der richtigen Seite sein möchte. - Wenn ich ihn zufällig treffe, wird er diese Frage - wie im Titel – sicher nicht an mich stellen
Ich bin auch der Dame in Stuttgart nicht böse, die mich z.B. telefonisch informierte, dass sie leider – nach einer Entscheidung im Team(!) - meinen Wunsch nach einem bestimmten Testwagen nicht erfüllen könne. Man war „im Team“ übereinstimmend zu der Feststellung gekommen – um sie und ihre Worte exakt zu reproduzieren:
„Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass Sie nicht so recht zu uns passen!“
Wie könnte ich dieser Dame böse sein oder ihr gar widersprechen: Sie hat recht! - Ich passe nicht dazu! - Wobei dann aber schon die Frage gestellt werden muss:
Werden Test-Automobile in Stuttgart nur noch jenen Journalisten überstellt, bei denen man sicher sein kann, dass sie „passen“ und darum auch eine gewisse Gewähr besteht, dass der Test, die Beurteilung des Fahrzeugs so ausfällt, wie man sie in Stuttgart gerne lesen würde?
Dass man bei der Landesregierung in Mainz – um es so allgemein zu halten – nicht gerade über meine offene und direkte Art der Berichterstattung z.B. über die Leistungen der „damaligen“ Regierungsmannschaft im Fall Nürburgring begeistert war, kann ich verstehen.
Lächelnd habe ich in der Vergangenheit schon mal die ganze Hilflosigkeit von Politikern, aber auch die besondere Art von Verlogenheit registrieren müssen, wenn es darum ging, sich selber ins rechte Licht zu setzen und dabei auch noch eine „gute Miene zum bösen Spiel“ zu machen.
Natürlich bin ich ein alter Mann. Das bedeutet aber auch, dass ich über ein paar Jahre mehr Erfahrung verfüge als die meisten meiner Gegenüber. Und ich habe – da seit 70 Jahren mit Brille unterwegs – auch immer genau hingeschaut. Natürlich habe ich auch Fehler gemacht! Aber ich habe sie auch als „meine Fehler“ angenommen, habe niemals versucht die Fehlerquelle auf Andere zu verlagern!
- Nur wenn man die eigenen Fehler annimmt, kann man auch aus ihnen lernen!
Wir kommen gerade in eine wirtschaftliche Phase, die alle die, die in unsere Wohlstandsgesellschaft hineingeboren wurden, sehr unangenehm berührt. Es wird kein wirtschaftliches Wachstum mehr feststellbar sein. Da es bisher über einen langen Zeitraum nachweisbar war, erschreckt das die, die mit diesem ständigen, konstanten Wachstum groß geworden sind.
Für mich ist – und war auch – immer klar:
- Es gibt kein „unendliches Wachstum“! - Alles Wachstum ist endlich!
Wenn Vorstandsvorsitzende in Zukunft ihren Aktionären Wachstum vorzeigen wollen, werden sie die dann aktuellen Statistiken wohl „verkehrt herum“ aufhängen oder so von Projektoren an die Wand werfen lassen müssen.
Gerade die aktuelle Höhe der Einkommen vieler Firmenlenker macht deutlich, wenn man das in Relation zu der geschäftlichen Entwicklung betrachtet, dass bei uns einiges „aus dem Ruder gelaufen“ ist!
Wir sollten uns auch von dem „Schubladendenken“ lösen, mit dem man versucht eine „klare“ Übersicht zu erhalten. Alles im Leben ist eine Mischung von Gut und Böse, von Positivem und Negativem. Natürlich sollte man immer versuchen eine optimale Mischung zu erreichen, aber das wird in der Praxis kaum gelingen.
- Was uns niemals hindern sollte, immer wieder zu versuchen, dieses Ideal zu erreichen!
Wie das übrigens auch Techniker machen würden, um die für den Kunden die beste Lösung zu schaffen. - Wenn man sie lassen würde!
Mir ist klar, dass Motor-KRITIK in „unserer Zeit“, bei der Art des allgemeinen Denken und Handelns, als „wenig passend“ empfunden werden muss. Aber ich werde die Art eines Journalismus, wie er in idealer Weise seine Leser über die Realitäten des Lebens informiert, niemals aus dem Auge verlieren.
Ich weiß durchaus, wie man sich in der heutigen Zeit „richtig“ platziert! Nur so kann man für sich persönliche Vorteile erlangen. - Wer das braucht!
- Ich arbeite als Journalist in der bisher von mir gepflegten Art weiter! - Versprochen!
Selbst einem Hans-Joachim Stuck könnte ich aber nicht sagen, wie lange noch! Irgendwann ist die letzte Geschichte geschrieben! - Denn auch wir sind alle endlich!
Ich habe bis dahin noch etwas Zeit! - Das hoffe ich – auch - im Interesse meiner Leser, von denen mir gerade – am 15. August 2024 - einer schrieb:
„Vielen Dank für Ihre ‚gerade Haltung‘ und machen Sie weiter so. Sie gehören leider zu einer aussterbenden Art von Journalisten.“
Das war für mich übrigens der Anlass, mal dazu schnell noch diese Geschichte zu schreiben!
DANKE!