Gespeichert von wh am
Nein, der DMSB fordert nicht. Wie er schreibt, ist er zur Neutralität verpflichtet. Darum gibt es auch nur einen Aufruf!
- Damit man erkennt, welche Bedeutung der DMSB hat?
Man möchte sich nicht in die Kontroversen verschiedener Rennserien einmischen! - Schreibt man. - Nachdem man sich bei anderen Veranstaltern eingemischt hatte. Und per Gerichtsurteil daran erinnert wurde, auf welch schwachen Beinen man derzeit steht!
Aber vielleicht möchte man gegenüber der Öffentlichkeit nur eine Erklärung dafür anbieten, dass man dem neuen Veranstalter einer Langstreckenserie am Nürburgring eine Bitte abschlagen musste, ihm auf einem bestimmten Gebiet eine besondere Hilfestellung zu geben. - Aber das ist natürlich geheim!
Nachdem hier in Motor-KRITIK die derzeitige Situation im Nürburgring-Langstreckensport des Jahres 2024 schon ein wenig verdeutlicht wurde, möchte ich meine Leser auch mit den Aussagen dieses e.V. bekannt machen, so wie sie gestern, am 11. März 2024 auf dessen Internetseiten veröffentlicht wurden:
„DMSB ruft zur Zusammenarbeit auf der Nordschleife auf
Der DMSB betont seine Neutralität in der derzeitigen Diskussion über den Langstreckensport auf der Nürburgring-Nordschleife. Präsident Wolfgang Wagner-Sachs bringt die Forderung des Dachverbands zur gemeinsamen Pflege des motorsportlichen Kulturguts Nürburgring-Nordschleife auf die kurze Formel „Motorsport ermöglichen – nicht verhindern” und fordert eine Konzentration auf die echten Herausforderungen des Motorsports.
Der Deutsche Motor Sport Bund hat seine Neutralität in den Diskussionen um die Zukunft der Rennen auf der Nordschleife betont. DMSB-Präsident Wolfgang Wagner-Sachs erklärte, dass es der gemeinsamen Anstrengung aller Motorsportler bedürfe, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Themen wie Kostenreduzierung, Steigerung der Attraktivität für Teilnehmer und Zuschauer und Nachhaltigkeitsaspekte stünden im Vordergrund. „Die echten Herausforderungen für den Motorsport durch äußere Faktoren sind groß genug”, so Wolfgang Wagner-Sachs. „Da sollten die Motorsportveranstalter zusammenstehen, statt sich gegenseitig Starter, Sponsoren und Rennstreckentermine streitig zu machen. Für Konkurrenzdenken und Machtspiele untereinander ist im deutschen Motorsport des Jahres 2024 kein Platz. Wir brauchen viel mehr einen Schulterschluss.”
Dies gelte insbesondere für die Nürburgring-Nordschleife, seit fast 100 Jahren ein motorsportliches Kulturgut. Dennoch will sich der Dachverband der deutschen Motorsportler nicht in die Kontroversen verschiedener Rennserien einmischen. „Die Aufgabe des DMSB ist es, den Motorsport zu ermöglichen und zu fördern, nicht ihn zu verhindern”, so Wolfgang Wagner-Sachs weiter. „Wir sind schon durch unsere Satzung zu Neutralität verpflichtet und haben daher selbstverständlich alle Genehmigungs-prozesse für die verschiedenen Rennserien sachgerecht und zügig bearbeitet. Auch die im vergangenen Winter vom DMSB und unter anderem dem DSK gemeinsam erarbeiteten vereinfachten Regeln für die Nordschleifen-Permit gelten natürlich für alle Serienbetreiber und Veranstalter, die dort Rennen durchführen wollen.” Gerade mit dem DSK befindet sich das DMSB-Präsidium im engen Austausch, um bestmögliche Voraussetzungen für Lizenznehmer auf der einen und Veranstalter auf der anderen Seite zu schaffen. „Die eigentliche Rennorganisation – von der Teilnehmerbetreuung über die Rennleitung bis hin zu den Sportwarten an der Strecke – muss aber beim jeweiligen Veranstalter liegen”, ergänzt der DMSB-Präsident.“
Die Motor-KRITIK-Leser mögen über den Wert und den Sinn dieses „Aufrufs“ selber befinden.
Das Ganze wird aber noch skurriler, wenn dann zum gleichen Zeitpunkt der DSK e.V. sich ebenfalls besorgt zur „Zukunft des Langstreckensports auf der Nordschleife“ äußert. Im „Vorwort“ ist zu lesen:
„Aktuell finden Grabenkämpfe unter den beteiligten Parteien statt, die am Ende mehr Schaden als Nutzen anrichten.“
Und der Präsident dieses e.V., gleichzeitig – zufällig - beim DMSB e.V. der „Präsidialbeauftragte für Umweltfragen“ warnt:
„Auch aktuell fischen Serien von unterschiedlichen Organisationen im gleichen Segment nach Kunden. Dies ist auch okay, solange untereinander ein fairer Umgang gepflegt wird. Und das vermisse ich im Streit um die Nordschleife gerade extrem.“
Statt sich „pastoral“ gegenüber der Öffentlichkeit zu äußern, hätte er eigentlich direkt „Das Wort zum Sonntag“ gegenüber dem Beisitzer „seines“ DSK e.V., Peter Bonk, sprechen sollen, der zu den Initiatoren der neuen „NES“ gehört. Aber das hätte natürlich weniger zur Selbstdarstellung getaugt.
In seiner offiziellen Darstellung gegenüber der interessierten Öffentlichkeit hat der DSK-Präsident, Dr. Ziegahn, natürlich „die Neutralität des Deutschen Sportfahrer Kreis“ betont und gewarnt:
„Das Letzte, was wir brauchen, sind Machtspiele und Grabenkämpfe. Das gilt nicht nur für den Nürburgring. Der Motorsport braucht den Schulterschluss.“
Motor-KRITIK meint: Man hört im Moment zu viel salbungsvolle Worte, aber es wird zu wenig vernünftig(!) gehandelt.
MK/Wilhelm Hahne
Übrigens: Das „motorsportliche Kulturgut Nürburgring-Nordschleife“ – wie der DMSB es beschreibt - befindet sich nach der „visionären Leistung“ deutscher Landespolitiker inzwischen - wie man überall nachlesen kann - in russischem Besitz. - Wird der Nürburgring damit zu russischem Kulturgut? - Weil es so nur zu den Weichenstellungen kommen konnte, die der DMSB und DSK jetzt gemeinsam beklagen!