Telex

„Die Grenze“: Eindrucksvolle 60.932 Kilometer lang!

Eigentlich ist das, was folgt, der Hinweis auf ein Buch. Man sollte es gelesen haben, bevor man sich zu dem Krieg in der Ukraine äußert. Dazu äußern sich derzeit viele. Und eigentlich kommen alle Äußerungen – und Bewertungen (!) - von Leuten, die noch niemals einen Krieg erlebt haben. Das ist auch normal, denn zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und heute liegen viele Jahrzehnte.

Bei einer solchen Rechnung sollte man aber nicht vergessen, dass es nach dem Zweiten Weltkrieg schon viele „kleine Kriege“ gegeben hat, die aber von unserer Gesellschaft, die gerade damit beschäftigt war, sich zu einer Wohlstands-Gesellschaft zu entwickeln, kaum wahrgenommen wurden. - Man hatte Wichtigeres zu tun!

Wenn ich z.B. aktuell in einem Gespräch versuchen würde darauf hinzuweisen, dass schon damals, als Russland die Krim annektierte… - Da könnte es schon passieren, dass man mir ins Wort fallen würde mit dem Hinweis:

Richtig! - Schon damals hätte man Putin…

Putin? - Entschuldigung, ich spreche von der Annektion der Krim durch Russland im Jahre 1783! - Und wieso Putin? - Haben Sie nicht gelesen – oder davon gehört – dass Putin schon vor einiger Zeit gestorben ist?

Nein, dass kann doch nicht sein! Ich habe doch erst gestern noch… -

So kann man also auch eine Buchbesprechung beginnen, die auch eigentlich keine Buchbesprechung sein soll, aber ein – hoffentlich – überzeugender Hinweis darauf ist, dass man sich nicht auf eine Basis verlassen sollte, die z.B. die „Öffentlich-Rechtlichen“ mit ihrer aktuellen Russland-Berichterstattung schaffen.

Versuchen Sie es, lieber Leser, lieber mal mit einer Basis, die Sie selber schaffen, indem Sie sich z.B. für 13 Euro ein dickes Taschenbuch kaufen, das nicht nur mit mehr als 600 Seiten einen guten Gegenwert bietet, sondern auch mit einem ganz anderen Ansatz als dem heutigen Ukraine-Krieg, viel Basis-Wissen zu Russlands Geschichte und dessen Umfeld vermittelt.

Die norwegische Journalistin Erika Fatland hatte schon lange vor dem aktuellen Ukraine-Krieg eine Reise rund um Russland unternommen. Sie hat den Grenzen von Nord-Korea, China, der Mongolei, Kasachstan, Aserbaidschan, Georgien, der Ukraine, Weissrussland, Litauen, Polen, Lettland Estland, Finnland und Norwegen entlang, sozusagen Russland ein Stück umkreist, hat auch die sogenannte Nordostpassage nicht ausgelassen.

Das waren mehr als 20.000 Kilometer, die sie entlang der russischen Grenzen zurück gelegt hat. Bei dieser Reise durch 14 Länder hat sie mit den unterschiedlichsten Menschen dort gesprochen, die die unterschiedlichsten Berufe ausübten. Sie hörte zu, stellte Fragen, bekam interessante Antworten. Nicht nur von Geschichtsprofessoren, sondern sie schildert z.B. auch das Gespräch bei einer Taxifahrt in Georgien, bei der sie gemeinsam mit einem Geschäftsmann unterwegs ist, auf Seite 298 des Buches so:

„Übrigens“, fügte der Geschäftsmann hinzu, „ist Putin tot.“
„Tot?“
„Ja“, bestätigte der Fahrer, „das weiß doch jeder. Der echte Putin starb vor vielen Jahren an Krebs. Und der sich jetzt als Putin ausgibt, ist ein Doppelgänger.“
„Woher wissen Sie das?“, fragte ich fassungslos.
„Der echte Putin konnte fließend Deutsch“, erklärte der Fahrer. „Er hat viele Jahre in der DDR gelebt. Der Doppelgänger muss sich immer an einen Übersetzer wenden, wenn er mit Angela Merkel spricht. Achten Sie mal darauf.“

Die norwegische Original-Ausgabe des Buches ist schon 2017 erschienen. Man kann also sicher sein, dass hier keine aktuell von irgendwem beeinflusste Stimmungsmache betrieben wird. Auf dem hinteren Umschlagtitel wird aus einer Buch-Kritik der „Süddeutschen Zeitung“ zitiert:

„Jedes Kapitel dieser Grenzgängerin ist fesselnde Lektüre.“

Das kann ich nur unterstreichen. - Erinnern Sie sich z.B an den Krieg von 1988 bis 1994 zwischen Bergkarabach und Aserbaidschan? Oder den von 1991/92 zwischen Südossetien und Greorgien? - 1992 gab es z.B. auch noch einen Krieg zwischen Transnistrien und Moldawien.

Nach Lesen dieses Buches ist man Vielen, die „alles genau wissen“, deutlich überlegen.

Übrigens hat man mir nicht dieses Buch vom Suhrkamp-Verlag als kostenloses Besprechungs-Exemplar zugeschickt, sondern mein Augenarzt hat es meiner Frau empfohlen. Es ist ein gekauftes Exemplar.

MK/Wilhelm Hahne

PS: Die erste deutsche Auflage des Buches, das 2017 zunächst als norwegische Original-Ausgabe erschien, gab es 2021 als Suhrkamp-Taschenbuch vom gleichnamigen Verlag in Berlin. Ich zitierte aus der 2. Auflage 2022. - ISBN 978-3-518-47117-3

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NLS 4: Mal ohne „spannende Duelle“ und „Romantik“!

Gestern habe ich unter „Aktuell“ mehr als nur die reinen Starterzahlen für den 4. NLS-Lauf am kommenden Samstag vermeldet. Kommentiert habe ich die - realistisch betrachtet - kleinen Zahlen nicht direkt. Ich persönlich fand sie auch nicht romantisch. Darum habe ich mich auch über die offizielle Vorschau zum 45. RCM DMV Grenzlandrennen am 25. Juni 2022 schon ein wenig gewundert, die getitelt ist:

„Duelle an der Spitze und ein Hauch Romantik bei NLS4“

Da heißt es dann gleich im ersten Absatz:

„Das Teilnehmerfeld verspricht spannende Duelle um vordere Platzierungen in allen Klassen und brandheiße Action.“

Warum brandheiße „Äcktschen“ interessanter ist als sehenswerte „Aktionen“ – weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, wo es in 25 Prozent der teilnehmenden Klassen „spannende Duelle“ geben soll, wenn da nur jeweils ein einziges Fahrzeug in der Klasse startet.

Interessant fand ich aber, dass man auf der offiziellen „VLN“-Seite (so ist sie immer noch benannt!) eine offizielle Erläuterung fand, der man entnehmen kann, wer eigentlich diese „brandheiße Action“ in 24 Klassen verantwortet. - Ich habe diese offizielle Darstellung unverändert hier einkopiert:

„Die Nürburgring Langstrecken-Serie wird von zwei Firmen durchgeführt: der VLN VV GmbH & Co. KG und der bisherigen VLN e.V. & Co. OHG. Aus der VLN e.V. & Co. OHG wurde die VLN Sport GmbH & Co. KG. Gesellschafter sind nach wie vor die neun Motorsport-Vereine, die Ausrichter der Rennen sind. Geschäftsführer ist der bisherige Generalbevollmächtigte Ralph-Gerald Schlüter. Durch die Namensgebung VLN Sport GmbH & Co. KG wird auch im Namen dokumentiert, dass die sportliche Ausrichtung hier angesiedelt ist, während die VLN VV GmbH & Co. KG für die Veranstaltung und Vermarktung der Serie steht.“

Ich wurde inzwischen von Fans gefragt, ob sich der Besuch des Rennens bei einem so kleinen Starterfeld und den aktuell so großen Benzinpreisen überhaupt lohnen würde. - Ich meine: JA!

Nur sollte man sich vorher mit dem Starterfeld beschäftigen und für sich Akzente setzen. Man kann sich mit bestimmten Streckenabschnitten beschäftigen, sich an bestimmten Stellen dafür interessieren, in welchem Gang die Teilnehmer hier – bei einem Vergleich von gleichen Fahrzeugtypen – vorbeikommen. - Oder aber, wo – und wie unterschiedlich – in die nächste Gangstufe geschaltet wird. - So kann man – auch – Fahrerkönnen einschätzen!

Man kann sich auch – bei den reinen Tourenwagen – mit dem Beobachten und dem persönlichen Werten von  Fahrverhalten und der unterschiedlichen Leistung beschäftigen. - Man kann auch einfach nur beim Zugucken Spaß haben!

Mich persönlich wird z.B. der Toyota GR 86 interessieren, der in der Klasse SP4, als eins von drei dort genannten Fahrzeugen – werksseitig eingesetzt (!) - sich der sportlichen Auseinandersetzung stellt. - Zum ersten Mal! -  Großzügig betrachtet ist der GR 86 eine Weiterentwicklung des bekannten Toyota Sportwagens GT 86. Aber er wurde so „großzügig“ überarbeitet, dass es eigentlich ein neues Automobil geworden ist, dass in der reinen Straßenversion auch noch preislich erschwinglich – aber erst für das Jahr 2023 zu bestellen ist. Es werden auch – soweit mir bekannt – nur 600 Fahrzeuge nach Deutschland kommen.

Der Motor, der bekannte Vierzylinder-Boxermotor von Subaru (Toyota hat seit 2008 eine Minderheitsbeteiligung von 16,5 Prozent an Subaru) wurde durch eine Vergrößerung der Bohrungen um 8 mm auf einen Hubraum von rd. 2,4 Liter gebracht und wird so zu einem Kurzhuber.. Dadurch nahm auch das Drehmoment zu. Es beträgt nun 250 Nm/3.700U/min. In der Straßenversion leistet der Motor nun 172 kW (235 PS) bei 7.000 U/min. Da  ist das Erreichen des max. Drehmoments bei 3.700 U/min schon bemerkenswert! - Die Motorüberarbeitung ist aber noch weitergehender!

Bemerkenswert ist auch, dass sich die Karosseriefestigkeit des GR 86 gegenüber dem GT 86 um rd. 50 Prozent verbessert hat: vor allen Dingen durch eine Verbesserung der Vorderwagen-Struktur. Das Fahrzeug besitzt Heckantrieb und – serienmäßig – ein Torsen-Sperrdifferential. - Also ein richtiges mechanisches Differential!

  • In der in Deutschland ab 2023 wieder lieferbaren Straßen-Version wird der Toyota GR 86 um 37.000 Euro kosten.

Damit ist eigentlich klar, dass dieser Toyota ein interessantes Hecktriebler-Angebot für die Fans dieser Antriebsart ist, die sich einen BMW M3 – selbst in der einfachsten Ausführung – nicht mehr leisten können. Aber auch nicht leisten müssen! - Wenn sich denn der neue Toyota GR 86 auf der Nürburgring Nordschleife so verhält, wie man das aufgrund seiner technischen Daten erwarten kann.

Darum schaue ich z.B. beim 4-. NLS-Lauf speziell auf dieses Fahrzeug, das in der Klasse SP4 mit der Start-Nr. 244 gegen zwei BMW antritt. (#250 BMW 325i, #254 BMW 346c)

Das nur als eine Anregung - von vielen möglichen! - Jeder Besucher und Zuschauer möge den 4. NLS-Lauf so sehen und nutzen, wie es ihm gefällt – und so, dass es ihn evtl. auch beim Einschätzen vom „Wert“ mancher Fahrzeuge weiter bringt.

Wenn ihn denn überhaupt Automobile mit Verbrennermotor noch interessieren. - Mich schon!

Bei Toyota scheint man zu wissen, was sich BMW-Fans wünschen! - Schau’n wir mal!

MK/Wilhelm Hahne

PS: Für VLN-Fans, die im Fahrerlger unterwegs sind: #244 findet man in Box #10. - Dort steht auch der Werks-Lexus LC, der mit der #345 in der „VLN 24h-Special SP-Pro startet (Restriktorpflichtige Fahrzeuge über 3.000 ccm) startet und dort ohne jede direkte Konkurrenz ist! - Das ist die Renn-Version des Serien-Coupés, das man… - aber das ist noch alles geheim!

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Quasi mein Lebensmotto: Kein Pakt mit dem Teufel!

Der Teufel hat in meinem Leben oft mit Geldscheinen gewunken. Ich habe sie übersehen. Weil ich wohl keinen Blick dafür hatte. Wohl mehr das richtige Gefühl. Darum habe ich wohl auch in der richtigen Zeit Motorsport betrieben, weil da noch keine „BoP“ oder „Code 60“ auf der Nürburgring-Nordschleife Bedeutung hatten. Die Fahrer dieser Zeit fuhren mehrheitlich verantwortungsbewusst! Es gab da auch einige Zeit noch keinen DMSB. - Der war jedenfalls für mich – zu meiner Zeit – ohne Bedeutung. Der durfte mir – nach der ONS (den es in anderer Form immer noch gibt!) - die notwendige Lizenz ausstellen. Und wurde dafür bezahlt! - Das war’s!

Wir leben aber inzwischen offenbar in einer anderen Zeit. Da braucht nur jemand mit Geld zu winken – oder mit Geldstrafen zu drohen – und alle parieren! Bis auf die, die die Macht haben! Die ist heute noch bedeutender als Geld. - Aber Macht fällt einem meistens zu – oder man maßt sie sich an! - Auch manche (Amateur-)„Rennfahrer“ fühlen sich mächtig! Weil sie das Geld haben, z.B. einen GT3 zu steuern. Weil man dazu auch immer weniger können muss, es dafür aber auch mehr elektronische „Krücken“ (Fahrhilfen) gibt.

Und natürlich auch mehr Komfort, den es „früher“ beim Rennen fahren nicht gab. Da war man körperlich schon schwerer belastet. Ein Langstreckenrennen war für den Fahrer schon eine Dauerbelastung, weil er auch für all’ seine Entscheidungen, z.T. in Nano-Sekunden getroffen, selbst verantwortlich war. - Heute werden Entscheidungen beim Hersteller, von der Teamleitung, vom „Chef“ getroffen. - Oder vom Computer! -  Und vom DMSB durch Vorschriften bestimmt! - Aber grundsätzlich gilt in diesen Zeiten besonders: Geld bestimmt die Welt!

Oder Corona! - Oder ein Krieg! - Oder der Mainstream bestimmt die Handlungen eines Einzelnen!

Weil man den „Mainstream“ heute ernst nehmen muss. So wie die „Nachhaltigkeit“. Wobei ich mich frage: Ist ein Krieg eigentlich „nachhaltig“? - Bei mir eigentlich schon. Ich wurde schon als Kind und Heranwachsender von ihm geprägt. - Und nach dem Krieg z.B. von dem Erleben an offenen Massengräbern. Aber auch davon, wie schnell aus Ortsgruppenleitern Widerstandskämpfer werden konnten. Die dann mit einem „Permit“ der Militärregierung Auto fuhren, was einfachen Normal-Bürgern („Mitläufern“) verboten war.

Eine gute Behandlung erfuhren die, die in der KPD waren. - Solange die noch nicht verboten war!  Dann war die CDU bedeutend und auch die SPD. Die FDP quetschte sich quasi dazwischen. Dann rutschte – weil man sich inzwischen „anpasste“, die CDU mehr nach links, die SPD mehr nach rechts und machten so nicht nur die „Flanken frei“, sondern ließen auch keinen Platz mehr für die FDP. Aber rechts und links konnten sich so „Die Linken“ und die „AfD“ ansiedeln.

Die „Volksparteien“ (warum werden sie eigentlich so benannt?) waren von einer Entwicklung überrascht, die sie selbst verursacht hatten!

Ebenso ist eigentlich die Entwicklung hin zum Ukraine-Krieg auch keine Überraschung. Wenn man z.B. einmal die Entwicklung dahin – unbeeinflusst – überdenkt!

Ich verstehe so nicht, dass, wenn man z.B. - aus meiner Sicht - als Kriegsberichterstatter im Irak war, völlig vergessen zu haben scheint, wer dort einmal – zumindest mir – unangenehm aufgefallen ist. Waren „unsere amerikanischen Freunde“ dort Vorbild? -  Aber ich musste auch „damals“ während des Korea-Krieges schon das niederländische Fernsehen um 20 Uhr einschalten (ich wohnte nahe der holländischen Grenze), wenn ich nicht nur über die „Großtaten unserer amerikanischen Freunde“ – einseitig und „freundschaftlich“ – informiert werden wollte!

Wie ich bei diesem Vergleich heraus fand, der mir durch einen Zufall möglich wurde!

Hat der Krieg in der Ukraine nicht auch eine Ursache in einer verfehlten, einseitig von „unseren amerikanischen Freunden“ bestimmten westlichen Politik?

Wir Deutschen sind scheinbar – so meine ich – in einen träumerischen „Wohlstands-Dämmerzustand“ verfallen. Wir glauben eben auch aller „Werbung“. Selbst Mercedes steht z.B. immer noch für „das Beste oder Nichts“!

Aktuell werden gerade mal wieder rd. 1 Million Mercedes-Automobile weltweit in die Werkstätten zurück gerufen, weil die Bremsanlage ausfallen könnte. In der Politik hätte ein „Rückruf“ auch schon vor einiger Zeit erfolgen müssen, denn inzwischen rasen wir als Passagier von „gelenkten“ Politikern sozusagen „bremsenlos“ der nächsten Katastrophe entgegen!

Verfolgt man die aktuelle Kriegsberichterstattung über den so genannten Ukraine-Krieg in unseren Medien, dann bin ich als Journalist schon froh, so alt zu sein, dass man den Krieg – bis jetzt – nur aus dem deutschen Fernsehen kennen lernt. - Denn ich weiß, was „Krieg“ wirklich bedeutet!

Aber viele deutsche Politiker sind aktuell bemüht, durch eine Art Bildungsreise selber zu "Kriegs-Fachleuten" zu werden. - Oder dienen diese Reisen nur der Selbstdarstellung? - Dieser Ukraine-Krieg muss eine neue Art von Krieg sein, den ich bisher noch nicht kannte. Wenn das so weiter geht, werden solche „Bildungsreisen“ in Kriegsgebiete sicherlich auch bald für die Vertreter „besserer Kreise“ von Reiseunternehmen zu „Schnäppchen“-Preisen als eine Art Abenteuer-Urlaub angeboten werden.

Obwohl inzwischen in einigen Ḿedien schon davor gewarnt wird, den derzeitigen Krieg im Osten Europas einfach als ein Stück Normalität hinzunehmen – und zur Tagesordnung über zu gehen.

Aber da hätten wir dann die Inflation. Oder schau’n wir aktuell mal auf die Tankstellenpreise. Warum denke dann zumindest ich  dabei an die Vokabel „Kriegsgewinnler“?

Ich bin wohl in der falschen Zeit heran gewachsen!

Und heute wohl vom Heiligen Geist erfüllt. - Denn es ist Pfingstmontag!

Wilhelm Hahne

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„1984“ – „2048“: Zwischen Fiktion und Realität?

George Orwell hatte 1946 eine Fiktion. Mit seinem Buch „1984“ war er seiner Zeit weit voraus. Im Jahr 2022 kann man das beurteilen. Aber wir sind auf einem „guten Weg“. Auf der Suche danach, bin ich auf das Computerspiel „2048“ gestoßen. Darüber wurde – wie ich gefunden habe – inzwischen auch eine „Bachelorarbeit Informatik“ geschrieben, in der es u.a. heißt: „2048“ ist ein Spiel, das im Jahr 2014 viral erfolgreich wurde. Dank sehr einfachen Regeln und gutem, klaren Design ist es schnell zu erlernen aber schwierig zu meistern. Das macht es zu einem idealen Kandidaten für die KI-Forschung.“ - Immerhin!

Wir werden, das ist mein persönlicher Eindruck, immer weiter „reguliert“ in unseren persönlichen Entscheidungen beschnitten. Die EU erlässt Richtlinien, die Politik setzt überall neue Grenzen, spricht grundsätzlich von „Wir“, meint aber nur uns, den normalen Steuerzahler. Georg Orwell hat sich offenbar beim „Erfinden“ des Buchtitels um ein paar Jahrzehnte vertan. - Aber wir sind auf einem „guten Weg“ dahin.

Aber „2048“, das Spiel „mit sehr einfachen Regeln“ lässt mich hoffen. Man wird es in Zukunft mit „KI“(künstlicher Intelligenz) erfolgreich spielen können. Genauso, wie sich lt. Vorstellungen der Automobilindustrie Automobile „autonom“ nutzen lassen. Alles auf dem Weg zum unfallfreien Fahren. - Sagt man. - Und ich staune!

Über aktuelle Assistenzsysteme, die nur scheinbar helfen, weil sie offenbar mit veraltetem Kartenmaterial gefüttert sind. Man kann schließlich nicht erwarten, dass die Industrie beim Verschieben von ein paar Ortsschildern gleich eine neue Software kostenlos nachliefert.

In den Assistenzsystem beginnt so aber z.B. beim Einfahren in eine offizielle „50 km/h-Zone“ der “strafbare Bereich“ auf dem Display evtl. gute 100 Meter später. - Ich beschreibe hier die Realität, weil ich sie selbst in Testwagen der Industrie selber erlebt habe! - Das kann – mit Sicherheit (!) - teuer werden!

Es geht auch – manchmal - gar nicht darum, wirklich für mehr Sicherheit (auch z.B. im Verkehr) zu sorgen, sondern der Industrie ein „qualitatives Wachstum“ über eingebautes und zusätzliches Zubehör zu ermöglichen. Da denkt man dann (Politik & Wirtschaft) nicht unbedingt in vernünftigen Zusammenhängen, weil es um das „Verkaufen von Sicherheit“ geht. - Sagt man. - Und da hat man „gute Ideen“. - Wer möchte auch da widersprechen? - Wenn es um „Sicherheit“ geht, geht das mit Sicherheit nicht!

Heute morgen lese ich z.B., dass nun in Rheinland-Pfalz Kamerasysteme getestet werden, mit denen  man feststellen kann, ob ein Fahrer sein Handy – oder gar Tablet – während des Fahrens  seines Automobils  nutzt. Der Innenminister des Landes, Roger Lewentz hat das angekündigt. Das System wurde von der holländischen Polizei zusammen mit der Universität in Utrecht entwickelt.

Das hört sich doch gut an! - Aber was soll das, wenn man gleichzeitig in Automobile immer größere Displays – größer als Tablets -  zur Information des Fahrers einbaut, die doch auch beim Ablesen sekundenlang (!) vom eigentlich notwendigen Blick auf die Fahrbahn ablenken?

Aber – so höre ich jetzt schon den Einwand – dass die doch mit einer Sprachsteuerung bedient werden können und damit zumindest eine risikolose Bedienung sichergestellt ist. - In der Vorstellung von Politik und Industrie. Die Realität sieht anders aus! - Ein Fahrer, der so eine Information mit Sprachbedienung nutzt:

„Ich habe noch niemals vorher mehr auf das Display geschaut, da ich doch kontrollieren muss, ob mich das System auch verstanden hat.“

Und dann muss der Fahrer danach noch – mit seinem sekundenlangen zusätzlichen Blick – die Informationen abrufen. - Keine Ablenkung vom Fahrbahngeschehen?

Mit einer solchen Argumentation möchte ich nicht davon ablenken, dass auch die Nutzung eines Handys im fahrenden Automobil durch den Fahrer natürlich (!) eine Ablenkung ist, aber ich möchte darauf aufmerksam machen, dass die Ausstattung mit Riesen-Displays in Automobilen auch verboten werden müsste. Weil sie nur unnötig ablenken!

Zufällig wird Dieter Rams, der „Erfinder“ des „Braun“-Designs, in diesen Tagen 90 Jahre alt. Sein Leitspruch, „Weniger, aber besser“ ist immer noch aktuell. Ich lese heute in meiner Lokal-Zeitung, dass Dieter Rams über die Zukunft des Designs gesagt hat – was für mich persönlich auch Bedeutung für die Ausstattung von Automobilen haben sollte:

„Wir müssen von der Unkultur des Überflusses, der Verschwendung, der Billigkeit im Wortsinn, aber auch im übertragenen Sinne wegkommen.“

Es ist kein Zufall, dass ich persönlich schon 1956 zu den ersten Käufern der von ihm entworfenen Radio-/Plattenspieler-Kombination „SK 4“ gehörte.

Da muss ich dann jetzt auch hier nicht festhalten, was ich von der SUV-Entwicklung, hin zu Lkw-Gewicht und modernen „großen Schnauzen“ halte! - Zeitzeichen?

Das „Mehrwert“-Denken und Handeln in der Industrie ist scheinbar (krankhaft?) bedeutender  geworden, weil es die Rendite verbessert! Dabei sollten sich die „Macher“  eigentlich darüber klar sein, dass sie eigentlich nur Dienstleister sein sollten!

  • Ursprünglich war das Automobil eigentlich mal als „Nutzfahrzeug“ gedacht!

Was ist daraus geworden? - „Rollende Luxus-Wohnzimmer“! - Weil man alles argumentieren kann: Der Quadratmeter-Preis einer Millionärs-Villa ist günstiger!

Nicht daran gedacht? - Vergessen? - Man muss sich heute entscheiden: Autohändler oder Immobilien-Makler anrufen!

MK/Wilhelm Hahne

Noch ein kleiner Hinweis: Lt. amtlicher Statistik gibt es in Deutschland rd. 5 mal mehr Tote im Haushalt als im Straßenverkehr!

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ADAC: Ist der 24h-Veranstalter ein „BMW-Versteher“?

Natürlich kann in Verbindung mit dem 24h-Rennen nicht der ADAC in München, sondern nur dessen mitgliederstärkste Regionalklub, der ADAC Nordrhein, Köln, gemeint sein. Dort sind die Abläufe beim 24h-Stunden in allen Details mit der Nürburgring-Pächterfirma abgestimmt. So wird manchmal sogar beim 24h-Rennen etwas funktionieren, was es eigentlich – lt. veröffentlichen „Vorschriften“ – nicht geben sollte. Aber „Vorschriften“ müssen in diesen Zeiten sein. Wenn man aber als Veranstalter überleben will, muss man aber auch schon mal „ein Auge zudrücken“.

Eigentlich ist da die „Park- und Bedarfscampingplatzordnung“, Stand Februar 2022, gnadenlos. Dort ist z.B. zu lesen:

„§11 Der Aufbau eigener Tribünen ist nur in Layhergerüst-Bauweise mit einer max. Höhe der Aufenthaltsplattform von 1,50 m erlaubt (vom Boden aus gemessen). Der Nürburgring behält sich vor, Layhertribünen/Gerüste abbauen zu lassen, wenn diese eine Gefährdung für andere Besucher oder den Rennbetrieb darstellen. Eine Anbringung von Planen/Bannern zur Verkleidung der Layhertribünen ist aus Gründen der Standsicherheit (Windlast) nicht erlaubt. Selbst errichtete Tribünen in Holzbauweise etc. sind generell verboten und werden durch den Nürburgring zu Lasten des jeweiligen Verursachers entfernt und das Material entsorgt. Technische Hilfsmittel zur Verbesserung der Sicht wie z. B. Hubarbeitsbühnen, Scherenbühnen, Kranwagen o. ä. sind verboten. Dies gilt auch für die Platzierung solcher Hilfsmittel innerhalb der Park- und Campingbereiche. Außerdem ist der Aufbau von Masten aller Art aus Sicherheitsgründen verboten. Bei Zuwiderhandlung werden die betreffenden Geräte zu Lasten des Verursachers vom Gelände entfernt.“

Beim Veranstalter sieht man das offenbar etwas lockerer. Wer sich da da durchsetzen wird – der Verpächter, der Veranstalter oder der Besucher – das hängt u.a. auch vom Vertrag ab, den der Veranstalter abgeschlossen hat, weil eigentlich bei einer Streckenvermietung auch das Hausrecht auf den Veranstalter übergeht.

Aber am Nürburgring war es eigentlich immer schon so, dass jemand der nichts zu bestimmen hatte, es selber schuld war. Letztes – nicht schönes – Beispiel war sicherlich, das auf einem Gebiet das der Gemeinde Nürburg gehört, der Zuschauer bei einer Veranstaltung unberechtigt abkassiert wurde. - Natürlich waren das dann „Übergriffe der Ordner“.

Aber jetzt, für das 24h-Stunden-Rennen, hat die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG in Verbindung mit dem Veranstalter, ADAC Nordrhein, im gesamten Zuschauerbereich gute Voraussetzungen für einen Besuch geschaffen. Selbst dem oft als trist empfundenen „Boulevard“ versucht man zum 24h-Rennen das Flair einer Flaniermeile zu geben. Da dient dann das Gerüst der sonst nutzlosen – mehr als 10 Millionen teuren - Achterbahn – immerhin (!) - zum Aufhängen von Großfotos, zu denen mir der Veranstalter schreibt:

...“Die Idee zur Dekoration des ring°boulevards kam vom Veranstalter und wurde in Absprache mit den Verantwortlichen des Nürburgrings technisch umgesetzt. Bei der Bildauswahl haben wir uns bemüht, die Bandbreite der Rennfahrzeuge aus 49 Veranstaltungen abzubilden, daher sind es auch nicht nur Gesamtsieger, die auf den Bildern zu sehen sind. Eine Beratung durch einen Hersteller (falls damit Automobilhersteller gemeint ist)  gab es nicht.“...

Das ist dem Veranstalter gut gelungen. Ich hatte bei meiner Vorbesichtigung allerdings den Eindruck, dass hier „BMW-Versteher“ am Werk waren. Den ersten Gesamtsieg, 1970, kann man auf drei Fotos erleben. 1997 zeigt man z.B. auch – mit der richtigen Start-Nummer – das Gesamtsiegerauto von Sabine Schmitz, einen BMW M3. Nur Insider wissen, warum Sabine Schmitz hier gewinnen konnte. Kris Nissen könnte sicherlich dazu etwas erzählen. Aber als VW-Vertragsfahrer (damals), ist ihm sicher heute noch „der Mund verboten“.

Dieser Auszug aus der Ergebnisliste zeigt, wie schnell ein VW Golf-Renndiesel 1997 schon in seiner schnellsten Runde im Vergleich zu einem BMW M3 war. Das zweite Foto mit einer offiziellen Auflistung der ersten Drei im Jahre 1998 zeigt, wie deutlich der BMW-Renndiesel dem damaligen BMW M3 (Platz 3) in seiner schnellsten Runde überlegen war. Grund genug, den BMW Diesel nach den Rennsieg in einem Provinz-Laden verstauben zu lassen. - Für das BMW Marketing war der Diesel-Sieg „unpassend“! - Damals wie heute!

Im „ring°boulevard“ ist dann auch zum 24h-Rennen auf dem Foto zum Rennen des Jahres 1998 ein interessanter Renault zu sehen, der leider nach 66 (von 137) Runden ausfiel. Sicherlich ist dieses Beispiel für 1998 auch im Interesse von BMW, die auch keinen der damaligen Siegfahrer mit dem BMW-Diesel, für das „BMW Legenden“-Rennen benannt haben. - Zufall?

Um bei dieser Gelegenheit die Fragen meiner Leser zu beantworten, warum das „Legenden-Rennen“ auf dem Grand-Prix-Kurs und nicht auf der Nordschleife durchgeführt wird:

Nein, das liegt nicht am Alter der Teilnehmer! - Die müssten aber nach dem (unberechtigten?)  Willen des DMSB ein Nordschleifen-Permit besitzen. Das hätte für BMW einen zu hohen Kostenaufwand bedeutet. Für ein einziges kleines Rennen in der Provinz!

Die FIA interessiert die lokale „Vorschrift“ des DMSB nicht! Ein Nordschleifen-Permit wurde bei den WTCR-Läufen, bei denen die FIA als Veranstalter fungiert, niemals gefordert. Weil mit so einem Nordschleifen-Permit offenbar nur Provinz-Rennfahrer ausgestattet sein müssen, aber niemals echte „profi-wm- racer“ bei echten – internationalen WM-Läufen der FIA!

MK/Wilhelm Hahne

Anmerkung: Wen interessiert, wie der BMW-Renndiesel, Gesamtsieger beim 24h-Rennen 1998, entstanden ist, der kann das noch mal mit einem KLICK HIER in einer Motor-KRITIK-Geschichte aus 2019 nachlesen! - Sozusagen „eine Geschichte mit der Maus“!

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24h-Rennen: „Die „BoP“ kann Mittel zum Zweck sein!

Das 24h-Rennen auf dem Nürburgring findet zwar – mit allem Drum und Dran – erst vom 26. bis zum 29. Mai statt, aber die Teams haben einige vorbereitende Testfahrten und auch evtl. Qualifiers schon hinter sich. Da sollte es einem Journalisten erlaubt sein, sich – vorbereitend – ein paar Gedanken zu machen.

Praktisch habe ich alle 24h-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife erlebt. Mal als Teilnehmer, mal als Zuschauer. - Meistens als Journalist. Dabei habe ich nicht nur Einiges erlebt, sondern es ist auch Einiges im Gedächtnis haften geblieben.

Interessant ist dabei, dass es nicht irgendwelche Platzierungen sind, die man – vielleicht – als persönliche Erfolge primär werten könnte, die bei mir Eindruck hinterlassen haben. Nein, es sind Gesamt- Ergebnisse von Rennen der letzten Jahre, die bei mir unvergessen sind. - Obwohl ich sie nur als Beobachter erlebte!

Das ist z.B. der Vierfach-Mercedes-Sieg des Jahres 2016. Der war nur möglich, weil man – um es „gepflegt“ zu formulieren – die Techniker, die für die Erstellung der Daten für die „BoP“ (Balance of Performance“) verantwortlich sind, elegant „über den Tisch gezogen hatte“. Aber es gab keinen Grund für eine Aufregung. Schließlich ist alles so verlaufen wie geplant.

  • Und wenn die Großen und Wichtigen in Industrie und Sport nicken, dann nickt alles mit!      

Mir fällt auch noch der  Doppelerfolg von  Audi im Jahre 2012 ein. Auch der hatte etwas von perfekter Planung und Durchführung. Audi hatte dem Veranstalter auch eine Menge Fahrzeuge zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Der damalige Geschäftsführer der Audi quattro GmbH stand am Ende seiner Karriere, dessen Anfang ich schon – mit dem ersten Gesamtsieg eines BMW – im Jahre 1970 mit erlebt habe, als dieser Geschäftsführer noch als Rennmechaniker für den BMW-Tuner Hans-Peter Koepchen in Willich arbeitete, der damals das Siegerfahrzeug aufgebaut und gemeldet hatte.

Da erwarte ich dann in diesem Jahr eigentlich den Gesamtsieg eines BMW. BMW hat in diesem Jahr schon einen recht großen Aufwand getrieben. Man feiert schließlich den 50. Geburtstag der M-GmbH. Da ist dann selbst der aktuelle Geschäftsführer bei einem „Legenden“-Rennen auf der Grand-Prix-Strecke mit am Start, das mit baugleichen BMW M2 CS Racing-Cup-Fahrzeugen mit einer Leistung von 365 PS ausgetragen wird.

Da starten auch Fahrer – neben dem aktuellen „M“-Geschäftsführer – die man nicht unbedingt den „BMW-Legenden“ (-Ikonen)n zurechnen würde, aber irgendwie scheint das wohl alles richtig zu sein. BMW bestimmt, wer eine BMW-Legende ist! - Nur so sollte man das sehen!

Aber bestimmt auch BMW, wer in diesem Jahr das 24h-Rennen gewinnt? - Man könnte fast den Eindruck haben, wenn man die Entwicklung hin zu dem 24h-Rennen in diesem Jahr mit offenen Augen betrachtet und verfolgt hat. Sogar der Mann, der eigentlich die Idee zu dieser BMW M-GmbH hatte, Jochen Neerpasch, wird vor Ort sein. Fast zufällig. Er war der Mann, der die Gründung der BMW M GmbH anregte, sie aufbaute und dann Vorsitzender der Geschäftsführung wurde. Aktuell ist er – inzwischen 83 Jahre jung - für den Einsatz mit den neuen „BMW-Junioren“ auf einem neue BMW M4 GT3 verantwortlich, hat deren fahrerische Entwicklung begleitet und in die richtigen Bahnen gelenkt.

Dieser Werkseinsatz wird unterstützt  – um es so zu formulieren –von „Fast“-Werkswagen einiger  privaten Teams, die auch mit den neuen BMW M4 GT3 unterwegs sein werden. Da wird natürlich Mercedes mit entsprechend vorbereiteten „Fast“-Werkswagen – auch privater Teams - gegenhalten. Bei den Einsatzfahrzeugen handelt es sich um die neuesten Evo-2-Versionen.

Auch bei Porsche möchte man da nicht zurück stehen und wird über die von ihnen mehrheitlich beherrschte Firma Manthey einen reinrassigen Werkswagen einsetzen, der auch von Privatteams – werksunterstützt – absichernd begleitet wird.

Bei einem „modernen“ 24h-Stunden-Rennen geht es nicht mehr darum, dass die Fahrer am Ende mit ihrer persönlichen Leistung zufrieden sind, unabhängig davon, welche Platzierung sie erreicht haben, sondern es geht darum, um jeden Preis (!) am Ende „auf dem Treppchen zu stehen“! - Marketing- und Werbe-Abteilungen haben (evtl.) passende Anzeigenkonzepte bereits vorbereitet!

Der ideale Zieleinlauf aus der Sicht des Veranstalters wäre natürlich BMW, Mercedes, Porsche. Aber gerade bei einem 24h-Rennen ist – trotz aller Vorbereitung – die „richtige“ Endplatzierung auch mit ein wenig Glück verbunden. Da muss „schon alles passen“, wenn die Rechnung der Werke aufgehen soll. - Der Mensch ist kein zuverlässiger Faktor, bleibt mit Leistungen und Fehlern unberechenbar!

Der Renneinsatz für die Werke ist auch wesentlich teurer, als sich das dem oberflächlichen Betrachter darstellt. Man muss nur in diesem Jahr einmal auf die Zahl der insgesamt eingesetzten „Werksfahrer“ achten. - Übrigens: Niemals hat es bei den Werken mehr „Werksfahrer“ gegeben, als in diesem Jahr. (Werksfahrer lenken u.a. auch „Privat“-Rennfahrzeuge!) Weltweit beschäftigen die Hersteller Audi, BMW, Mercedes und Porsche derzeit insgesamt mehr als 70 Werksfahrer!

  • Trotz aller „Berechnungen“ der Werke und der geplanten optimalen Nutzung der „BoP“ bleibt aber noch Platz für ein wenig Spannung.

Trotzdem wäre es für mich persönlich keine Überraschung, wenn in diesem Jahr BMW den Gesamtsieger beim 24h-Rennen stellen würde. - Die Weichen sind gestellt!

Und Jochen Neerpasch würde sich dann wieder – wissend lächelnd – an den Bodensee zurück ziehen!

MK/Wilhelm Hahne
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Meine Erinnerungen an Jochen Luck – „The Voice“!

Unser Umgang miteinander war immer förmlich, nicht kumpelhaft. Es ist immer beim „Sie“ geblieben, war auch ein Zeichen meiner Hochachtung ihm gegenüber. Er verkörperte eine Art von Streckensprecher, die es heute nicht mehr gibt. - Wir leben in einer anderen Zeit des Motorsports!

Jochen Luck ist nun in diesem Tagen 96jährig gestorben! Im September wäre er 97 Jahre alt geworden. Aber das Leben war inzwischen für ihn auch nicht mehr lebenswert. Seine Frau, ohne die er als Streckensprecher „ein  Nichts gewesen wäre“, wie er mir einmal sagte, war schon „vor ihm  gegangen“.

Ich habe Jochen Luck schon als junger Rennbesucher erlebt, wenn er z.B. frühmorgens die aus vielen Ländern angereisten Nürburgring-Besucher zu einem Motorrad-Grand Prix oder 1000-Kilometer-Rennen auf der Nordschleife (!) in ihren Landessprachen begrüßte. Natürlich sprach er nicht 14 Sprachen, aber er hielt es für angebracht, die evtl. von weither angereisten Rennbesucher in der ihnen vertrauten Sprache zu begrüßen.

So habe ich dann – zugegebenerweise lächelnd – seinen Begrüßungen z.B. auch auf Finnisch, Schwedisch, Tschechisch oder Polnisch gelauscht.

Jochen Luck war nicht nur sachkundig, sondern kannte auch die Menschen, die die Rennfahrzeuge bewegten. Besonders die Motorrad-Rennfahrer hatten es ihm angetan. Ob es nun Fritz Kläger, Freiburg oder Kenny Roberts, USA war: Jochen Luck wusste die Menschen hinter den Namen den Rennbesuchern  näher zu bringen.

Ich habe Jochen Luck jahrzehntelang als Streckensprecher bei großen internationalen Rennen erlebt, wie er scheinbar spielerisch die Zuschauer „auf dem Laufenden hielt“. Ohne seine Frau wäre das in der damaligen Zeit – in der computerlosen Zeit (!) – nicht gegangen, die ganz präzise die Rundenlisten führte und ihm zuarbeitete.

Darum – aber nicht nur - hat ihn auch der Verlust seiner Frau sehr getroffen! Jochen Luck und seine Frau Hildegard waren eigentlich zu Lebzeiten „eine Einheit“!

Beeindruckt hat mich Jochen Luck mal, als ich als Journalist für eine Fachzeitschrift tätig, eine regionale Motocross-Veranstaltung in den 70ern in der Nähe von Kassel besuchte. Ich wollte nicht nur über große internationale Veranstaltungen berichten, sondern war der Auffassung, dass auch ein von vielen Kollegen als „zu klein“ empfundenes Motocross-Rennen im Motorsport, gerade im Hinblick auf die Nachwuchsförderung, durchaus seine Bedeutung hat. - Wichtig ist!

Ich hatte mich nicht groß beim Veranstalter angemeldet, war einfach am Wochenende dorthin gefahren. Ich bin schon fast erschrocken, als ich dann über die Lautsprecher hörte, dass man mich mit Namen und Funktion begrüßte. Jochen Luck hatte mich bei meinen Versuchen, alles mit zu bekommen, aus seiner provisorischen Sprecherkabine erkannt und mich nicht nur begrüßt, sondern auch den Besuchern vorgestellt. - Eindrucksvoll! - Aber auch ein Zeichen dafür, wie aufmerksam ein Jochen Luck war, den ich übrigens bei so einem „kleinen Motocross-Rennen“ als international bekannten Streckensprecher nicht erwartet hatte.

Aber Jochen Luck wohnte nicht nur in Kassel, er „lebte“dort auch. Beruflich als Verkaufsleiter für Mercedes-Lkw und später für MAN. Streckensprecher war er nur so „aus Spaß“, ganz nebenbei. Aber „mit Herzblut“! Man hat auch seiner Moderation angemerkt, dass sie eine Basis in seiner Begeisterung für den Motorsport hatte.

So hat er z.B. auch dafür gesorgt, dass die „Dorna“, der Veranstalter der Motorrad-GP’s, einen guten Kontakt zu MAN bekam und hat auch Jahre nach seiner beruflichen Pensionierung noch die Motorrad-GP’s im Auftrag von MAN besucht, deren Werbung man an den Strecken dort als Besucher wahrnehmen konnte. Jochen und seine Frau hatten sich so das Anrecht auf ein „VIP-Ticket“ lebenslang erworben und reisten auch bei den europäischen GP’s dann mit ihrem Privatwagen an.

Bei all’ seiner grundlegend vorhandenen internationalen Einstellung hat es Jochen Luck „damals“ nicht verstanden, dass „die deutsche Presse“ nur auf die „großen internationalen Namen“ abhob, nationale Motorradfahrer-Talente „vernachlässigte“. So hat er mich damals gelobt, als ich als erster deutscher Journalist eine große Geschichte über Dieter Braun in einem „Motor-Magazin“ veröffentlichte.

Jochen  Luck war ein Mensch, über den man viele und lange Geschichten erzählen könnte. - Nun ist er von uns gegangen. Eigentlich fast „normal“, wenn man kurz vor seinem 97sten Geburtstag „geht“.

Darum habe ich hier auch keinen journalistisch perfekten Nachruf geschrieben, sondern meine Erinnerung an ihn. Jochen Luck war ein Streckensprecher, eine Stimme - „THE VOICE“ - an die ich mich gerne erinnere. Auch an seine Frau Hildegard, ohne die Jochen – als Streckensprecher (!) - ein Nichts gewesen wäre.

Ruhet in Frieden!

Wilhelm Hahne

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Kommunionskaffee oder „24h Nürburgring Qualifiers“?

Vor einigen Jahren hätte ich darüber gar nicht nachgedacht. Die Entscheidung wäre immer für einen Besuch des/der Rennen ausgefallen. Weil da auch noch eine solche Veranstaltung mehr dem Sport zugerechnet werden konnte. Da ich die Entstehung des 24h-Rennens mit erlebt habe, einige Jahre bei diesem Rennen auch als Teilnehmer unterwegs war, kann ich schon beurteilen, was inzwischen daraus geworden ist.- Und wie es dazu kommen konnte!

So habe ich mich am Samstag entschlossen, mal den ersten Tag des „24h Nürburgring Qualifiers“ live am Bildschirm mit zu erleben. Ich war beeindruckt. Von den Kommentaren und Kommentatoren. Besonders eindrucksvoll finde ich, wenn eine junge Interviewerin einen Fahrer in der Startaufstellung fragt: „Was fühlst du jetzt?“

Interessant auch, dass es zu keiner Gelegenheit auch nur den Hauch einer kritischen Anmerkung gab. Nun hatte man die Sprecher offensichtlich vorher instruiert. Die waren mit hoher Wahrscheinlichkeit vorher „gebrieft“ worden, wussten genau was man sagen sollte und was man besser lässt. - So bin ich dann schnell in den „Rhythmus“ und „Flow“ gekommen.

Dass es auf Facebook Fans gab, die sich die deutschen Live-Kommentare „nicht antun“ wollten, kann ich verstehen. Aber wenn man den modernen deutschen Motorsport verstehen will, sollte man sich das schon mal anhören. Denn das rundet das eigentliche Bild ab. - Oder um es anders zu formulieren:

  • Früher war nicht alles besser! - Aber der Motorsport hatte ein anderes Niveau!

Das wird nicht nur von Sportbehörden und deren Funktionären bestimmt, sondern auch von den Teilnehmern und der Art der Wettbewerbsfahrzeuge. Da hat sich im Laufe der Zeit einiges getan!

Ich finde es beeindruckend, wenn zwischen zwei Fahrern, die zwar auf unterschiedlichen Fahrzeugen, aber des gleichen Modells im Einzelzeitfahren starten, am Ende eine Differenz bei der besten gezeiteten Runde von mehr als 16 Sekunden besteht. Hat man den Kommentatoren vor dem Start zu diesem Einzelzeitfahren gelauscht, dann wurden die „Seher“ vor den Bildschirmen nicht gerade optimal informiert. - Bei der SP9 startete am Sonntag nämlich der Langsamste zuerst. - Nicht erwähnenswert?

Ich finde z.B. (auch) beeindruckend, wenn der Langsamste bereits im Dezember 2021 eine „Kleinbeihilfe“ für seine rd. 250 Mitarbeiter von etwas mehr als 1,5 Mio. Euro für die zurück liegenden sechs Monate erhält.

Da habe ich wirklich lächelnd dem Wortschwall der „Fachleute“ gelauscht. Man wusste offenbar genau, was man zu sagen hatte. - Toll! - Ich wusste, was sie nicht sagten: Das passte zusammen!

Als ich zwischendurch mal im Internet dann das Gesehene und Gehörte – für mich – mit reinen Sachinformationen ergänzen wollte, da hat mich z.B. die Einstufung der einzelnen Modelle in die „Balance of Performance“ (BoP) interessiert. Da gab es dann aber – wirklich zufällig? - nur die  Meldung:

„404 – Seite nicht gefunden – Das u.a. verbunden mit der Frage: „Haben Sie sich vielleicht vertippt oder eine alte URL aufgerufen?“

Auch heute, am Montag, gab zu diesem Thema noch die gleiche Information. Und die Presseinformation, die ich nach dem zweiten Drei-Stunden-Rennen zum Ausgang des Rennens erhielt, war von der gleichen Qualität, wie die, die ich vorher schon bei den Kommentatoren erlebt  hatte:

„Mercedes-AMG verhindert BMW-Feuerwerk beim großen 24h-Prolog“

Das ging allerdings nur mit Hilfe der Rennleitung und einem „Versehen“ eines BMW-Werksfahrers. Wahrscheinlich hat der sich nicht an die Anweisung des Teamchefs gehalten, der dazu sage:

"Bei dem Unfall im Pflanzgarten war Code 60 und Dan war im Limiter. Er war dann irgendwie abgelenkt und ist dann drei km/h zu schnell gewesen. Das kann man in den Daten sehen. Wir fahren jetzt virtuell ums Podium."

Nach Feststellung des „Chief Timekeeper“ waren es vier km/h. Das ergab dann eine Zeitstrafe von 40 sec und es genügte so nicht, dass der neue BMW M4 GT3 als Erster die Ziellinie kreuzte. Der Zweite wurde – obwohl abgeschlagen - so zum Rennsieger. - Das war dann der gefeierte AMG-Mercedes!

In der offiziellen Pressemitteilung des Veranstalters wird das so beschrieben:

„Das wechselvolle Rennen 2 entschied dann aber der Mercedes-AMG #3 des Mercedes-AMG Team Getspeed für sich. Aber auch Teams auf Audi, Ferrari, Lamborghini und Porsche mischten in den beiden getrennt gewerteten Läufen in der Spitzengruppe mit. Die Vorzeichen für eine spannende 50. Jubiläumsauflage der 24h Nürburgring sind also bestens.“

Alles bestens! - Ich war inzwischen beim Kommunionskaffee. Der Kuchen war wundervoll, die eingeladenen Gäste alle interessante Menschen. - Und der Kaffee machte munter!

Alles bestens!

MK/Wilhelm Hahne

...um es nicht zu vergessen: Beim ersten Lauf am Samstag waren 87 Fahrzeuge, am Sonntag dann 80 Wettbewerber am Start! - Es gab nämlich an diesem Wochenende nicht nur Kommunionskaffee, sondern auf anderen Rennstrecken noch andere interessante Veranstaltungen!

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50. 24h-Rennen Nürburgring: Eine Art Zeitzeichen!

Die Vorstandsvorsitzenden der – auch für den Motorsport – bedeutenden Hersteller der Automobilindustrie haben in letzter Zeit sehr deutlich gemacht, dass es ihnen nicht auf die verkauften Stückzahlen, sondern auf die Rendite pro Stück ankommt. Die immer weiter wachsenden Gewinne resultieren auch nicht aus dem Verkauf von Kleinwagen, die eigentlich die Masse der Zulassungen bestimmen könnten, wenn man den Einsatzzweck der Fahrzeuge in den Vordergrund stellt.

So ist es auch im Motorsport. Es kommt nicht mehr auf die Zahl der Teilnehmer an, sondern was – per Saldo – nach einer Veranstaltung übrig bleibt. So ist im Verlaufe von 50 Veranstaltungen die Zahl der Teilnehmer beim 24h-Rennen deutlich gesunken und die Höhe der Nenngelder deutlich gestiegen.

Außerdem hat man inzwischen dem 24h-Rennen noch eine Veranstaltung vorgeordnet: Die „ADAC 24h Qualifiers“. Die findet in den nächsten Tagen – vom 6. - 8. Mai statt. Es sind um 90 Fahrzeuge gemeldet. Meine Vorhersage fürs eigentliche 24h-Rennen: Es werden gut 100 Fahrzeuge am Start sein.

Um 10 Teams werden so eine Menge Geld sparen, denn man darf nicht nur das Nenngeld, sondern muss die Gesamtkosten sehen. Addiert man nur das Nenngeld für das 24h-Rennen, so kommt man beim eigentlichen Rennen – und angenommenen 100 Startern – schon auf einen Betrag von um 650.000 Euro!

Interessant ist, dass darin auch schon ein „Energiekostenanteil“ enthalten ist. Aber interessant werden für die teilnehmenden Teams die wirklichen Energiekosten, die Kosten fürs Benzin sein, die  nach den Kalkulationen des Nürburgring-Besitzers um drei Euro pro Liter betragen dürften.

Rund ein Drittel der insgesamt startenden Fahrzeuge dürfte durch die GT3-Kategorie gestellt werden. Die dienen auch als Lockmittel für Zuschauer. - Qualität statt Quantität!

Man erinnere sich noch an die Zeit, als Peter Geishecker dem ADAC Nordrhein die Marketingrechte an der Veranstaltung abgekauft hatte und er – auch vom DMSB ungebremst – klar über 200 Fahrzeuge starten ließ. Starten durfte alles! - Entsprechend der erfolgten Ausfälle, kamen dann erst die „Mitgestarteten“ auf den Bildschirmen dazu. - Ordnung muss sein!

Auch der Charakter des 24h-Rennens hat sich über die Zeit geändert. Er wird deutlich von den Marketingabteilungen der Industrie bestimmt, die nur einen Erfolg beim 24h-Rennen vermarkten kann. Entsprechend wird im Vorfeld taktiert. Da die „BoP“ (Balance of Performance) eigentlich über Sieg und Niederlage entscheidet, arbeitet man auch im Vorfeld mit Täuschungsmanövern.

Der Veranstalter droht zwar mit einer immer neu korrigierten „BoP“ bis kurz vor dem Start, aber ich erinnere mich noch an eine Veranstaltung, wo eine gut gemachte Täuschung zwar den Fachleuten im Qualifying auffiel, aber man – Anweisung „von oben“ – nicht eingreifen durfte. - Die Macht des Marketings? - Oder die Ohnmacht der Funktionäre?

Auch in diesem Jahr wird es kaum anders sein. Das 24h-Stunden-Rennen ist längst keine rein sportliche Veranstaltung mehr. Das wissen die Gesamtsieger am besten, die – so sie noch leben – vom Veranstalter zu dieser 50. Veranstaltung – und einer entsprechenden Feier – eingeladen wurden. - Sie können vergleichen!

Auch die am 24h-Rennen interessierten Zuschauer – aus welchen Gründen auch immer - sollten sich darauf einrichten, dass dieses Mal der über die Jahre entstandene „Wildwuchs“ im Zuschauerunmfeld stark beschnitten wird. Weil das viele nicht interessieren wird, möchte ich hier die „Park- und Bedarfscampingplatzordnung“ (Stand: Februar 2022) hier nicht anhängen, sondern darf auf die Nürburgring-Internetseiten verweisen.

Eigentlich sollte man nur noch in Begleitung eines Rechtsanwalts anreisen, denn das Thema „Hausrecht“ ist in diesem Fall (!) nicht ganz einfach und es wird wohl davon ausgegangen, dass die Zuschauer davon auch nichts verstehen.

Schade, dass eine ehemals rein auf den Sport ausgerichtete Veranstaltung, inzwischen zu einem „Geschäftsmodell“ verkommen ist. Darüber mögen dann die ehemaligen Gesamtsieger beim 24h-Rennen beim Festbankett und einem – hoffentlich – guten Wein diskutieren. - Es betrifft sie auch nicht mehr!

The Show must go on! - Wir erleben Glamour und perfekte Illusion!

Ist stelle für Motor-KRITIK fest: The party is over!

MK/Wilhelm Hahne
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Wenn einem nichts mehr einfällt: „Fehlleistungen“!

Natürlich hat sich die Bürgermeisterin von Nürburg nach der Information durch mich bei der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG über das “Abkassieren“ bei NLS 3 im Bereich der Nürburger Einfahrt zur „Hatzenbach“ beschwert. Darunter leidet das Ansehen ihrer Gemeinde. Das war so weder angekündigt, noch hatte es einen gültigen Hintergrund. Das Grundstück, dessen Betreten und Befahren von den eingesetzten Ordnern mit Kosten belegt wurde, ist immer noch im Besitz der Gemeinde Nürburg, war an diesem Tag auch weder vermietet noch verpachtet!

Natürlich war in der verantwortlichen Firma – wie ich hörte – niemand zu erreichen, jemand, der in diesem Fall wirklich verantwortlich gemacht werden könnte.

  • Aber auch Nicht-Verantwortliche haben das Verhalten der Ordner schon mal sicherheitshalber als „Fehlleistung“ deklariert!

Man wird sich über diesen Fall dann in den nächsten Tagen noch einmal unterhalten und zu einer Entschädigung für die Gemeinde Nürburg finden müssen.

Bei Motor-KRITIK sind inzwischen weitere Beschwerden zum „Abkassieren“ der Ordner im Bereich „Hatzenbach“ eingegangen. Da erhalte ich z.B. folgende Information, die aber auch einen interessanten Tipp enthält:

...„auch ich bin an dem besagten NLS Lauf 3 auf den - ich sage jetzt mal - neuen Eintritt im Bereich Hatzenbach von 18 Euro reingefallen !

Was mich aber besonders ärgert : Ohne zu parkenden PKW ist der Eintritt an der gesamten Nordschleife immer noch frei !!! Außer man will mit dem Auto parken im Brünnchen und Hatzenbach selber !

Gegenüber Brünnchen und Pflanzgarten bezahlt man auf den kostenpflichtigen Parkplätzen die 10 Euro für das Auto und kann dann aber ohne Eintrittskarte an der Nordschleife gucken gehen

( Außer an den noch dann extra für die Inhaber von Eintrittskarten abgezäunten Abschnitt innerhalb Brünnchen und Pflanzgarten).

Aber das wird nicht kommuniziert von Seiten der Veranstalter. Es sollen ja so viel wie möglich der Zuschauer den Eintritt bezahlen !!!

Einer weiteren Zuschrift kann man entnehmen, dass ein „handgemaltes Schild“ an der Einfahrt den Hinweis auf die zu zahlenden Parkkosten hinwies. - Interessant! - Die „eigene Einschätzung“ in dieser E-mail ist nicht ganz zutreffend, wie meine Leser inzwischen aus der oben veröffentlichten Leser-Zuschrift wissen.

„Ich war selbst letzten Samstag bei der NLS (oder VLN…), hatte auch ein Ticket (war länger im Bereich Start/Ziel auf der T3). Gegen Mitte des Rennens bin ich zur „Sabine-Schmitz-Kurve“ an besagter Imbissbude gelaufen. Wenn man aus Nürburg den kleinen Berg hochkam, stand ein handgemaltes Schild „Parken 10 €“ und zwei Ordner. Wer mit dem PKW hoch fuhr, musste 10 € bezahlen und auch Eintritt (oder eine Eintrittskarte vorweisen), weil nach meiner Einschätzung die kostenpflichtigen Parkplätze an der Nordschleife nur zusammen mit einem Ticket genutzt werden können. Ich dagegen war zu Fuß und musste gar nichts zahlen oder vorweisen.

Dazu passt folgender Hinweis auf der NLS Homepage (bei Tickets):

„Exklusiv: Ticketinhaber erhalten rund um die Nordschleife die besten Parkplätze.“

Riecht nach (vielleicht unzulässigem) Kombinationsgeschäft…“

Die Entwicklung des „Geschäftsbetriebs“ am Nürburgring wirkt insgesamt irgendwie krank, wenn ich dann z.B. für Motor-KRITIK auch recherchieren konnte, dass man aktuell einen Gemeinderat dazu bewegen wollte, das „Hausrecht“ über öffentliche Straßen (!) auf ihrem Gebiet der Nürburgringfirma zu übertragen, um so die Zufahrt zum Grundstück eines „ungeliebten“ Besitzers eines Privat-Grundstücks an der Nordschleife unmöglich machen zu können. Der lässt dort gegen Gebühr zelten und parken und verkauft – ohne dass man am Nürburgring davon etwas hätte – an einem eigenen Imbisswagen Würstchen und Pommes Frittes. Hätte das geklappt, sollten – so die Zusage - dann alle Ortsbewohner einen kostenlosen Zutritt zum 24h-Rennen erhalten.

Das ist dann aus rechtlichen Gründen fehlgeschlagen! - Aber erst, nachdem ein Anwalt ein Veto eingelegt hatte. Dazu gäbe es noch weitere Details zu erzählen, die ich aber stattdessen im Ordner „Kindergarten“ ablege.

Es gibt derzeit viele dumme „Fehlleistungen“ im Umfeld der Nürburgrings. Aber auch im Motorsport, bzw. bei dessen Aufsichts-“Behörde“.

Davon dann später mehr!

MK/Wilhelm Hahne
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