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Nürburgink: Sitzt man am Nürburgring in der Tinte?

Obwohl man kein „Schildbürger“ ist, kommt man schon mal beim Lesen von Texten auf Schildern auf eigenartige Gedanken. Wie würden Sie – lieber Leser – z.B. auf ein Schild reagieren, auf dem geschrieben steht:

„Lieber Nürburgink als Eheink?“

Ihnen kommt das „k“ als Endung bei zwei Worten etwas komisch vor? - Ich will Ihnen in der Folge gerne erklären, warum es richtig sein kann, obwohl es falsch ist. - Auch weil noch zweimal bei dem „bösen Spruch“ ein „r“ fehlt.

Ich bin auf die komische Idee mit den oben erwähnten Worten gekommen, nachdem ich in der Tiefgarage der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG auf ein Parkplatz-Reservierungsschild gestoßen bin, das mich zunächst ein wenig verwirrt hat.

Nein, es waren nicht nur die hier gezeigten zwei Schilder zu sehen, sondern noch mehr davon. Alle gleich beschriftet. In der Schrift, wie man sie auch beim schon genannten Nürburgring-Pächter verwendet. - Und niemand hat’s gemerkt?

  • Ich habe sie fotografiert, um zu Hause in Ruhe darüber nachzudenken… -

Aber dann habe ich Nürburgring-Fans getroffen, die zunächst genau so wie ich… - Aber das konnte doch nicht wahr sein!

Wir haben uns dann mal zusammen gesetzt, um in lockerer Runde meine oben gezeigten Fotos zu besprechen. Erste Feststellung: Sie sind echt, kein Karnveval-Scherz! (Sie waren ja auch von mir!)

Einhellige Meinung in der Meeting-Runde (so sagt man wohl heute) war die Feststellung:

„Das da oben mag zwar ein Kindergarten sein. Aber die können doch schreiben – und lesen!“

Jetzt war kreatives Denken gefordert!

Bis jemand aus der Runde – es war keiner, der in der Eifel geboren wurde – auf die Idee kam, dass „ink“ eigentlich im Englischen „Tinte“ ist. Und dann kam jemand auf die Idee, dass doch in Adenau… - Und gab es nicht auch im „Boulevard“…?

Sofort huschten die Finger über iPhone und Android-Handys, bis einer die erlösenden Worte sprach:

„Das da unten in der Tiefgarage sind die reservierten Parkplätze für das Tattoo-Studio im „Boulevard! - Das nennt sich „Nürburgink“, weil man auch am Nürburgring seine Spezial-Tinte den Kunden unter die Haut spritzt.“

Alle suchten jetzt bei „google“ die Bestätigung. Wenn man dort „Nürburgink“ eingibt, erreicht man tatsächlich die entsprechende Internetseite sehr schnell. (s. PS!)

Großes Aufatmen bei allen. Am Nürburgring – bei der GmbH – waren doch keine Legastheniker beschäftigt! - Der Text auf den Parkplatz-Reservierungschildern hatte zunächst den Verdacht ausgelöst, dass da jemand mit einer Lese-Rechtschreibstörung… -

  • Nein, nein, nein! - Alles in Ordnung! - Die Schilder sind richtig beschriftet!

Ich bin froh, dass ich die Hilfe von intelligenten Fans in Anspruch genommen hatte, die zwar zunächst auch… - Aber das konnte doch nicht sein!

Man muss jetzt auch den Spruch wieder ernst nehmen:

„Lieber Nürburgring als Ehering“

Diese Aufkleber gibt’s übrigens im Fanshop des Nürburgrings. Aber auch an „Retti’s Kulttankstelle“ . Vielleicht gibt es da demnächst auch die Parkplatz-Reservierungschilder vom „Nürburgink“. Denn auch die vom DMSB verordneten Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder für die „Döttinger Höhe“ auf 250 km/h sind dort schon seit 2015 ein Geschäft. - Gern gekauft für Kellerbars!

Da könnte nun auch „Reserviert Nürburgink“ zum Renner werden. Den Schriftzug ganz unten auf dem Schild könnte man für den „Bar-Gebrauch“ ersetzen durch:

„Widerrechtlich abgestellte Gläser werden kostenlos abgeräumt!"

Der Nürburgring ist eben immer für eine Aufregung – Entschuldigung, gedankliche Anregung! - gut.

Das könnte auch für eine Belebung des „Boulevard“ sorgen und würde Ron, dem Besitzer des dortigen Tattoo-Studios sicherlich gefallen, dass auch durch die Corona-Pandemie stark leiden musste. - Und eine neue „Leidenszeit“ wird – so wie es sich derzeit abzeichnet – wieder auf sie zu kommen. Nicht nur auf „Nürburgink“!

MK/Wilhelm Hahne

PS: Wenn man auf die Internetseite des Tattoo-Studios am Nürburgring kommen will, muss man bei „nürburgink“ einen Umlaut vergessen. - Nutzen Sie einfach diesen „KLICKPUNKT“!

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Markenzeichen „Fuzzy“: Günther Richter ist tot!

Für mich war er jemand, den man nicht nach seinem Alter beurteilte, sondern nach seiner Erfahrung. „Fuzzy“ hatte für mich immer viel Erfahrung. Ich habe ihn Anfang der 70er Jahre kennen gelernt, als er als junger Rennmechaniker bei Ford in Köln arbeitete. Zusammen mit seinem Kollegen Günther Warthofer (später bei BMW) haben wir uns schon mal in der Mittagszeit getroffen, weil „Fuzzy“ mit einem Kollegen, der auch von der Mosel kam, befreundet war. Und der saß mir – Schreibtisch an Schreibtisch – gegenüber.

Wir hatten schnell Kontakt, der eigentlich über die Jahre immer enger wurde, weil wir immer wieder – gerade auf dem Gebiet des Motorsports – automatisch in Kontakt kamen. Ich habe so nicht nur das Entstehen des Capri Turbo miterlebt, weil ich – neben „Fuzzy“ – auch zu Thomas Ammerschläger Kontakt hatte.

„Fuzzy“ war von seiner Einstellung her nicht das, was man heute als „Teamplayer“ bezeichnet. Er war eigentlich ein Rennmonteur, der erst dann richtig mit all seinem Können zur Geltung kam, wenn er als Solist arbeitete. Das hat seine Arbeit in so manchem Rennteam etwas erschwert. Denn aus der Sicht der meisten seiner „Chefs“, war „Fuzzy“ schwierig. „Fuzzy“ war kein Teilewechsler, sondern jemand, der aus seiner Erfahrung heraus Dinge umsetzte, die nicht unbedingt von seinem Umfeld verstanden wurden.

Das Ergebnis hat ihm aber immer recht gegeben! - „Fuzzy“ hat in vielen Teams, mit vielen Rennfahrern - praktisch „in aller Welt unterwegs“ - zusammen gearbeitet. „Fuzzy“ war eine Rennmechaniker-Persönlichkeit. Er war niemals so richtig „der Diener seiner Herren“.

Man musste es als Auszeichnung empfinden, wenn man von „Fuzzy“ ernst genommen wurde. Dann konnte man mit ihm auch über alles reden. Über technische Details, den Schwindel im Motorsport, über Fahrer und ihre Macken. Wir waren uns eigentlich immer darüber einig, dass wir alle „Macken haben“. „Fuzzy“ war darum auch tolerant. Aber seine Toleranz ging nicht so weit, dass er sich in seine Arbeit hinein reden ließ.
So haben „Chefs“ schon erleben müssen, dass „Fuzzy“ gerade noch da, Minuten später den Spruch eines Comedian umsetzte:

„Ich bin dann mal weg!“

Nicht nur darum ist die Liste der Teams und der Rennfahrer sehr lang, für die er gearbeitet hat. „Fuzzy“ war einer jener seltenen Genies als Rennmechaniker, der noch in Zusammenhängen denken konnte. Darum konnten ihn einige auch nicht verstehen, weil sie seinen – unausgesprochenen – Gedanken nicht folgen konnten.

„Fuzzy“ hatte zuletzt einige gesundheitliche Probleme. Da war das geringste der „Graue Star“. Auf dem Weg zu einer Untersuchung nach der Operation hat er mich noch zu Hause besucht. Doch dann musste ihm das rechte Bein weg operiert werden. - Von da an ging’s bergab! - Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das nicht so richtig mitbekommen habe. - Er hat auch wohl nicht gewollt, dass er bemitleidet wurde.

So ist „Fuzzy“ dann jetzt im Alter von 75 Jahren – schon ein wenig einsam - in einem Altenheim in Bad Breisig gestorben.

„Fuzzy“ ist in den Jahrzehnten, in denen wir immer wieder zusammen getroffen sind, zu jemandem geworden, den ich schließlich in seiner Art nicht nur verstanden, sondern auch akzeptiert habe. Wir haben uns bei unseren Treffen nicht nur über Renntechnik, sondern auch über Menschen und nationale Eigenheiten ausgetauscht. „Fuzzy“ war z.B. ein Intimkenner der japanischen Mentalität. Schließlich war auch lange „drüben“.

Wir konnten unsere Meinung über Hongkong genauso austauschen, wie unsere Meinung über irgendeinen „großen“ Sportfunktionär oder Sportchefs der Firmen.

Ich habe „Fuzzy“ vor rd. 50 Jahren kennen gelernt und von unserer Bekanntschaft über all die vielen Jahre profitiert. Weil er sich ehrlich (!) mit mir ausgetauscht hat. Und er hat mich auch daran erinnert, dass wir alle nicht jünger geworden sind, wenn er mir vor einiger Zeit von einem „Treffen der Ehemaligen“ erzählte, die „damals“, Anfang der 70er, in der Ford-Rennabteilung tätig waren: Es lebten davon nur noch wenige.

Nun ist diese Zahl noch kleiner geworden. Danke „Fuzzy“, dass es dich gegeben hat. Jetzt wo du fehlst, werden manche erst begreifen, was sie an dir gehabt haben!

Ruhe in Frieden!

Wilhelm

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Motorsport-Erfolge nur durch „elegante Lösungen“?

Lewis Hamilton wird auf seinem Mercedes mit der der Startnummer 44 am Samstagabend in Sao Paulo „auf den Flügeln einer Disqualifikation“ das Sprintrennen bestreiten müssen. Am Samstagabend (deutscher Zeit) wurde er aufgrund einer „Ungenauigkeit“ an seinem Fahrzeug (nein, es war lt. FIA kein bewusster Betrug!) auf den letzten Startplatz versetzt. So schafft die FIA die Voraussetzungen dafür, dass durch Schnelle, die sich von hinten durch das „Mittelfeld“ nach vorne quälen müssen, für die Zuschauer spannende Gefahrenquellen geschaffen werden.

„Ungenauigkeiten“ sind im Motorsport in den letzten Jahren immer häufiger geworden, weil der Sport nicht mehr von der Idealvorstellung des Fairplay bestimmt wird, sondern von den Aufgabenstellungen des Marketing. - Gerade nach diesem letzten „Ereignis“ in der Formel 1 bin ich eigentlich froh, dass ich die „Erinnerungen an eine alte Zeit“ (Pokale) in den Altmetallabfall geworfen habe.

Wobei ich ehrlich sagen muss, dass es schon immer „Sportler“ gab, die für einen Sieg gerne zu Betrügern wurden. Auch meistens nicht auffielen. - Da gab es aber auch die, die sich zwar im Rahmen der Sportgesetze bewegten, aber trotzdem „ein wenig im Abseits“ waren.

Ich habe bei Bergrennen Fahrer erlebt, die vor dem 1. Lauf ihr Rennfahrzeug warm fuhren, dann das Getriebeöl abließen, a) um Gewicht zu sparen, b) um die inneren „Planschverluste“ zu vermeiden. Sie hatten da keine Bedenken, weil das Getriebe die wenigen Kilometer, vorher gut geschmiert, schon durchhielten.

Andere waren „brutaler“, entfernten das Reserverad, das aber lt. Sportgesetz im Fahrzeug sein musste, um – bergauf! - Gewicht zu sparen. Oben, nach der Zieldurchfahrt, stand dann vielleicht  ein Funktionär, ließ die Haube öffnen und – das Rennen bergauf war umsonst gewesen: a.d.W. - Damals wurde in Deutschland noch deutsch gesprochen. - Aus der Wertung!

Werksfahrer wurden „damals“ schon nach der Abnahme nach Hause geschickt, weil bei einem Renntourenwagen (seriennah) dann ein an der Tür angesetzter Magnet zu Boden fiel. An einer Alu-Tür haftet ein Magnet eben nicht.

Damals gab es noch Technische Kommissare, die die Hand bei einem im Leerlauf laufenden Einsatzfahrzeug (seriennah) die Hand bzw. Hände hinten an den Auspuff legten und befanden:

„Fahren Sie nach Hause und bauen bitte die Serien-Nockenwelle wieder ein, wenn Sie hier mitfahren wollen!“

Heute ist alles anders. Da werden in Werksteams besonders befähigte Elektroniker beschäftigt, um die Technischen Kommissare „an der Nase herum zu führen“. Ein elektronisches Gaspedal, voll durchgetreten, muss z.B. nicht unbedingt die Drosselklappen voll öffnen.

Oder ich amüsiere mich, wenn in der Startaufstellung zu einem Langstreckenrennen ein Turbofahrzeug mit angehängtem Computer gestartet wird. Der Motor braucht nämlich während eines Boxenstopps lt. Reglement nicht abgestellt zu werden. Erst wieder im „Parc fermé“. - You understand? - (Die „Motorsportsprache“ ist eben Englisch!)

Ich habe schon erlebt, dass bei einem extra langen Langstreckenrennen, beim letzten Boxenstopp  ein Reserverad von zwei Rennmechanikern ins Auto getragen wurde, habe mir überzeugend erklären lassen, dass man eine „Black Box“, eigentlich im Motorraum zu suchen, bei einem Einsatzfahrzeug aber im Beifahrerraum montiert sein muss. Aus „thermischen Gründen“. - Aha!

Warum wird bei einem GT3 beim letzten Boxenstop während des Tankvorgangs eigentlich noch ein Laptop angeschlossen?

Oder es wurden – vor dem Frühstück – vom Teamchef zusammen mit einem „engen Mitarbeiter“ noch die Startnummern zweier Teamfahrzeuge getauscht, weil das Reifenkontingent für das eine Fahrzeug, das gewinnen sollte, erschöpft war; beim anderen Fahrzeug noch zur Verfügung stand.

Und niemand hat’s gemerkt! - Natürlich war das bei einem Werksteam. - Bei einem anderen wurden die Dachteile vorher in ein Säurebad gelegt, damit sie dünner, leichter wurden und der Schwerpunkt etwas gesenkt wurde. - Noch ein Beispiel: Weil ein elektronisches ABS in einer Serie verboten war, wurde ein mechanisches (unter Verwendung von „Märklin“-Teilen!) verbaut.

Bei einer Rallye-Serie, die mit Serienfahrzeugen und Serienreifen gefahren werden sollte, ließ sich ein Werk für seine „Werkswagen“ Rennreifen (Spezialreifen) bauen, die aber wie Serienreifen aussahen und beschriftet waren.

Ich könnte die Geschichte mit vielen weiteren Beispielen ausweiten.Möchte es aber hierbei belassen. - Meine Meinung zur „BoP“ ist bekannt! Beispiele gibt es zu Hauf! - Darum hier heute keine.

Verstappen hatte übrigens in Sao Paulo nach dem Qualifying im „Parc Fermé“ den Heckflügel des Konkurrenz-Mercedes mit den Händen berührt. Das ist lt. Sportgesetz verboten! - 50.000 Euro Strafe! - Und Lewis Hamilton muss sich nun am Sonntag von hinten durchs Starterfeld wühlen! - Weil er für ein „pfiffiges“ Werksteam fährt.

Und am Sonntag muss er dann – wegen eines Motorwechsels – um weitere 5 Startplätze nach hinten.

Die „Königsklasse“ setzt Akzente! - Ehrlich (natürlich nicht bewusst!) währt am Längsten, bzw. wird so – trotzdem – nicht Letzter!

MK/Wilhelm Hahne
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Nürnberg: Steht der Name für DTM & Wetten, dass...?

Nein, nicht nur! - Er steht auch für Lebkuchen! - Aber auch – in „unserer Zeit“ natürlich – für Veranstaltungen nach Drehbuch und – nennen wir es – Betrug! - Zumindest am Zuschauer. Wenn man z.B. scheinbar einen sportlichen Wettkampf verspricht, aber Abläufe nach Drehbuch bietet. - Das ist nicht unbedingt im Sinne des Veranstalters, aber im Sinne eines „modernen“ Marketing! - Der Sport – in diesem Fall der Motorsport – ist in vielen Fällen inzwischen zu einer reinen Marketingmaßnahme verkommen. Deren sportliche Helden sind inzwischen zu Hampelmännern, zu Clowns geworden, die auf „Fadenziehen“ reagieren.

    • Wir erleben evtl. keine sportliche Veranstaltung mehr, sondern „Klamauk“ nach Drehbuch!

So war das z.B. beim letzten DTM-Lauf 2021 in Nürnberg. Mir hat’s nicht nur „die Schuhe ausgezogen“, sondern auch „die Fußnägel gekrümmt“. Und ich habe – schon resigniert – direkt nach der Veranstaltung nach einer Empfehlung des bedeutenden Mercedes-Rennleiters Norbert Haug gehandelt, der mir mal lautstark – dem Lärm im Nürburgring-Fahrerlager angepasst - empfahl:

„Du kannst ja denken was du willst, aber du sollst die Schnauze halten!“

Wenn ich jetzt doch noch etwas dazu schreibe dann, weil es zur DTM in Nürnberg schon Leser-e-Mail gab. Gerade an diesem Wochenende, dem von „Wetten dass…?“ in Nürnberg (13,8 Mio Zuschauer!), die eines Lesers, der mir z.B. zum „DTM-Finale in Nürnberg“ schrieb:

„Für mich war es, seit 'schiess ihn ab', das größte Betrugsrennen der letzten Jahre in der DTM.“

Da würde ich nicht widersprechen. Ich werde auch nicht widersprechen, wenn der Leser gegen Ende seiner e-Mail fragt:

„Wie tief muss der Motorsport eigentlich noch sinken? Liegt er denn nicht schon auf´m Grund? Ich war und bin eigentlich immer noch entsetzt.“

Zu Anfang seiner e-mail hatte er mich gefragt:

 „Ich bin ein wenig überrascht dass Sie sich noch nicht zum DTM Finale in Nürnberg geäußert haben. Resignation????“

Mein Leser hat – fast – recht. - Es ist eine gewisse Hilflosigkeit die man empfindet. Habe ich diese Entwicklung nicht in vielen Geschichten meinen Lesern vorhergesagt? - Ich war wahrscheinlich der einzige Journalist, der z.B. den „großen Erfolg“ von Mercedes beim 24h-Rennen des Jahres 2016 auf dem Nürburgring an der Realität orientiert kommentiert hat. Was sollte ich da noch zur Mercedes-Regie 2021 in Nürnberg schreiben? - Was zum Verhalten der pragmatisch die „Wünsche“ eines Herstellers umsetzenden Fahrer? - Sportler?

Verlangen Sie – bitte – von mir keine Antwort. Ich habe versucht „nachhaltig“ zu handeln:

Ich habe meine  knapp einhundert Pokale (überwiegend nicht für Platz 1!), aber in einfachen, normalen sportlichen Auseinandersetzungen  erfahren – „nachhaltig“, um einen modernen Begriff zu verwenden, der Verwertung zugeführt, evtl. zur Fertigung neuer Pokale. In einer „neuen sportlichen Welt“? . Es hat weh getan! - Es tut genau so weh, heute den „modernen“ Darstellungen von Motorsport zu folgen!

Soll ich – ganz aktuell – einen Blick nach Bahrain werfen, wo Ferrari gegen den willkürlichen Einsatz der „BoP“ Protest einlegte? - Wo dann Porsche nach dem Rennen gegen eine andere Entscheidung protestiert, die Ferrari den Sieg bringt? (Man geht „natürlich“ in Berufung!)

Was soll man noch zu einer Formel 1 schreiben, bei der man im Qualifying Rundenzeiten fährt, die meist um 1 Sekunde pro Kilometer Streckenlänge kürzer sind, als die schnellste Runde im Rennen? - Wo man als Journalist – von Mercedes – keine Antwort auf die schriftlich gestellte Frage erhält, warum das so ist? (Ich belasse es bei diesem Beispiel!)

Ich werde es in Zukunft bei Informationen - und Kritik - zum Motorsport am Nürburgring belassen. Das ist dann so schön „provinziell“.  Die NLS versucht gerade mit ihrer Ankündigung neuer Klassen für „E“- und „Hybrid“-Automobile für 2022 neue Akzente zu setzen! - Die VLN war gestern!

Ist Motorsport heute „Genuss im Stil der neuen Zeit“?

MK/Wilhelm Hahne
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Stefan Reil – Audi RS-Modelle – Bremsenprobleme

Gibt es da einen Zusammenhang? - Ich habe das „damals“, ab  September 2017, zu klären versucht. Ich habe sogar den Audi-Vorstandsvorsitzenden direkt angeschrieben. Man hat sich – wie das heute bei Großfirmen, Konzernen und anderen gut organisierten Herstellern und Dienstleistern üblich ist, mit – aus meiner Sicht - „flachen Antworten“ einer möglichen „Affäre“ - meine ich - entzogen.
Am 28. März 2018 habe ich dazu hier in Motor-KRITIK eine Geschichte veröffentlicht, die den Titel trug:

„Audi RS-Modelle: Bremsenprobleme einmalig?“

Der Vorspann zu dieser Geschichte war eigentlich schon eine Zusammenfassung dessen, was sich mir zu diesem Zeitpunkt so darstellte:

„Seit Ende September 2017 versuche ich bei Audi den Verbleib des damaligen Entwicklungschefs in der Audi Sport GmbH, Stefan Reil, zu ergründen. - Ich erhalte nichtssagende Antworten, werde vertröstet, von der Audi AG an die Audi Sport GmbH verwiesen. - Per Saldo höre ich aber nicht wirklich Aussagekräftiges! - Gleichzeitig habe ich versucht, die bei den RS-Modellen auftauchende Bremsproblematik zu hinterfragen. Ich habe das in klaren, eindeutigen Geschichten getan. Was Audi nicht weiter stört, aber immer mehr Audi RS-Kunden dazu bringt, mir ihr (Bremsen-)Leid – in Verbindung mit Audi RS-Modellen entstanden - zu klagen. - Schon ein Blick ins Internet würde genügen um zu begreifen, dass da etwas mit den Bremsen in Verbindung mit den serienmäßigen Stabilitäts-, Sicherheitsprogrammen und der Achslastverteilung nicht stimmen kann. Das Internet ist voll mit Klagen. - Und in der Fachpresse ist seit Jahren davon zu lesen, dass man bei Audi gerade die Bremsen-Probleme angegangen und gelöst hat. - „Damals“ quietschten die Bremsen. Heute funktionieren sie manchmal immer weniger, seltener gar nicht mehr. - Tatsache ist: Ich höre im Jahre 2018 immer noch von Bremsproblemen bei Audi RS-Modellen. - Und Audi kann mir offenbar auch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, warum man den bisherigen Chefentwickler für die RS-Modelle in der Versenkung verschwinden ließ. - Auch an der Spitze der Audi Sport GmbH gab es eine Veränderung. - Auffallend ist, dass Audi sich bei Beschwerden von Audi RS-Besitzern in Ingolstadt zu Bremsproblemen immer in der gleichen Art äußert: Dass sie bisher noch niemals davon gehört hätten und dass er – dieser Audi-Kunde – der Erste wäre, der sich in dieser Sache bei Ihnen beschwert. - Darum versuche ich hier einmal – auch für Audi – einen wirklich im Zusammenhang mit Audi RS-Modellen „einmaligen“ Fall darzustellen, weil dieser „Audi-Geschädigte“ nach mehrmaligem Kauf von Audi RS-Modellen inzwischen mit Audi – bzw. dessen Händler – vor einem Landgericht einen Prozess führen muss.“ ...

Meine Leser können die „alte Geschichte“ nachlesen, wenn sie HIER kurz klicken – und es sie interessiert! - Es ist fast unglaublich wie Audi „damals“ reagierte. Aber ich glaubte so auch spüren zu können, dass „da etwas nicht stimmte.“ Ich hätte gerne mit dem Verantwortlichen für die Entwicklung der RS-Modelle ein Gespräch geführt. Stefan Reil hat von mir auch eine e-Mail erhalten, aber niemals reagiert. Auch von Audi gab es keinerlei Informationen danach zum Schicksal des Herrn Reil - nach seiner „Ablösung“.

Also habe ich gewartet. Da tauchte der Name Stefan Reil dann später mal in Verbindung mit einem Luft-Überwachungsgerät auf. Ich hatte auch so nebenbei recherchiert, dass Herr Reil noch immer in seinem „alten Büro“ saß und ihm die gleiche Sekretärin weiter bei seiner Arbeit half, die ihn auch in seiner Zeit als Entwickler der Audi RS-Modelle entlastete.

Bei Audi ist es still geblieben. Ich habe auch nicht mehr offiziell nachgefragt, zumal der damalige Vorstandsvorsitzende dieser Firma von der Staatsanwaltschaft in Sachen „Diesel-Skandal“ inzwischen ins Gefängnis gesteckt worden war. Er hatte mit seinem Verhalten auch versucht – das ist meine Meinung - eine „Bremsenschwäche“ nicht zu einer Audi-„Bremsen-Affäre“ werden zu lassen.

Aktuell kann Stefan Reil aber von der Öffentlichkeit wieder wahrgenommen werden, weil er jetzt  für Audi wieder eine gewisse Bedeutung hat. In der Ausgabe von heute, 5. November 2021, ist in der „Rhein-Neckar-Zeitung“ u.a. ein Foto der Audi AG veröffentlicht, das auch Herrn Stefan Reil, den RS 3-Entwickler, in seiner neuen Funktion als „Leiter Technische Entwicklung Neckarsulm“ zeigt. Das Foto erscheint im Zusammenhang mit einer Geschichte, die den Titel trägt:

„Audi stellt in der Region Weichen für E-Mobilität“

ln der erfährt man u.a.:

„In Neckarsulm soll bis 2023 eine Hochvoltbatterie-Entwicklung aufgebaut werden.“

Stefan Reil fungiert dabei als „Technischer Leiter“. - Audi hat alles, was einmal mit „Verbrennern“ verbunden war, scheinbar vergessen. Auch die unterschiedlichsten Bremsen-Probleme. Man hat  wohl den von Politikern gerne verwendeten Spruch übernommen:

„Wir müssen nach vorne schauen“.

Das tut wohl auch Herr Reil, nun mit dem Titel „Leiter Technische Entwicklung Neckarsulm“. - Und freut sich auf die Zukunft! (Lt. Bildunterschrift)

Das wird sicherlich alle Audi RS-Bremsen-Geschädigten interessieren. Denn: Es gibt ihn also noch bei Audi! Stefan Reil ist der Mann, den man bei Audi offensichtlich versteckt hatte, bis „Gras über die Bremsengeschichte gewachsen ist“. - Dachte man wohl in Ingolstadt!

Aber „der Fall Stefan Reil“ war bei Motor-KRITIK aufgrund des seltsamen Verhaltens – auch des Audi-Vorstandsvorsitzenden – unter „Beobachten“ abgelegt. - Darum gibt’s heute auch eine erinnernde Geschichte dazu.

MK/Wilhelm Hahne
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E-Automobil: Ein Massenverkehrsmittel mit Zukunft?

Vor mehr als zwei Jahren habe ich hier in Motor-KRITIK meine Leser gefragt, was sie denn von der sich damals schon deutlich abzeichnenden Entwicklung halten würden, in denen gerade Politiker das E-Automobil als das allein richtige Fortbewegungsmittel für die Zukunft favorisierten. In dieser Zeit (2019) war es fast selbstverständlich, dass die meisten der von dieser Meinung betroffenen Chefs der europäischen Automobilindustrie die gleiche Meinung vertraten und gleichzeitig die Politiker anregten, doch mit Förderungsprogrammen die notwendige Entwicklung anzuregen und zu unterstützen.

Motor-KRITIK hatte sich schon 2012 – also vor neun Jahren – einmal ausführlich mit dem Thema befasst, sozusagen eine „Grundlagen-Geschichte“ veröffentlicht. Natürlich hat es in den Jahren danach eine Weiterentwicklung gegeben, aber es lohnt sich für Motor-KRITIK-Leser - falls sie diese Geschichte nicht kennen - noch ein paar Minuten mehr in das Lesen einer langen Geschichte (es ging leider nicht kürzer) zu investieren.

Die Geschichte trug – und trägt immer noch - den Titel:

„Strom oder Benzin – eine Glaubensfrage?“

Mit einem Klick HIER ist sie zu erreichen. Sie wurde über die Jahre immerhin fast 90.000 mal gelesen. Das beweist eigentlich schon, dass dieser Geschichte eine gewisse Bedeutung zukommt, zumal sie auch nachdenklich machen kann.

Von Politikern und Vorständen der Automobilindustrie wurde sie sicherlich weniger wahrgenommen. Dort macht man zu dem Thema eben die – scheinbar - passende Politik oder passt sich – als verantwortlicher Firmenlenker (Angestellter!) – pragmatisch handelnd an. Da ist es dann schon eine Feststellung die sich an der inzwischen traurigen Realität orientiert, wenn in der „NZZ“ (Neue Zürcher Zeitung“) am 29. Oktober 2021 – also erst vor Tagen – zu lesen war:

„In der Klimapolitik geben Heuchler und Phantasten den Ton an.“

Inzwischen – nur Tage danach – hat dann auch die Zahl der Leser, die bei „Die neueste Umfrage“ zum Thema E-Automobil hier in Motor-KRITIK ihre Meinung geäußert haben, die Zahl 1.000 überschritten. - Immerhin! - Das Ergebnis ist sicherlich nicht repräsentativ, da mir vor Wochen noch vorgehalten wurde,…

  • ...dass Motor-KRITIK-Leser sicherlich über eine bessere Übersicht verfügen, als ein Normalbürger.

Ich habe das zur Kenntnis genommen. - Das Ergebnis der Umfrage, die ich nachstehend noch einmal aufzeige, scheint das zu bestätigen. Meine Frage an die Leser war:

„Glauben Sie an die Zukunft des E-Automobils als Massenverkehrsmittel?“

Die Frage wurde mit insgesamt 1001 Stimmen so beantwortet:

„Ja: 11%
Nein: 76%
Beste Übergangslösung: 8%
Weiß nicht: 4%“

Damit unterscheiden sich Motor-KRITIK-Leser sicherlich von der Mehrheit der Bundesbürger – aber auch von der Mehrheit der Politiker und der CEO’s (Chief Executive Officer) von Automobil-Herstellern.

Nachdem die Manager die „Streuobstwiese“ von Fördermitteln bei der Politik abgegrast haben, deutet sich aber inzwischen selbst bei einem Herbert Diess, dem Chef des weltweit zweitgrößten Automobilherstellers, der Volkswagen AG, ein Umdenken an.

Wie man der November-Ausgabe von „manager magazin“ entnehmen kann, schlägt der zur Zeit nicht nur „wild um sich“, sondern er hat auch die Teilnehmer an einer Sitzung des VDA (Verband der Automobilindustrie e.V.) kurz vor der Bundestagswahl geschockt. In der aktuellen „manager magazin“-Ausgabe ist zu lesen:

„Diess hatte die Chefkollegen hier in der Vergangenheit auf einen beschleunigten Kurs Richtung Elektrifizierung gedrängt und wenig Verständnis geäußert etwa für die technisch flexiblere Linie von BMW-Chef Oliver Zispe (57). Jetzt die Wende: Diess so berichten Teilnehmer, habe die Bedeutung von Verbrenner und Plug-in-Hybrid beschworen; es dürfe kein vorzeitiges Ende geben!“

Ich überlasse meinen Lesern das Nachdenken und Zusammenfügen des „Puzzles“. Dazu möchte ich nur noch als Motor-KRITIK-Zugabe die interessante Antwort des KBA (Kraftfahrtbundesamtes) auf eine dumme Frage von Motor-KRITIK hinzufügen. Die Motor-KRITIK-Frage war:

„Anzahl der Tageszulassungen von E-Automobilen im 1. Halbjahr 2021“?

Die Antwort des KBA:

„Eine Statistik mit der von Ihnen gewünschten Anzahl der Tageszulassungen von Elektrofahrzeugen liegt leider nicht vor.“

Ein stimmungsvolles Ende (dieser Geschichte!) mit „Diess & Das“! - Es ist irgendwie bescheuert!

MK/Wilhelm Hahne
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Chaos am Nürburgring: Touristenfahrer-Oktoberfest?

Bevor sich meine Leser über die inzwischen „ständige“ Nürburgring-Berichterstattung in Motor-KRITIK beschweren: Die Geschäftsleitung der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG befindet sich z.Zt. in Urlaub. Da hat dann wohl keiner die Übersicht. Auch die Polizei nicht! - Die informierte mich, dass sie nur Vorfälle registrieren kann, von denen sie Kenntnis erhält. Am Nürburgring wäre es nun einmal so, dass sich der Verunfallte und der Geschädigte in den meisten Fällen ohne Einschaltung der Polizei einigen würden.

  • So erhält die Polizei überwiegend keine Kenntnis von den Unfällen während der „Touristenfahrten“. Darum hat  die dort (in Adenau) geführte Nürburgring-Unfallstatistik auch nur den Wert von beschriebenem Papier!

Ein gutes Beispiel war das letzte Wochenende, wo an beiden Tagen (Sa./So.) von der Polizei vom Nürburgring – aber auch seinem direkten Umfeld – wohl keinerlei Unfälle aufgenommen und vermeldet wurden. - Wenn man aber – wie ich – z.B. am Wochenende im direkten Umfeld des Nürburgring unterwegs war, musste man den Eindruck gewinnen, dass am Nürburgring gerade eine Großveranstaltung lief:

  • Mit dem Automobil war man konstant im Stau unterwegs.

Dass es auf der direkten Zufahrt zur Nordschleife – sozusagen im Schatten der Nürburg – immer wieder zu Staus kam, ist eigentlich normal. Darum war auch der nahe gelegene Parkplatz gut gefüllt.

 

Auf der B 412 kam es immer wieder zu langen Staus, da hier auch die Einfahrt zum Parkplatz „Brünnchen“ – durch die Linksabbieger - wie einer Bremse wirkte. Aber darauf wurde auch mit einem entsprechenden Verkehrsschild hingewiesen. Nicht nur ein Fahrzeug hat da dann – weil deren Lenker offensichtlich etwas genervt waren – trotz des dichten Verkehrs in beiden Fahrrichtungen – schon mal gewendet. - Alles ging immer gut!

Der Parkplatz „Brünnchen“ war „proppenvoll“, so dass man z.T. auch auf den gegenüber liegenden Parkplatz ausgewichen ist. Was dann aber zu einem gefährlichen Fußgängerverkehr über die Bundesstraße führte. - Auch hier ist offensichtlich alles gut gegangen.

Dass der Verkehr durch die Rückkehrer vom Ring, die über die B 258 wieder irgendwo auf einen Nürburgring-Parkplatz – oder nach Hause – wollten, immer wieder zu Staus kam, war da eigentlich selbstverständlich. An dieser Kreuzung standen dann auch einige Fotografen, da sich an dieser Stelle gerne einige Autofahrer als besonders dynamisch präsentieren. - Durch „schwarze Striche“ (Streifen) auf der Straße zu erkennen.

Natürlich war die „Kult-Tankstelle“ an der „Döttinger Höhe“ wieder Anlaufstelle für viele der jungen Nürburgring-Besucher, weil hier „immer etwas los ist“! - Man sitzt auf der Leitplanke, lässt sich überraschen und hat eine Menge Spaß beim Zuschauen.

Noch mehr Spaß hatten wohl die „Touristenfahrer“ auf der Nürburgring-Nordschleife, bei denen es für einige aber sicherlich teurer wurde als die 30 Euro, die man für eine Runde zu zahlen hatte. Es gab eine zweistellige Zahl von „Incidents“ (sagt man wohl heute in „gebildeten Kreisen“). Natürlich auch auf Ölspuren. So war die Zufahrt zur Nordschleife nicht nur einmal an diesem Wochenende geschlossen.

Am Sonntag war wohl auch schon recht früh – am späten Nachmittag - Schluss mit dem „Oktoberfest der ‚Touristenfahrer‘“, nachdem ein „RTW“ (Rettungswagen, ausgestattet für die Nothilfe) aufgefahren war. - In den offiziellen Polizeimeldungen zu diesem Wochenende ist davon – aber auch von anderen Unfällen auf der Nürburgring-Nordschleife – nichts zu lesen.

Verunfaller und Geschädigte haben sich wohl immer ohne Einschaltung der Polizei geeinigt! - So lange es keinen Unfall mit sofortiger Todesfolge gibt, schaut man wohl auch nicht so genau hin.

Es wird sich – irgendwie - schon alles regeln! - Wirklich?

MK/Wilhelm Hahne
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Der Nürburgring braucht keine Freunde und Helfer!

„Hilf’ dir selbst, so hilft dir Gott“, hat mir als kleiner Junge meine Großmutter empfohlen. Damit hatte sie wohl recht! - Auch am Nürburgring scheint man das Geschäft – in diesem Fall die „Touristenfahrten“ – nach dem gleichen Motto zu betreiben. Man verzichtet gerne auf die Hilfe der Polizei. Obwohl man eigentlich darauf nicht verzichten kann. - Denn schwerere Unfälle verlangen einfach – schon aus Versicherungsgründen – nach einer Sicherung der Beweislage durch die Polizei. Abgesehen davon, dass bei Unfällen mit Personenschaden auch die Staatsanwaltschaft – im Interesse der Öffentlichkeit - zur Aufklärung der Schuldfrage beitragen muss.

Aber von Einsätzen der Polizei – oder gar der Staatsanwaltschaft – am Nürburgring hört man sehr wenig in der Öffentlichkeit. Nun müssen die auch nicht ihre Arbeitsberichte in vollem Umfang in der Öffentlichkeit darstellen. So ist nicht von allen Unfällen, Einbrüchen, Diebstählen in den Zeitungen und Zeitschriften zu lesen. - Auch nicht im Radio zu hören. - Schlimm genug wenn z.B. im Zusammenhang mit dem Ahr-Hochwasser – wie man jetzt zusammen fassend erfahren konnte – mehr als 300 Diebstähle begangen wurden. Wäre über alle berichtet worden, hätte man Sonderseiten einrichten müssen.

Würde man über alle Unfälle eines „Touristenfahrer“-Wochenendes berichten wollen, wären auch manchmal Sonderseiten fällig. Aber wenn z.B. an den letzten zwei vergangenen Wochenenden dieses Monats so gar nicht über Ungewöhnliches am Nürburgring vermeldet wurde, so ist das auch wirklich ungewöhnlich!

Am vorletzten Wochenende – am Sonntag, dem 10. Oktober - habe ich z.B. aus einiger Entfernung zwei gelbe Abschleppfahrzeuge am Nürburgring ausmachen könne, auf denen Unfallwagen transportiert wurden. „Gelb“ bedeutet in diesem Fall – so weit ich informiert bin – dass die Polizei Fahrzeuge nach einem Unfall sichergestellt hat. Denn nur „Gelb“ hat einen entsprechenden Vertrag mit der Polizei.

  • Es gab aber keinerlei Polizeimeldungen über irgendeinen schweren Unfall während der sonntäglichen „Touristenfahrten“.

Die Polizei muss aber im Einsatz gewesen sein. - Wer hätte sonst den Auftrag zum Abschleppen und Sicherstellen erteilen sollen?

Es gab an diesem Tag allein zwei Überschläge im Bereich „Pflanzgarten“! - Aber es gab in den Tagen danach nirgendwo eine Polizeimeldung dazu. - Ich habe jedenfalls keine finden können!

Auch am letzten Samstag/Sonntag gab es wieder alles, was die „Touristenfahrten“ so gefährlich macht: Betriebsmittel, Öl, Dreck auf der Strecke, Einschläge in Leitplanken, auch wieder einen Überschlag im Bereich „Pflanzgarten“. - Man hört und liest aber nichts davon! - Die Polizei notiert und schweigt?

Denn wieder habe ich keine Polizeimeldungen gelesen. Weder eine solche aus Adenau, die an den hier beschriebenen zwei Wochenenden schon mal auf der Nordschleife zu einer Unfallaufnahme unterwegs gewesen sein müsste, noch gab es eine Zusammenfassung von Wochenendereignissen, in denen die „Touristenfahrten“ auch nur erwähnt wurden von der Polizei-Direktion Mayen, noch hat das Polizei-Präsidium Koblenz irgendetwas zum Thema „Touristenfahrten am Nürburgring verlauten lassen.

  • Das wird die Politiker:innen in Mainz freuen. - Alles ist gut! - Wirklich?

Nun ja, die Zeitungen waren jeweils Montags auch ohne Unfall-Meldungen vom Nürburgring wohl gefüllt. Es gab genug Berichtenswertes, da hat man „unangenehme“ Unfall-Meldungen vom Nürburgring – zumindest am Nürburgring (!) - nicht vermisst!

Motor-KRITIK möchte aber darauf hinweisen, dass man als Leser durchaus nicht daraus schließen sollte, dass nun bei den „Touristenfahrten“ alles i.O. ist.

  • Konrad Adenauer würde zu der aktuellen Situation gesagt haben: „Die Lage war noch nie so ernst!“

Man sollte also handeln! - Nicht nur beim Veranstalter der „Touristenfahrten“!

Meine Großmutter würde die derzeitige Situation am Nürburgring vielleicht so beschreiben:

„Es ist nicht alles Gold was glänzt!“

MK/Wilhelm Hahne
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Angekündigter Porsche-Club-Rekord eine Luftnummer?

Als Journalist, der seine Aufgabe ernst nimmt, ist mir natürlich nicht entgangen, dass man am Nürburgring grundsätzlich großzügig mit Zahlen umgeht, wenn man damit die eigene Bedeutung unterstreichen kann. Das betrifft nicht nur den Nürburgring-Besitzer bzw. die angebundenen Firmen  selber, sondern auch Veranstalter.

Bei einem 24-Stunden-Rennen der Vergangenheit hat es z.B. niemals 200.000 Besucher (oder mehr) gegeben. Da wurden dann vielleicht 50.000 verkaufte Wochenendkarten einfach mit den Veranstaltungstagen multipliziert. - Das kann man natürlich machen. - Aber man sollte auf die gewählte Art der Zählung hinweisen!

Darum habe ich jetzt auch einmal genauer hin geschaut, als der Porsche Club Nürburgring auf seinen Internetseiten einen neuen „Weltrekord“ ankündigte, der im Rahmen einer VLN-/NLS-Veranstaltung aufgestellt werden sollte. - Ich habe die Abläufe interessiert beobachtet!

Aufgrund der Antwort auf meine Anfrage, in der dann vom veranstaltenden Porsche Club von 542 teilnehmenden Porsche geschrieben, mir aber ein Video bekannt wurde, dass an dieser Zahl Zweifel aufkommen ließ, da habe ich nicht nur diesem Zweifel unter „Aktuell“ unkommentiert noch einmal Raum gegeben, sondern auch noch einmal beim Porsche Club nachgefragt – schon um Klarheit zu gewinnen – und darauf aktuell  – am 15. Oktober (17:32 Uhr) - folgende ergänzende Antwort erhalten:

„... das Video stammt von dem Mittags-Corso. Da waren nur die anwesenden Mitglieder des Porsche Club Nürburgring e.V.  auf der Strecke.
Die Zeit zwischen Qualifikation und Startaufstellung der NLS ist nicht ausreichend um 500 Fahrzeuge auf die Strecke zu bringen.
Das Videomaterial von dem Abend-Corso ist noch in der Aufbereitung, da es verschiedene Quellen gibt. (eigenes Filmteam, Nürburgring-TV, Filmteam Porsche, Team Krüger, Team Henschel)
Auf dem Parkplatz im Fahrerlager waren die 380 Porsche unserer Gäste geparkt. Unsere Mitglieder haben auf dem A10 (Eifeldorf) und im historischen Fahrerlager geparkt (insgesamt 142 Porsche).
Beim Abend-Corso waren unsere Gäst, unsere Mitglieder, sowie die Fahrzeuge von Porsche, Manthey und Kremer-Racing auf der Strecke. Dabei gab es bei der Zählung eine Abweichung. Ich habe 542 Porsche gezählt, die Streckensicherung 543 Porsche. Wir haben uns vorläufig für 542 Porsche entschieden, behalten uns aber vor die Zahl noch zu korrigieren.
Es waren aber definitiv deutlich über 500 Porsche Sportwagen.
Wir sind von den Parkplätzen an 2 Stellen auf die Grand Prix Strecke zur Aufstellung gefahren. Die FZ vom Parkplatz Fahrerlager sind bei Tor 7 auf die Mercedes Arena aufgefahren, der Rest bei T44 (früher Veedol-Z). Die erste Gruppe hat sich vor der Schikane aufgestellt, währen wir eine Runde um die GP-Strecke gefahren sind und uns hinten angeschlossen haben. Unterwegs war der Corso ca. 8 km lang. Als die Streckensicherung mich dahingehend informierte, dass die ersten Porsche die Döttinger Höhe erreicht hätten, durchfuhr ich, ziemlich am Ende des Corsos positioniert, gerade den Streckenabschnitt Bergwerk!
Anbei 2 Fotos vom Parkplatz Fahrerlager und von der Aufstellung auf der GP-Strecke.
Weiteres Material kann ich, sobald verfügbar, gerne zur Verfügung stellen.
Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. …“

Dazu möchte ich  – sozusagen abschließend – für Motor-KRITIK ein paar Anmerkungen machen:

  • Das Beweis-Video, auf das von mir auf meiner Internetseite unter „Aktuell“ verlinkt wurde, entstand nachweisbar nach dem VLN-/NLS-Lauf #9 am Abend!

1.) Zeugnis des Video-Filmers und der ihn begleitenden Ehefrau.
2.) Die Lichtverhältnisse sind eindeutig! (Schwaches Licht, während es vorher ein Sonnentag war.)
3.) Fehlende Zuschauer im Bereich „Pflanzgarten“, die zum Training und Rennen dort waren.
4.) Fehlende Streckenposten! (Hatten um 18 Uhr Feierabend.)
5.) Mittags waren mehr Video-Filmer an der Strecke! (Bei „youtube“ fehlen entsprechende Videos.)
6.) Es sind Fahrzeuge zu sehen, die mittags noch im Fahrerlager geparkt haben. (Es gibt Zeugen.)
7.) Es sind Fotos von einem offiziellen Fotografen zu kaufen, der auch (!) am „Pflanzgarten“ den ‚Weltrekord‘-Corso“ fotografierte“ (allerdings einige Porsche doppelt.) So kommt man beim Zählen auf 397 Fahrzeuge.
8.) Weil das Video – auf das von Motor-KRITIK verlinkt wurde - am Abend entstand, sind darauf auch die offiziellen Fotografen (mit „MEDIA“-Lätzchen) auszumachen.

Kommentar des Video-Filmers, der das hier in Motor-KRITIK erwähnte Video verantwortet:

„Wenn es keine 500 Autos waren, ist das doch kein Beinbruch. Es sah trotzdem toll aus.“

Man darf gespannt sein, was die in der e-Mail des Porsche Clubs Nürburgring benannten Film-Produktionsfirmen daraus machen. HIER noch einmal die Klickadresse zum o.e. Amateur-Video,  das beim Abgleich hilfreich sein kann. Das „Vortäuschen falscher Tatsachen“ ist auch nur strafbar, wenn daraus ein nachweisbarer Vermögensschaden folgt. Zumindest dem Chef der benannten „Nürburgring-TV“ müsste das – entsprechend seinem Lebenslauf - bekannt sein.

Abschließender Kommentar hier in Motor-KRITIK: Es wäre so und so kein Weltrekord gewesen, da nach meiner Kenntnis – und durch das hier gezeigte Foto der Urkunde nachweisbar – am 5. November 2016 schon 1.152 Pick-Ups am Nürburgring unterwegs waren. - Da muss sich der Porsche Club Nürburgring – trotz offiziellem Beistand – dann vielleicht einmal bescheiden!

MK/Wilhelm Hahne
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VLN-/NLS-Lauf # 9 aus der Sicht eines Betroffenen!

Es gibt Leser, die finden meine generelle Kritik an den aktuellen VLN-/NLS-Veranstaltungen „etwas überzogen“. Das drückte sich auch z.B. in der Bewertung des Inhaltes meiner Geschichte über den Lauf # 9 der Nürburgring-Langstreckenserie, des „PAGID Racing 45. DMV Münsterlandpokal“, am 9. Oktober 2019 aus, die durchaus schon mal deutlich gegen „4“ tendierte, bevor sie sich – über die Vielzahl von Bewertungen – inzwischen bei „4,8“ eingependelt hat.

  • Es gibt schließlich auch Leser, die aus welchen Gründen auch immer, Kritik nicht mögen! - Alles ist gut?

Motor-KRITIK hat gerade die „Bewertung“ dieses Laufes durch einen Teilnehmer erreicht, der sich natürlich im Detail – aus eigenem Erleben – zu diesem VLN-/NLS-Lauf äußern kann. Ich möchte daraus nur satzweise zitieren, weil so die Kritik – nicht unbedingt nur an dieser Veranstaltung der Serie, sondern an der Serie grundsätzlich – auch deutlich wird.

  • So wird sie vielleicht auch eher gelesen, da so auch das Lesen weniger Zeit beansprucht! - Hoffentlich wird das auch verstanden und an „richtiger Stelle“ darauf richtig reagiert!

Um die Besonderheit der Darstellung zu betonen, habe ich sie in den sieben Regenbogen-Farben gestaltet, die – hoffentlich nicht nur von mir – irgendwie als positiv empfunden werden!

„Die ‚Generation Playstation‘ hat schon seit ein paar Jahren Einzug in den Nürburgring VLN Sport (‚Breitensport‘) gehalten. Aber es war am Wochenende einmal mehr von vielen kleineren Teams und Fahrern zu hören, dass die Herren ‚Profi Wochenende #Paydriver“‘ keinen Respekt mehr auf der Nordschleife haben.“

„Trotz nur 118 Teilnehmer waren mindesten 25 Fahrzeuge so schwer verunfallt, dass sie aus eigener Kraft ohne Schleppwagen nicht in Box gekommen wären, weil irgendwelche Radträger oder Karosserieteile in großen Massen fehlten.“

„Dazu kommt, dass sich die Verantwortlichen rund um die Veranstaltergemeinschaft so aufstellt, dass man den Eindruck hat, man schafft sich selber ab. Das war eine der am schlechtesten organisierten VLN Rennen, die ich je erlebt habe.“

„Wenn die Strecke nicht so schön wäre, die Marshalls nicht so einen tollen Job machen würden , der eine oder andere Helfer, Streckensprecher oder Clubausrichter so nett wären, bräuchte man dieses Prollgehabe und die Machtspielchen schon lange nicht mehr.“

„Darüber hinaus kommt noch dazu dass seit nunmehr einem Jahr während der kompletten Veranstaltung permanent Leitplanken repariert werden oder die kaputten GT3 Autos über die Strecke bis in die Box gebracht werden, was dazu führt , dass ein reguläres Rennen nicht mehr zugelassen wird.“

„ 115 Fahrzeuge im Rennen und bis Runde 10 keine freie Runde, da sollten sich die Herren mal fragen ob, das noch normal ist.“

„Wenn ich nicht 14 Tage vorher in Belgien an einem Rennen teilgenommen hätte und selbst erleben durfte wie schön Motorsport ist und auch mit Leidenschaft für den Teilnehmer ausgerichtet wird und auch vom Veranstalter in der Belcar betrieben wurde, würde ich sagen: Es gibt den echten Motorsport nicht mehr.“

„Doch es gibt ihn, nur nicht mehr im Geld- und Geltungswahn der Veranstalter mit ihren Profi-Rennauslegungen, ihrer (…) so benannten Breitensportserie VLN.“

„Wahrscheinlich sind anschließende Touristenfahrten den Verantwortlichen viel wichtiger als normale Autorennen.“

„Danke auch an den Rennleiter, der Fragen ungern beantwortet und dir das Gefühl nach so einem schweren Unfall gibt, eher ein lästiger Gast zu sein.“

„Ich habe aktuell nicht das Gefühl, dass die VLN Organisation merkt, dass man ohne Teilnehmer keine Rennen veranstalten kann.“

  • ENDE der Teilnehmer-Kritik! -Muss ich mich jetzt dafür entschuldigen, dass meine „Motor-KRITIK“ so zahm war?

Aber kann meine Darstellung hier in Motor-KRITIK wirklich – auch über die Saison 2021 betrachtet - so falsch sein, wenn sich einer der Teilnehmer in der oben dargestellten Art zum letzten Lauf einer „Breitensportserie“ – die sie einmal sein sollte (!) - so äußert?

Motor-KRITIK liegt übrigens die Äußerung des Teilnehmers im Original (eine e-Mail an Motor-KRITIK) schriftlich vor. - Es wurden nur Tippfehler korrigiert oder durch entsprechende Zeichenzuordnung die Lesbarkeit der Darstellung erleichtert. - Die ganz persönlichen Erlebnisse wurden ausgeblendet!

MK/Wilhelm Hahne
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