Telex

„Bitte nehmen Sie den Verteilerfinger aus der Nase!“

Das ist eine aktuelle Empfehlung von Motor-KRITIK. Angeregt wurde ich zu dieser „Bitte“ durch eine Warnung der Polizei. Die hatte – aktuell – vor dem 49. AvD Oldtimer Grand-Prix – von dem es auch noch Interessantes zu erzählen gibt (!) - Flugblätter verteilt, in denen vor Dieben gewarnt wurde, die vor so einem Nürburgring-Großereignis gerne den Aufmarsch von vielen interessierten Zuschauern nutzen, um deren z.T. sehr wertvollen Automobile zu stehlen.

Gerade der Oldtimer-Grand-Prix zieht eine finanziell gut ausgestattete Klientel an den Nürburgring, die sich bei dieser Gelegenheit – vielleicht auch - einmal über eine andere Möglichkeit der Geldanlage informieren wollen. Eine Anreise per Bahn zum Nürburgring ist heute unmöglich geworden, so dass man sich schon selber hinter das Steuer einer teuren Reise-Limousine oder eines modernen Super-Sportwagens setzen muss, um den Nürburgring zu erreichen.

Per Statistik aus der Vergangenheit ist nachweisbar, dass darum zu einem solchen Rennwochenende die Autodiebstähle am Nürburgring eine „Hoch-Zeit“ haben. Da ist es eigentlich selbstverständlich, dass die Polizei – „Dein Freund und Helfer“ – dann auch die Anreisenden warnen möchte. Sie spricht aus Erfahrung! Und hat die dann auch zu einem „Warnhinweis“ werden lassen .

  • Als Oldtimer-Kenner zu Oldtimer-Besitzern?

Eigentlich werden zu diesem Termin nicht wirkliche Oldtimer-Sportwagen gestohlen, sondern oft nur die, die sich auch wieder leicht zu Geld machen lassen. Das wird auch verständlich, wenn man im beim Oldtimer-Grand-Prix erhältlichen Programm die Anzeige eines Oldtimer-Magazins findet, in dem der Chefredakteur dieser Zeitung die Empfehlung ausspricht:

„Ein Porsche 911 gehört in jeden guten Haushalt!“

Wahrscheinlich wollen da dann Kraftfahrzeug-Diebe – gerne - ihren Beitrag dazu leisten!

Ist so eine „Werbung“ schon erstaunlich, so ist die Empfehlung der Polizei in ihrem Flyer noch erstaunlicher. Ein kleines Zitat daraus:

„Machen Sie es den Dieben schwer. Nutzen Sie gegebenenfalls nicht direkt erkennbare zusätzliche Sicherungen.
Beispielsweise können Sie einen versteckten Schalter zur Unterbrechung der Zündung anbringen oder für die Zeit des Abstellens/Parkens Teile ausbauen, welche das Starten des Fahrzeuges verhindern (z.B. Zündkabel, Verteilerkappe, etc.“

Das hier ist das Foto eines Original-“Flugblattes“, damit die Richtigkeit meiner Schilderung auch dokumentiert ist. Allerdings ist anzumerken, dass die Polizei – auch - im Flyer vorher schreibt:

„Unter den entwendeten Fahrzeugen befanden sich auch Oldtimer.“

Aber in der Praxis scheint das mit der Diebstahlverhinderung – trotz der „Verteilerkappe“ – sehr gut funktioniert zu haben. Obwohl mit wirklichen „Oldtimern“ (mit Zündspulen und Verteiler) wohl kaum noch ein Besucher den – immer – relativ weiten Weg in die Eifel per Achse zurück legt.

  • Bis zum Einstelltermin dieser Geschichte hatte die Polizei-Direktion Mayen keine Meldung über irgendwelche Besonderheiten am Oldtimer-Grand-Prix-Wochenende veröffentlicht.

Wahrscheinlich wurden die Diebe allein schon durch den Hinweis auf einen Zünd-Verteiler abgeschreckt. - Junge Diebe kennen so etwas aus eigener Anschauung schon lange nicht mehr.

  • So bleibt – aus polizeilicher Sicht – nur die Erinnerung an eine perfekte Vorwarnung der Besucher.   

Kann sein, dass sich die Diebe nach dieser Vorwarnung durch Spezialisten auch nicht mehr getraut haben.

Darum sollten meine Leser auch den Titel zu dieser Geschichte sehr ernst nehmen. Auch da ist – um Missverständnisse auszuschließen – vom „Verteiler“-Finger die Rede.

Im anderen Fall sollten Sie sich vorher die „Finger“ waschen, bevor Sie Ihrem Besuch die Hand zur Begrüßung reichen.

Erst recht dann, wenn Sie der Polizei nach diesem wichtigen Flyer einfach mal Danke sagen möchten!

MK/Wilhelm Hahne
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Staatslenker & CEO’s: Gut bezahlte Schauspieler?

Jetzt ist die Zeit der „Sommer-Interviews“! Vorgestern hat sich auch unser Bundeskanzler in einer „Bundes-Pressekonferenz“ den fragenden Journalisten gestellt. - Und: Gut geschlagen! - Was so  natürlich - wie „Momentaussagen“ - wirkte, war sicherlich – das sage ich aufgrund meiner Erfahrung – in bestimmten Abteilungen akribisch vorbereitet worden. Auch der Kanzler war darum gut vorbereitet. Er musste mit großem Aufwand erarbeitete Aussagen natürlich nicht Wort für Wort auswendig lernen, aber er sollte schon die Anlagen zu einem Schauspieler haben.

Er kann natürlich nicht so gut sein, wie z.B. ein Wolodimir Selenskij, der – wie er auch aktuell deutlich macht – ein sehr guter Schauspieler ist, der sein Handwerk versteht und seine Selbstdarstellung perfekt gestaltet. - Meinen Lesern sei empfohlen, doch mal ein Blick in das entsprechende Foto-Angebot bei „Google“ zu werfen. Da sieht man ihn – vor Kriegsbeginn – glatt rasiert, mit dunklem Anzug, weißem Hemd und zum Anzug passender Krawatte; nach Kriegsbeginn mit „männlichem“ Bart, offenem Hemd und in „Kriegsklamotten“.

Auch die Optik muss stimmen! Als guter Schauspieler – mit Erfahrung – weiß er darum. Im Februar 2021 war noch –  in der „Süddeutsche Zeitung“ zu lesen -:

„Selenskij führt das postsowjetische Herrschaftssystem fort und akzeptiert Korruption und Rechtlosigkeit im Austausch dafür, dass er und sein Apparat weitgehend die Kontrolle behalten.“

Aber auch:

„Würden in der Ukraine nicht Milliarden geklaut, bräuchte das Land keine Kreditmilliarden aus dem Westen. Der Internationale Währungsfonds immerhin hat sich nun geweigert, Selenskij weiteres Geld zu leihen, solange dieser nur wohlfeile Reformversprechen abgibt.“

Heute werfen viele Staaten ihm die Euro-Milliarden nach. Hat sich Wolodimir Selenskij geändert? - Nein! - Er ist nach wie vor ein großartiger Komiker. Nur sollte man über ihn nicht lachen! - Jetzt nicht mehr! - Das gehört sich nicht, passt nicht zum aktuellen Drama!

Natürlich hat ein ukrainischer Staatslenker genauso „Drehbuch-Autoren“, wie andere Staatslenker und CEO’s auch. Denn – natürlich – auch die CEO’s unserer Zeit, die Lenker großer Industriekonzerne – vielleicht sogar im DAX (!) - gehören zu den hochbezahlten Schaupielern in ihren jeweiligen Rollen.

Es gilt jeweils die „interne Sprachregelung“! - Die wird von Profis erarbeitet und – z.B. vor großen Aktionärsversammlungen – werden Antworten auf „kritische Fragen“ in den zuständigen Abteilungen für die jeweiligen Vorstände erarbeitet und – das Ganze auch mit ihnen geprobt!

Ich weiß wovon ich spreche und schreibe! Weil ich das alles schon erlebt habe. Auch, wie man als Journalist behandelt wird, wenn man einen Vorstand – danach und „unter vier Augen“ – darauf aufmerksam macht, dass er gerade Blödsinn erzählt habe. - Ich kannte die richtigen Zahlen!

  • So sind auch die aktuellen „Sommer-Interviews“ eigentlich mehr ein interessantes „Sommer-Theater“!

Ich gehe mal davon aus, dass meine Kollegen von der Vorarbeit im Hintergrund keine Ahnung haben – oder aber sie sind auch gute Schauspieler, die den jeweiligen Interviewten die Stichworte liefern.

Ich persönlich mache seit einigen Jahrzehnten keine Interviews mehr, seitdem ich begriffen habe, dass man sich damit eigentlich nur zu einem „Handlanger“ degradiert. Aber wenn das Ganze dann zu einem guten „Schauspiel“ wird, das die Zuschauer noch zu begeistertem Beifall hinreißt… - Wunderbar! - Es ist in jedem Fall gute Fernsehunterhaltung!

Denken wir doch nur mal an den Eid, den ein deutscher Staatslenker beim Amtsantritt schwört

„Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden..."

Dazu muss nicht unbedingt noch die Aussage gehören, „So wahr mir Gott helfe“! - Meine Großmutter – selbst „streng“ katholisch - hat mir schon als Kind beigebracht:


„Hilf’ dir selbst, dann hilft dir Gott!“

Übrigens kann man einen Staatslenker wegen eines gebrochenen Staats-Eides nicht verklagen!

Ist der Eid vielleicht schon Teil des Schauspiels?

MK/Wilhelm Hahne
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Motorsport: Demo- oder auto-kratisch beherrscht?

Wenn man sich abends Gedanken über die aktuelle Entwicklung – auch der Kosten (!) - im Motorsport macht, darüber einschläft, nachts aufwacht, um festzustellen, dass man davon geträumt hat, wie Katzen Mäuse fangen, dann ist man schon verunsichert. - Danach bin ich wieder eingeschlafen um mich am Morgen, nach dem Aufwachen, daran zu erinnern, dass ich wieder von „Katz- und Maus-Spielen“ geträumt hatte. Da habe ich mich dann fragen müssen:

  • Gibt es vielleicht zwischen diesen Themen eine Verbindung, die ich noch nicht begriffen habe?

Was Demokratie ist, das brauche ich nicht zu erklären. Auto-Kratie mit Motorsport in Verbindung zu bringen, ist schon der ersten Silbe dieses Wortes wegen ganz einfach. Aber selbst wenn man den Bindestrich weg lässt und sich der eigentlichen Bedeutung dieses Begriffes zuwendet, wird einem die Nähe dieses Begriffs zum Motorsport immer deutlicher.

  • Autokratie  ist eine durch den alleinigen Machtträger aus eigener Vollkommenheit selbst legitimierte Herrschaft!

Es ist kein Zufall, wenn ich dabei an den DMSB e.V., den Deutschen Motor Sport Bund denke, der z.B. selbstherrlich eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Nürburgring-Nordschelife (250 km/h!) und eine spezielle „Nordśchleifen-Lizenz“ einführte, der Veranstalter-Ausschreibungen genehmigt, in denen – zwangsweise (!) - die Nutzung einer bestimmten Reifenmarke vorgeschrieben wird, und, und, und. - Und es gibt auch niemals dazu Sicherheitsbedenken!

Ich erinnere mich dabei auch an das letzte Gerichts-Urteil, das mir in Verbindung mit dem DMSB e.V. bekannt wurde:

  • Das OLG Düsseldorf, der 20. Zivilsenat, stellte in seinem Urteil vom 2. Juni 2022 fest, dass weder dem DMSB e.V., noch (vorher) der ONS GmbH jemals „als beliehene Unternehmer tätig geworden (sind), denn ihnen sind keine hoheitlichen Befugnisse übertragen worden“

(Das Urteil wurde in seiner Gesamtheit auf diesen Internet-Seiten schon veröffentlicht und kann in der vorgeschriebenen „geschwärzten“ Form in seiner Gesamtheit hier nachgelesen werden!)

Die Entwicklung des Motorsport in Deutschland wurde aber wesentlich durch den DMSB e.V., und seine autokratischen (!) Anordnungen in den Jahren seines Bestehens beeinflusst. Wobei der DMSB sicherlich auch von anderen „Kräften“ jeweils in bestimmte Richtungen beeinflusst wurde. Eine „BoP“ (Balance of Performance“) war nicht unbedingt eine „Erfindung“ des DMSB und auch die Idee, bestimmte Reifenmarken für bestimmte Serien vorzuschreiben, wurde lediglich durch den DMSB e.V. „genehmigungstechnisch“ gedeckt.

  • Ich möchte aber hier feststellen, dass nach meinem persönlichen Eindruck der Motorsport in Deutschland nicht demokratisch geführt, sondern autokratisch „beeinflusst“ wird!

Natürlich hat sich auch die Einstellung der Zuschauer über die letzten Generationen zum Motorsport, beeinflusst durch wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen, gewandelt. Wie ich beobachten konnte, sahen sich so die Veranstalter – je nach Auffassungsgabe – veranlasst, die vorhandenen Veranstaltungskonzepte jeweils anzupassen. Das ist nicht immer so intelligent gelungen, wie es von mir z.B. für den letzten Truck Grand-Prix auf dem Nürburgring empfunden werden konnte.

Andere „Lösungen“, die z.T. noch vor uns liegen, wie z.B. ein 12-Stunden-Rennen am Nürburgring, dass in zwei 6-Stunden-Rennen durchgeführt wird, kann von mir von seiner sportlichen Anlage her dagegen nicht ernst genommen werden. - Von der Kostenseite her dagegen sehr!

Andere mögen da anderer Ansicht sein! - Da die Veranstaltung erst im September auf dem (Nürburgring-)Programm steht, kann natürlich eine abschließende Bewertung aufgrund der realen Abläufe und Zuschauerzahlen erst später vorgenommen werden. - (Auch die Wertung der noch im Nachhinein vorgenommenen „Preisanpassungen“!)

  • Aber es ist durchaus an der Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, ob der Motorsport in Deutschland eher demokratisch oder autokratisch beherrscht wird.

Wobei – und das ist Insidern sicherlich klar – der DMSB e.V. nur als „Aushängeschild“ für andere „Herrscher“ (hinter den Kulissen) be- oder genutzt wird.

Dabei bleibt, durch die entsprechenden Organisationsformen, offiziell natürlich „die Form gewahrt“.

Sollten andere – kenntnisreiche – Beobachter der Motorsport-Szene anderer Meinung sein, so werde ich Ihnen auf diesen Seiten gerne genügend Platz zur Darstellung ihrer Meinung einräumen!

Jeder hat in einer Demokratie das Recht, sich auf seine persönliche Art lächerlich zu machen! - Bei Motor-KRITIK ist das selbst Autokraten erlaubt!

MK/Wilhelm Hahne
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Enrico Marioso: Eine Nürburgring-Persönlichkeit!

Zugegeben: Ich hätte nicht gewusst, dass Enrico – wie er allgemein genannt wird – gerade 85 Jahre alt geworden ist, wenn ich nicht die kenntnisreiche Geschichte von Rainer Braun gelesen hätte. Dabei kenne ich Enrico schon lange, so lange, wie er der „gute Geist“ als Oberkellner im „Sporthotel Tribüne“ oder später im „Dorint-Hotel“ war. - Enrico war immer ein Herr. Wir sind auch nach Jahrzehnten unserer Bekanntschaft immer beim „Sie“ geblieben. - Ein Zeichen gegenseitigen Respekts!

Über sein Alter habe ich mir niemals Gedanken gemacht. Er war für mich immer im richtigen Alter, immer ein „Herr“! Seine zum Ausdruck kommende Distanz zum jeweiligen Gast, mit der er ihn als „besser“ akzeptierte, war beeindruckend. Er war genau so, wie sich ein Arbeitgeber im Restaurant-/Hotel-Gewerbe einen idealen Oberkellner vorstellt. Er war hier in der Eifel für seine Arbeitgeber eine lebende Visitenkarte. - Eine, die man nicht vergisst!

Es beschämt mich ein wenig, dass ich diesen Geburtstagstermin von ihm nicht kannte, obwohl doch Enrico jemand war, dem ich oft begegnet bin. Natürlich weiß Rainer Braun die „schöneren Geschichten“ von ihm, ich dagegen die, die ein Rainer Braun nie erzählen würde.

Encrico wohnt schon – aus meiner Sicht – „ewig“ in Müllenbach. Das ist noch weiter „unten“, als jetzt die „Dunlop“-Kurve des Grand-Prix-Kurses. Die „Südschleife“ war schon „damals“ meist geschlossen. Es gab kaum noch Rennen auf dieser Strecke, die auch selbst den damaligen – relativ laschen - Sicherheitsansprüchen nicht mehr entsprach. - Es gab noch nicht einmal Leitplanken auf der „Südschleife“!

Unten in der „Müllenbach-Kurve“ – unweit des Ortes - als auch oben in der „Südkehre“ (die es heute nicht mehr gibt) – unweit des „Sporthotel Tribüne“ - gab es Tore, die fest verschlossen waren.

Als Enrico mal seinen Führerschein verloren hatte, da stand sein Auto dann abends auf der Innenseite des Tores an der „Müllenbachschleife“ geparkt. Morgens fuhr dann Enrico – nach einem kurzen Fußweg hin zum Tor - mit dem Fahrzeug – gegen die eigentliche Fahrtrichtung – hinauf zum Tor an der „Südkehre“. Die letzten 100 Meter zur Arbeitsstelle ging Enrico dann zu Fuß. Immer perfekt gekleidet im schwarzen Anzug. - Und am Abend ging es dann wieder – umgekehrt – zurück.

Enrico hat niemals darüber gesprochen. Ich auch nicht. Mir genügte auch zu wissen, was so insgesamt am „Ring“ so passierte. Abgesehen von dieser „Geschichte“, sind mir keine „Geschichten“ über Enrico bekannt geworden. - Dafür kannte Enrico sicherlich „viele Geschichten“ seiner Gäste. - Er hat sie immer für sich behalten!

Enrico hat in all’ den Jahren hier in der Eifel niemals seinen italienischen Akzent verloren. Auch nicht seine Ruhe. Niemals war er jemals aufdringlich, hat etwas empfohlen, wovon er selbst nicht überzeugt war. - Aber er hat auch niemals etwas Negatives über seinen jeweiligen Arbeitgeber verlauten lassen.

Ich habe ihn erlebt, als er mich mal irgendwo außerhalb seiner „Dienststelle“ daran erinnerte:

„Herr Hahne, ich habe Sie schon lange nicht mehr in unserem Restaurant gesehen. Ich würde mich freuen, Sie bald dort mal wieder begrüßen und beraten zu dürfen.“

Ich habe mich bedankt und ihm erklärt, warum ich ein so seltener Gast geworden war. Er hat aufmerksam zugehört und mich dann – wie ich fand – mit einem Angebot ausgezeichnet, das ich auch heute noch sehr hoch bewerte:

„Wenn Sie beim nächsten Mal zu uns kommen, Herr Hahne, dann koche ich für Sie persönlich in unserer Küche die Spaghetti!“

Ganz toll! - Keine Erklärungen oder Ausreden, keine „Schönrederei“, sondern – aus meiner Sicht – ein einmaliges Angebot! - So war Enrico – und ich bin davon überzeugt, dass er auch heute noch unverändert so ist, wie ich ihn immer erleben durfte. - Er war – und ist - eben ein „Herr“!

  • Danke, Enrico! - Ich habe mich sehr geehrt gefühlt und muss mich heute dafür entschuldigen, Ihren 85. Geburtstag nicht gekannt zu haben!

Herzlichen Glückwunsch, Enrico, zu Ihrem Geburtstag! - Nachträglich! - Auch mit der allergrößten Hochachtung vor Ihrer Lebensleistung!

Inzwischen sind Sie auf einem guten Weg „von Null bis Einhundert“! - Nehmen Sie sich die Zeit, denn Sie sind eine positive Bereicherung  – nicht nur unseres Eifel- - sondern auch Lebens-Umfeldes!

Wilhelm Hahne

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Ist die SIM-Racing-Mania vielleicht schon am Ende?

Eigentlich ist England derzeit ein wenig zurück. Nicht wegen des Brexit, sondern weil die Uhren dort ein wenig anders gehen. Wenn in London der „Big Ben“ 12 Uhr gongt, schlägt es bei uns schon 13! - Uhr, natürlich! - Aber in anderen Dingen liegt England vorne. Es wird nicht nur als Mutterland des Motorsports empfunden, sondern „alle Welt“ spricht derzeit auch die „Sprache des Motorsports: Englisch. - Was einige Briten nicht davon abgehalten hat, sich schon Ende 2015 an Begriffen der griechischen Mythologie zu orientieren, als sich – scheinbar – der Motorsport auch – preisgünstiger - auf Computern simuliert betreiben ließ. - Alles nun virtuell?

In England wollte man nicht abseits stehen, wenn die Entwicklung des Motorsport durch den Computer scheinbar eine neue Dynamik erfuhr. So wurde dort schon Ende 2015…

  • in London eine „SIM Racing Mania Ltd." gegründet.

Man glaubte an eine „moderne“ Entwicklung des Motorsport in eine „virtuelle“ Richtung, weil der Einfluss der Computer-Entwicklung auf alle wichtigen Gebiete des Lebens unübersehbar war. Und war „Mania“ da nicht der optimale Begriff in einem Firmennamen, um zu verdeutlichen, welche dramatische Entwicklung die „virtuelle Art“ des Motorsports wahrscheinlich nehmen würde?

  • „Mania“ bezeichnet in der griechischen Mythologie die Verkörperung des Wahnsinns und der Raserei!

In England hatte man sich nicht davon abschrecken lassen, dass die Vermischung von „virtuell“ und „real“ dann ganz realistisch am Nürburgring im gleichen Jahr – 2015 – für ein wenig „Abkühlung“ gesorgt hatte. - Es gab bei einem Rennen im März 2015 einen Toten, nachdem ein sehr guter „SIM-Racer“ mit einem realen GT3 auf einer realen Rennstrecke einen Unfall hatte.

Der preisgekrönte SIM-Racer konnte einen kleinen Trick nicht kennen, den sich in der realen Welt des Motorsports herangewachsene Racer für diese Stelle – „Flugplatz“ - auf der schon mit einigen fahrerischen Herausforderungen gespickten Rennstrecke der Nordschleife des Nürburgrings, selber angelernt hatten.

  • Um die Aerodynamik bei Überfahren dieser Stelle nicht negativ zu beeinflussen, bleibt man zwar hier mit dem rechten Fuß „voll“ auf dem Gaspedal, sorgt aber mit einem kurzen Druck auf der Bremse (mit dem linken Fuß) im richtigen Moment dafür, dass „die Nase“ des Fahrzeugs unten bleibt, damit die Strömung nicht abreißt, das Fahrzeug keine „Unterluft“ bekommt und zu einer Art Flugzeug wird.

Genau das war hier am 15. März 2015 durch den erfahrenen SIM-Racer nicht gemacht worden, wodurch das Fahrzeug in der folgenden unkontrollierten Flugbewegung einen FIA-Zaun überflog und einen Zuschauer tötete.

In England wurde trotzdem dann am 11. Dezember 2015 in London die „SIM Racing Mania Ltd.“  gegründet. Man wollte wohl – wie es ähnlich in den durchaus wortreicheren Gründungsverträgen zum Ausdruck kommt, im Zuge der Weiterentwicklung dieser „virtuellen Sportart“, wirtschaftliche Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen erbringen. - Oder noch kürzer formuliert: Geld verdienen!

Am 3. Juli 2019 wurde am Nürburgring die „Nürburgrings eSports Franchise GmbH & Co. KG gegründet. Dort gab es nicht nur schon kurz nach der Gründung „Störungen“, sondern es ging auch in der Zeit danach nur recht zäh weiter, so dass man nun – in 2022 - vor einer Entscheidung steht.

Eine Vernunftentscheidung würde das gesamte „eSports“-Firmengebilde in Wanken bringen. Aber auch ADAC und den DMSB nachdenklich machen. Der DMSB e.V. empfindet z.B. „SIM-Racing“ als echten Motorsport! Oder anders: Motorsport ist wie SIM-Rading! - Wirklich? - Auch andere Vereine und Firmen setzen auf das neue „virtuelle Rennpferd“ zum Zweck des Geldverdienens!

Am Nürburgring wollte man mit einer „Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie“ (DNLS) „mit Vollgas in die kalte Jahreszeit“  vor fahren. Man ist aber damit wohl mehr „ins kalte Wasser gesprungen“. Und machte sich selber Mut:

„Ursprünglich sollte die DNLS ein Corona-Ersatzprogramm sein: Doch rasch stellte sich das Potenzial von Simracing im NLS-Format heraus. In diesem Modus treten Simracing-Profis gegen echte Rennfahrer an. Mehrere Fahrer wechseln sich am Steuer eines Fahrzeugs während der Rennen ab. Und jedes Fahrzeug der SP9-Klasse ist in dieser Saison mit mindestens einem echten Rennfahrer besetzt. Als Gaming-Software kommt die führende Rennsimulation iRacing zum Einsatz. Für beide Teilnehmer-Gruppen bedeutet das eine spannende Herausforderung und höchste Motivation – beste Voraussetzungen für einen packenden Wettbewerb.“

Was speziell die „Nürburgring eSports Franchise GmbH & Co. KG“ betraf, so tönte da direkt nach Gründung deren erster Geschäftsführer:

„Seit 2016 betreiben wir mit der Adrenalin GmbH bereits erfolgreich eines der ersten Motion Simracing Centren in Deutschland. - Wir freuen uns nun von der Grünen Hölle aus dieses gemeinsame Projekt starten zu können.“

Interessen-Kollision? - Auf den ersten Geschäftsführer folgte jedenfalls schnell der zweite Geschäftsführer, aber leider nicht der geschäftliche Erfolg. Das macht – wie aktuell zu hören - die Gesellschafter derzeit ein wenig ratlos, zumal man wohl gemeinsam bereit sein müsste, „ein wenig“ Geld nachzuschieben!.

Es folgt der Versuch einer gedanklichen Anregung:

  • In England wurde die „SIM Racing Mania Ltd.“ am 24. Dezember 2019 wieder aufgelöst!

Vielleicht sollte man Vorbildern aus dem Mutterland des Motorsports einfach folgen. - Real!

MK/Wilhelm Hahne
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Exklusiv: “September-Blues“ – ganz wild – im Juli?

Robertino Wild, der erste Nürburgring-Käufer, verfügte schon vor Jahren über zu wenig Geld. Die gerade – mit einer Firma im Landesbesitz - insolvent gewordene rheinland-pfälzische Landesregierung hatte dagegen eigentlich zu viel Geld für den Ausbau einer Rennstrecke „in die falsche Richtung“ ausgegeben. Eine still vor sich hin rostende Achterbahn ließ sie als “Erinnerung an  visionäre Politiker“ zurück, die der EU in Brüssel durch unzulässige „Beihilfen“ aufgefallen waren, mit der man eine Antwort auf die Frage gefunden zu haben glaubte, „Wie helfe ich mir selbst?“.

Ein großes Pharma-Unternehmen sah sich daraufhin  veranlasst, die große Erfahrung eines großen Politikers auf diesem Gebiet als Berater zu nutzen. Der hatte immerhin Vielen Vieles versprochen, hatte das aber wohl über seine alles überzuckernde Krankheit und seinen Rücktritt vergessen. Noch heute trauern kleine mittelständische Firmen Millionen nach, die sie in getreuer Ausführung vertragsgerechter Arbeiten bei einer landeseigenen Firma verloren haben.

In diesem kleinen Informationsdienst, war noch am 20. Januar 2020 mein Versprechen zu lesen:

„Ich bleibe dran!“

Das betraf nicht nur – ganz allgemein – das Thema Nürburgring und die bis heute noch nicht erfolgte Abwicklung einer Insolvenz in Eigenverwaltung, die – wenn mal eine Abwicklung erfolgt – bis dahin weitere Millionen Euro verschlungen haben wird, sondern auch die Verfolgung der „Folgeschäden“, die der erste Käufer des Nürburgrings nach dieser Insolvenz verursachen konnte.

Dazu waren bis zu diesem Zeitpunkt schon einige Geschichten auf diesen Internetseiten erschienen. Und immer wieder musste ich „Fortsetzungen“ schreiben, weil diese eigentlich nur in der Politik mögliche Lösung, durch einen Verkauf der neu geschaffenen Basis für Bauruinen an einen Käufer ohne Kaufkraft neues Leben zu generieren, eigentlich weitere Spuren hinterlassen musste.

Nun bin ich Ende Juli, durch zufällige Kontakte in anderer Sache, mal wieder auf eine „Fortsetzung“ gestoßen, die geradezu märchenhaft ist und durch Urteile vom 28. Juli 2022, weil „IM NAMEN DES VOLKES“ durch ein OLG gesprochen, geradezu den Anspruch erheben, auch „dem Volk“ bekannt zu werden!

  • Das müsste für den ersten Käufer des Nürburgrings eigentlich reichen, jetzt, aktuell im August schon, den „September-Blues“ anzustimmen.

Das ist eigentlich falsch formuliert, weil das Lied von Chris Rea exakt übersetzt „September-Blue“ heißt. Aber da würde dann, wenn man eine Stelle aus dem Liedtext - ziemlich frei - ins Deutsche übersetzt –  schon passen:

...„Und jedes Mal, wenn ich den „Steinbock“ sehe
Werde ich ein Gebet für dich sprechen
Jetzt und für immer September-Blau!“...

Ich nehme mir diese Freiheit, nachdem ich die Urteile des OLG Düsseldorf – zwei Stück – von insgesamt 78 Seiten Umfang gelesen habe, und nachempfinden konnte, wie frei ein Robertino Wild Texte und Entscheidungen interpretiert hat. - Unverständlich für ein Landgericht! - Genau so unverständlich für ein Oberlandesgericht, das nun mit seinen Urteilen die des Landgerichts bestätigt hat.

  • Das OLG Düsseldorf bestätigt den Anspruch der Kläger, dass sie von Herrn Robertino Wild noch den Betrag von 2.446.927,61 € zu erhalten haben.

In einem der Urteile ist auf Seite 39 des Urteils „im Namen des Volkes“ zu lesen:

„Es besteht auch keine Grundlage für eine einstweilige Einstellung der Zwangsvollstreckung bis zur Rechtskraft der Entscheidung.“

Also nun doch „September-Blues“?

Große Nürburgring-Schatten werfen jetzt ihre „Ereignisse“ ins helle Sonnenlicht! Dem – wenn ich das recht überschaue – noch weitere folgen werden. Die dann auch – u.a. - an Fehlleistungen von Leuten „in Amt & Ehren“ erinnern werden.

Der „Nürburgring-Skandal“ hat eigentlich immer noch kein Ende gefunden! - Das ist ein politischer Skandal!

MK/Wilhelm Hahne
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31.07.22: Motorsport-Fans in der Eifel & ihr Hobby!

Wer in der Nähe des Nürburgrings wohnt, ist schon mal – aber nicht immer – vom Motorsport-Virus befallen. Man hat schon vor Jahrzehnten als Kassierer oder gar Abschnittsleiter am Nürburgring gearbeitet, die Söhne haben da schon Flaschen gesammelt. Da gibt es eine enge Bindung – nicht nur zum Nürburgring – sondern über den Motorsport, den man „damals“ erlebt hat, auch zu diesem Sport.

Da habe ich dann am Montag nach dem letzten Wochenende – also heute - zwar nicht gerade eine Repräsentativ-Umfrage gestartet, sondern Menschen, die ich an diesem Tag zufällig hier in der Eifel getroffen habe, danach befragt, ob sie denn auch den Motorsport am Nürburgring an diesem Wochenende miterlebt hätten.

Alle (!) haben erstaunt geguckt und Einer hat mir darauf geantwortet:

„Ich war am Sonntag mal nach dem Essen „Touristenfahrten“ gucken. - Toll!“

Das hatte ich schon in der Zeitung beim Frühstück gelesen. Es gab Schwer- und Leichtverletzte, aber… - Alles wird gut!

Ein anderer war nach Spa-Francorchamps gefahren. Da gab es in diesem Jahr das 74. 24h-Rennen dort. - Und wie war’s?

„Ganz toll! Viele Zuschauer, viele Rennen, viele Starter, interessantes Programm. Alles nur Rennen! - Soviel GT4 hast du am Nürburgring z.B. noch nicht gesehen! - Und der Repräsentant von Aston Martin, der Nicki Thiim, der fährt mit ‚nem anderen GT3 nebeneinander in die „Eau Rouge“. Zwei Stunden vor Schluss! Und meint, das wäre noch richtig ‚Rackes‘, da dürfe man nicht zucken! - Blödmann! - Der hat ‚Schwein gehabt‘, sich nur zwei Mal gedreht! Und irgendwie hat es nicht gekracht. - Zufall!

Und fragt dann zurück:

„Was hast du am Wochenende gemacht?“

„Ich habe im Fernsehen die Superbike in Most geguckt.“

„Und?“

„Bester Motorsport, mit den seriennahesten Geräten die es im modernen Motorsport gibt. Da entscheidet noch die Fahrerqualität! - Nicht die BoP!“

„In Spa waren da – neben der BoP - schon viele Fahrhilfen im Spiel. Das ist eben heute so. Die fahren inzwischen mit 250 durch die ‚Eau Rouge‘ und mit 260 durch die ‚Blanchimonte‘. Aber überall haben die jetzt auch Sensoren eingelassen. - Zack! - Haben die die Fahrbahn kaum um Zentimeter verlassen, werden die auch schon bestraft! - Wahnsinn! - Und wenn die tanken, müssen die den Zapfhahn ne bestimmte Zeit drin lassen. Sonst gibt es eine Zeitstrafe! - Ich weiß auch nicht, was das mit einem Langstreckenrennen zu tun hat, aber – das ist heute nun mal so.“

„Warum warst du denn nicht am Nürburgring. Das wäre doch näher gewesen! - Da gab es doch auch ein tolles Programm.“

„Wo denn, was denn? - Da habe ich nichts von gehört!“

„Da waren zehn Rennserien mit insgesamt 16 Rennen und zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen angesagt. Da war sogar ein Fernsehkoch am Start! Und das auf der Sprintstrecke, damit die Fahrzeuge möglichst oft am Zuschauer vorbei kommen.“

„Nee, nee, - da gucke ich lieber richtige Rennen, auf ner richtigen Rennstrecke, wie in Spa. Da sind auch viele Idioten am Start, die sich dann die Reifen kaputt fahren, weil sie über die Innenkanten der Curbs kommen. Die haben wirklich dahinter jetzt wieder mit Kies aufgefüllt! - Und wenn die GT3 dann beim Drüberfahren den Kies wegfliegen lassen, machen die Innenkanten der Curbs ganz schön die Reifenflanken kaputt.“

„Und was sagst du zum Ergebnis der Formel 1 in Ungarn?“

„War das auch am Wochenende?“

„Ja!“

„Da gucke ich schon lange nicht mehr. - Zu teuer, zu viel Marketing! - Und was machst du jetzt?“

„Ich fahre nach Hause und schreibe eine Geschichte über das Rennwochenende am Nürburgring, bzw. in der Eifel!“

„Toll! - Aber mach’ dich nicht kaputt dabei!“

Da habe ich in dieser Woche wohl keine Probleme mit. Im Wochenhoroskop des „Kölner Stadtanzeiger“ stand zu meinem „Sternzeichen“:

„Der Kosmos möchte Sie an die Hand nehmen und Ihnen viel Zuversicht einflößen.“

MK/Wilhelm Hahne
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„Taffy“ & „Erinnerungen“ an Graf Berghe von Trips

Das sind zwei Bücher, für die man so tief in sein Portemonaie greifen muss, als hätte man gerade sein Automobil vollgetankt. Beide kosten zusammen etwas über 70 Euro, einschl. der Versandkosten. -  „Taffy“ ist ein Bildband mit vielen Fotos, der an die ungewöhnliche – und kurze - Karriere eines Wolfgang Graf Berghe von Trips erinnert und inzwischen in dritter Auflage erschienen ist. - „Erinnerungen“ ist ebenfalls ein Buch, in dem Menschen, die den Grafen erlebt haben – oder ihn sehr schätzen - über und von ihm erzählen. Es hat 84 Seiten und ist schon von seiner Anlage her, natürlich textlastig. - Beide Bücher zeige ich in folgendem Foto.

„Taffy“ kommt als Bildband anders daher. Mit um 190, z.T. unveröffentlichten Fotos. Sie zeigen den Grafen u.a. auch auf einer 250er Wettbewerbs-„Tornax“, das Motorrad einer Marke, die man heute kaum noch kennt. Die hatte – wenn man genau hinschaut – vorne keine Telegabel – sondern eine „geschobene Langarmschwinge“. Da sie hinten auch mit einer (gezogenen) „Schwinge“ ausgerüstet war, verfügte sie über ein „Vollschwingen-Fahrwerk“.

Aber bei „Tornax“ war – zumindest bei der 175er – in den 50ziger Jahren noch etwas anderes besonders: Der Motor zu diesem Motorrad war der einzige Zweitaktmotor, bei dem die Schlitze zu den Überströmkanälen im Zylinder nicht einfach beim Guss eingefügt, sondern präzise nachträglich eingefräst wurden, um Leistungs-“Streuungen“ in der Serie auszuschließen. - Das war in den 50ern!

Es gibt in dem Buch viele lesenswerte Texte, die zum Nachdenken anregen. Wenn etwa Hartmut Lehbrink im Juni 2021 über Wolfgang Graf Berghe von Trips schreibt:

„Der Mann war authentisch, noch einmal beglaubigt durch die Einträge in seine ausführlichen Tagebücher, Botschaften des Ichs an das Ich, dem man nichts vormachen mag und kann. Zwischen Trips, das Image, und Trips, den Mann selbst, passte kein Blatt.“

Graf Trips war nicht nur ein begnadeter Rennfahrer und könnte schon darum für Viele – die es auch gerne sein möchten – schon ein Vorbild sein. Der Graf war aber auch charakterlich – sie man so schön sagt – „ein feiner Mensch“, oder wie es Hartmut Lehbrink an anderer Stelle  in „Taffy“ so formuliert:

"Des Grafen äußerer Adel entsprach seinem inneren Adel, nichts Aufgesetztes, sondern etwas, was von Natur in ihm angelegt war. Irgendwie sah man ihm das auch an – das Antlitz als Spiegel der Seele.“

Und in „Erinnerungen“ schreibt Heinz Ulrich Wieselmann, von 1950 bis 1970 Chefredakteur der Zeitschrift „auto motor und sport“:

„Wo Trips fährt, wird immer in der Spitzengruppe mitgemischt, und sein fröhliches Naturell sorgt dafür, dass die Jagd bei aller Härte des Kampfes ein heiteres Spiel der Männer bleibt.“

So einen Werks-Rennfahrer wird es leider nicht mehr geben! - So ein Typ passt nicht in unsere Zeit! - Grund genug, sich diese beiden Bücher in den Bücherschrank zu stellen, um ab und an mal von den Ereignissen in unserer Zeit im Motorsport an die „gute alte Zeit“ des Motorsports zurück erinnert zu werden.

Zum Beispiel durch ein schnelles Blättern in „Taffy“ zu Seite 7, wo von Hartmut Lehbrink, der die Anreise zu den großen Rennen in Spa und am Nürburgring in den 50ziger Jahren noch zu seinem  Training als Amateur-Radfahrer nutzte – im Ruhrgebiet wohnend – indem er mit dem Fahrrad zu diesen Rennen fuhr:

„Im Zeitalter des biegsamen Pragmatismus und der alternativen Wahrheit wirken Tugenden fast rostig, für die er stand und geliebt wurde.“ („er“ = Graf Trips)

Lehbrink beschreibt damit einen Charakter, mit dem man heute als  talentierter Rennfahrer wohl keine Chance hätte, jemals „Werksfahrer“ zu werden.

Darum sind die hier kurz beschriebenen beiden Bücher, die sich in ihrer Art ergänzen, auch eigentlich ein Muss für jeden wirklichen Trips-Fan und den Motorsport von „damals“.

Auch, um dann – berechtigt – feststellen zu können:

  • Früher – damals – war der Motorsport noch geprägt von Fahrern wie Wolfgang Graf Berghe von Trips und Anstand, Fairness und Ritterlichkeit!

Beide Bücher müssten sich eigentlich im guten Buchhändler bestellen lassen:

„Taffy“, ISBN 978-3-00-070005-7
„Erinnerungen“ … (dummerweise habe ich keine ISBN-Nr. finden können)

Die Bücher sind aber auch – beide – sicherlich direkt bestellbar bei Herrn Jörg-Thomas Födisch, der für beide Bücher als Mit-Herausgeber zeichnet. Seine e-Mail-Adresse:

MK/Wilhelm Hahne

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Nürburgring „Touristenfahrten“: Beeindruckend toll!

Am letzten Sonntag habe ich auch mal als Tourist den Parkplatz „Brünnchen“ an der Nürburgring-Nordschleife besucht. Er war wirklich „rappelvoll“! Mein Auto hat am äußeren Rand aber noch einen Parkplatz gefunden – weil der gerade frei geworden war. - Toll!

Der Parkplatz war – so mein Eindruck – „international“ besetzt. Es gab viele Kennzeichen mit ausländischem Kennzeichen. Es wurde holländisch, englisch, aber auch polnisch gesprochen. Das Wetter war hochsommerlich, die Stimmung war entsprechend gut. - Toll!

Auf der Rennstrecke – pardon, auf der „mautpflichtigen Privatstraße“ - auf der die amtlichen StVO-Vorschrift gilt, herrschte sozusagen „dichter Verkehr“. Für die Besucher gab es jede Menge zu sehen.  - Toll!

  • Erstaunlicherweise hat die Polizei von diesem „Touristenfahrer“-Wochenende – weder Samstag, noch Sonntag – irgendwelche Unfälle vermeldet. - Wirklich erstaunlich toll!

      
Es kam  – wie ich im Bild festhalten konnte – zwar ein Abschleppfahrzeug vorbei, das eigentlich auf dieser Strecke lt. der offiziellen Fahrordnung nicht zu sehen sein sollte, weil es dort heißt, das Lastkraftwagen (Lkw)...

...“mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 2,8 t“

...die Strecke nicht befahren dürfen. Deshalb muss ich davon ausgehen, dass dieses Fahrzeug aufgrund eines „dienstlichem Auftrags“ unterwegs war. Der wird nur erteilt, wenn er notwendig ist, weil ein Fahrzeug auf der Strecke verunfallt oder liegen geblieben ist. - Warum auch immer. - Toll!

Auch in „youtube“-Videos, solchen von diesem 3. Juli 2022, auf denen das Leben und Treiben auf der Nordschleife (ein Stück davon!) festgehalten wurde, ist ein Abschleppwagen zu sehen, weil das Filmen von Abschleppwagen während der „Touristenfahrten“ offenbar noch nicht mit einem „Hausverbot“ bestraft wird. Hier gibt es also für die russische Oberaufsicht noch „Verbesserungs“-Möglichkeiten. - Das mit dem Vermeiden von öffentlicher Darstellung von Unfällen durch Unfallvideos und -Fotos scheint inzwischen zu funktionieren, nachdem speziell für „Touristenfahrten“ „Lizenzen“ (unter Auflagen!) an ausgesuchte Filmer und Fotografen vergeben werden! - Toll!

Die Rennstrecke wurde zum Preis von 30 Euro pro Runde an diesem Sonntag wirklich sehr gut frequentiert, so dass ich nach einer kleinen „Hochrechnung“ schon fast Bedenken hatte, ob da Grenzen, die das Streckenabnahmeprotokoll eigentlich setzt, nicht schon überschritten würde. - Toll!

Aber bei diesen „Touristenfahrten“ ist man – anders als bei Rennen - meistens nicht viele Runden hintereinander unterwegs, so dass nach einer Runde wieder für neue Fahrzeuge Platz ist. Es gibt bei den „Touristenfahrten“ eben einen fließenden Zu- und Abgang. - Wenn’s richtig fließt: Ein gutes Geschäft! - Ich würde diesen Sonntag als den verdienstmäßig bisher besten in diesem Jahr einschätzen. - Das ist natürlich auf die „Touristenfahrten“ bezogen! - Toll!

Nicht nur Männer, Frauen und Kinder waren als Zuschauer an der Strecke unterwegs. Auch große und kleine Hunde, die natürlich an der Leine geführt wurden. - Wer nun nach der Idee sucht, durch die die Zuschauer durch das Einfügen von Gittern bei den „Touristenfahrten“ zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft gemacht  werden, der sollte weiter voraus denken:

Schon am kommenden Wochenende läuft das NLS-6h-Rennen über die Nordschleife. Da hat man dann schon mal die Gitter aufgestellt, die die nicht zahlenden Zuschauer von den zahlenden Zuschauern trennen sollen. Dann wird – natürlich? - aber auch wieder für alle Fahrzeuge eine wohlfeile Parkplatzgebühr erhoben! - Toll?

Für den Zuschauer kann die Nürburgring-Nordschleife manchmal verwirrender sein, als für die „Touristenfahrer“, vor allen Dingen dann, wenn man die Realität ein wenig durch die Optik einer Kamera etwas verzerrt erlebt. Die Fahrer haben damit keine Probleme und genießen die schnelle Fahrt sowohl in kleinen Stadtautomobilen, als auch in schnellen Cabrios. - Alle finden ihren Weg, zumal ihnen durch hohe Zäune – wie im Zoo – der Weg gewiesen wird. Das funktioniert einfacher als eine Navi-App auf dem Handy! - Toll!

Aber auch das Zuschauen hat an diesem Sonntag Freude gemacht! Es war überall an der Strecke kostenlos! Das nächste – das vor uns liegende – Wochenende wird da – gerade für die Zuschauer – anstrengender, nervenaufreibender und nicht ganz so billig sein.

Aber das ist wieder eine andere Geschichte!

Und – ganz zufällig - bin ich dann noch beim Schreiben dieser Geschichte auf eine neue tolle Idee der „Macher“ am Ring gestoßen: Weil man ganz pfiffig bei dem 6h-Rennen, das am kommenden Samstag um 12 Uhr beginnt, die Siegerehrung schon – „ca./approx“ - auf 17:30 Uhr – lt. vom DMSB genehmigter Ausschreibung (!) - vorgezogen hat!

So spart man Zeit! - Und der Sportdirektor der NLS hätte auch in diesem Falle recht, wenn er dazu sagen würde:

„Das hat die Welt noch nicht gesehen!“

Toll!

MK/Wilhelm Hahne
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Michael Preute alias Jacques Berndorf ist gestorben

Michael Preute ist 85 Jahre alt geworden. Am Sonntag ist er in seinem Haus in Dreis-Brück nicht mehr aufgewacht. Wir sind zwei wichtige Mal im Leben aufeinander getroffen. Per Zufall. Das erste Mal Mitte der 50er Jahre, als er an einem Sonntag am Haus meiner Eltern klingelte. Er wohnte auf der gleichen Straße, wie meine Eltern und ich.

Ich habe die Tür geöffnet und der junge Mann vor mir fragte, ob ich ihm vielleicht eine Schreibmaschine leihen könne, da er für eine Lokalzeitung dringend noch einen Sportbericht schreiben müsse. - Seine sei plötzlich defekt geworden.

Ich hatte eine kleine Reiseschreibmaschine und er hat sie mir dann am nächsten Tag zurück gebracht.

Jahrzehnte waren vergangen, ich lebte längst in der Eifel. Da habe ich zusammen mit meiner Frau eine Lesung in Adenau besucht. Ein Jacques Berndorf las aus einem „Eifel-Krimi“. Ein Freund hatte uns einen seiner ersten Eifel-Krimis geschenkt. Wir fanden „Eifel-Blues“ gut, weil das Umfeld real geschildert wurde und wir wollten diesen Krimi-Schreiber dann mal live erleben.

Je länger ich damals seiner Lesung lauschte – Stimmen verändern sich auch über Jahrzehnte kaum - desto klarer wurde mir – ich kannte inzwischen auch seinen bürgerlichen Namen, Michael Preute – dass ich diesen Mann vor Jahrzehnten schon mal erlebt hatte – nämlich an der Tür zum Haus meiner Eltern.

So habe ich dann auch das Gespräch nach der Lesung gesucht und tatsächlich: Mein Erinnerungsvermögen funktionierte so gut, wie dann auch seines. Er hat sich gefreut, an seine damals erfreulichen Lehrjahre als Journalist erinnert zu werden und wir haben uns in der Folge dann schon mal im „Stellwerk“ in Monreal oder anderswo getroffen.

Oder er rief mich schon mal an, ob ich nicht auch eine Idee zu einem weiteren Eifel-Krimi hätte. Ich hatte. Aber nicht alle haben ihm gefallen. So ist aber z.B. „Eifel-Rallye“ entstanden, wo ich – zusammen mit meiner Frau – mit ihm durch ein Stück Eifel gefahren bin, um ihm die Orte der möglichen Handlung näher zu bringen. So ist es fast normal, dass sich im Inneren dieses Taschenbuches auch die Widmung findet:

„Ganz herzlich für Bigi und Wilhelm Hahne in Virneburg“

Wir hatten bei manchen Büchern viel Spaß. Wenn er mir z.B. versprach:

„In meinem nächsten Krimi lasse ich dich gleich zwei Mal sterben!“

Zu „Nürburg-Papiere“ habe ich eine Menge Fakten zugeliefert. Aber Kurt Beck hat Michael wohl mit einer kleinen Spende milde gestimmt. Und ich war sauer, als er dieses Buch – dessen Inhalt ich nicht kannte – dann zunächst in Mainz vorstellte und erst danach im „Dorint“-Hotel am Nürburgring.

Jahre vorher hatten wir aber nochmal so richtig gut – übrigens auch im „Stellwerk“ – zusammen mit einigen anderen Freunden meinen 70. Geburtstag gefeiert. - Und dabei viel gelacht. - Wenigstens bei dieser Geburtstagsfeier. An meiner Küchenwand hängt seitdem ein Foto von uns – inzwischen von der Sonne gebleicht -  auf dem wir beide herzlich lachen. Über Alle und Alles!

Später hat nicht nur unser Kontakt etwas gelitten, unter Einflüssen, die ich nicht beeinflussen konnte und wollte. Auch andere seiner Freunde berichteten über empfundene „Störeinflüsse“.

Was mir an Michael gefallen hat war, dass alles was er machte, konsequent machte. Er hat nicht ab und an getrunken. Er war Alkoholiker. - Er hat dann nicht etwa „etwas weniger“ getrunken, sondern konsequent keinen Tropfen mehr. Er war Journalist durch und durch. - Immer! - Auch später, als er – wieder ein wenig in der Eifel zur Ruhe gekommen – „nur noch“ Kriminal-Romane schrieb.

Meine Frau und ich haben schon mal nach Erscheinen eines seiner Krimis bestimmte dort geschilderte Orte – die wir bisher nicht kannten – besucht. - Alles war so, wie dort beschrieben. Michael hat auch diese Arbeit journalistisch genau genommen!

Aber schon vor Jahren hatte er plötzlich keine Lust mehr. Nach einem Telefonat mit seinem Verleger habe ich ihm dann – er hatte zufällig Geburtstag – einen langen Brief geschrieben. Ich hoffte, ihm wieder Mut machen zu können. - Er hat sich darauf nicht mehr gemeldet.

Nun ist Michael Preute tot. - Als Jacques Berndorf wird er weiterleben. Nicht nur in vielen, vielen Bücherschränken, sondern auch im Gedächtnis vieler seiner Leser.

So hatte er den Katzen in seinen Büchern einen Platz eingeräumt, weil er wusste, dass er damit auch einen Teil seiner Leserschaft erfreuen würde. - Morde gab es als „erschreckende“ Zugabe.

Mich hat er als Mensch erreicht. - Ich denke gerne an ihn! - Er ist ein positives Beispiel dafür, dass man auch das Negative ins Positive verkehren kann. - Wenn man will!

Michael wollte. - Auch gerne leben. - Er wusste auch, dass jedes Leben endlich ist. - Aber er hatte keine Angst vor dem Tod!

Nun ist er einfach gegangen. Ohne sich zu verabschieden.

Michael, ich denke gerne an Dich!

Wilhelm

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